erinnerndes
Ei
[* 2] legte, erscheinen als eine
Stütze der
Theorie des
»Versehens«, nach welcher plötzlich und sehr tief aufgenommene
Eindrücke auf dem im
Werden begriffenen
Produkt des Mutterleibes sich irgendwie wiedergeben können.
Form,
Farbe und
Größe des
Eies kommen mit dessen weitern
Eigenschaften, speziell dem
Geruch und der momentanen
Temperatur, auch
in Betracht bei dem Verhalten der
Vögel
[* 3] gegen fremde
Eier
[* 4] in ihrem
Neste, worüber Leuerkühn Untersuchungen angestellt hat.
Es kamen zur
Beobachtung das Verhalten der
Vögel gegen
Eier derselben Art und gegen
Eier einer andern Art, wobei jedesmal wieder
unterschieden wurde, ob die
Eier durch
Menschen oder durch dieVögel selbst in das
Nest der Adoptiveltern
gelegt wnrden.
Bei einigen
Vogel-Gruppen herrscht eine große
Indifferenz gegen fremde
Eier derselben Art im eignen
Neste; besonders gilt dies
von den kolonienweise brütenden Seevögeln; doch ist auch bei Einzelbrütern ein Zusammenlegen zweier Weibchen der gleichen
Art in dasselbe
Nest konstatiert, und zwar bei
Rotschwanz,
Neuntöter,
Krähe,
Amsel, Schleiereule,
Fasan,
Bachstelze,
[* 5]
Rebhuhn,
Wasserhuhn. In allen diesen
Fällen ist stets Wohnungsnot als
Beweggrund dieses
Verfahrens anzusehen; daß
unser Hausgeflügel ohne Bedenken die
Eier andrer Genossen der gleichen Art, die ihm vom
Menschen untergelegt werden, übernimmt,
ist bekannt.
Die Ablage der
Eier in das
Nest einer andern Art kommt, vom
Kuckuck abgesehen, in der
Natur selten vor; sie
hat in den meisten
Fällen ihren
Grund entweder in momentaner Legenot, indem das Weibchen, vom Legetrieb überrascht, zufällig
vom eignen
Nest weit entfernt ist, oder im Wohnungsmangel, unter dem in unsrer Zeit besonders die Höhlenbrüter leiden. Durch
den
Menschen ausgeführte
Experimente mit der Unterlage der
Eier fremder
Arten beziehen sich meist auf
Stubenvögel,
[* 6] zum Teil aber auch auf wild lebende
Vögel. In großem
Maßstab
[* 7] geschah es bei der Wiederbesetzung
Schottlands mit dem ausgerottet
gewesenen Auerwild, indem die
Eier dieser Art wilden Birkhennen untergeschoben und von diesen ausgebrütet wurden.
Als Gesamtresultat der Leverkühnschen Untersuchungen ergab sich, daß in der überwiegenden
Mehrzahl der
Fälle fremde
Eier
im
Nest angenommen werden. Von 171 zu wiederholten
Malen beobachteten
Arten nahmen 117 fremde
Eier an, während 54 dieselben
zurückwiesen, resp. das
Nest verließen. Von den dauernden
Eigenschaften der
Eier,
Größe, Form undFarbe,
scheint die
Farbe die geringste
Rolle bei dem Entscheid über
Annahme oder Nichtannahme zu spielen; weit wichtiger sind überhaupt
der
Geruch und die
Temperatur des Stiefeies, indem besonders, wenn dieses erkaltet ist, auch
Vögel, die sonst fremde
Eier annehmen,
in diesem
Fall das
Nest verlassen.
[* 9] (Anthropologisches). Nach
Cuvier soll die Gesamtlänge des
Darmes das
Sechs- bis Siebenfache der Körperlänge,
nach Sappey die Darmlänge bei
Weißen von mittlerer
Statur durchschnittlich 9600
mm betragen, wovon 8000
mm auf den
Dünndarm, 1600 auf
den
Dickdarm kommen sollen. Dagegen betrug bei 9 von Chudzinsky untersuchten
Negern die Gesamtdarmlänge
durchschnittlich 8667
mm, also fast 1000
mm weniger als bei den von Sappey untersuchten
Weißen. Daß die Gesamtlänge des
Darmes
beim
Neger beträchtlich geringer ist als beim
Weißen, beruht auf
der relativen
Kürze des
Dünndarmes der schwarzen
Nasse, denn der
Dickdarm ist beim
Schwarzen
sogar noch etwas länger als beim
Weißen. Die angeblichen Beziehungen der Darmlänge zur Körperlänge werden von Chudzinsky
in Abrede gestellt; derselbe konstatierte jedoch das Vorhandensein von individuellen Verschiedenheiten. Der
Durchmesser der
Leber in der
Richtung von vorn nach hinten beträgt beim
Weißen durchschnittlich 200
mm, beim
Neger nur 165
mm;
der Querdurchmesser der
Leber beträgt beim
Weißen durchschnittlich 280
mm, beim
Neger 273
mm. Die beiden soeben erwähnten Leberdurchmesser
sind beim
Orang-Utan ein wenig geringer, nämlich 150, bez. 260
mm. Das mittlere
Gewicht der
Leber beläuft sich beim
Weißen
durchschnittlich auf 1451, beim
Neger nur auf 1266 g. Die durchschnittliche
Länge der
Milz ist beim
Weißen 123
mm,
beim
Neger 98
mm, die
Dicke dieses
Organs beim
Weißen 82, beim
Neger 60
mm. Das durchschnittliche
Gewicht der
Milz beim
Weißen 195,
beim
Neger 171 g. Auch die
Nieren zeigen ebenso wie
Leber und
Milz beim
Weißen bedeutendere
Dimensionen und
ein höheres
Gewicht als beim
Neger; bei von Chudzinsky untersuchten
Negern war die linke
Niere regelmäßig etwas größer und
schwerer als die rechte. Die
Niere des
Orang-Utan ist sehr viel kleiner und leichter als die des
Menschen und mehr der Kugelform
sich annähernd. Die
Nebennieren besitzen allein Anschein nach beim
Neger ein größeres
Volumen als beim
Weißen.
fürEisenbahnfahrzeuge, s.
Eisenbahnbetrieb. ^[= Nach dem Unfall des kaiserlich-russischen Zuges auf der Kursk-Charkow-Asow-Bahn wurde von russischen ...]
In der 1890 stattgehabten
Generalversammlung des
Vereins deutscher
Eisenbahnverwaltungen wurde (s. Bd.
18, S. 226 f.) auf
Antrag der
Verwaltung der ungarischen Staatsbahnen
[* 10] beschlossen, eine einheitliche Zonenzeit (das sogen.
Stundenzonensystem) mit Beginn der Sommerfahrplanperiode (1. Juni) des
Jahres 1891 für den innern Eisenbahndienst
einzuführen und die allgemeine Einführung gedachter Zonenzeit auch im bürgerlichen
Leben als empfehlenswert zu bezeichnen.
Nach diesem Beschluß waren die lediglich für die Eisenbahnbediensteten (nicht für das
Publikum) bestimmten Fahrpläne dergestalt
aufzustellen, daß der überwiegende Teil der Vereinsverwaltungen, nämlich alle deutschen und österreichisch-ungarischen
Eisenbahnen, die Zeit des 15.
Meridians östl. v.
Gr. (2.
Zone, von der europäischen Fahrplankonferenz mitteleuropäische Zeit
genannt), die belgischen und niederländischen
Eisenbahnen die
Greenwicher Zeit (1.
Zone) und die rumänische und
Warschau-WienerEisenbahnverwaltung die Zeit des 30.
Meridians östl. v.
Gr. (3.
Zone, osteuropäische Zeit) anzunehmen haben.
Bayern
[* 20] östlich des Rheins), bez. Ludwigshafen
[* 21] (für die bayrische Pfalz) Geltung hatte, wird die mitteleuropäische Zeit vom ab
sowohl für den innern als für den äußern Eisenbahn- und Telegraphendienst statt der Ortszeit zur Anwendung gebracht. In
Osterreich-Ungarn, wo die Prager, bez. Budapester Zeit als Einheitszeit für Eisenbahn, Telegraphie und das ganze bürgerliche
Leben Geltung hatten, ist vom ab, mit Beginn des Winterfahrplans, die mitteleuropäische Zeit ebenfalls für
den innern wie für den äußern Eisenbahndienst und auch für den Post- und Telegraphenverkehr eingeführt.
Desgleichen ist die mitteleuropäische Zeit mit diesem Tage für den innern Eisenbahndienst der luxemburgischen
PrinzHeinrich-Bahn und der serbischen Staatsbahnen sowie die osteuropäische Zeit auf den rumänischen und bulgarischen Staatsbahnen
zur Einführung gekommen. Die niederländischen Eisenbahnen, bei welchen für den innern und äußern Dienst die Amsterdamer
Zeit Geltung hat, beabsichtigen dem Vernehmen nach die Einführung der mitteleuropäischen Zeit für den innern und
äußern Dienst zum Die belgischen Bahnen haben den Vereinsbeschluß bisher nur teilweise durch Regelung ihrer Dienstfahrpläne
für die auf deutschem Gebiet belegenen Strecken nach mitteleuropäischer Zeit ausgeführt.
Auch in Belgien
[* 22] wird die Einführung der mitteleuropäischen Zeit nicht nur für den innern und äußern Eisenbahndienst, sondern
auch für das bürgerliche Leben erstrebt. In Preußen ist man über die theoretischen Bedenken hiergegen,
deren Hauptvertreter der gegenwärtige Direktor der BerlinerSternwarte,
[* 23] Förster, ist, noch nicht hinweggekommen, obwohl das
Nebeneinanderbestehen verschiedener Zeitrechnungen für das Verkehrswesen (im Reichstelegraphenwesen Berliner Zeit, im innern
Eisenbahndienst mitteleuropäische Zeit und im äußern Eisenbahndienst wie im bürgerlichen Leben Ortszeit)
mit mannigfachen Nachteilen verknüpft ist, obwohl ferner hervorragende Praktiker, darunter in erster Linie der FeldmarschallGrafMoltke, in überzeugendster Weise für die Notwendigkeit und Durchführbarkeit einer einheitlichen Zeitrechnung für ganz
Deutschland,
[* 24] auch im bürgerlichen Leben, eingetreten sind, und obwohl endlich durchaus günstige Erfahrungen mit der gleichen
Einrichtung aus Ländern vorliegen, in welchen dieselbe bereits seit geraumer Zeit besteht, nämlich Amerika,
[* 25] England, Schweden,
[* 26] Dänemark
[* 27] und Schweiz.
[* 28]