Anfang
November und dauert 6
Monate. Nach Beendigung der
Prüfung wird jedem Fabrikanten ein
Attest über das Verhalten der von
ihm eingelieferten Chronometer zugestellt. Fabrikanten und
Schiffer können ferner jederzeit ihre Chronometer auf der
Seewarte je nach
Wunsch
einer längern oder kürzern
Prüfung unterziehen lassen und über den
Ausfall derselben ein
Attest erhalten.
Ihr Sohn, Bicomte
Ulrich von Civry, gewann seinen
Prozeß gegen die Stadt
Genf
[* 3] über das
Vermögen seines Großvaters 1891 vor dem
PariserGericht, welches sich für zuständig
erklärte und die Erbberechtigung des Klägers anerkannte, da seine
Mutter vom
Herzog als Tochter förmlich
anerkannt worden war.
(Pflanzenleim), dicke, kleisterartige
Masse, welche mit
Wasser beliebig verdünnt werden kann und als
Klebe-,
Appretur- und Schlichtemittel benutzt wird. Die Mischung des Collodin mitWasser ist dünnflüssiger als gewöhnlicher
Kleister, sehr homogen und von sehr großer Klebkraft. Der Collodinkleister ist dem
Schimmeln und
Säuern fast gar nicht unterworfen
und kann in geschlossenen
Gefäßen beliebig lange aufbewahrt werden, ohne zu verderben. Als Verdickungsmittel
ist er weniger
geeignet. Er reagiert schwach alkalisch, ist aber chemisch von gewöhnlichem Stärkekleister kaum verschieden.
Ein gewöhnliches und vielleicht mit dem Collodin identisches
Produkt wird erhalten, wenn man
Stärke
[* 9] unter Zusatz von
Natronlauge
zu
Kleister kocht, und ein vorzügliches, nach dem Eintrocknen ganz unlösliches Klebmittel erhält man, wenn die alkalische
Stärkelösung durch
Dialyse
[* 10] vom
Alkali wieder befreit wird. Ein dem Collodin ähnliches
Fabrikat ist unter dem
NamenApparitin bekannt geworden. Dies entsteht, wenn man
Weizen- oder
Kartoffelstärke in der
Kälte mit
Natronlauge behandelt.
Man rührt 16 Teile
Stärke mit 76 Teilen
Wasser an und setzt 8 Teile
Natronlauge von 25° B. ganz langsam unter Umrühren zu.
Die
Masse verdickt sich nach einiger Zeit zu einer durchscheinenden klaren
Gallerte, welche nach
Bedarf
mit
Wasser verdünnt werden kann. Das Avparitin läßt
sich, ohne zu verderben, aufbewahren und bildet nach
dem Eintrocknen hornige, in
Wasser unlösliche
Platten. Es dient zur Erzeugung
sehr steifer
Appretur auf
Baumwolle,
[* 11]
Wolle und
Seide
[* 12] und gewährt den Vorteil, daß sich die
Appretur bei
der Wäsche nicht
Die bevorstehende 300jährige Wiederkehr des
Geburtstags des berühmten mährischen
Pädagogen und Theologen
JohannAmosComenius (s. Bd. 4, S. 226) hat dem weiten
Kreise
[* 14] seiner dankbaren Verehrer den
Gedanken nahe gelegt, das Andenken des großen
Mannes thatkräftiger und planmäßiger, als bisher geschehen, zu pflegen. Namentlich
hat der ArchivratL.Keller zu
Münster
[* 15] in
Westfalen
[* 16] (s. Bd. 18, S. 475), der mit Vorliebe die Geschichte
der mittelalterlichen kirchlichen Reformparteien
(Waldenser,
Hussiten 2c.) und ihrer
Ausläufer in und nach der Zeit der
Reformation
bearbeitet, sich zum
Träger
[* 17] dieses
Gedankens aufgeworfen und die
Gründung einer besondern Comeniusgesellschaft neben der festlichen
Begehung des Gedenktags mit
Glück angeregt. In seinem Aufrufe sagt er: Der vielgeprüfte Mann, der unter
schweren persönlichen
Opfern eine neue und bessere Zeit hat heraufführen helfen, scheint in besonderm
Maße Anspruch auf
treues Gedenken zu haben. In
Mähren geboren, unter
Tschechen,
Polen,
Deutschen, Engländern,
Holländern,
Schweden
[* 18] und
Ungarn
[* 19] wirkend,
mit
Franzosen und Italienern befreundet, hat er durch sein
Denken wie durch sein
Leben sich eine universelle
Bildung erworben.
Mit
Fürsten und edeln Geschlechtern, mit Staatsmännern und
Gelehrten aller
Nationen und
Kirchen hat er in nahen persönlichen
Beziehungen gestanden. Als
Philosoph und Gottesgelehrter hat er im
Bunde mit Männern wieVal.
Andreae,
Joh. Duräus,
Samuel Hartlib,
JohnMilton u. a. sein
Leben einem Friedenswerke gewidmet; indem er »das
Heil der Menschheit«, wie er sagte, »höher
stellte als das Ansehen der
Sprachen, der
Personen und der
Sekten«, war sein Bemühen allezeit dahin gerichtet, die streitenden
Kirchen,
Völker und
Stände von gewaltsamer Austragung der natürlichen
Gegensätze zurückzuhalten
und sie
auf dem
Grunde altchristlicher Weltansicht zu gegenseitiger Duldung anzuleiten.
Als Schulmann hat er, angeregt durch Viues, Alsted,
Ratichius,
Fludd,
Ramus und besonders durch
Baco, den Erfahrungswissenschaften
in den »Lateinschulen«, die er vorfand, ihr
Recht erkämpft, die Muttersprache zuerst in den
Kreis
[* 20] der Unterrichtsgegenstände
eingeführt und den
Gedanken der Körperbildung in den
Begriff der
Schule aufgenommen. Mit
Klarheit schwebte
ihm die Überzeugung vor, daß die
Schulen in ganz anderm
Sinne, als sie es damals und später waren, Erziehungsanstalten sein
müßten.
Thorn,
[* 32] Norrköping, Eperies und manche andre können die Ehre für sich in Anspruch nehmen, ihn beherbergt zu haben; an den reformierten
Hochschulen zu Herborn und zu Heidelberg
[* 33] hat er seine Studien gemacht. Der in Aussicht genommenen Comeniusgesellschaft stellte Keller im Einverständnis
mit einer Anzahl gleichgesinnter Männer den Zweck:
1) der Herausgabe der wichtigern Schriften und Briefe des Comenius sowie derjenigen seiner Vorgänger, Lehrer
und Gesinnungsgenossen, soweit sie noch nicht in brauchbaren Ausgaben veröffentlicht oder von bestehenden Gesellschaften in
Angriff oder bestimmte Aussicht genommen sind;
3) der Sammlung von Büchern, Handschriften, Urkunden 2c., welche für die Geschichte der unter 1) und 2) genannten Gebiete
von Wichtigkeit sind. Der Lösung dieser Aufgaben soll in erster Linie die Herausgabe von Monats- oder Quartalsheften
der Gesellschaft dienen, neben der die Herausgabe der Quellen zu betreiben ist.
Die große Berliner
[* 38] Landesloge der Freimaurer ließ ebenso durch einen besondern Abgeordneten ihre lebhafte Teilnahme an der
dem groben Menschen- und Friedensfreunde zugedachten Ehrenfeier ausdrücken. Endlich ist nicht zu bezweifeln,
daß alle größern Lehrervereine das Unternehmen in ihren Kreisen thatkräftig fördern werden. Mit dem Verein fürdeutsche Erziehungs- und Schulgeschichte
(s. Deutsche
[* 39] Erziehungsgeschichte) wird nach einstimmigem Beschluß die neue Gesellschaft sich in thunlichstem Einvernehmen
und Zusammenwirken erhalten, da eine Verschmelzung beider, trotz aller Verwandtschaft der Aufgaben, dadurch ausgeschlossen
ist, daß die Comeniusgesellschaft.