Stunden, somit durchschnittlich 6,13Stunden pro
Nacht im Betrieb, ohne
Störung könnten 7,5 gerechnet werden. Die ganze Druschleistung
der
Garnitur betrug:
Nach Abzug der
Arbeits- und Schmierpausen ist der Normaldruschtag von 5
Uhr
[* 2] früh bis 8
Uhr abends mit 13, die Nachtarbeitszeit
von 8
Uhr abends bis 5
Uhr früh mit 7 ½
Stunden zu rechnen. Bei Heranziehung der
Nacht zum Drusch (mit Schichtwechsel der
Arbeiter je
Mittag und
Mitternacht) würde sich daher die effektive Arbeitszeit auf 20 ½
Stunden pro Kalendertag
stellen, wovon in anbetracht der kurzen Sommernächte durchschnittlich 6
Stunden bei elektrischem und 14 ½
Stunden bei Tageslicht
gearbeitet werden.
Obige 751,900 kg ergeben daher eine Druschkampagne von 45 Kalendertagen bei Anwendung des Nachtdrusches und von 71 Kalendertagen
bei bloßem Tagdrusch, es würde daher eine nicht zu verachtende Zeitersparnis von 26 Kalendertagen oder
rund einem
Monat erzielt werden. Die
Amortisations- und Zinsenkosten für den Dynamo im Wert von 1000
Mark inkl. der
Kosten für
Leuchtkohle (pro
Stunde 4,4Pf.) und Schmieröl betrugen 16
Pf. pro 100 kg, während der 4 proz. Lohndrusch
bei
Tag sich auf 56
Pf. pro 100 kg ausgedroschener
Frucht stellt.
Von seinem Werk:
»KaiserKarl V. und die römische
Kurie« erschien die 4. Abteilung 1890, von den
»Monumenta Tridentina« das 3. Heft
(Januar-Februar 1546) 1887.
1)
Julian,
Ritter von, ehemaliger österreich. Finanzminister (s.Bd. 5 u.
18), wurde bei seiner Entlassung 1891 zum lebenslänglichen Mitglied des
Herrenhauses ernannt.
Zum
Transport des Stallmistes auf die
Felder kommen in neuerer Zeit, besonders auf größeren Gutskörpern,
welche Dampfpfluggarnituren verwenden, Feldbahnen immer mehr zur Verwendung. Der Erfolg hängt von der richtigen
Arbeitsdisposition ab, welche wie folgt vorgenommen wird: Während des
Sommers wird der Stallmist an die Anwand des zur Herbstdüngung
bestimmten
Feldes in prismatischen
Haufen à 2500
Zentner vom
Hofe mit Gespannen geschafft. Das Auseinanderfahren des
Düngers
mit der Feldbahn erfolgt entweder auf die Stoppel oder nach der abgewalzten Sturzfurche.
Auf dem
Acker werden zunächst mit der Haue im Quadratverband so viel Zeichen hergestellt, wie Doppelzentner
Dünger aufzubringen sind. Die Schienenjoche werden zu beiden Seiten des Düngerhaufens verlegt und mit einer
Weiche versehen,
welche die
Verbindung mit dem auf den
Acker verlegten geraden Geleis herstellen. Ein Geleisstrang dient für je 4 oder
je 6
Reihen abzuladender Düngerhäufchen. Die Feldbahnwagen werden zu beiden Seiten des Düngerhaufens auf die
Schienen gesetzt
und deren
Körbe, welche einen Doppelzentner Stallmist fassen, beladen.
Ist ein Zug
mit 20-30
Körben beladen, so wird er über die
Weiche auf das gerade Geleis und aufs
Feld geführt; dort werden
die
Körbe von 4 Arbeitern auf die markierten
Stellen entleert. Der Zug
kehrt zum Düngerhaufen am Feldrande Zurück, und das
Pferd
[* 14] wird nun an dem mittlerweile beladenen zweiten Zug
auf der andern Seite des Düngerhaufens gespannt, der Zug
aufs
Feld geführt und
so weiter gearbeitet.
In demMaße, wie das
Feld mit Düngerhäufchen versehen ist, werden die drsponibeln
Schienenjoche der Feldbahn gleich auf den für den zweiten Schienenstrang bestimmten Platz umgelegt.
Die
Kosten des Auseinanderfahrens des Stalldüngers mit der Feldbahn stellen sich erheblich billiger als das alte Düngerfahren
mit Gespannen. Nach den langjährigen
Erfahrungen von
Spiegel
[* 15] braucht man z. B. auf der Zuckerfabriksökonomie
Lundenburg
(Mähren),
[* 16] um 10,000 Ztr. Dünger auf einem bereits geackerten
Felde zu verführen, mindestens 36 Zweigespanne, welche
samt Aufladen im
Durchschnitt zehnmal pro
Tag à 28
Zentner pro Fuhre fahren können. 36 Gespanntage kosten, à 4 Mk. pro
Tag, 144 Mk.,
Aufladegebühr von 360 Fuhren à 10
Pf. pro Fuhre, 36 Mk., zusammen 180 Mk. Um dieselbe
Düngermenge mit der Feldbahn auseinanderzuführen, braucht man nur ein
Pferd, welches mindestens 40 mal 20
Körbe pro Zug
à 40 Ztr.
= 1600 Ztr. pro
Tag auseinanderführt, daher für 10,000 Ztr. 6 ¼ Arbeitstage erforderlich sind.
Die
Kosten des Düngerführens mit der Feldbahn stellen sich somit wie folgt: 1
Pferd auf 6 ¼
Tage à 3 Mk.
= 18,75 Mk., 5000
Körbe à 0,6Pf. Aufladegebühr = 30 Mk., Abladegebühr samt Schienenüberlegen pro
Korb 0,8Pf. = 40 Mk.,
Summa 88,75 Mk. Dabei spart
man in der dringendsten Arbeitszeit an Gespannen, da nur ein
Pferd erforderlich
ist;
das
Feld wird nicht zertreten und der Stallmist in größerer Gleichmäßigkeit auf dem
Felde verteilt, wodurch das Einpflügen
des
Düngers wesentlich erleichtert wird.
Dünger (Kunstdünger)
* 17 Seite 19.216.
Die Verwendung von Kunstdünger neben
oder anStelle von Stalldünger beschäftigt die Landwirte schon seit v.
Liebigs epochemachenden
Forschungen auf das lebhafteste und führte neuerdings zur
Ansicht, daß der Stalldünger keineswegs etwas
für die
¶
mehr
Erhaltung derFruchtbarkeit der Felder vollkommen Unentbehrliches sei, sondern auf allen Bodenarten unter gewissen Voraussetzungen
durch Kunstdünger zu ersetzen ist. In neuester Zeit haben diese Frage die Schriften von P. Wagnerund eine Abhandlung von Maercker,
»Stallmist oder Kunstdünger?« (Berl. 1891) in
bedeutungsvoller Weise geklärt. Maercker faßt die Resultate seiner Ausführungen in folgende Hauptsätze
zusammen, welche als der gegenwärtig erreichte Standpunkt der Erkenntnis in der Kunstdüngerfrage anzusehen sind:
1) Der Ersatz der in dem Stalldünger enthaltenen Pflanzennährstoffe durch solche in künstlichen Düngemitteln ist mit Leichtigkeit
und mit dein besten Erfolg ausführbar, da den betreffenden Bestandteilen des Stalldüngers keinerlei spezifische Wirkung innewohnt.
Im strengsten Sinn gilt dieser Satz für das Kali und die Phosphorsäure; für den Stickstoff wird in vielen Fällen, und zwar
immer im leichten Boden und unter Umständen auch im schwerern, weniger intensiv bewirtschafteten Boden, an die Stelle der stickstoffhaltigen
künstlichen Düngemittel die Stickstoffbeschaffung durch die stickstoffsammelnden Leguminosen
[* 18] treten. Dagegen
wird der intensiv bewirtschaftete bessere Boden von den letztern schwerlich einen nennenswerten Vorteil ziehen können und
vorzugsweise auf die intensiv wirkenden stickstoffhaltigen Düngemittel und den Stalldünger angewiesen bleiben.
2) Eine Wirtschaft ausschließlich mit künstlichen Düngemitteln ist auf die Dauer sowohl im leichten als im schwerern Boden
nur möglich, wenn man für einen Ersatz der organischen Substanz des Bodens Sorge trägt, oder auf andre
Weise die mechanische Beschaffenheit des Bodens in einem guten Zustand erhält. Solches kann entweder durch den oft wiederholten
Anbau von Pflanzen mit starken Wurzelrückständen geschehen, oder durch eine Gründüngung mit Pflanzen, welche für diesen
Zweck angebaut werden, oder endlich unter gewissen Verhältnissen durch die Anwendung von Kalk.
3) Im leichten Boden läßt sich unter allen Umständen die Stickstoffsammlung durch passende Leguminosenarten mit der Beschaffung
der organischen Substanz vereinigen, und die durch diese Pflanzen dem Boden erworbene Substanz genügt erfahrungsmäßig vollkommen,
um alle für den leichtern Boden erforderlichen Eigenschaften auf mechanischem Gebiet mindestens ebensogut
wie durch die Anwendung des Stalldüngers herzustellen. Die vorliegenden Versuche und der seit längern Jahren erfolgte Ausbau
und die Prüfung des SystemsSchultz-Luditz beweisen, daß eine solche Wirtschaftsweise ohne Stalldünger nicht nur vorübergehend,
sondern auf die Dauer zum Vorteil der Erträge und der Rente ausführbar ist.
4) Im milden, humusreichen Lehmboden (Zuckerrübenboden) kann eine lange Zeit ausschließlich mit künstlichen Düngemitteln
auch ohne Berücksichtigung der Ergänzung der sich allmählich aufzehrenden organischen Substanz gewirtschaftet werden; mit
der Zeit verschlechtert sich jedoch bei einer solchen Wirtschaftsweise die mechanische Bodenbeschaffenheit derart, daß eine
ordnungsmäßige Bestellung und Bodenbearbeitung nicht mehr durchführbar wird. Durch die Anwendung von
Ätzkalk läßt sich indessen vorläufig eine günstige mechanische Bodenbeschaffenheit wiederherstellen und damit die
Fortsetzung der stalldüngerlosen Wirtschaft verlängern. Es ist jedoch noch nicht erprobt, wie lange die günstige Wirkung
des Kalkes in dieser Richtung anhält, und ob man im stände ist, durch regelmäßig erfolgende Kalkgaben
längere
Zeit einen guten mechanischen Zustand zu erhalten.
Wahrscheinlich
wird die Wirkung des Kalkes, wenn auch erst nach einer längern Zeit, ihr Ende erreichen.
5) In einem schwerern, thonigen Boden, besonders in einer bedeutendern Höhenlage, ist eine Wirtschaftsweise ohne die Berücksichtigung
der Ansammlung von organischer Substanz schwerlich durchführbar und jedenfalls bedenklich. Dagegen bieten
sich in solchen Bodenarten zwei Wege zur Beschaffung der organischen Substanz. Der erste, bei weitem annehmbarere ist der
Anbau von stickstoffsammelnden Gewächsen als Zwischenfrüchte. Nach den bis jetzt vorliegenden Erfahrungen scheint derselbe
keine unüberwindlichen Schwierigkeiten zu bieten, und die Anwendung des SystemsSchultz-Lupitz dürfte, wenn
auch noch manche Erfahrung zu sammeln ist, bei einer extensivern Wirtschaftsweise wohl durchführbar sein. Der zweite Weg
besteht in dem Anbau von sogen, stickstofferhaltenden Gewächsen, wie weißem Senf u. dgl., mit einer Stickstoffdüngung,
welche durch solche Pflanzen dem Boden erhalten wird, während sie Veranlassung zur Bildung außerordentlich großer Mengen von
organischer Substanz bietet.
6. Dagegen hat der Anbau von stickstoffsammelnden und stickstofferhaltenden Pflanzen bei dem intensiven Betrieb der Zuckerrübenwirtschaften
wegen der dort einzuhaltenden Fruchtfolge wenig Aussicht auf einen praktischen Erfolg.
In neuerer Zeit wendet man der Kalkdüngung erhöhte Aufmerksamkeit zu, nachdem die Wechselbeziehung derselben zu dem Stickstoff
des Bodens, bez. zu dem Anbau stickstoffsammelnder Pflanzen erkannt wurde. Die größte Wirkung besitzt
der Kalk im gebrannten Zustand als Ätzkalk, eine geringere als gemahlener ungebrannter Kalkstein. ReinerKalk (Fettkalt) ist
dem magnesiahaltigen dolomitischen Kalk (Magerkalk) und dem Kalkmergel vorzuziehen. Die Wirkung des Kalkes beruht weniger auf
der Zufuhr dieses Nährstoffes als auf der indirekten Einwirkung desselben auf die Umsetzung der Bodennährstoffe,
auf der Bindung des atmosphärischen Stickstoffs unter Mitwirkung von Spaltpilzen und auf der günstigen Beeinflussung der physikalischen
Eigenschaften des Bodens.
Dietrich wies schon vor längerer Zeit nach, daß der Kalk aus den unlöslichen alkalischen Silikaten des Bodens (Feldspat, Glimmer
2c.) außer der Kieselsäure auch Kali und Natron löslich macht, so daß also durch eine Kalkdüngung zugleich
auch noch die letztern drei Verbindungen zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig übt der Kalk auf bindigen, zähen, nassen
Thonboden eine mechanisch lockernde Wirkung aus, welche die Krümelbildung befördert und die Bindigkeit auf längere Zeit
vermindert. Sandiger Boden, für welchen sich noch am ehesten rohes Kalksteinpulver eignet, wird dagegen
bis zu einem gewissen Grade bindiger. In nassen, sauren Böden werden durch den Ätzkalk nachteilige Eisenverbindungen unschädlich
gemacht und die Humussäuren neutralisiert. Das Absorptionsvermögen des Bodens für die wichtigsten Pflanzennährstoffe wird
erhöht.
So zeigte nach Heiden eine in 10 Jahren sechsmal gekalkte Bodenparzelle bei Kali ein um 17,5 Proz., bei
Ammoniak um 23,1 Proz., bei Phosphorsäure um 44,6 Proz. und bei Salpetersäure um 63,5 Proz. höheres Absorptionsvermögen
als der Boden der nicht gekalkten Parzelle. Ein gekalkter Boden vermag sich in höherm Grade den atmosphärischen Stickstoff anzueignen
als ein nicht gekalkter, weshalb die Hülsenfrüchtigen Pflanzen, welche für Stickstoffdüngung durchaus
nicht, dagegen für Kalkdüngung in hohem
¶