auf eine vor den
Mund gehaltene
Flamme
[* 2] fast gar nicht einwirkt. Nach
Wagners Untersuchungen sind die Vorgänge bei der
Stimmbildung
des
Bauchredners folgende: Der
Kehlkopf
[* 3] wird stets stark emporgezogen, die Gaumensegel ziehen sich ganz nach
oben, so daß die
äußern Ränder der
Gaumenbogen ziemlich steil verlaufen und die normale Rundung ganz verschwindet, das
verkleinerte
Zäpfchen gleicht dabei einer breitgedrückten
Kugel. Die
Lage der
Zunge war annähernd normal; sie bildete einen
runden, die mittlere Mundhöhle fast ausfüllenden
Wulst und war nur an der
Spitze beweglich: bald breit, bald spitz, bald
schaufelförmig.
Der
Mund selbst ist leicht geöffnet, die Gesichtsmuskulatur ohne jegliches Mienenspiel. Im Innern des
Kehlkopfes befinden sich die
Stimmbänder in gewöhnlicher Anlautstellung, ohne daß sonstige
Abweichungen von normalen Zuständen
wahrgenommen werden konnten. Der ganze Vorgang der Bauchrednerei spielt sich also im Ansatzrohr ab, d. h.
im obern
Kehlkopf, in der
Rachen- und Mundhöhle, und zwar derart, daß dasselbe in seinen hintern Teilen
verkürzt und nach
oben abgeschlossen und im vordern Teil in jeder
Richtung, besonders in senkrechter, verengert wird.
Beeinflussend und unterstützend wirkt noch der äußerst geringe Luftverbrauch. Übrigens finden sich
Spuren von Bauchrednerkunst
schon bei den alten Ägyptern und, wie manche
Stellen des Alten und
NeuenTestaments andeuten, bei den
Juden.
Unter den griechischen
Bauchrednern war Eurykles zu
Athen
[* 4] der berühmteste, von dem diese
Künstler in
Griechenland
[* 5] allgemein
den
NamenEurykliden erhielten. Vielleicht verdanken auch manche
Wunder der alten Zeit, das delphische
Orakel, der
Stein im
FlussePaktolos, dessen
TöneRäuber verscheuchten, der sprechende
Kopf des
Orakels von
Lesbos, einem geschickten
Bauchredner ihre Berühmtheit. Von den Griechen kam diese
Kunst zu den
Römern, fand aber bei diesem nüchternen
Volk wenig Anklang.
Aus der neuesten Zeit sind als die vorzüglichsten Bauchredner die Indier bekannt, die ja überhaupt als
Gaukler Unübertreffliches
leisten. In
Europa
[* 6] sind
Engländer und
Franzosen gewandter darin als Deutsche.
[* 7]
Der bisherigen Auffassung zufolge besteht die
Funktion der Bauchspeicheldrüse
(Pankreas) in der
Absonderung ihres
spezifischen
Sekrets, des für die
Verdauung so ungemein wichtigen Pankreassaftes oder
Bauchspeichels. Neuere
Beobachtungen,
die wir Minkowski und v. Mering verdanken, und die besonders dadurch bedeutsam werden, daß sie
ein neues
Licht
[* 8] auf gewisse pathologische Vorgänge werfen, machen wahrscheinlich, daß der Bauchspeicheldrüse außerdem
noch eine bedeutsame
Rolle im Gesamtstoffwechsel zufällt.
Wird nämlich das
Organ bei
Hunden vollständig aus dem
Körper entfernt, was nur durch eine schwierige
Operation gelingt, so
stellt sich nach kurzer Zeit ein schwerer
Diabetes
(Zuckerharnruhr) mit allen seinen durch
Erfahrungen amMenschen
bekannten
Symptomen ein. Die Zuckerausscheidung durch den
Harn beginnt meistens bald nach der
Operation und erreicht ihren Höhepunkt
in 1-2
Tagen.
Noch ehe die
TiereNahrung erhalten haben, kann der Zuckergehalt des
Urins bis auf 5-10 Proz. steigen.
Auch bei fortgesetztem
Hungern schwindet der
Zucker
[* 9] nicht; bei reichlicher
Ernährung wird seine
Menge sehr
groß. Die Harnmenge ist zugleich vermehrt
(Polyurie); die
Tiere zeigen vermehrten
Durst und große Gefräßigkeit. Trotz überreichlicher
Fütterung magern sie aber mehr und mehr ab und gehen schließlich unter zunehmender Entkräftung zu
Grunde.
Versuche, die
Drüse
bei
Tieren zu entfernen, sind schon vor
mehr als 200
Jahren (durch
KonradBrunner) gemacht worden.
Obwohl solche
Versuche seither sehr häufig und zum Teil an einem sehr großen Versuchsmaterial ausgeführt worden sind, und
obwohl mehrere der Experimentatoren, durch
Erfahrungen am
Krankenbett und am Sektionstisch auf einen Zusammenhang von
Diabetes
und
Pankreas hingewiesen, die operierten
Tiere darauf hin untersucht hatten, ist der Nachweis eines Pankreasdiabetes
erst jetzt geglückt. Der
Grund dafür dürfte darin zu sehen sein, daß eine vollständige Ausrottung der
Drüse so schwer
gelingt, daß sie lange Zeit für unausführbar gegolten hat.
Die erwähnten
Folgen der Pankreasexstirpation scheinen mit der sekretorischen Bedeutung des
Organs, also mit dem Fehlen des
Bauchspeichels im
Darmkanal, nicht zusammenzuhängen. Wenigstens ist es bisher nicht geglückt, durch
Unterbindung
der Ausführungsgänge der
Drüse, durch die ja das
Sekret vom Verdauungsschlauch ebenfalls ferngehalten wird,
Diabetes hervorzurufen.
Es erscheint deshalb wahrscheinlich, daß der Bauchspeicheldrüse neben ihrer Bedeutung als Absonderungsorgan noch
eine besondere, bisher unbekannte
Funktion zukommt. Vielleicht hat sie die Aufgabe, den Verbrauch und
die Verwertung des im
Organismus gebildeten und zum Teil auch des mit der
Nahrung eingeführten
Zuckers zu vermitteln. Ihr Fehlen
würde dann eine Anhäufung von
Zucker im
Blute, diese wieder die
Ausscheidung durch den
Harn zur
Folge haben.
auch schrieb er die
Possen: »Die Wienerstadt in
Wort und
Bild«, »Zur
Hebung
[* 12] des Fremdenverkehrs«,
»Im Zeitungsverschleiß«. Er ist der witzigste unter den
Wiener Journalisten, ein
WienerStettenheim, der gleich diesem bei
festlichen Gelegenheiten der
Wiener Journalisten für den
Humor des
Abends sorgt;
seine »Bänkel« sind in
Wien
[* 13] berühmt wegen ihrer
»Schneid« und treffenden
Satire.
Durch seine witzsprühenden, aber dabei doch auch sachlichen Theaterkritiken
im »Extrablatt« übt er keine gering zu schätzende
Wirkung in
Wien aus.
(Berichte über diese Reisen in den »Mitteilungen der K. K. geographischen Gesellschaft«, 1884 und 1890),
ging er 1890 im Auftrage
der Deutschostafrikanischen Gesellschaft nach Ostafrika zur Erforschung Usambaras und seiner Nebenländer. Als Frucht dieser
Reise veröffentlichte er »Usambara und seine Nachbargebiete« (Berl. 1891). Gegenwärtig unternimmt Baumann eine
dritte Forschungsreise nach Ostafrika.