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hält. Die englische Mission eröffnete darauf eine Station in Kerepuru. Gegenwärtig arbeiten im Dienste [* 2] der I^ouäou Ni Lkiouki')? 8ooi6t.v in ganz Britisch-Neuguinea 10 Europäer, 67 Südseeinsulaner und 34 Papuas, 58 Männer und 53 Frauen, mit denen 50 Missionsstationen (wovon 42 an der Küste) besetzt sind. In 13 Dörfern wurden Kirchen errichtet, die Zahl der Kommunikanten wird auf 200, die der Kinder, welche eine Schule besuchen, auf 1500-2000angegeben.
3) Deutscher Anteil. In Kaiser Wilhelms-Land haben zwei deutsche evangelische Gesellschaften die Arbeit aufgenommen, die Neuendettelsauer und die Rheinische Missionsgesellschaft. Die erste entsandte 1886 zwei Missionare, von denen der eine bereits längere Zeit in Australien [* 3] gearbeitet hatte, und diese gründeten bei Simbang an der Langemakbucht, nicht weit von Finschhafen, eine Station und errichteten eine Schule. Ein dritter Missionar aus Suropa und drei junge Eingeborne vom Bismarck-Archipel wurden ihnen später zur Hilfe nachgesandt.
Die Rheinische Mission entsandte auf ausdrücklichen Wunsch des Auswärtigen Amtes in Berlin [* 4] seit 1886 nacheinander 8 Missionares welche 4 Stationen errichtet haben, Vogadjim, dem Konstantinhafen gegenüber, andre im Prinz Heinrich-Hafen, auf der kleinen Insel Star, auf der Dampierinsel und zwischen Hatzfelothafen und Franklinbai. Eine katholische Mission wurde bereits 1848 durch die Moristen-Kongregation von der jetzt englischen Insel Woodloark aus auf der kleinen Insel Ruk gegründet, doch nach dem Tode des Bischofs und eines Priesters bald wieder verlassen.
Auch ein 4 Jahre später gemachter Versuch scheiterte. Aufdem Bismarck-Archipel gründeten die Wesleyanischen Methodisten in Australien 1875 Hauptstationen zu Port Hunter auf Neu-Lauenburg (Duke of Jork-Inseln), auf Neu-Pommern zu Raluana an der Blanchebucht, auf der östlichen Gazellenhalbinsel und zu Kabakada an der Nordküste. Außerdem besitzt sie noch 43 Nebenstationen, meist auf Neu-Lauenburg und Neu-Pommern, einzelne auch auf Neu-Mecklenburg. Unter den eingebornen Lehrern befinden sich 43 Moschiinsulaner.
In25 Dörfern wird noch nebenher gepredigt, und in 36 Schulen erhalten fast 1200 Kinder Unterricht. Etwa 1800 Personen sind getauft, etwa 4300 besuchen die Gottesdienste. Auch die Katholiken, Missionare Unsrer Lieben Frauen vom heiligen.Herzen von Issoudun, ließen sich 1883 in Bridni auf der Nordküste der Gazellenhalbinsel nieder und gründeten dann noch die Stationen Vlavollo und Malaguna. Das apostolische Vikariat Neu-Pommern umfaßt den Bismarck-Archipel und die Salomoninseln.
Gegenwärtig arbeiten hier 12 katholische Missionare, denen noch 8 Missionare und 6 Schwestern folgen sollen. Auf den Karolinen arbeitet der amerikanische Board in Verbindung mit der Hawaiischen evangelischen Gesellschaft. Die Thätigkeit, unterstützt durch einen Missionsdampfer, erstreckt sich auch auf die Marshall- und Gilbertinseln. Ihre Stationen haben die amerikanischen Missionare in Ponape als Hauptsitz für die Karolinenmission und in Kusaie als Hauptsitz für die auf den Marshall- und Gilbertinseln.
Die Mortlockinseln, Nuk (Hogolu), die Dapgruppe und die Palauinseln sind mit Lehrern besetzt. Doch hat die spanische Besitzergreifung der Mission keinen Segen gebracht. Auf den Karolinen bestehen jetzt 3 Stationen mit 7 amerikanischen Missionaren, 6 (früher 11) Stationen mit hawaiischen Missionaren, 47 Gemeinden mit 4644 Mitgliedern und 1933 Schülern. Auf den Marshallinseln wurde 1856 durch den ^.ilierio^n Lo^rä in Verbindung mit der Hawauschen Gesellschaft eine Station auf Ebon gegründet; gegenwärtig sind auf 7 Inseln hawaiische oder eingeborne Lehrer thätig. Im ganzen Archipel zählt man gegen! wärtig 2000 evangelische Christen, darunter 582 Abendmahlsberechtigte in23Gemeinden,1212Sonntagsschüler auf 23 verschiedenen Stationen und 502 Volksschüler in 8 Werktagsschulen.
Auch die kleine Insel Nguru (Pleasant) erhielt 1890 einen Missionar, einen Eingebornen der Gilbertinseln. Die melanesische Mission wurde im Auftrage der hochverdienten anglikanischen Kirche durch den Bischof Selwyn auf Neuseeland begründet. Er begann 1849 damit, Knaben der verschiedenen Gruppen für die Sommerzeit nach Auckland [* 5] zu bringen, um sie dort zu Lehrern ihrer Landsleute heranzuziehen. Die Loyaltyinseln wurden aber 1854 von der Londoner Missionsgesellschaft besetzt.
Von England aus durch reiche Geldgaben und einen Dampfer unterstützt, konnte Selwyn in Begleitung eines jungen englischen Geistlichen, John Patteson, mehr als 60 Inseln besuchen und 33 Zöglinge, meist von den Salomoninseln Vauro und Maran, nach Neuseeland bringen. Bei Kohinara in der Nähe von Auckland wurde eine Erziehungsanstalt gegründet, in welcher die Zöglinge neben Elementarunterricht auch Unterweisung in der Gärtnerei, im Ackerbau, in der Buchdruckerkunst u. a. erhielten.
Der zun: Bischof von Melanesien ernannte Patteson verlegte 1867 das Seminar nach der Norfolkinsel, wo jetzt 180 Melanesier erzogen werden und die Buchdruckerei eine religiöse Litteratur in nicht weniger als 40 melanesischen Dialekten fördert. Auch nach Pattesons Ermordung durch die Eingebornen der Santa Cruz-Insel Nukapu nahm das Missionswerk rüstigen Fort' gang. Schon bestehen 34 Schulen auf den verschiedenen Inselgruppen. In der mittlern Gruppe der Neuen Hebriden bestehen auf Oda (Leperinsel), Aragtz (Pentelostinsel) und Maiwo (Aurorainsel) 13 Schulen, in denen 21 Lehrer 380 Schüler unterrichten; Mai und Ambryn werden von europäischen Missionaren regelmäßig besucht.
Auf der Banksgruppe bestehen 36 Schulen mit 789 Schülern; die meisten Bewohner sind bereits dem Christentum gewonnen. Von hier aus wurden Lehrer nach Santa Maria, den. Torresinseln, nach Aurora und Valua entsandt und Schulen gegründet. Auch in der Santa Cruz-Gruppe, auf der kleinen Riffinsel Nujiloli, konnte 1878 eine Missionsschule begründet werden. Auf den Salomon^ inseln fand die Mission bessern Eingang. Es bestehen gegenwärtig Schulen auf San Chr'istoval, Ulawa, Malanta, Florida, Isabel, auf einigen auch Gemeinden.
Auf Florida und den kleinen Nachbarinseln werden schon 753 Schüler in 17 Schulen von 41 Lehrern unterrichtet; 1889 wurden 126 Erwachsene getauft. Auf dem zum deutschen Anteil der Gruppe gehörenden Isabel bestehen 3 Stationen, zu Tenga, Vulavu und Thaugama, mit 8 eingebornen Lehrern, 99 Schulen und 44 Getauften. Auf der ganzen Gruppe zählen sämtliche Schulen 2215 Zöglinge, in den letzten Jahren wurden 793 Erwachsene getauft. Buka und Bougainville besuchte 1888 ein Missionar der Rheinischen Missionsgesellschaft; auf seinen Bericht hin wurde in Barmen [* 6] die Inangriffnahme der Mission auf den Salomoninseln beschlossen. Zu den Neuen Hebriden entsandtedie Londoner Missionsgesellschllft 1839 von Samoa [* 7] aus den »Apostel der Südsee«, John Williams, der jedoch auf Erromanga erschlagen wurde. Nachfolgende ¶
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sionare wurden entweder getötet oder zur Flucht ge- ^ Zwungen. Dennoch wurden immer wieder Versuche z gemacht. Aber erst nach Abzug der Sandelholzhänd- l ler gestaltete sich die Lage günstiger. Die Presbyterianer konnten bis 1859 die ganze Bevölkerung [* 9] von Aneytum bekehren und eine Haupt- und 6 Neben-! stationen gründen. Auf Erroniango bestehen jetztZ Kirchen, und 22 eingeborne Missionare sind über die Insel verbreitet. Auf der Torresinsel wirkten zuerst rarotonganische, dann auch schottische Missionare; auch hier, wie auf andern Inseln der Gruppe, sind Gemeinden entstanden. Es arbeiten hier die schottische Freikirche, reformierte Presbyterianer, die presbyterianische Kirche von Kanada und Missionare der australischen Kolonien und Neuseelands, im ^ ganzen 13 europäische Missionare mit 115 National-! gehilfen, 1400 Getauften und 8000 Katechumenen. ^ Auf den Loyaltyinseln gewann seit 1841 die Londoner Mission anfänglich durch rarotonganische, später auch durch englische Missionare auf den Inseln Märe, Lifu und Nuwea mehr als ein Drittel der Bevölkerung für das Christentum.
Auf Lifu errichteten die Eing^bornen ein recht stattliches, großes Gotteshaus; hier lieferte bald eine Presse [* 10] Katechismen, Gesangbücher und Übersetzungen von Teilen des Neuen Testaments, während ein Seminar auf Märe für die Ausbildung inländischer Lehrer sorgte. Nachdem aber auf Drängen der von Num^'a herübergekommenen katholischen Priester 18!)4 die Besitzergreifung der Inselgruppe durch Frankreich stattgefunden hatte, begann eine Verfolgung der Pro^Mnten, die trotz der Vorstellungen der protestantischen Mächte Europas auch heute noch nicht aufgehört hat.
Man zählte 1878 auf den genannten drei Inseln 10,925 Protestanten und 2075 Katholiken. Letztere nehmen aber unter dem herrschenden Druck stetig auf Kosten der erstern zu. Die Loyaltyinseln sind mit Neukaledonien [* 11] gegenwärtig die Domäne der römisch-katholischen Kirche. Auf der Fichteninsel besitzen sie eine Station, auf Neukaledonien 13 Stationen mit Pflanzungen, Zuckerfabriken u. a. Auf den Fidschiinseln [* 12] landeten nach vorbereitenden Versuchen tahitischer Lehrer 1835 von Tonga die ersten Wesleyanischen Missionare, welche nach harter Arbeit die wilden kannibalischen Bewohner zum Christentum bekehrten; jetzt 28,537 Gemeindemitglieder und 40,667 Schüler mit 10 englischen Missionaren.
Die als apostolisches Vikariat von Fidschi 1887 organisierte katholische Kirche unter französischer Leitung zählt 10,000 Mitglieder mit 17 Priestern. Die polynesische Mission. Obschon auf Hawai [* 13] von einer eigentlichen Mission nicht mehr die Rede sein kann, da die Bewohner längst dem Christentum gewonnen sind, so ist doch die Oberleitung durch den ^inei'iclui Voai'ä, der hier noch ein paar Missionare unterhält, nicht zu entbehren. Indessen hat sich die H^va'iilm ^vkn^Liieki ^s Loeiktiou selbständig konstituiert.
Ihre 56 Gemeinden werden meist von eingebornen Pastoren bedient; für kirchliche Zwecke dringen sie über 110,000 Mk. auf. Auch arbeitet hier, unterstützt von der 8u^i6tv ior tli6 ^i'OMiMiou ot td6 (_i08i)6i, die anglikanische Kirche, freilich unter vielen Schwierigkeiten. Bei der starken Zuwanderung von Chinesen wurde auch unter diesen die Mission aufgenommen. Von den eingebornen Kanaken sind zwei Drittel protestantisch, der Nest katholisch. Auf Tahiti [* 14] begann 1797 die Londoner Missionsgesellschaft ihr Werk; 1815 wurde dort das Christentum zur Staatsreligion erhoben, 1819 ließ sich der ^ Köniz taufen, 1826 Zählte man aus ocr ganzen! Gruppe der Gesellschaftsinseln bereits 8000 Getaufte. Da drang, von französischen Kriegsschiffen unterstützt, 1836 die jesuitische Propaganda ein, welcher 1842 das französische Protektorat, 1880 die volle Annektierung der Inseln seitens Frankreichs folgte.
Die seit 1863 hierher gekommene Pariser Missionsgesellschaft hat die protestantischen Gemeinden neu organisiert; nur ein Zwanzigstel der Bevölkerung ist katholisch. Die Londoner Missionsgesellschaft hat sich von diesem Felde 1886 ganz zurückgezogen. Gegenwärtig wirken dort unter den Protestanten4 europäische Missionare und 15 eingeborne Pastoren unter 7500 Getauften und 2377 Kommunikanten. Dagegen arbeitet auf den feit 1888 gleichfalls französischen westlichen Gesellschaftsinse'ln noch immer die Londoner Missionsgesellschaft.
Ihr Seminar auf Raiatea liefert wie früher Missionare für Neuguinea. Doch nimmt die Bevölkerung und damit die Zahl der Christen ab. Gegenwärtig arbeiten hier 3 englische Missionare, 232 eingeborne Prediger unter 1236 Kommunikanten und 4150 Anhängern. Auf der Samoagruppe haben neben der Londoner Mission (28,819 Christen) auch die Wesleyanische Missionsgesellschaft (5968) und die römische Propaganda (2650) Fuß gefaßt. Die Londoner Mission hat ein jetzt von 109 Männern besuchtes Seminar errichtet und betreibt eine rege Missionsthätigkeit auf 16 Inseln der Tokelau-, Ettice- und Gilbertinseln.
Hier sind überall polynesische Prediger stationiert, jetzt 23 mit 50 Gehilfen, 10,251 Gemeindemitgliedern und 1332 Schülern. Die Bewohner dieser Gruppen steuerten an Jahresbeiträgen 14,037, die Samoaner der Londoner Mission 44,160 Mk. bei. Auf dem Tonga-Archipel begannen ebenfalls die Londoner Missionare schon 1797 ihre Arbeit, die aber ohne Erfolg blieb, 1822 traten sie dies Feld den Wesleyanern ad. Nachdem König Georg zur Herrschaft über die ganze Inselgruppe gelangt war und sich zum Minister den frühern Missionar Baker gewählt hatte, brach das Christentum überall durch. Im ganzen ist die tonganische Bevölkerung methodistisch (20,000), auf Niue haben seit 1861 die Londoner (5300 Christen) das Feld besetzt.
Ein eignes Missionsschiss vermittelt den Verkehr der Eilands untereinander. Auf Anordnung des Königs konstituierte sich 1884 die tonganische Nationalkirche, welcher sich der größte Teil der christlichen Bevölkerung (11,000 Christen, 5000 Kommunikanten, 12 eingeborne Pastoren, 800 Laienprediger) anschloß. Durch die in jüngster Zeit herrschenden Wirren begünstigt, vermochten es die auch hier thätigen Katholiken, eine größere Anzahl Anhänger zu gewinnen.
Auf Uea gelang es ihnen sogar, die protestantische zu verdrängen. Auf den Herveyinseln hat die Londoner Mission seit langer Zeit gearbeitet. Auf Rarotonga besteht ein Seminar, von dem Gehilfen nach allen Teilen des Großen Ozeans ausgegangen sind. Die Zahl der Kirchenglieder beträgt 3088. Die Zahl der Protestanten in ganz Ozeanien [* 15] wird auf 280,000 berechnet, die der Katholiken auf 55,000, davon im apostolischen Vikariat Zentralozeanicn 10,000, in dem der Schifferinseln 4473, in dem von Tahiti 9500, in dem der Sandwichinseln 20,000, in Neukaledonien mit Loyaltyinseln 10,000. Stand der Protestantischen Mission 1886. Die Ausgaben der in nachstehender Tabelle (S. 634) angeführten deutschen Gesellschaften betrugen 2,722,153 Mt, der englischen 16,868,907, der nordamerikanischen 8,510,630, der kolonialen 543,465, der unabhängigen 198,753, der holländischen 521,450, der ¶