Dreifachchlorantimon,Stibiumchloratum) gegeben; es ist eine weiße, kristallinische Substanz von butterähnlicher Konsistenz
und wird durch Auflösen von Grauspießglanzerz (s.
Antimon) in
Salzsäure und Verdampfen der Lösung erhalten. Die Lösung
dieser Substanz in
Salzsäure kommt als flüssige A. (flüssigeSpießglanzbutter,salzsauresAntimonoxyd,LiquorStibii chlorati,LiquorStibii muriatici) in den Handel. Es ist eine, gewöhnlich durch einen geringen Eisengehalt
gelblich gefärbte, ätzende, giftig wirkende Flüssigkeit, die zur Darstellung des Antimonoxydes und
Antimonzinnobers, sowie
zum Brünieren der Gewehrläufe und zur Beize auf
Silber verwendet wird.
Mischt man diese Lösung des Antimontrichlorides mit viel Wasser, so scheidet sich ein weißer Niederschlag ab,
der getrocknet Algarotpulver genannt wird und aus einem Antimonoxychlorid oder Chlorantimon-Antimonoxyd besteht. Durch Waschen
mit Sodalauge bleibt reines Antimonoxyd zurück, ebenfalls ein weißes Pulver, welches zur Bereitung von
Brechweinstein Verwendung
findet und unter den Namen Stibium oxydatum album, Antimonium diaphoreticum album im Chemikalienhandel vorkommt. - Zollfrei.
eine rote Farbe, welche als Ersatz für Zinnober empfohlen wird und aus einer
Verbindung von Dreifach-Schwefelantimon mit Antimonoxyd besteht. Man erhält den A. durch Vermischen einer Lösung von unterschwefligsaurem
Natron mit einer Lösung von Chlorantimon (s.
Antimonbutter) in der Siedehitze. Der A. ist ein rotes, in Wasser unlösliches
Pulver, welches sich am besten für Ölanstriche eignet; als Wasserfarbe für Kalkwände kann der A. nicht
benutzt werden, da die Farbe durch
Kalk verändert wird. - A. als Pulver oder in Wasser gelöst gemäß Zollt. im Anh. Nr. 5 i;
mit
Firnis,
Öl oder
Glycerin eingerieben s. Tarif Nr. 5 a.
ein Mineral, welches im wesentlichen aus phosphorsaurem
Kalk nebst kleinen Mengen
Chlorcalcium
und Fluorcalcium besteht; es kommt teils derb und dicht, teils in gut ausgebildeten Kristallen vor, die farblos, bläulich,
gelb oder blaßgrün sind und in letzterem Falle Spargelstein genannt werden. Da, wo der A. in größeren Mengen vorkommt,
wird er gemahlen und als Hilfsdünger in den Handel gebracht; am besten wird er jedoch zuvor mit
Schwefelsäure
aufgeschlossen und so in
Superphosphat (s. d.) verwandelt. Dasselbe geschieht mit der faserigen Varietät
desselben, dem Phosphorit (s. d.) und der erdigen, dem Osteolith. - Zollfrei.
(Orangen); diese bekannte Frucht mit rotgelber, wohlriechender Schale stammt von Citrus sinensis und wird
jetzt in den meisten wärmeren Ländern kultiviert; als die besten gelten die von Malta, Genua und dem
Gardasee. Im deutschen Handel pflegt man jedoch alle italienischen
A. mit dem Namen Messinaer A. zu belegen. England soll
die meisten A. konsumieren;
die jährliche Einfuhr beläuft sich dort auf 1 Million Bushels; da auf 1 Bushel circa 650 Stück
kommen, so werden demnach in England jährlich 650000000 Stück konsumiert; dieselben kommen meist von
den Azoren und von Malta. Auch Venezuela versendet, und zwar schon im Juli und August, viel A. nach England. Algier liefert
80-90000 Kisten A. meist nach Frankreich; die Insel Malorca 50 Millionen Stück. Portugals Ausfuhr von A. und
Zitronen wird
zu 170000 Kisten mit je 1000 Stück angegeben, die von Griechenland zu 50 Millionen.
Der Wert der AusfuhrSüditaliens und Siziliens von A. beträgt 200 Millionen Franks (ob mit oder ohne
Zitronen?). Die jährliche
Produktion von Neusüdwales an A. wirft 2000000 Mark Gewinn ab; sogar die Gesellschaftsinseln führten 1878 schon für 86060 Mk.
A. aus. Ein Übelstand bei der weiten Versendung der A. ist die leichte Verderbnis derselben; so waren
z. B. von den im Jahre 1880 in New York aus den Mittelmeerhäfen importierten 614738 Kisten
mit 173235420 Stück A. nicht weniger als 57745140 Stück oder 33⅓% auf der
Reise verdorben. Aus Westindien trafen 32181206
Stück A. in New York ein, von denen 37½% auf der
Reise verdarben. - Es gibt verschiedene Spielarten von A., dickschalige
und dünnschalige, dunklere und hellere, sehr große und kleine; die kleinste Sorte von der Größe eines Borsdorfer
Apfels
nennt man Mandarinenorangen. - Einfuhrzoll:S.Tarif im Anh. Nr. 25 h 1.
(Arrak,Rack, eigentlich Al
Rak); unter dieser Benennung kommt im Handel ein weingeistiges Destillat vor, welches
in Ostindien teils aus dem zuckerreichen Safte einiger Palmen, teils aus
Reis bereitet werden soll. Es ist sehr wahrscheinlich,
daß auch die bei der Bereitung des ostindischen
Zuckers abfallende
Melasse mit zur Destillation von A. verwendet
und daß zur Beförderung der geistigen Gärung und Vermehrung des Alkoholgehaltes noch gemalzter
Reis hinzugesetzt wird.
Der beste A. soll aus dem Zuckersafte (Toddy) der Blütenkolben von der Kokospalme erhalten werden und wird Taffia genannt.
Auch wird angegeben, daß man an den einzelnen Orten, wo man A. bereitet, noch verschiedene Zusätze von Pflanzenstoffen
mache. Man unterscheidet einfachen, doppelten und dreifachen A., letzterer, als der stärkste, kommt vorzugsweise nach Europa.
Die größten Mengen A. liefern Goa und Batavia, dann Ceylon (jährlich circa 700000 Gallons Ausfuhr). Guter
A.
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ist farblos und klar, besitzt ein eigentümliches kräftiges Aroma und ist frei von jedem Fuselgeruch; er enthält 54 bis
60% Alkohol. Verwendung findet der A. zur Bereitung von Grog und Punschessenzen. Sehr viel A. wird jetzt künstlich nachgemacht
und verkauft man zu diesem Zwecke eine Arakessenz, deren Hauptbestandteil Ameisensäureäther ist. -
Einfuhrzoll: S. Tarif im Anh. Nr. 25 b.