Erdoberfläche bildete und die entsprechende negative
Ladung hatte, geht nach
Exner beim
Verdampfen nicht unmittelbar in ein
permanentes
Gas über, sondern besteht im
Moment der Lostrennung noch aus mehr oder minder großen flüssigen
Partikeln. Daß
elektrisch geladenes
Wasser rascher verdampft als ungeladenes, und daß demnach der aufsteigende
Dampf
[* 2] einen Teil
der
Ladung mit sich fortführt, schließt
Exner aus eignen
Versuchen sowie aus solchen von Mascart, wahrend Sohncke diese Möglichkeit
auf
Grund seiner
Experimente bestreitet.
Exner schließt aus seinen Untersuchungen ferner, daß die negative
Elektrizität
[* 3] die
wirklich existierende sei, d. h. daß ein
Körper, welcher
Elektrizität im Überschuß enthält, uns negativ elektrisch
erscheinen müsse.
Ignaz, sozialdemokratischer
Politiker, geb. zu Dommelstadt bei
Passau,
[* 4] erlernte 1859-63 das Sattlerhandwerk
zn
Neuhaus am
Inn, ließ sich in
München
[* 5] nieder und schloß sich der sozialistischen
Arbeiterpartei an.
In denJahren 1877-78,
1880-87 und seit 1890 war er Mitglied des deutschen
Reichstags als Vertreter eines sächsischen Wahlkreises.
Als Mitglied des Vorstandes der sozialdemokratischen
Partei vertrat
er denGrundsatz unbedingter Unterordnung unter denselben
und bekämpfte auf den Parteitagen aufs heftigste alle Sonderbestrebungen.
Zu
Zwecken der magnetischen Aufbereitung, welche zur Zerlegung von Gemischen aus magnetischen und unmagnetischen
Erzen (z. B.
Eisenstein undZinkblende) oder zur Trennung unmagnetischen tauben Gesteins von magnetischen
Erzen dient und im Anfang der 80er Jahre aufkam, werden fortwährend neue
Apparate, bez.
Maschinen konstruiert.
FritzBeuther
in
Fondade losBanos de Azufre in Ponferrada in
Spanien
[* 6] scheidet magnetische Erzteile von nicht magnetischem und von taubem
Gestein in derWeise, daß das zu sortierende
Material in einen mit
Wasser gefüllten Behälter eingeführt
und dort an einem gebogenen
Blech vorbeigeleitet wird.
Hinter demselben rotieren starke
Magnete, welche die magnetischen Teile an der konvexen Seite des
Bleches haften machen. Sie
gleiten längs dieses
Bleches hin, bis sie über einen besondern Behälter gelangt sind, und fallen in
diesen hinein, nachdem der
Magnet den betreffenden Teil des
Bleches verlassen hat. Der zur Ausführung dieses
Verfahrens erforderliche
Apparat in seiner einfachsten Einrichtung ist in
[* 1]
Fig. 1 dargestellt. In einem
Kasten liegt eine wagerechte
Welle W, auf welcher
eine Anzahl
Magnete M radial befestigt ist.
Die
Achse dreht sich in der
Richtung des
Pfeiles. Das
Messingblecha b c d ist in beiden Längswänden des
Kastens und an dessen Rückseite wasserdicht derart befestigt, daß es eine Scheidewand bildet, auf deren einer Seite
Wasser steht, während auf der andern die Magnettrommel im
Trocknen läuft. Das
Blech verläuft von a bis
d geradlinig, von b bis c genau nach einem
Kreis
[* 7] gebogen und von c bis d wieder geradlinig. Das kreisförmige
Stück legt sich
in möglichst geringem
Abstand konzentrisch um
die Magnettrommel herum und ist von möglichst geringer
Stärke,
[* 8] damit die magnetische
Kraft
[* 9] recht gut hindurch wirken kann.
Die zu trennenden
Stoffe werden einem Trichter zugeführt, der durch das erwähnte
Blech und ein zweites (e) gebildet wird,
und fallen in schmaler
Schicht durch dessen untern
Schlitz, dabei ziehen die
Magnete die magnetischen Teile gegen das
Blech b
c und führen sie vermöge ihrer
Rotation an diesem
Blech entlang bis dahin, wo das
Blech vom
Kreise
[* 10] abweicht
und die magnetische
Kraft wegen der zunehmenden
Entfernung des
Bleches von den
Magneten zum Festhalten nicht mehr ausreicht.
Die nunmehr sich von der Blechwand ablösenden magnetischen Teile gelangen in den
Raum o, während die nichtmagnetischen,
von den
Magneten nicht beeinflußt, gleich unter dem Trichterschlitz nach in hinabfallen. Nichtmagnetische
Teile, die etwa zu Anfang von den magnetischen mitgerissen wurden, sowie solche Stückchen, die infolge nicht ausreichender
Zerkleinerung zum Teil aus magnetischen, zum Teil aus nichtmagnetischem
Stoff bestehen, fallen zwischen o und
m in n nieder.
Hat man es also mit einem Gemisch von taubem
Gestein und magnetischem
Erz zu thun, so erhält
man in in m
nur taubes
Gestein,
in o gereinigtes
Erz undin n ein Gemisch, welches einer weitern Zerkleinerung und nochmaligen
Scheidung bedarf.
Der wesentliche Vorteil dieses
Apparats besteht darin, daß die Trennung der Teilchen nicht, wie sonst üblich, in
Luft, sondern in
Wasser vorgenommen wird. Hierdurch wird einmal jede lästige und den Arbeitern schädliche Staubbildung vermieden,
dann aber unterstützt der größere Auftrieb
[* 11] des
Wassers die magnetische
Kraft, so daß schwächere
Magnete angewendet werden
können. R.
Moffat in
New York will nichtmagnetische metallische Teile von nichtmetallischen Teilen (z. B.
Gold
[* 12] von
Sand) und eventuell auch noch von magnetischen metallischen Teilen mittels
Elektromagneten trennen,
die durch elektrische
Wechselströme erregt werden und daher fortwährend in rascher
Folge ihre
Pole wechseln (deutsches Reichspat.
Nr. 50,930). Nichtmagnetische
Metalle
(Gold,
Silber,
Kupfer
[* 13] etc.), welche gute
Leiter sind, werden in der
Nähe eines Magnetpols
unter der Einwirkung rasch wechselnder
Polarität durch
Induktion
[* 14] elektrisch und vom Magnetpol abgestoßen,
magnetische
Metalle
(Eisen,
[* 15]
Nickel etc.) werden auch bei wechselnder
Polarität angezogen, nichtmetallische
Körper werden weder
abgestoßen noch angezogen.
Läßt man also ein körniges Gemisch von
Nichtmetallen und von nichtmagnetischen und magnetischen
Metallen an dem einen
Pol
eines feststehenden Wechselpolmagnets in dünner
Schicht vorbeigehen, so wird dieselbe in drei
Schichten
aufgelöst, nämlich in eine
Schicht der abgestoßenen, eine zweite
Schicht der neutralen und eine dritte
Schicht der angezogenen
Teile. Der hierzu nötige
Apparat (Fig. 2) hat einen horizontal feststehenden
Elektromagnet A, dessen
Kern aus isolierten Eisendrähten
oder
-Blechen besteht. Er ist umgeben von einer
Trommel B, welche in beliebiger
Weise in Umdrehung versetzt wird und aus dünnem Blech mit einer Umwickelung von weichem Eisendraht besteht. Diese Eisendrahtwickelung
hat den Zweck, die magnetischen Stoffe, welche durch den einen Magnetpol an den Eisendraht angezogen werden, festzuhalten und
aus dem Bereiche des Magnetpols zu bringen. Über der Trommel B ist ein Aufgabetrichter C angeordnet,
aus welchem das gemischte Material auf die Trommel B fällt und bei ihrer Drehung in der Pfeilrichtung dem links stehenden
Magnetpol zugeführt wird.
Dieser wird durch fortwährende Umschaltung des elektrischen Stromes in kleinen Zeitabständen abwechselnd Nord- und Südpol.
Dadurch werden die nichtmagnetischen Metallteile abgestoßen und von der Trommel im Bogen
[* 17] abgelenkt, so
daß sie nach links in den Behälter e fallen. Die magnetischen Metallteile werden von der Trommel B mit herumgenommen, bis
sie von der rotierenden Bürste D abgestreift werden und in das Gefäß
[* 18] c gelangen. Die nichtmetallischen Teile endlich fallen
von der Trommel senkrecht herab nach b. Handelt es sich nur um die Scheidung von nichtmagnetischen Metallteilen
und unmetallischen Teilen, so braucht die Außenfläche der Trommel nicht aus magnetischem Material zu bestehen.
Magnete und Trommeln können auch zu zweien derart übereinander geordnet werden, daß von der obern Trommel der mittlere Strahl
der senkrecht fallenden Teile zur Ausscheidung mitgerissener magnetischer und nichtmagnetischer Metallteile
über die untere Trommel läuft und dort einer nochmaligen Scheidung unterliegt. Ordnet man zwei Magnete nebeneinander so an,
daß ihre nach innen gerichteten Pole stets entgegengesetzt sind, so wird die magnetische Kraft der nach außen gerichteten
gleichfalls entgegengesetzten Pole verstärkt, man braucht deshalb für gleiche Wirkung nur schwächere
Ströme. Läßt man nun die zugehörigen Trommeln in umgekehrter Richtung (die rechte rechts herum und die linke linksherum)
rotieren, so kann man beide nach außen stehende Pole in der oben angegebenen Weise zu Trennungszwecken gebrauchen.
Edison scheidet magnetische und nichtmagnetische Stoffe ohne Anwendung einer bewegten Scheidewand zwischen
Scheidegut und Magnet während des freien Falles (deutsches Reichspat. Nr. 51,272). Er läßt die feinkörnige Mischmasse durch
enge Löcher oder einen schmalen Schlitz eines Aufgabetrichters in einem dünnen Strom in einiger Entfernung vor einem Pol eines
feststehenden Magnets vorbeifallen. Dabei teilt sich der Strom in einen aus magnetischen Teilen bestehenden
Zweig, der nach dem Magnet zu abgelenkt wird, und in einen die nichtmagnetischen Teile enthaltenden Zweig, der keine Ablenkung
erleidet.
Beide fallen in gesonderte Räume nieder. Wenn das aus dem Trichter fallende gemischte magnetische und unmagnetische Material
viele sehr leichte unmagnetische Teilchen enthält, so ist es sehr schwierig, diese von dem magnetischen
Material vollständig zu nennen. Edison will dies durch einen schwachen Luftstrom, welcher gegen den Strahl des aus dem Trichter
fallenden Materials wirkt, erreichen. Damit nun der kontinuierliche Ausfluß
[* 19] des Gemisches durch die feinen Öffnungen nicht
durch Verstopfungen gestört wird, erteilt Edison dem Aufgabetrichter kleine, aber sehr schnell aufeinander
folgende Erschütterungen. Zu dem Zweck sind an dem Fülltrichter eine Anzahl Drähte mit einem Ende
befestigt und über eine
mit Kolophonium eingeriebene Lederwalze hinweg nach Spannschrauben hingeleitet, mit deren Hilfe sie gleichmäßig angezogen
werden.
Bei einer Drehung der Walze werden die Drähte in Längsschwingungen versetzt, die nun auch dem Trichter
und der aufgegebenen Masse mitgeteilt werden; oder es sind die Anker
[* 20] mehrerer kleiner Magnete mit dem Trichter verbunden. Eine
rotierende Scheibe schließt und unterbricht die sämtlichen Stromkreise dieser Magnete, so daß die Anker, abwechselnd angezogen
und losgelassen, den Trichter in schwingende Bewegung versetzen. ClintonManningBall in Boston
[* 21] und Scheldon
Norton in Hokendanqua (Pennsylvanien) wollen die feinsten Teilchen des tauben Gesteins (der Gangart), die den magnetischen Erzteilen
anhaften, dadurch befreien, daß sie letztere mittels Magnete von verschiedener Polarität in einem Windstrom nach allen Seiten
hin drehen und wenden. Das Material gleitet von einem Fülltrichter aus in dünner Schicht auf eine schiefe Ebene
c
[* 16]
(Fig. 3) hinab.
Parallel
[* 22] zu dieser und in geringer Entfernung von ihr bewegt sich ein Trum e eines endlosen Metallbandes, hinter welchem eine
Reihe von Magneten M mit dem Bande zugewendeten Polen aufgestellt ist und zwar so, daß immer ein positiver und ein negativer Pol
miteinander abwechseln. An der den Magneten gegenüberliegenden Stelle ist die vom Trichter herkommende
schiefe Ebene c durchbrochen und die Öffnung mit dem Saugrohr s eines Ventilators in Verbindung gebracht. Die Magnete ziehen
die auf der Ebene c zugeführten metallischen Teile gegen das Band e.
[* 23] Jedes anlangende Erzteilchen wird vom Nordpol N des
Elektromagnets Ml M2 induziert und mit seinem hierbei gebildeten Südpol angezogen.
Bei der Weiterbewegung des Bandes e in der Pfeilrichtung wird sich das Erzteilchen zunächst senkrecht einstellen (so daß
der Nordpol nach außen steht), dann sich mit seinem Nordpol gegen den Südpol S von M1 M2 neigen, weiter mit dem
Nordpol gegen letztern herumschwingen, sich dann wieder senkrecht zu diesem einstellen (so daß nun der Südpol des Teilchens
nach außen steht) und sich mit dem Südpol gegen den Nordpol des Magnets M3 M4 umlegen u. s. f. Hierbei wird jedes Erzteilchen
dem vom Ventilator vorbeigesaugten Luftstrom von allen Seiten ausgesetzt und dadurch von den feinsten
anhaftenden Teilen der Gangart befreit, um endlich jenseit der Öffnung des Saugrohrs s der Einwirkung des Magnets entrückt
zu werden, von dem Bande e abzufallen und, von der Gangart getrennt, aus der Maschine
[* 24] zu gelangen.