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der Inspektion der Jäger und Schützen. 1869 in den Großen Generalstav versetzt, war er als Major während des französischen Krieges 1870/71 Generalstabsoffizier der 21. Division. Seit 1875 Oberstleutnant, wurde er zum Chef des Generalstabs des 13. Armeekorps in Stuttgart [* 2] ernannt, 1878 Oberst, 1879 Kommandeur des 91. Infanterieregiments, 1882 Generalstabschef beim 8. Armeekorps, 1884 Generalmajor, 1886 Kommandeur der 40. Infanteriebrigade und 1888 Generalleutnant und Kommandeur' der 1. Gardeinfanteriedivision.
Nachdem er zum Gouverneur von Straßburg [* 3] ernannt worden, wurde er 1892 zur Disposition gestellt. l Narcn l' Grundwasser, [* 4] E. 414. Goltitow, Peter Semenowitsch, Graf, russ. Feldmarschall (gest. 1772). Ihm zu Ehren erhielt 1891 das 23. Nizowskijsche Infanterieregiment seinen Namen. Sommer, Wilhelm, Erzähler, geb. zu Herzogenbuchsee, kam früh mit seinen Eltern nach Winterthur, besuchte eine Zeitlang die technische Hochschule in Zürich [* 5] und lernte später als Geschäftsreisender ganz Süddeutschland, Ungarn [* 6] und einen großen Teil von Frankreich kennen.
Bald aber stellte sich ein Leiden [* 7] ein, das ihn an die Stube fesselte, und hier ergänzte er durch fleißige Lektüre seine Kenntnisse, hier regte sich auch seine dichterische Begabung. Er schrieb: Reiseerinnerungen von Mayer«, vorwiegend novellistische Bilder vom Torf- und Stadtleben im Elsaß, sehr hübsch und heiter, wenn auch zuweilen etwas breit erzählt, der Ausdruck einer wahrhaft liebenswürdigen, gemütvollen und gütigen Natur. Mit besonders feinem und wohlwollendem Humor sind ihm die Schilderungen der elsässischen Juden geraten, zu denen er sich als vornehmer und vorurteilsfreier .Humanist stellt.
Schon erlag S. seinem Leiden. Zwölf seiner Erzählungen, ein Teil jener »Reiseerinnerungen- erschienen gesammelt als «Glsäsfische Geschichten < (Bd. 1 und 2 der ^Erzählungen«, Basel [* 8] 1891). Sommerschlaf, s. Krokodile. [* 9] Sonne. [* 10] Nachdem die Thätigkeit der S. im I. 1889 auf ihren kleinsten Wert herabgesunken war, ist sie seitdem in rascher Zunahme begriffen. Auf der Sternwarte [* 11] zu Lyon [* 12] wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 1891.. durch ein Brunnersches Äquatorial [* 13] von 18 cm Öffnung 65 Gruppen von Sonnenflecken beobachtet, deren Gesamtfläche 517 Milliontel von der Halbkugel der S. bedeckte, während im Verlauf des ganzen Jahres 1890 nur 43 Gruppen mit einer Gesamtfläche von 3760 Millionteln sichtbar waren.
Ebenso war auch die Anzahl der fleckenfreien Tage vom Anfang des Jahres 18l1 in stetiger Abnahme begriffen und wurde schon im April gleich Null. Entsprechend dem Gesetz, daß beim Wiedererwachen der Fleckenthätigkeit die Flecke zuerst in höhern Breiten auftreten, zeigten sich in der ersten Hälfte 1891 die meisten Flecke in den Zo::en zwischen 20 und 30" heliographischer Breite, [* 14] doch lagen 22 Gruppen zwischen 10 und 20^, und 4 davon hatten weniger als 15" Breite. Übrigens traten die Flecke häufiger auf der nördlichen Halbkugel auf (40 Gruppen) als auf der südlichen (25 Gruppen).
Auch in der Fackelentwickelung gibt sich die neuerwachte Sonnenthätigkeit kund. Während nach den Lyoner Beobachtungen die gesamte Fackelfläche im I. 1890 nur 103,3 Milliontel der Hemisphäre betrug, erreichte sie in..der ersten Hälfte 1891 schon den Wert von 126,3. Übrigens waren die Fackeln fast gleich zahlreich in beiden Hemisphären, während 1890 die nördliche Hemisphäre beträchtlich mehr aufwies. Die Zonen von 20-30" Breite waren am fackelreichsten, fast ebenso viele Fackeln fanden sich aber zwischen 10 und 20", nur wenige dagegen zwischen 0 und 10". Eigentümliche rotierende Bewegungen sind im August 1890 von Maunder in Greenwich an einer schönen Fleckengruppe beobachtet worden, die er durch drei Rotationen der S. verfolgen konnte.
Bei der zweiten Rotation erschien dieselbe 25. Aug. am Ostrande der S., am 27. bestand sie aus einem vorangehenden Fleckcnvaar, dem ein Haufe kleinerer blasser Flecke folgte, und den Schluß bildete ein großer Fleck mit sehr dunkeln, in zwei Gruppen verteilten Kernen. Der Haufe kleiner Flecke hatte sich am 28. in eine Anzahl gut! entwickelter verwandelt, deren größter zwei große^ dunkle Kerne enthielt. In der Zeit vom 27. Aug. bis 1. Sept. führten nun die drei Kernpaare der vorangehenden Flecke des großen mittlern und dem ! vorangehenden Flecke und der mittlere zusammen^ geflossen waren; auch die beiden Kerne des folgenden! Fleckes berührten sich an diesem Tage, waren aber! nachher wieder durch Lichtbrücken getrennt. Diese^ Bewegungen entsprachen der Neigung der Flecke, sich! geradlinig parallel dem Äquator der S. anzuordnen. ! Cortin hat über spektroskopische Beobachtungen von Sonnenflecken berichtet, die 1883! bis 1889 auf der Sternwarte von Stonyhurst angel stellt worden sind, und welche deshalb ein besonderes Interesse darbieten, weil dieselben sich einesteils auf die Periode starker Sonnenthätigkeit von 1882-86,! andernteils auf die darauf folgende ruhige Periode^ geringster Thätigkeit beziehen.
Sie erstreckten fich auf den Teil des Spektrums zwischen den Fraunhoferschen Linien N und I), also von der Wellenlänge 68'), ? /,." (Milliontel- Millimeter) bis 589 , ,/,, und auf 90 Flecke. Die dunkeln Linien im Spektrum eines Fleckes sind im allgemeinen breiter als im ge! wohnlichen Sonnenspektrum, eine Folge der stärkern! Absorption in den kühlern und dichtern Dämpfen,! durch welche das Licht [* 15] in den Flecken geht. Die allgemeine, von einem Sonnenfleck verursachte Absorption ist in den verschiedenen Teilen des Spektrums verschieden stark und manchmal am roten Ende so bedeutend, daß die Linien verschwinden.
Von den 53, Eisenlinien der untersuchten Region wurde während! der Periode lebhafter Sonnenthätigkeit nur eine einzige mehr als die Hälfte, aber weniger als ihre ganze' Breite verbreitert, während in der Ruheperiode bei! einer größern Anzahl Eisenlinien eine solche V^'r^ breiterung beobachtet wurde; mehr als das Doppelte der normalen Breite erreichten in der unruhigen Periode nur 3, in der ruhigen aber 14 Linien. Ein ähn- liches Resultat hat auch Lockyer schon 1880 erhalten. ^ Übrigens ist nach Cortie die Verbreiterung der Eisenlinien verschieden in verschiedenen Flecken und auch zu verschiedenen Zeiten bei demselben Fleck.
Von 11^ Titanlinien waren 7 auf mehr als das Doppelte ver^ breitert, sowohl in der Thätigkeits- als in der Ruheperiode; bei den Calciumlinien war die Verbreite rung etwas stärker zur Zeit geringer Sonnenthätig' keit, die Natriumlinien wurden in der Maximumperiode, besonders in großen Flecken stark verbreitert. Ferner traten in der Maximumperiode, bei großen Flecken aber auch in der Minimumperiode eine große Anzahl feiner Linien auf, welche Angström nicht angegeben hat. ¶
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Unter den in der letzten Zeit beobachteten Protubera uzen befinden sich einige durch ihre Hohe und die Geschwindigkeit des Emporsteigens bemerkenswerte. Eine solche wurde 6. Okt. 15 90 bald nach 1 Uhr [* 17] von Fenyi in Kalocsa beobachtet. Ihre Basis reichte auf der südlichen Halbkugel von 30" 21'-20" 13' Breite. Anfangs waren dort nur zwei kleine Flammen sichtbar, aber schon um 1 Uhr hatte die Protuberanz 53" (38,000 km) und um 1 Uhr 49 Min. 327" (235,000 km) Höhe. Die Bewegung des Aufsteigens war eine beschleunigte bis zur Höhe von 204" (147,000 km), wo die mittlere Geschwindigkeit ^75,5 kni in der Sekunde betrug.
Wahrscheinlich infolge der schnellen Auflösung in der Höhe nahm die Geschwindigkeit von da ab. Um 1 Uhr 5) Min. begann die Protuberanz zu verschwinden, und wenige Minuten später erblickte man an. ihrem Orte nur die gewöhnliche Chromosphäre. Ähnliche merkwürdige Erscheinungen wurden beobachtet. Um 10 Uhr 16 Min. Pariser Zeit bemerkte Trouvelot in Nizza [* 18] am Westrande der S. einen 3" umfassenden Fleck, der heller war als die hellsten Fackeln, aber nicht von weißer, sondern von gelblicher Farbe.
Einige Minuten später erschien nördlich davon eine schmale Fackel von 5-6" Länge von ähnlicher Färbung, aber etwas weniger hell, an deren innerem Rande einige schwarze Punkte auftraten, wie sie oft am Rande von Fackeln in der Nähe des Sonnenrandes gesehen werden. Nachdem Trouvelot diese Erscheinung 2-3 Minuten lang beobachtet hatte, brachte er das Spektroskop [* 19] am Fernrohr [* 20] an, und nun erblickte er in 286-292" vom höchsten Punkte der S. entfernt ein vulkanisches Zentrum, von dem außerordentlich helle Bomben bis zu 2-3'(86,000-130,0l 0 km) Höhe über die Chromosphäre aufstiegen, wo sie gleich leuchtenden Kugeln schweben blieben; der helle Fleck war inzwischen verschwunden.
Die aufsteigenden Kugeln gingen später in zahlreiche glänzende Fäden über. Um 10 Uhr 24 Min. erreichten die längsten Strahlen eine Höhe von 5' 24" (234.000 km). Mittags war die Eruption weniger heftig, aber am Vornnttag des 18. Juni wurden wieder Ausbrüche beobachtet, deren Heftigkeit bald zu-, bald abnahm; bei zunehmender Thätigkeit stiegen die Strahlen parallel empor, um in der Höhe umzubiegen und dann wieder zur S. zurückzukehren. Um 2 Uhr 25 Min. nachmittags war alles vorüber.
Fenyi in Kalocsa hat diese Eruptionen am Nachmittag des 17. Juni beobachtet. Um 5 Uhr 30 Min. Pariser Zeit erblickte er in 21" heliographischer Breite eine in der Entwickelung befindliche Fleckengruppe tm Begriff, in 282" den westlichen Sonnenrand zu überschreiten, und in dieser Gegend bildete eine glänzende, 18" (12,000 km) hohe Erhöhung den Sitz einer Eruption von außergewöhnlicher Heftigkeit. Nach 4 Uhr 36 Min. erreichten die von dort aufgestiegenen Massen die Höhe von 109" (78,000 km). Einige Minuten vor 6 Uhr erhob sich dort eine Ptasse von 111" (80,000 km) vertikaler Ausdehnung [* 21] mit einer Geschwindigkeit, welche Fenyi im Mittel zu 485 km in der Sekunde schätzt (gemessen wurden Geschwindigkeiten von 797 und 890 km),
bis zu der Höhe von 256," (242,000 km) empor, und aus der Verschiebung der Spektrallinien gegen das blaue Ende des Spektrums fand Fenyi für die Bewegung der Protuberanzmassen in der Richtung zur Erde die Werte von 337 km (bei einer Gipfelhöhe von 182,?" oder 132,000 km) und 449 km (Gipfelhöhe 256,9") in der Sekunde. Außerdem besaß diese Masse auch in meridionaler Richtung eine Geschwindigkeit, welche Fenyi, allerdings sehr unsicher, auf etwa 100 Km in der Sekunde schätzt.
Ohne Berücksichtigung dieser letztern ergibt sich durch Vereinigung der beiden ersten eine Resultante von 1014 km in der Sekunde. Aus der Größe dieses Wertes zieht Fenyi den Schluß, daß Teile der Protuberanzen in den Weltraum hinausgeschleudert werden, die nicht wieder zur S. zurückkehren. Diese »zrohen Geschwindigkeiten können aber nicht bloß das Ergebnis vo:r Atombewegungen bei der Expansion von Gasen sein, die der S. entströmen, vielmehr müssen wir zur Erklärung andre Kräfte, allem Anschein nach elektrische, zu Hilfe nehmen. Auf solche Kräfte glaubt auch Fizeau die Erscheinung der Protuberanzen zurückführen zu müssen, weil der Wasserstoff beim Erhitzen oder Verbrennen weder im verdünnten noch im verdichteten Zustande die charakteristischen Linien zeigt, welche wir im Spektrum der Protuberanzen erblicken, welch letztere besonders durch das Vorherrschen der Linie (^ rosenrot gefärbt find; diese Linien erscheinen nur unterm Einfluß der Elektrizität. [* 22] Damit im Einklang sind auch die raschen Formänderungen in den Protuberanzen, die plötzlichen Wechsel des Glanzes, das bandartige, wellenförmige Aussehen, die Absonderung gut begrenzter, von der S. losgetrennter Teile. Alles dieses beobachtet man in ähnlicher Weise auch an den Polarlichtern. Bei den Bewegungen der Lichterscheinungen dürfen wir aber weder hier noch bei den Protuberanzen an eine wirkliche Fortführung von materiellen Teilen denken, wir haben es vielmehr nach Fizeaus Ansicht, die hier wesentlich von der Fenyis abweicht, lediglich mit einer allmählichen Fortpflanzung von elektrischen Lichterscheinungen in Gasmassen (Wasserstoff) zu thun, die übrigens ihre eignen, ganz selbständigen Bewegungen haben können. Vielleicht verbreiten über diesen Punkt einmal nach ihren: Abschluß die Untersuchungen ein neues Licht, welche Goldstein in Berlin [* 23] unternommen hat. Die bisherigen Ergebnisse derselben und gewisse von Herz gewonnene Resultate drängen nämlich zu dem Schlüsse, daß die Lichterscheinungen der elektrischen Entladung nicht notwendig Träger [* 24] der Entladung selbst, sondern nur ein durch die Entladung ausgelöstes Phänomen sind, das sich den bisher schon bekannten Agenzien neu zur Seite stellt. Sollte sich diese Vermutung bestätigen, so brauchten auch kosmische Phänomene, die uns unter den leuchtenden Erscheinungsformen der elek' irischen Entladung entgegentreten, nicht notwendig durch elektrische Prozesse bedingt zu sein. Zu den Beobachtungen der großen Protuberanz vom 17. Juni durch Fenyi ist noch zu bemerken, daß letzterer am 1. Juli, als dieselbe Stelle der S. wieder am Ostrande erschien, dort wieder lebhafte Thätigkeit und ein Protuberanz von mäßiger Höhe bemerkt hat. Es scheint also dort längere Zeit hindurch ein Herd eruptiver Thätigkeit bestanden zu haben. Einen ähnlichen gelben Fleck, heller als die gleichzeitig auftretenden Fackeln, wie ihn Trouvelot 17. Juni bemerkt, hat auch in Berlin Maas am rechten Rande der ^.^. wahrgenommen, als er um 5 Uhr 20 Min. nachmittags das Bild der S. bei 90facher Vergrößerung auf einen weißen Schirm projizierte. Bei Anwendung 180facher Vergrößerung zeigte sich derselbe zusammengesetzt aus einer großen Anzahl von hellen gelben Linien und Punkten, welche gleichmäßig hell blieben, aber durch Veränderung ihrer gegenseitigen Lage bedeutende Schwankungen in der Gestalt und Helligkeit des Fleckes verursachten. Am 3. Aug. gegen 5 Uhr waren an derselben Stelle nur noch Fackeln sichtbar, auch schien die ¶