brennt mit grüngesäumter Flamme unter Entwickelung von stechend riechendem Chlorwasserstoffgas. Das Ä. wird durch Zusammenbringen
von Äthylengas (aus Spiritus und Schwefelsäure zu bereiten) mit Chlorgas gewonnen. Jetzt erhält man es gewöhnlich als Nebenprodukt
bei der Chloralbereitung. Man benutzt es wie Chloroform als Anästheticum. - Zoll: S. Tarif im Anh. Nr. 5 a.
(Chloräthyliden, Aldehydenchlorid, Chloräthylchlorür); farblose, chloroformartig riechende Flüssigkeit,
schwerer als Wasser, unlöslich darin, löslich in Alkohol und Äther, brennbar, siedet schon bei 64,8° C., besitzt einen
süßen, zugleich pfefferartigen Geschmack. Das Ä. besitzt dieselbe chemische Elementarzusammensetzung wie das Äthylenchlorid,
unterscheidet sich aber von diesem durch die verschiedene Gruppierung der Atome und verschiedenen Eigenschaften.
Natriummetall bleibt in reinem Ä. unverändert, während es in Äthylenchlorid unter Zersetzung des letzteren in Chlornatrium
verwandelt wird. Das Ä. wird zuweilen als Anästheticum verwendet;
man gewinnt es als Nebenprodukt bei der Chloralbereitung;
letzteres destilliert erst bei 99° über, während Äthylenchlorid bei 85° und Äthylidenchlorid schon
bei 64,8° C. überdestillieren;
es lassen sich daher diese drei durch fraktionierte Destillation trennen.
Zoll: S. Tarif
im Anh. Nr. 5 a.
nicht unbedeutender Handelsartikel auf dem Londoner und Leipziger Rauhwarenmarkte;
man verwendet sie zu Muffen für Damen, Pelzkragen u. s. w.;
beliebt sind namentlich die grauen und die schwarzen, wie z. B.
die vom Budeng aus Java (Presbytis maurus) und die größeren schwarzen A. Südamerikas.
Auch die Felle von CercopithecusDiana und Colobus polycomus vom Senegal werden viel importiert. - Zollfrei.
(Bildstein, fr. pagodite, engl. steatite);
ein hauptsächlich in China vorkommendes, leicht zu bearbeitendes Mineral von grünlichgrauer bis gelber und fleischroter
Farbe;
man fertigt dort Bildwerke daraus. - Zoll: S. Tarif im Anh.
Nr. 33 a (zollfrei);
die Bildwerke
daraus Nr. 33 d 1.
(Adlerholz, Paradiesholz, Aloëholz, fr. bois aigle, engl. satin wood). Diesen Namen
führen drei verschiedene Holzarten, die jedoch in unserem Handel fast nicht mehr vorkommen. Alle drei zeichnen sich durch
einen starken, aber verschiedenen Geruch aus, weshalb man diese Hölzer in Ostindien als Räuchermittel
benutzt. Die eine Sorte ist dicht, sehr schwer, von rötlichbrauner Farbe, stammt von Excoecaria Agalocha und wird auch Colambacholz
genannt. Eine zweite Sorte, von Aquilaria Agalocha stammend, ist dunkelbraun und bitter schmeckend und die dritte schmutzig
gelb bis grünlich, Aquila brava der Portugiesen, sie stammt von Aquilariamalaccensis aus Sumatra und
der Halbinsel Malakka.
Unter diesem
Namen kommen im Handel verschiedene aus getrockneten ostindischen Meeresalgen bestehende Produkte
vor, die meistens als Appreturmittel für Seide und andere Gewebe, seltener als Nahrungsmittel verwendet werden. Hierher gehören:
das Ceylon-Agar-Agar-A., auch Chylonmoos, Jaffnamoos, Dongi-Dongi oder Bulong genannt, besteht aus gabelig geteilten,
nach oben hin verjüngten, gelblichweißen, rundligen Algenstämmchen;
ferner das Makassar-Agar-Agar-A. oder ostindische Carraghen,
besteht aus hornartig durchscheinenden, verästelten, gelblichen Fäden, die von der Euchema spinosa abstammen sollen.
Das
japanesische Agar-Agar-Agar (Tientjan, chinesische Hausenblase) soll aus Gelidium amansii verfertigt werden, es hat das Aussehen einer
Gänsefederseele; es kommt auch von Sumatra, Singapore und Neuguinea. - In Singapore kostet das Pikul
(133 engl. Pfund) gewöhnlich 30 engl. Schillinge, von dort gehen
nach China jährlich mehr als 12 Mill. k dieser Waare. - Zollfrei.
(Pfriemen, fr. ahlène, engl. elsin, pricker);
verschieden gestaltete Stechwerkzeuge für Lederarbeiter, Metallarbeiter
u. s. w.;
sie werden hauptsächlich in Aachen, Remscheid, Solingen, Schmalkalden, sowie auch in Steiermark verfertigt.
Die
für Schuster bestimmten heißen Oehrte, die für Täschner Ohle. - Zoll: S. Tarif im Anh.
Nr. 6 e 2 γ.
(Vogelkirschenrinde, Traubenkirschenrinde, unrichtigerweise auch Faulbaumrinde, Cortex Pruni Padi);
ziemlich veralteter Artikel des Droguenhandels, die getrocknete Rinde von Prunus Padus wird im Frühjahre von den jüngeren
Zweigen gesammelt. - Zollfrei.
(fr. érable, engl. maple). Das Holz der verschiedenen Arten von Ahornbäumen (Acer) hat vielseitige Verwendung
gefunden. Das weiße A. vom Bergahorn oder Waldahorn (A. Pseudoplatanus) wird teils im Block verarbeitet, teils zu Fournüren
geschnitten; man benutzt es zu feinen Tischler- und Drechslerarbeiten, sowie zu Schnitzereien; es nimmt eine schöne Politur
an. Sehr viel wird es auch beim Instrumentenbau benutzt, namentlich zu Guitarren, Violinen u. s. w.
Französisches A. nennt man häufig das von unregelmäßig gewachsenen Stämmen herrührende, Pfaunenholz (Anmerkung des
Editors: richtig: Pfauenholz), solches, welches sich durch schön marmorierte Maserung auszeichnet.
Das Spitzahornholz, von A. platanoides, auch Lenneholz genannt, ist noch etwas härter als das vorige,
dagegen nicht so weiß und feinfaserig, die Jahresringe sind sehr feinwellig, während sie beim vorigen schön gerundet sind;
man benutzt es hauptsächlich zu Stellmacherarbeiten, Axt- und Beilstielen u. s. w. Das
Feldahornholz (Maßholderholz, Esperlenholz, Wasseralmenholz), von A. campestre ist mehr rötlich und die Jahresringe verlaufen
etwas winkelig; es wird hauptsächlich zu Holzstiften
mehr
für Schuhmacher, zu Tischler- und Drechslerarbeiten, namentlich zu Schrauben und zu Peitschenstöcken verarbeitet. Das amerikanische
Negundoahornholz (Box elder-wood), von A. Negundo, liefert das weißeste Holz, das zu Pianofortekästen mit Vorliebe verwendet
wird. Ebenfalls aus Nordamerika erhalten wir noch folgende Sorten: das Silberahornholz (Erable blanc) von A. dasycarpum;
das Zuckerahornholz (Maple sugar) von A. saccharinum;
beide werden zu Fournüren geschnitten;
ebenso
auch das seltener im Handel vorkommende pensylvanische A. (Erable jaspé) von A. pensylvanicum. - Zoll: S. Tarif im Anh.
Nr. 13 c 1.