welches in der geschmolzenen Masse in feinen Kristallenen zerstreut ist. Das
Kupfer wird als Oxydul in den Glassatz gegeben
und reduziert sich in demselben zu Metall. Das
Glas ist demnach jetzt wohlfeil geworden und wird zu unechtem Schmucke, Hemdenknöpfen,
Bracelets u. s. w. viel verwendet. Auch durch Einwalzen von Glimmerblättchen in die
Glasmasse (gleichviel ob dieselbe farblos oder gefärbt ist) entstehen Massen, welche dann zu Gegenständen geblasen oder
gegossen werden, die gleichfalls den Namen Aventuringlas führen. - Eine neuere Erscheinung ist ferner grünes Aventuringlas,
das 1865 von dem französischen Chemiker Pelouze zuerst dargestellt wurde und seitdem in steigenden Mengen in den französischen
Fabriken von
Bijouteriewaren verarbeitet wird.
Hierbei erhält das
Glas als wesentlichen Bestandteil einen Zusatz von
Chrom (in Form von doppeltchromsaurem
Kali); beim Schmelzen
entsteht Chromoxyd, das mit verglast und das
Glas grün färbt, was lange bekannt ist. Der besondere Effekt wird aber dadurch
erreicht, daß man mehr
Chrom einführt, als verglasen kann; der Überschuß kristallisiert dann in glänzenden
schwarzbraunen Kristallenen und die Masse erhält dadurch ein sehr hübsches Ansehen. Bei Lackarbeiten von ähnlichem Aussehen
spricht man von Aventurinlack; diese werden am schönsten in Japan gefertigt. Bezüglich der Verzollung s.
Achatwaren.
ein Teerfarbstoff, wird aus dem roten
Korallin gewonnen, indem man dieses so lange mit rohen Anilinöl
erhitzt, bis die Masse eine blaue Farbe angenommen hat. - Zollfrei.
(frz. galle des Indes, engl. Bablah-gall).
Unter diesem Namen kommen im Handel die Früchte verschiedener Acaciaarten vor, die man ihres hohen Gerbstoffgehaltes wegen
zum Gerben und Schwarzfärben benutzt. Man unterscheidet folgende Sorten:
1) Ostindische B. (Babula, Babool, Burbura), soll nach Wiesner von der Acacia arabica, var.
indica, abstammen; die Handelsware erscheint gewöhnlich in einzelnen Gliedern der zerbrochenen platten
Schalen mit dunkelbraunen, gelbgeränderten Samenkernen. Die Hülsen sind auf der Oberfläche mit einem feinen kurzhaarigen
Filz überzogen.
2) Ägyptische B. (Neb-Neb;Garrat), stammt von Acacia nilotica ab; die Hülsen dieser Sorten sind nicht behaart,
sondern völlig kahl und grünbraun, in der Mitte glänzender und dunkler bis schwärzlichgrün; es sind
auch nur einzelne Hülsenglieder.
Außer diesen beiden Hauptsorten kommen zuweilen auch noch einige Sorten in den Handel, so die Früchte von Acacia Adansonii
(GoussesdeGonaké) und von A. farnesiana. - Zollfrei.
B. Sambuci, Holunderbeeren u. a. Verschiedene,
sonst zu den Beeren gerechnete Pflanzenprodukte stellt man übrigens jetzt unter Fructus, Früchte.
Frische Beeren (mit Ausnahme
der Weinbeeren), ebenso getrocknete zum Gewerbe- oder Medizinalgebrauch, sind zollfrei. Dagegen sind
zum Genuß bestimmte getrocknete Beeren sowie die eingekochten Säfte von Beeren gemäß Tarif im Anh. Nr. 25 p 2 oder 25 p 1 zollpflichtig.
(Schwämme,Waschschwämme,Seeschwämme, lat. Spongiae, franz.
eponges, engl. Sponges); die B. bestehen aus den Gehäusen einer auf der niedrigsten Stufe der
organischen Welt stehenden Tiergattung, Euspongia genannt. Man findet sie in allen wärmeren Meeren auf dem felsigen Grunde
aufgewachsen in zahlreichen verschiedenen Arten. Jeder Schwamm bildet eine zahlreiche Kolonie von
Tieren, deren Körper, aus
einer gallertartigen Masse (Sarkode) bestehend, die Poren des Gehäuses ausfüllt und dasselbe auch äußerlich überzieht.
Die besten Schwämme sind die aus dem östlichen Teile des Mittelländischen Meeres von der syrischen
und kleinasiatischen Küste und mehreren Inseln des Griechischen Archipels; nächst diesen kommen die B. von der Ostküste
des Adriatischen Meeres bis Triest, sowie die von der afrikanischen Küste von Tripolis bis Marokko. In der Bucht von Socolizza
im Adriatischen Meere hat man seit einer Reihe von Jahren eine mit gutem Erfolge gekrönte künstliche Schwammzucht angelegt.
Auch aus dem Roten Meere kommen B.; die geringste Sorte bilden die Bahamaschwämme aus Westindien, sie haben meist am Grunde
eine stark braunrote Färbung. Die Schwammfischerei wird meist von Tauchern betrieben; da, wo es möglich
ist, wie z. B. bei Nauplia, löst man die Schwämme mittels eines an einer langen Stange
befestigten
Eisens los. Die heraufgebrachten B. werden sofort durch Auswaschen mit Wasser von dem Schleim, der Sarkode, befreit,
gereinigt und dann getrocknet. Betrügerischerweise werden sie häufig noch mit feinem Sand eingerieben, um
ihr Gewicht zu vermehren, welcher Sand dann an den Einfuhrplätzen erst wieder ausgewaschen werden muß. Haupthandelsplätze
für B. sind Smyrna, Triest, Venedig, Livorno, Tripolis, Marseille und Genua. Ihrer Qualität und Form nach unterscheidet
man die B. in 1) Champignons, dies sind die feinsten, kleinporig, hellfarbig, sehr elastisch;
2) Damen- oder Toiletteschwämme;
3) Gewöhnliche B., von denen man unangereihte,
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auf Venezianer Art angereihte und auf Triester Art aufgeschnürte unterscheidet.
4) Zimoccaschwämme oder Zemoccaschwämme, diese sind dunkelgelb und billiger als die andern Sorten.
5) Pferdeschwämme; es sind dies die größten.
Sämtliche B. werden außerdem noch in verschiedene Qualitäts- und Größennummern sortiert. Der Abfall oder Ausschuß wird
unter dem Namen Kropfschwamm verkauft. Man bringt auch gebleichte und gefärbte B. in den Handel. Die
Anwendung der B. ist bekannt; erwähnt mag nur noch werden, daß man in Apotheken mit geschmolzenem Wachs getränkte und gepreßte
Schwammschnitte unter dem Namen Pressschwamm (Spongia cerata) führt; ehedem wurde auch aus den Schwammabfällen (Kropfschwamm)
durch Verglühen eine Kohle hergestellt, Garbo Spongiae, die ihres geringen Jodgehaltes wegen als Mittel
gegen den Kropf Anwendung fand. Der Wert der Einfuhr von B. aller Art in das Deutsche Reich belief sich im Jahre 1880 auf 7067000
Mk.; der der Ausfuhr auf 1024000 Mk. -