der verschiedenen spezifischen Gewichte möglich. - Zinkblech, zu Dacheindeckungen 1-1,5 mm dick und zu den verschiedensten
Klempnerarbeiten 0,3-3 mm dick. Blankes
Zink oxydiert rasch, aber die entstandene Schicht schützt äußerst wirksam vor weiterer
Oxydation; Zinkblech ist deshalb vorzüglich zur Herstellung von Wassergefäßen geeignet. - Zinnblech. Die mit wenig Ausnahmen
sehr dünnen Zinnbleche führen den Namen Stanniol oder Zinnfolie. Verwendung zu Flaschenkapseln, zum
Einwickeln von
Seife, Chokolade,
Thee,
Tabak etc.; zum Belegen der Spiegel (Spiegelfolie).
Bei Herstellung der
Folien werden dickere gegossene Platten zunächst zu dünnen Blechen ausgewalzt. Eine große Anzahl dieser
schichtet man aufeinander und streckt den Stoß unter Hämmern aus bis zu einer Dicke von 0,01 mm.
Durch fortgesetztes Schlagen lassen sich die Blätter bis auf 0,00066 mm Dicke bringen (UnechtesBlattsilber). Für Kartonage-
und Luxus-Papeterie-Arbeiten erhält das Stanniol vielfach einen Überzug von gefärbtem Hausenblasenleim, welcher durch
eine dünne Kollodiumhaut luftbeständig gemacht wird. - Dickere Z. finden zuweilen Verwendung zu Gefäßen
für Färbereien, Apotheken, Spirituosenhandlungen, endlich im Notendruck. -
Bleiblech; durch Auswalzen von Platten erhalten.
Die dickeren Sorten (bis 8 mm dick) finden Verwendung zu chemischen Apparaten, Dachdeckungen. Sie kommen in Rollen in den
Handel (Rollblei). Die dünnen Sorten, welche hauptsächlich zum Verpacken des Schnupftabaks verwendet werden, führen die
Bezeichnung Tabakblei und werden in Buschen oder Päcken verkauft. Da das reine
Blei der Einwirkung der im Schnupftabak enthaltenen
Beizen unterliegt und die Bleisalze alle sehr giftig sind, so verzinnt oder plattiert man die Bleiplatten vor dem Auswalzen
mit
Zinn. Der Zinnüberzug schützt das
Blei vor rascher Zerstörung. -Silber-,
Gold-, Platinblech.
Silber- und Goldbleche von größerer Dicke werden fast nur zur Münz- und Medaillenfabrikation hergestellt durch Auswalzen
flacher gegossener Stäbe (Zaine). Die von
Silber- und Goldwarenfabrikanten verwendeten Bleche sind meist unter 1 mm dick
und werden durch Ausschmieden und Glattwalzen gegossener Stäbe erzielt. Die feinsten
Gold- und Silberbleche (GeschlagenesGoldundSilber, Blattgold,Blattsilber) entstehen durch Schlagen mit Hand- oder mechanischen Hämmern. Feinstes Blattgold
0,000125 mm dick; feinstes Blattsilber 0,0002225 mm dick. Verwendung derselben zum Vergolden und Versilbern von Leisten,
Bilder- und Spiegelramen etc. Platinablech, ebenfalls durch Schmieden und Walzen hergestellt,
findet in chemischen Industrien und Laboratorien vielseitige Verwendung zu Koch- und Glühgefäßen.
Silber- und Goldbleche werden zuweilen damit plattiert. -
Messing- und Tombakblech.
Bei dem Verlassen der letzten Walzen haben beide Bleche grauschwarze Farbe, welche in vielen Fällen verbleibt (Schwarzes
M. oder T.). Durch Beizen und Schaben auf einer oder beiden Seiten entsteht das hohen Glanz besitzendegeschabte
M. oder T.
An die Stelle des Schabens tritt häufig trockenes Abschmirgeln. Die stärksten Bleche kommen in ebenen Tafeln
in den Handel (Tafel-M. oder T.); die schwächsten werden dicht zusammengerollt (Roll-M. oder T.), stärkere einige Male
umgebogen und flach zusammengelegt (Bug-M.).
Die dünnste Sorte (Rauschgold 0,011-0,0154 mm dick) entsteht durch Auswalzen, Abbeizen und Schlagen
wie bei Blattgold. Schiffblech, aus schmiedbarem
Messing glühend ausgewalzt, dient zum Beschlagen der Seeschiffe. Tombakblech
wird vielfach mit Goldblech plattiert oder vergoldet zur Herstellung unechter Schmucksachen. Argentanblech-,Pakfongblech-,Neusilberblech findet ausgedehnte Verwendung zu Eß- und Trinkgeschirren etc. Es ist dem
Silber in Farbe sehr ähnlich und
läßt sich sehr gut versilbern. Verschwindet bei Abnutzung das
Silber, so kommt die nicht auffallende Farbe des A. zum Vorschein;
die Gegenstände werden nicht wie bei versilbertem
Kupfer schamrot. Das feinste Argentanblech führt die Bezeichnung Rauschsilber.
- Britanniametallblech; ebenfalls vielfach benutzt zur Herstellung gedrückter Eß- und Trinkgeschirre, Leuchter etc.
Dient auch zur Herstellung der Meßtrommeln in den Gasuhren. Desgl. Nickelblech (s. d.)
- Zoll: Schwarzblech aus
Eisen, Stahlblech s. Tarif im Anh. Nr. 6
c 1;.
(lat. Plumbum, franz. Plomb, engl.
Lead); dieses seit alten Zeiten bekannte Metall kommt in ungebundenem oder gedigenem Zustande nur äußerst selten in der
Natur vor und hat dann nur ein rein mineralogisches Interesse; alles B., welches technisch verwendet wird, gewinnt
man aus den Bleierzen oder natürlichen Verbindung des Bleis. Von diesen sind es aber auch nur wenige, die so häufig vorkommen,
daß man sie zur Gewinnung von B. verwenden kann. Es sind dies der Bleiglanz und das Weißbleierz.
Der Bleiglanz oder Galenit ist ein ziemlich häufig vorkommendes Mineral; er ist seiner chemischen Zusammensetzung
nach Schwefelblei (Bleisulfid) und enthält 86,6% metallisches Blei, oft auch bis zu 1%
Silber und Spuren von
Gold. Der Bleiglanz
ist hart und spröde, besitzt eine ausgezeichnete hexaedrische Spaltbarkeit, starken Glanz und eine bläulichgraue Farbe.
Er bildet unter dem Namen Glasurerz einen Handelsartikel, da er zuweilen anstatt
Bleiglätte zur Glasur
ordinärer
Töpferwaren verwendet wird; Bleiglanz findet sich namentlich im Erzgebirge, Oberharze, Oberschlesien (Tarnowitz),
im Schwarzwalde, in Böhmen (Przibram), Kärnthen (Bleiberg und Raibel), Spanien, England u. s. w.
Nächst dem Bleiglanz ist das Weißbleierz (Cerussit,Bleikarbonat) das verbreitetste Bleierz; man findet es teils in nadeiförmigen
Kristallen, teils derb, körnig und dicht, zuweilen auch erdig (Bleierde), es besitzt eine weiße oder
grauweiße Farbe und besteht aus kohlensaurem Bleioxyd. Man kennt es zum Teil
¶
mehr
von denselben Fundorten, wie den Bleiglanz; vor einigen Jahren hat man auch in Colorado sehr mächtige und ausgedehnte Lager
von stark silberhaltigem Weißbleierz in Form eines weißen Sandes entdeckt. Anglesit oder natürliches Bleisulfat und Pyromorphit
oder Bleiphosphat kommen nur selten in so großen Mengen vor, daß sie zur Bleigewinnung verwendet werden
können. Die Gewinnung des B. aus den Erzen erfolgt am leichtesten aus dem Weißbleierz, das einfach mit Kohlenklein gemengt
geglüht wird, wobei das metallische B. abfließt.
Zur Gewinnung aus dem Bleiglanze hat man verschiedene Methoden, deren Besprechung hier zu weit führen würde; sie beruhen
teils darauf, daß man den Schwefel durch Schmelzen mit Eisen abscheidet, welches den Schwefel aufnimmt;
teils darauf, daß man die Bleiglanze an der Luft röstet und das Röstgut dann mit Kohle reduziert. In allen diesen Fällen
erhält man hierbei zunächst ein noch unreines, kleine Mengen fremde Metalle enthaltendes B., welches man Werkblei, und
wenn es antimonhaltig ist, Hartblei oder Abstrichblei nennt; man benutzt es in Schriftgießereien und,
wenn es arsenhaltig ist, zur Schrotfabrikation. Das von fremden Metallen befreite, reine B. wird raffiniertes Blei genannt.
Das bei den Hüttenprozessen zuerst abfließende B. ist reiner, als das später erhaltene und wird Jungfernblei genannt;
es kann in der Regel schon als Handelsware (Kaufblei) gelten, wenn es nicht etwa zuvor noch entsilbert
werden muß. - Das B. ist ein weiches, bläulich weiß glänzendes Metall von 11,36 spezif.
Gewicht, verliert seinen Glanz an der Luft bald und bedeckt sich mit einer dünnen grauen Schicht von Bleisuboxyd. Der Schmelzpunkt
des B. liegt bei 326° C., bei heller Rotglühhitze beginnt das geschmolzene B. schon zu verdampfen und
in der Weißglühhitze verdampft es unter lebhaftem Sieden vollständig; infolge dieser Flüchtigkeit des B. gehen in den
Hüttenwerken 6-7 Proz. der gesamten Bleimenge als sogenannter Bleirauch verloren, wenn nicht
dafür gesorgt ist, denselben zu verdichten.
Beim Schmelzen an der Luft geht das B. vollständig in Bleioxyd über. Das metallische B. kann auch kristallinisch erhalten
werden. Man erhält das Blei in Form von Blöcken, auch Mulden genannt, und Tafeln im Handel. Die Verwendung des B. ist sehr
vielseitig, man benutzt es zur Herstellung von Gußwaren, Platten (für die Bleikammern der Schwefelsäurefabriken),
Röhren, verschiedenen Legierungen (Letternmetall, Bleilot u. s. w.), Draht (Bleidraht), und zur Bereitung der Bleipräparate
und bleihaltigen Farben.
Die größte Produktion von B. im deutschen Reiche hat Preußen (über 1¼ Million Zentner jährlich), dann folgen Sachsen
(circa 100000 Zentner), Anhalt und Braunschweig. Im ganzen deutschen Reiche wurden 1878: 1412540 Zentner
B. im Werte von 22973312 Mk. produziert;
1879 dagegen: 1450740 Zentner im Werte von 20188630 Mk. Bleierze wurden gefördert
1879: 3027340 Zentner im Werte von 18099240 Mk. -
Blei, 1879: 59803 metr. Zentn. Die Bleiproduktion
der Vereinigten
Staaten betrug 1875: 53000 Tons, die von England 1877: 61403 Tons. Rußland produziert jährlich 80000 Pud
Blei. Spanien bringt sehr bedeutende Mengen von B. in den Handel. Rohes B. ist zollfrei, ebenso Bleiglanz u.
Bleierze; - gewalztes B. und Bleiwaren: S. Zolltarif im Anh. unter Nr. 3 b c u.
d.