einem
Konsortiumübertragen. Man beabsichtigt, durch
Erbauung eines
Wellenbrechers ein enges inneres Hafenbassin zu schaffen,
die Tiefe desselben, wo es nötig erscheint, durch Baggerungen zu vergrößern und einen breiten, mit Schienengeleisen versehenen
Molo weit in das
Wasser hineinzubauen. Eine Verlegung der subventionierten Postdampferlinie des
DeutschenReichesBrindisi-PortSaid nachSaloniki-PortSaid würde nicht nur den Vorteil einer wesentlichen
Abkürzung der
Reise (um 905
Seemeilen)
haben,
Deutschland
[* 2] würde auch von dem sicher zu erwartenden Aufschwung
Salonikis beträchtlichen Nutzen ziehen.
Weiter geplant und deutschen Unternehmern übergeben sind die
LinienSaloniki-Monastir und eine 242 km lange
Bahn von dem
HafenSan Juan di Medua am Adriatischen
Meer über
Skutari und Prisrend nach der
Station Ferisowitz der
BahnSaloniki-Mitrowitza. Die
ehemaligen
Hirsch-Bahnen, jetzt zur Hauptsache in deutschenBesitz übergegangen, mit einer
SchweizerBank
als nomineller Eigentümerin, hatten 1890 im Betrieb 1,263,783 km, eine Bruttoeinnahme von 13 und einen Reinüberschuß von
6,3 Mill.
Frank.
Griechenland
[* 5] war nach Ausführung der 10 km langen Piräeusbahn (Piräeus-Athen) im
Eisenbahnbau
[* 6] ganz unthätig geblieben,
seit 1885 arbeitete es aber um so rühriger amAusbau seines
Eisenbahnnetzes, das 1890 bereits 722 km umfaßte,
während 204 km im
Bau und 827 km projektiert waren. Gegenwärtig besitzt
Griechenland das entwickeltste Eisenbahnsystem auf
der Balkanhalbinsel.
[* 7] Die einzelnen
Linien sind die folgenden:
Piräeus-Athen (10 km),
Athen-Laurion mit Abzweigung (von Herakli) nach Kephisia
(74 km), vorzugsweise zur Verfrachtung der in den laurischen
Gruben gewonnenen silberhaltigen Bleierze,
Athen-Korinth-Patras (221 km) mit eigner
Verbindung nach dem
Piräeus.
Versuche.Mach in
Prag
[* 17] ist es gelungen, die durch
Geschosse
[* 18] in der
Luft veranlaßten Vorgänge
durch Momentphotographie festzuhalten. Das
Verfahren war folgendes: Der Schließungskreis einer
Batterie von
Leidener
[* 19]
Flaschen
enthält zwei Unterbrechungsstellen, bei deren einer die
Elektroden in Glasröhrchen eingeschlossen sind;
das
Geschoß zerschlägt
die
Röhren,
[* 20] die Entladung erfolgt, der gleichzeitig an der andern
Stelle überspringende
Funke beleuchtet
einen
Augenblick das
Geschoß, und die Objektivlinse einer geeignet aufgestellten photographischen
Camera
[* 21] entwirft ein Momentbild
vom
Projektil, den
Elektroden, dem
Funken und den stattfindenden Druckänderungen der
Luft, und zwar werden letztere sichtbar
abgebildet, weil Luftschichten verschiedener Dichte verschiedenes Lichtbrechungsvermögen besitzen (sogen.
»Schlierenmethode«).
[* 22]
Es ergab sich, daß eine
Verdichtung als sichtbare
Grenze einer Verdichtungswelle sich nur bei Fluggeschwindigkeiten
zeigt, welche die Schallgeschwindigkeit (340 m) übersteigen; bei dem
Geschoß eines
Werndl-Karabiners
(Geschwindigkeit 327-339
m) erschien eine solche nicht, dagegen zeigte sie sich bei einem
Werndl-Infanteriegewehr (438
m) und bei einem Guedes-Infanteriegewehr
(530 m). Die
Grenze dieser
Welle ist einem Hyperbelast ähnlich, mit dem
Scheitel vor dem
Kopf des
Geschosses
und mit der
Achse in der
Flugbahn; außerdem gehen von der
Kante und vom
Mantel des
Geschosses geradlinige Grenzstreifen nach
rückwärts. Je größer die Fluggeschwindigkeit ist, desto spitzer ist der von den Grenzstreifen gebildeteKegel.
Bei besonders großer
Geschwindigkeit erscheint der Schußkanal hinter dem
Projektil mit Wölkchen erfüllt. Diese
Erscheinungen
erklären sich in einfacher
Weise aus dem Huyghensschen
Prinzip (s.
Wellenbewegung,
[* 23] Bd. 16). Die von der
Spitze des
Geschosses
erzeugten kugelförmigen Verdichtungswellen schneiden sich nicht, wenn das
Geschoß langsamer als der
Schall
[* 24] geht, sie berühren
sich sämtlich in der Geschoßspitze, wenn beide
Geschwindigkeiten gleich sind, sie schneiden sich dagegen und werden von
einem
Kegel eingehüllt, wenn das
Geschoß sich schneller
¶
mehr
bewegt als der Schall. Die Wölkchen erwiesen sich als Wirbel erwärmter Luft. Versuche mit Kanonengegeschossen auf dem Kruppschen
Schießplatz in Meppen, ausgeführt mit einem für Versuche im Freien und in so großem Maßstab
[* 26] besonders ausgerüsteten Apparat,
führten zu ganz ähnlichen Ergebnissen.