zunehmender
Ausdehnung
[* 2] des vergletscherten Gebiets in südlichere
Länder zurückgedrängt wurden; aus diesen rückten sie
später wieder von allen Seiten in das allmählich sich vom
Eis
[* 3] befreiende arktische Gebiet ein.
Noch später kamen
Einwanderungen
von den ostasiatischen
Gebirgen, ganz zuletzt solche aus
Nordamerika
[* 4] hinzu. Die augenblickliche Verteilung der arktischen
Pflanzen wird auf diese
Weise auf das verschiedene
Datum ihrer
Einwanderung zurückgeführt.
Vgl.
Hooker, Outlines of the distribution of arctic plants
(»Transactions of the Linnean Society«, Bd. 23);
Als
Berater der englischen
Regierung und als anerkannte
Autorität auf allen Blindenlehrerkongressen (namentlich auch in
Deutschland)
hat Armitage die bessere
Ausbildung der
Blinden zu gewerblicher Thätigkeit, die Ausbreitung der Brailleschen
Punktschrift, die über die Zeit der
Bildung hinaus dauernde
Fürsorge für alleinstehende
Blinde durch
Arbeitsnachweis etc.
mannigfach gefördert. Er starb in
London.
Über die
Darstellung ist Zuverlässiges kaum bekannt, da dieselbe in den
Händen von
Chinesen liegt, welche
die Einzelheiten ihres
Verfahrens sorgfältig geheimhalten. Auf
Ceylon gewinnt man Arrak aus Blütenkolben der
Kokospalme. Die
Kolben werden an 3 aufeinander folgenden
Tagen zwischen zwei flachen
Holzstücken gepreßt, dann macht man während der nächsten 4
Tage
amGrunde des Blütenkolbens einen leichten Rundschnitt, und wenn nach weitern 8
Tagen der ganze Blütenkolben
in eine markartige
Masse verwandelt ist, so beginnt aus
Einschnitten der Saft
(»Toddy«) auszufließen.
Dieser Saft wird in Töpfen gesammelt, er enthält neben viel
Zucker
[* 18] auch
Eiweiß, organische
Säuren und
Salze und geht schnell
inGärung über. Zur
Destillation
[* 19] dient ein aus drei Töpfen und einem langen Bambusrohr hergestellter
primitiver
Apparat. Von
Weißen geleitete
BrennereienCeylons benutzen kupferne, innen verzinnte Destillierblasen. Die erste
Destillation gibt
Lutter, aus welchem durch
Rektifikation Arrak gewonnen wird. Auf
Java bereitet man Arrak aus
Reis mit
Melasse und
Toddy,
aber auch aus
Reis allein, und in diesem
Fall erfordert die Herstellung des Reismalzes besondere Sorgfalt.
Die
Destillation wird auch hier in der primitivsten
Weise ausgeführt.
Manche wohl meist am Erzeugungsort selbst genossene
Sorten
von Arrak erhalten noch Zusätze, welche die betäubende
Kraft des
Getränks erhöhen, z.B. den Saft von
Hanf
(Cannabis
sativa) und einer Stechapfelart
(Datura). Der Alkoholgehalt der Handelsware ist durchschnittlich 58-60 Proz.
Tralles. Arrak wird
nicht gefärbt, durch
Lagerung in Eichenfässern färbt er sich aber gelblich bis gelb, und
da man ihn in
Deutschland wasserhell
haben will, so entfärbt man ihn hier mit
Knochenkohle.
Auf
Ceylon werden jährlich etwa 415,000
hl hergestellt, aber meist auf der
Insel selbst und von der indischen
Armee und
Marine konsumiert. In
Europa ist der Arrak aus
Batavia
[* 20] am beliebtesten und verbreitetsten, neben demselben kommen die
wenig beliebten sogen. Küstenarraks vor, welche von den Zuckerfabriken erzeugt werden. Unter
Goa-Arrak versteht der deutsche
Handel eine gelbliche oder gelbe
Sorte, doch scheint aus
Goa gar kein Arrak nach
Deutschland zu kommen. An andern
Orten geht der
Goa-Arrak wohl unter dem
Namen Küstenarrak.
Hauptkonsument des
Arraks in
Europa ist
Schweden,
[* 21] welches seiner als
Material zur Herstellung des schwedischen
Punsches bedarf.
Echter Arrak besitzt ein charakteristisches feines durchdringendes
Aroma, er wird aber ganz allgemein mit
Spiritus
[* 22] und
Wasser gestreckt, auch wird sehr viel Arrak aus
Spiritus mit Johannisbrot, Theeaufguß, Vanille,
Neroliöl,
Äthern
etc. hergestellt. Echte Arraksorten, welche das kaiserliche
Gesundheitsamt untersuchte, waren farblos oder gelblich, reagierten
sauer und enthielten 48,74 - 50,78 Proz.
Alkohol. In allen Proben konnte freie
Ameisensäure,
Essigsäure,
Buttersäure und
Kaprinsäure nachgewiesen
werden.
Auffallend ist der geringe
Gehalt an
Fuselöl, doch weiß man nicht, ob sich wegen bestimmter Umstände bei der
Destillation
keine höhern
Alkohole bilden, oder ob solche bei der
Destillation abgeschieden werden. Neben den genannten freien
Säuren finden
sich auch deren
Ester. Extrakt- und Aschegehalt ist sehr gering. Die Echtheit, bez. Unechtheit
einer vorliegenden Arrakprobe ist auf dem Wege der chemischen
Analyse nicht mit Sicherheit festzustellen. Über die
Güte eines
Arraks wird viel sicherer die geübte
Zunge eines
Sachverständigen entscheiden können.
aufgeweicht, darauf in einem Reißwolf aufgelockert, auf besonders eingerichteten Krempeln nach Art der Hede gekrempelt und
in ein Band
[* 28] verwandelt, welches durch fortgesetztes Strecken und Drehen allmählich verfeinert und in Garn übergeführt wird.
Um diesem mehr Halt zu geben, findet auch mitunter im Reißwolf ein Vermischen mit Baumwolle
[* 29] statt, während
dickere Garne durch Zwirnen gewonnen werden. Aus dem Garn erzeugt man auf gewöhnlichen WebstühlenGewebe
[* 30] auf dreierlei Art:
2) Aus Baumwollkette und Asbestschuß; diese Gewebe sind zwar von größerer Haltbarkeit, aber von geringerer Unverbrennlichkeit.
3) Aus Metalldrahtkette und Asbestschuß; solche Gewebe sind äußerst widerstandsfähig gegen Wärme,
[* 32] Druck, Wasser u. dgl. Die Fabrikation von Platten mittels Verfilzung geschieht, wie bei den Pappen, nach einem Zerkleinerungsprozeß
auf Pappen- oder Papiermaschinen mit Anwendung starker Pressen, weil das Material das Wasser sehr fest hält. Die Dicke dieser
Asbestpappen beträgt 1-10 mm, ihre Länge und Breite
[* 33] gewöhnlich 1 m. Die dünnsten Formen von 0,3 - 0,75
mmDicke und beliebiger Länge werden Asbestpapier genannt und in langen Bahnen erzeugt.
Eine besondere Verarbeitung des Asbestes mit Kautschuk findet statt, um dadurch auch ein für Dampf,
[* 34] Wasser u. dgl. bei hoher
Temperatur und hohem Druck undurchlässiges Gewebe zu erzeugen. Die Verarbeitung besteht wesentlich darin,
daß man Asbestgewebe oder -Platten mit einer Kautschuklösung in beliebigen Lagen zusammenklebt oder noch zweckmäßiger mit
einem Kautschukschwefelteig vereinigt und vulkanisiert (Asbestkautschukplatten). Die Hauptverwendung finden diese Asbestfabrikate zu
feuersichern Vorhängen in Theatern, Anzügen zum Schutz gegen herumspritzendes flüssiges Metall inGießereien,
Stahlfabriken etc., ferner als Dichtungsmaterial in Dampfmaschinen,
[* 35] Kompressoren (Stopfbüchsen),
[* 36] Dampfleitungen;
als Filter und Schlammpreßtücher für Wasserreinigung, in Zuckerfabriken,
zur Bierklärung etc. In Pulverform, mit Wasserglas oder Mineralfarben vermischt, liefert der Asbest einen feuersichern Anstrich
(Asbest-Email).