ist farblos und klar, besitzt ein eigentümliches kräftiges Aroma und ist frei von jedem Fuselgeruch; er enthält 54 bis
60% Alkohol. Verwendung findet der A. zur Bereitung von Grog und Punschessenzen. Sehr viel A. wird jetzt künstlich nachgemacht
und verkauft man zu diesem Zwecke eine Arakessenz, deren Hauptbestandteil Ameisensäureäther ist. -
Einfuhrzoll: S. Tarif im Anh. Nr. 25 b.
heißen im Handel in kleine Scheibchen geschnittene und in Zucker eingelegte Pomeranzenschalen. In Italien
nennt man so auch die kleinen bittern, unreifen Pomeranzen, welche unzerschnitten in Zucker eingemacht und in Schachteln versendet
werden.
Man genießt sie als magenstärkendes Mittel. - Zoll: S. Tarif im Anh.
(Arraroba); unter diesem Namen kommt seit einigen Jahren im Droguenhandel ein Pulver vor, welches als ausgezeichnetes
Mittel gegen Hautflechte schnell Aufnahme im Arzneischatz gefunden hat. Die A. kommt aus Brasilien und wird dort sowie auch
in Ostindien schon längst zu diesem Zweck verwendet und dort Bahia-Pulver oder Goa-Pulver (Poudre de
Goa) genannt. Dieses Pulver ist sehr reich an Chrysophansäure und ist jedenfalls das geeignetste Material, um diese Säure
darzustellen.
Die A. stammt von einem Baume, der in Brasilien Angelica amargoso genannt wird und eine Cäsalpiniacee zu sein scheint; er
wächst im südlichen Teile der Provinz Bahia in großer Menge. Man erhält die A. sowohl durch Pulvern
der dunkelbraunen Rinde des Baumes, als auch aus den älteren Stämmen desselben, deren Holz gelb und sehr porös ist und
von zahlreichen Längsfurchen durchsetzt wird, in denen eine durch Oxydation des Harzes entstandene Masse
von meist pulveriger Beschaffenheit enthalten ist. Dies soll die echte A. sein, während das Rindenpulver eine geringere
Wirksamkeit besitzt. Frisch ist diese A. blaßgelb, sie wird aber durch Einwirkung der Luft bald rotbraun. Man muß bei der
Handhabung mit diesem Pulver sehr vorsichtig umgehen, da es eine sehr intensive Wirkung auf die Schleimhäute
der Nase, der Augen und Mundhöhle ausübt. - Zollfrei.
die Früchte der Arekapalme (Areca Catechu), die in vielen Spielarten in Ostindien kultiviert
wird;
ein jeder Baum liefert jährlich 200 bis 800 Nüsse von der Größe und Härte einer Muskatnuß;
sie bilden einen sehr
wichtigen Handelsartikel des südlichen Asien und werden von Ceylon und der Malabarküste in ganzen Schiffsladungen
nach andern Häfen Indiens und namentlich nach China versendet. Im großen werden die A. nach einem Maße, Ammonan genannt,
welches circa 20000 Nüsse enthält, verkauft.
Man kaut dort bekanntlich diese Nüsse mit den Blättern des Betelpfeffers und
etwas Kalk. In unserm Handel kommen sie nicht vor. - Zollfrei.
(Neusilber, Packfong, Weißkupfer); eine weißglänzende Metalllegierung aus Kupfer, Nickel und Zink in verschiedenen
Verhältnissen; je mehr Nickel die Legierung enthält, desto weißer und silberähnlicher ist dieselbe. Man verkauft das
A. gewöhnlich
in Form von Zainen oder Platten; die großen Fabriken von Argentanwaren stellen sich jedoch ihren Bedarf
meist selbst dar. Die verschiedenen Waren werden teils durch Guß, teils aus Argentanblech durch Treiben, Schmieden, Prägen
u. s. w. hergestellt; dies geschieht jedoch immer auf kaltem Wege, da die Legierung heiße Schmiedung nicht verträgt. Galvanisch
versilberte Argentanwaren kommen unter den Namen Chinasilber oder Perusilber in den Handel. Dem A. ähnliche
Legierungen sind Alpaka und Elektron. - Einfuhrzoll: S. Tarif im Anh. Nr. 19 a, 19 d 2 u. 3.
heißt ein hellgraues Metallpulver, das von dem Chemiker O. Meister in Chemnitz in Aufnahme gebracht worden
ist und zur Herstellung des sog. Silberdrucks auf Möbelstoffe, Futterkattun,
Hutfutter u. s. w. dient.
Dasselbe besteht aus metallischem Zinn und wird durch Einstellen von Zinkblechen in Zinnsalzlösung
aus dieser als höchst feines Pulver ausgefällt, gewaschen, getrocknet und gerieben.
Als Bindemittel zum Druck dient Kaseinlösung.
Die Drucke werden nachgehends auf dem Kalander geglättet und dadurch ein silberartiger Glanz hervorgerufen.
ist der Gesamtname einer unter vielerlei Einzelbenennungen vorkommenden Klasse von Geweben, welche den Übergang
von den glatten zu den gemusterten Stoffen bilden, indem sie, ohne eigentlich gemustert zu sein, durch einen hervortretenden
Köper oder andre mittels Schnürungen der Kette und der Kämme hergestellte kleine Grunddessins sich
charakterisieren.
Die Benennung ist eine übertragene, denn die Armüre ist eigentlich die für solche Stoffe gebrauchte
Vorrichtung am Webstuhl.
(Wohlverlei, Fallkraut, Engelskraut, lat. Arnica montana, franz.
l'arnique des montagnes; engl. Mountain Arnica; Panacea). - Von dieser bekannten Pflanze der
mitteleuropäischen Gebirge werden die Blüten und die Wurzeln medizinisch verwendet, während die Blätter
nur seltener benutzt werden. Die Arnikawurzel (radix Arnicae) sammelt man mit dem Wurzelstock und (zur Verhütung von Verwechslungen
mit den Wurzeln andrer Kompositen) mit den untersten, an den Stielen am Grunde scheidenartig verwachsenen Blättern.
Der Wurzelstock hat ungefähr die Dicke eines Federkiels, ist höckerig und nur an einer Seite, nicht
ringsum, mit zahlreichen, strohhalmdicken, blaßbraunen Wurzelfasern besetzt. Der Geruch der Wurzel ist unangenehm aromatisch,
der Geschmack scharf und bitter. Die Wurzel enthält als wirksame Bestandteile ätherisches Öl (Arnikaöl, Oleum Arnicae),
einen Bitterstoff (Arnicin) und Gerbsäure. Die Arnikablätter (folia Arnicae, herba Arnicae) sind länglich ganzrandig,
von schwachem Geruch, aber scharf bitterem Geschmack. Die Arnikablüten (flores Arnicae) bilden ein allgemein verbreitetes
Volksarzneimittel, namentlich der alkoholische Auszug derselben die Arnikatinktur (Tinctura Arnicae) der Apotheken. Die von
einem zweireihigen grünen Hüllkelch umschlossenen Blüten sind
mehr
zweierlei Art, Strahlblütchen und Scheibenblütchen. Die ersteren, außen am Rande herumstehend, sind zungenförmig, goldgelb
oder orangegelb, dreizähnig und neunnervig. Die innenstehenden Scheibenblütchen sind röhrenförmig und fünfspaltig. Man
sammelt die Blüten teils mit, teils ohne den Hüllkelch. Der Geruch der Blüten ist angenehm aromatisch; sie enthalten ein
ätherisches Öl, welches von dem der Wurzel einen etwas abweichenden Geruch besitzt. Nach Amerika findet
ein ziemlich beträchtlicher Export statt. - Die Einfuhr der Wurzeln, Blüten und Blätter ist zollfrei. Arnikaöl
und alkoholhaltige Tinktur s. Nr. 5 a des Tarifs im Anh.