schaft an dem von ihm veröffentlichten
System bezweifelt. Im
Laufe der Jahre gerietL. mit seinen eignen Anhängern wegen
Änderungen am
System in Streit und wurde schließlich aus der Leitung der
Schule herausgedrängt. Nur ein kleiner
Stamm von
Anhängern blieb ihm treu; in
Gemeinschaft mit diesen bildete er dasSystem weiter und gab ihm den
Namen
»Schnellstenographie«. Der Hauptteil der
Schule hinwiederum nahm selbständig andre Modifikationen an dem
System vor, behielt
aber den
Namen
»Stenotachygraphie« oder »Engschnellschrift« bei. HinterL.
selbst stehen nur 2
Vereine zu
Berlin;
[* 2] die von ihm abgefallene
Schule bildet den »Allgemeinen deutschen Stenotachygraphenverband«
mit 6 Bezirksverbänden, ihr gehören rund 130
Vereine mit 2400 Mitgliedern an. Das bedeutendste
Blatt
[* 3] der
Schule ist das
»Journal für
Stenographie« (Verl., seit 1889).
Lehmanns ursprünglicher »Leitfaden« ist in den
Händen der
Stenotachygraphen verblieben und liegt in 16.
Auflage (Berl. 1890) vor; derselben
Richtung gehört der
»Lehrgang« von Dahms
an (5. Aufl.,
Halle
[* 4] a. S. 1890). Dagegen hatL. für seine Schnellstenographie ein neues »Lehrbuch«
(Berl. 1890) herausgegeben.
Vgl.
Sandow, Verzeichnis der stenotachygraphischen Litteratur (Berl. 1891);
Die
Sitte, das
Brett, auf welchem die
Leiche vor dem
Begräbnis gelegen hat, nach demselben öffentlich
auszustellen, ist uralt. Wir finden sie schon erwähnt im
Nibelungenlied, in welchem das
Brett, auf das des erschlagenen
SiegfriedKörper, nachdem er gewaschen war, gelegt wurde, rê genannt wird. Und noch jetzt ist in den
Alpen
[* 7] die
Bezeichnung »Rêbrett« (Rechbrett) üblich. In der
Schweiz
[* 8] heißt das
Brett
»Laden«, in der bayrischen
Oberpfalz »Trudenbrett«.
Die
Leichen wurden ursprünglich nicht in
Särgen bestattet, vielmehr nur in
Tücher gehüllt oder in ausgehöhlten
Bäumen,
den Totenbäumen. Zum
Schutz gegen die nachfallende
Erde legte man ein
Brett (lignum insuper impositum)
auf die
Leiche, wie das in den Reihengräbern von Gauting beobachtet worden ist. Als mit dem
Christentum die
Bestattung in
Särgen
jene ältere heidnische
Bestattung verdrängte, da behielt man doch aus Sorge für das Seelenheil des
Verstorbenen die Leichenbretter bei, welche man nun nicht mehr in das
Grab legte, sondern an vielbetretenen Fußpfaden aufstellte.
Heute finden wir diese
Sitte noch in der
Schweiz, in
Tirol,
[* 9]
Salzburg,
[* 10]
Ober- und
Niederbayern, in der
Oberpfalz und in
Böhmen.
[* 11] Im
Züricherlande, wo die
Leiche noch im vorigen
Jahrhundert nur in ein
Tuch gehüllt auf einem
Brette, der
Lade, zu
Grabe getragen wurde, wird noch heute der
»Laden«, auf dem die
Leiche aufgebahrt gewesen, beim
Wohnhaus
[* 12] als
Steg über
den nächsten Wassergraben gelegt; diese Verwendung des Leichenbrettes findet sich bis in die
Oberpfalz hinein. In St.
Gallen
richtet man dem Verstorbenen eine hölzerne Gedenktafel mit seinem
Namen in Form eines Sargbrettes auf.
Im Salzburgischen sind die Leichenbretter häufig nicht mehr das ursprüngliche Ruhebett des
Toten, sondern ein stellvertretendes Machwerk
des Tischlers. In
Niederbayern, namentlich im
BayrischenWalde, und im
BöhmerWalde ist das Leichenbrett am häufigsten vertreten.
Es wird hier, nachdem der
Tote auf
demselben gelegen, zum
Schreiner gebracht, der es mit grellen
Farben
bemalt, mit einem Schutzdach versieht,
Inschriften und
Heiligenbilder darauf anbringt. Im
BayrischenWalde und in
Böhmen stehen
die Leichenbretter meist nicht einzeln, sondern in
Gruppen, gewöhnlich um ein
Kruzifix herum. Dagegen werden sie in
Oberfranken nicht mehr
ausgestellt. Man hat hier in jedem
Hause ein Totenbrett vorrätig, das seine Verwendung schon bei
Ahn und Urahn gefunden hat
und auf dem die
Leiche liegt, ehe sie im
Sarge gebettet wird.
Spuren seiner Expedition sind angeblich von
Mac Phee aufgefunden worden.
Mit
der nähern Untersuchung derselben wurde eine von dem Großkaufmann
SirThomasElder ausgesandte Expedition
unter
Lindsay beauftragt, die jedoch ergebnislos verlaufen ist.
N. von, Australienreisender und Zoolog, geb. 1858 zu
Graz,
[* 13] zeichnete sich früh als Alpinist aus, studierte
bis 1881 in
GrazNaturwissenschaften, begab sich dann nach
Melbourne
[* 14] zur Untersuchung der niedern Meeresfauna,
von dort nach
Neuseeland, wo er mit seiner
Frau den Tasmangletscher vermaß und den Hochstetterdom bestieg. Nach
Australien
[* 15] zurückgekehrt, besuchte er von
Sydney
[* 16] aus die
AustralischenAlpen, deren höchste Gipfel er bestieg. 1887 wurde er nach
London
[* 17] an das University
College berufen.
Nach Ausarbeitung seiner australischen Sammlungen in die
Heimat zurückgekehrt, habilitierte er sich als
Dozent für
Zoologie an der
UniversitätInnsbruck.
[* 18] Er veröffentlichte außer den geographischen
Arbeiten: »Der Tasmangletscher
und seine Umrandung« (Ergänzungsheft 75 zu
»Petermanns Mitteilungen« 1884);
XIII.,Papst, wurde, je länger sein
Pontifikat dauerte, desto ungeduldiger in seinem Verlangen nach Herstellung
seiner weltlichen Herrschaft. Er geriet mehr und mehr unter den Einfluß der
Intransigenten bei der
Kurie, denen jedes
Mittel
zur Erreichung jenes
Zieles recht war. Denn wenn auch die Macht des
Papstes über die römische
Kirche,
ihren
Klerus und die gläubige Laienwelt unbestrittener war als je, und er auch in weltlichen
Dingen, wie in der
Encyklika vom über
die
Gefahren des
Sozialismus und die
Mittel, ihnen zu begegnen, sein
Urteil öffentlich kundgab, so empfand
er es um so schmerzlicher, daß in
Rom
[* 19] selbst, vor den
Thoren des
Vatikans, seine
Stimme ungehört verhallte.
Noch immer hatte er gehofft, daß
Österreich
[* 20] und das
Deutsche Reich
[* 21] entweder ihren Einfluß bei
Italien
[* 22] zu gunsten seiner weltlichen
Stellung geltend machen oder sich von dieser Macht lossagen würden. Als aber keins von beiden geschah,
vielmehr im Juni 1891 der
Dreibund förmlich erneuert wurde, wandte er seine
Blicke nach
Frankreich, »der ältesten Tochter
der
Kirche«, mit dessen republikanischer
Regierung offen zu brechen er trotz aller kirchenfeindlichen
Gesetze der französischen
Republik stets sorgfältig vermieden hatte. Einer förmlichen
Versöhnung, einem Zusammengehen mit ihr
stand der Umstand im Wege, daß bisher der französische
Klerus sich zu den Monarchisten gehalten und die republikanische
Regierung nicht unterstützt, ja sogar bekämpft hatte. Der
KardinalLavigerie, von brennendem
Eifer sowohl für
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