Schlesien
[* 2] fanden sich 66 Proz. der
Halme von dem
Insekt befallen. Als Schutzmaßregel wird bei der Wintergeneration
im Fall
ausgedehnter Verwüstungen das rechtzeitige Umpflügen des
Feldes und dadurch bewirkte Ausrottung des Schädlings empfohlen;
gegen die andern
Generationen ist schwerer anzukommen. Als natürliche Feinde der kleinen Frankreich haben sich Pteromalinen,Koccinellen
und eine Wanzenart (Miris delobratus) erwiesen.
Vgl.
Wilhelm, Die Haferfliege und die
Mittel zu ihrer Bekämpfung (Leipz. 1891).
(spr. freun),Robert, niederländ.
Historiker, geb. zu
Rotterdam,
[* 4] studierte in
Leiden
[* 5] und wurde daselbst 1850 Gymnasiallehrer.
Seit 1860
Professor der niederländischen Geschichte an der
Universität und gegenwärtig der erste Geschichtsforscher
der
Niederlande,
[* 6] hat er einen Teil seiner umfassenden Forschungen, vornehmlich über die Geschichte der
Republik und die
Rechtsgeschichte
des
Mittelalters, in zahlreichen, nach Form und
Inhalt ausgezeichneten Zeitschriftsartikeln niedergelegt.
Sein Hauptwerk ist:
»Tien jaren uit den 80jarigen oorlog«
(Haag
[* 7] 1861; 4. Aufl. 1888). Er redigiert die »Bijdragen
voor vaderlandsche geschiedenis«.
Jutichi, einer der
FührerJapans auf geistigem Gebiet, geb. 1834 in Buzen, studierte in
OsakaHolländisch und unternahm 1860 eine
Reise nach
Amerika
[* 8] und später auch nach
Europa.
[* 9] Seit seinem Aufenthalt in
Amerika eifriger
Anhänger des
Utilitarismus, veröffentlichte er 1866 zur Belehrung seiner Landsleute eine
Schrift: »Seiyô Jijo« (Westliche
Sitten), und gründete in
Tokio
[* 10] eine eigne
Schule, die Keiô-gijiku, eine Art Privatuniversität, die bald
großen
Ruf erhielt und aus der
Tausende von
Schülern hervorgegangen sind (unter den jetzigen Reichstagsabgeordneten
Japans
befinden sich über 40 frühere
Schüler Fukuzawas). Seit 1881 gibt er eine
Zeitung »Jiji Shimpô« heraus, die eine unabhängige
Haltung einnimmt und zu den einflußreichsten und angesehensten
OrganenTokios gehört. Ein öffentliches
Amt hat Fukuzawa nie angenommen.
wurde 1882 bei Gelegenheit einer von der
Prager
»Concordia« ausgeschriebenen Preiskonkurrenz zur Aufführung empfohlen und
ging über mehrere große
Bühnen. 1884 siedelte sich in
München
[* 17] an, wo
PaulHeyse großen Einfluß auf
seine
dichterische
Ausbildung gewann. Hier entschloß sich auch Fulda, sich ausschließlich der
Poesie zu widmen. Im
Herbst 1888 ließ
er sich in
Berlin nieder und trat jener
Gruppe von jungen Dichtern bei, die im
Sinne eines gemäßigten
künstlerischen
Realismus wirken, d. h. er schloß ein
Kompromiß zwischen
Heyse und
Ibsen.
FuldasTalent hat sich zunächst in einer ungewöhnlich leichten Herrschaft über die sprachlichen und künstlerischen
Formen
der
Poesie bekundet; seine Persönlichkeit ist zur Zeit noch sehr im
Werden; er ist schmiegsam und nachempfindend, aber
auch sehr witzig und jedenfalls ein ernster
Künstler. Seine größten Erfolge hatte er mit den anmutigen Lustspielen"Unter
vier
Augen« (Einakter, Leipz. 1886),
»Die wilde
Jagd« (1888) und mit dem sozialen
Schauspiel »Das verlorne
Paradies« (1890).
Außerdem erschienen von ihm: »Satura.
Grillen und
Schwänke« (Leipz. 1884, später in die »Gedichte«
aufgenommen);
Die hundertste Wiederkehr von Gabelsöergers
Geburtstag wurde 1889 nur in engerem
Kreise
[* 19] begangen, dagegen
fand im
August 1890 Zu
München unter zahlreicher Beteiligung der ganzen Stenographenwelt die Hauptfeier statt, bei
der ein von S.
Eberle modelliertes Erzdenkmal
Gabelsbergers (an der
Kreuzung der
Barer- und Ottostraße) enthüllt ward. Bei
den Stenographenversammlungen, die damit verbunden waren, kam es zur Vereinbarung eines
Vertrags zwischen dem
DeutschenGabelsberger-Stenographenbund
und dem Königl. stenographischen
Institut zu
Dresden
[* 20] über die beiderseitigen Befugnisse hinsichtlich der Fortbildung des
Systems.
Die Reformarbeit ist bisher nur von geringem Erfolg gewesen, da die Mehrheit der
Schule wenig
Interesse dafür an den
Tag legt.
In den letzten
Jahren ist das
System auf zwei weitere
Sprachen,
Armenisch und
Volapük,
übertragen worden, während die ältern
Übertragungen auf das
Englische,
[* 21]
Niederländische,
[* 22]
Französische und
Spanische
[* 23] durch neuere Bearbeitungen
ersetzt worden sind. Die
Übertragung auf das
Italienische durch
Noe ist in zwei
Richtungen auseinandergegangen, indem eine Reformpartei
unter Perelli am
System Neuerungen vorgenommen hat, die nur von einem Teil der italienischen
Schule befolgt werden.
In den slawischen
Ländern fangen die Bestrebungen, die
Slawen auf eigne stenographische
Füße zu stellen, d. h. anstatt
der bisher angewandten
Übertragungen ausländischer
Systeme, besonders des Gabelsbergerschen, selbständige Nationalsysteme
zu schaffen, an, eine greifbarere Gestalt zu gewinnen. Die Zahl der
Personen, welche neu in das Gabelsbergersche
System oder
seine
Übertragungen eingeführt worden
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