wenige neuerdings medizinisch verwendet. Es sind dies: BenzoësaureMagnesia (Magnesiumbenzoat,Magnesiabenzoica), eine weiße,
blättrige, in Wasser leicht lösliche Masse. - BenzoësauresLithion (Lithionbenzoat,Lithiumbenzoicum), ein weißes, nicht
kristallisierbares, in Wasser lösliches
Salz. - BenzoësauresNatron (Natriumbenzoat,benzoësauresNatrium, Natronbenzoicum,Natriumbenzoicum);
farblose, warzenförmige Kristallaggregate, an der Luft leicht verwitternd, in Wasser
leicht löslich. - Eine reine B. muß sich, ohne Rückstand zu hinterlassen, beim Erhitzen verflüchtigen;
auf einen Gehalt
von Zimtsäure prüft man sie mit übermangansaurem
Kali, wie bei
Benzoë angegeben;
die aus Harn bereitete B. darf keinen
urinösen Geruch mehr besitzen, sonst ist sie nicht genügend gereinigt. - Zollfrei.
(Berberinum); eine stickstoffhaltige Pflanzenbase, die man bis jetzt schon in vielen verschiedenen Pflanzen
aufgefunden hat, so in allen Teilen des Sauerdorns(Berberis vulgaris), namentlich aber in der Wurzel desselben, in der Kolumbowurzel
und dem Kolumboholz, der Jamaikanischen Wurmrinde, der Wurzel von Hydrastis canadensis u. s. w.
Man erhält das B. in glänzenden gelben Kristallnadeln von bitterem Geschmack, die in kaltem Wasser nur sehr wenig, in heißem
leicht löslich sind. Die Verbindungen des B. mit den Säuren, die Berberinsalze, sind meistens ebenfalls gelb und schwer
löslich. Man könnte das B., wenn es nicht zu teuer wäre, als Farbstoff verwenden, da es intensiv gelb färbt; zuweilen
wird es medizinisch benutzt. - Zollfrei.
(Bergamottenöl,oleumBergamottae); ein sehr wohlriechendes ätherisches
Öl, wird aus den Fruchtschalen
der Bergamotten, der Früchte von CitrusBergamia, einer Orangenart, durch Auspressen gewonnen; eine
weniger feinriechende, aber hellfarbigere Sorte erhält man durch Destillation mit Wasserdampf. Das gepreßte B. hat eine
gelblichgrüne Farbe, ist anfangs trübe, klärt sich aber bald. Das meiste B. kommt aus Messina und Palermo in kupfernen
Ramieren von 45 bis 50 k Inhalt; außerdem liefern noch Südfrankreich, Spanien und Griechenland dieses
Öl. Reines B. muß sich schon in seinem halben Volumen
Alkohol klar lösen, ebenso in Kalilauge; es wird häufig verfälscht.
- Zoll: S. Tarif im Anhang, Nr. 5 a.
besteht aus feingemahlenen und geschlämmten
Lasurstein (Kupferlasur), kommt selten noch in den Handel,
weil man dem künstlich dargestellten, dem
Bremerblau, den Vorzug gibt. - Zollfrei. Zu vergl.
eine lebhaft grüne Maler- und Anstrichfarbe, besteht gewöhnlich
aus gemahlenen und geschlämmten
Malachit;
wird jedoch nicht viel mehr verwendet, da man künstliche Farben von ähnlicher
Zusammensetzung vorzieht. Vgl.
Braunschweigergrün. In Tirol sortiert man die Ware in
Malachitgrün, Ölgrün
und Grundfarbe.
Das
B. gehört zu den kupferhaltigen, daher giftigen Farben. - Zoll wie vorst.
- Mit diesem Namen pflegt man die reinste, in durchsichtigen Kristallen des hexagonalen Systems vorkommende
Kieselsäure zu belegen; sind die Kristalle undurchsichtig, so nennt man sie Quarz, sind sie durch geringe
Beimengungen anderer Stoffe gefärbt, so gibt man ihnen besondere Namen, so heißen die blauen und violetten Varietäten
des B.s
Amethyst, die braunen Rauchquarz oder irrtümlicherweise
Rauchtopas, die gelben Citrin und die schwarzen Morion.
Hauptfundorte schöner B. sind die schweizerischen und tiroler Alpen, Ungarn, Ceylon, Madagaskar, Brasilien
und Japan. Man schleift den B. zu allerlei Schmuckgegenständen; neuerdings hat man auch die größeren Gewichte für feine
chemische Wagen bis zu 1 Gramm herab aus B. gefertigt, wozu sich derselbe wegen seiner Härte und Unveränderlichkeit an
der Luft vortrefflich eignet. Roher B. ist zollfrei. Zu vergl. dieZollsätze für Halbedelsteine unter
Edelsteine.
(frz. pisasphalte, engl. mineral tar) nennt man
die dickflüssigen, zäheren Sorten von
Petroleum, welche an manchen Orten der
Erde entquellen und gewissermaßen
ein Mittelding zwischen
Petroleum und
Asphalt bilden. - Zollfrei.
(Preußischblau,Coeruleum berolinense). - Unter diesem Namen faßt man gewöhnlich alle diejenigen blauen
Farben zusammen, die aus Eisencyanürcyanid in mehr oder weniger reinem Zustande bestehen. Das reine Eisencyanürcyanid ist
tief dunkelblau und kann in zwei verschiedenen Arten erhalten werden, die das Eisencyanid und Eisencyanür
in zwei verschiedenen Mengen Verhältnissen enthalten und sich auch in der Farbennüance unterscheiden. Das Material zur
Bereitung liefern die beiden
Blutlaugensalze (s. d.). Wenn man eine Lösung von rotem
Blutlaugensalz mit einer Lösung von
Eisenvitriol vermischt, so erhält man einen dunkelblauen Niederschlag, der nach dem Trocknen aus
prachtvoll tiefblauen Stücken mit einem Stiche ins Violette besteht; dieses Eisencyanürcyanid führt den besonderen Namen
Turnbull'sBlau, ist aber teurer und weniger im Handel, als das aus gelbem
Blutlaugensalze bereitete.
Berlinerrot - Bernstei
* 2 Seite 21.48.
Setzt man zu dessen Lösung eine Eisenvitriollösung, so erhält man einen hellblauen (bei vollständigem Luftabschluß weißen)
Niederschlag, der an der Luft - nach und nach, schneller durch Zusatz von etwas Chlorkalklösung, dunkelblau
wird. Dieser Niederschlag getrocknet ist das gewöhnliche B. des Handels. Durch Zusatz von indifferenten weißen Körpern,
wie
Thon,
Gips, Schwerspat u. s. w. erhält man die helleren und billigeren Sorten, die wieder
besondere Namen führen, so z. B.Louisenblau,Zwickauerblau,Ölblau,Antwerpenerblau,Mineralblau,SächsischesBlau,Hortensienblau. - Wendet man zur Fällung des gelben
Blutlaugensalzes, anstatt
Eisenvitriol,
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mehr
48 eine schwefelsaure Eisenoxydlösung oder eine Eisenchloridlösung an, so erhält man sofort einen dunkelblauen Niederschlag,
braucht also in diesem Falle keine Chlorkalklösung hinzuzusetzen. Der Niederschlag hält aber auch nach dem Auswaschen immer
noch eine gewisse Menge Kali zurück; wird dieses durch Behandlung mit einer Mineralsäure entfernt, so erhält man ein
reineres und intensiver gefärbtes Eisencyanürcyanid, welches man Pariserblau oder auch Miloriblau nennt; man erhält es
in dunkelblauen Stücken, welche auf dem Bruche einen kupferroten Metallglanz zeigen, ähnlich dem Indigo. Eine Lösung dieses
Pariserblau in wässriger Oxalsäure wird als blaue Tinte verwendet. Es läßt sich auch durch sorgfältiges Auswaschen aller
beigemengten Salze ein Blau herstellen, welches sich in destilliertem Wasser auflöst und lösliches Berlinerblau
genannt wird; durch Zusatz von etwas Alkohol kann es ausgefällt werden; man verkauft es in Form kleiner Täfelchen. - Neublau
oder Waschblau ist Stärkemehl, welches durch einige Prozente B. hellblau gefärbt ist und zum Bläuen der Wäsche
benutzt wird. Die aufgeführten blauen Farben (Mineralblau) sind wie auch das mit Stärke versetzte Waschblau zollfrei. -
Zu vergl. Anilinfarben.