Guatemala,
[* 2]
Salvador
[* 3] und
Honduras
[* 4] genehmigten ihn; in
Salvador (s. d.) brachen aber im Juni 1890
Unruhen und infolge davon ein
Krieg mit
Guatemala (s. d.) aus, und
Costarica erklärte, erst nach Wiederherstellung gesetzlicher Zustände in
Salvador an die
Bildung einer
Union denken zu können. Die Unionsverhandlungen wurden daher bis zum März 1891 vertagt.
hat er auch eine »Sammlung lyrischer Gedichte« (1883)
herausgegeben, in denen er sich als hervorragender
Lyriker bethätigte. Eine zweite Sammlung seiner Gedichte
erscheint 1891.
Ferner arbeitet Zertelew an einer Übersetzung des Goetheschen
»Faust«, aus welcher Bruchstücke bereits gedruckt
sind, die von ernster und klarer Aneignung der
Dichtung zeugen und im allgemeinen gut geglückt sind.
endlich den
Cyklus epischer Gedichte aus
Böhmens Vorzeit:
»Vyšehrad« (1880), der ihn als den ersten
Romantiker unter den lebenden Dichtern seiner
Nation kennzeichnet.
Ernst, Dichter und Schriftsteller, geb. zu
Rostock,
[* 25] studierte, nachdem er eine Zeitlang
im kaufmännischen
Beruf thätig gewesen war, in seiner Vaterstadt, in
Bonn,
Leipzig und
Berlin
[* 26] Geschichte und Litteraturgeschichte,
erwarb sich 1869 mit der
Dissertation Ȇber die dramatische
Exposition« an der
UniversitätRostock die philosophische Doktorwürde
und widmete sich alsdann ausschließlich litterarischen
Arbeiten. Von 1872 bis 1883 in der Redaktion der
»Gartenlaube« in
Leipzig thätig, seit 1878 als Chefredakteur, lebt er gegenwärtig in
Kannstatt.
[* 27] Außer zahlreichen
Essays,
gesammelt als »Litterarische
Reliefs. Dichterporträts« (Leipz. 1885-1888,1. bis 3.
Reihe),
und mehreren
Novellen veröffentliche
Ziel »Gedichte« (2. Aufl., das.
1881),
die von einer geklärten Weltanschauung zeugen und durch Form wie
Stimmung einen lebendigen
Eindruck
hinterlassen, ferner
»ModerneXenien« (das. 1889).
Grasarten, welche ihrer Blütenstände oder ihres eleganten Wuchses halber als
Zierpflanzen kultiviert
werden, sowie diejenigen, deren getrocknete Blütenstände in der Boukettbinderei Verwendung finden. Zu den Ziergräsern
im weitern
Sinne rechnet man auch noch eine Anzahl
Sauergräser
(Cyperaceen), welche gleiche Verwendung
finden. Die im
Garten
[* 28] kultivierten Ziergräser werden entweder in gemischten Blattpflanzengruppen, zusammen mit
Musa,
Ricinus,
Canna etc.,
oder als Einzelpflanzen auf dem
Rasen ausgepflanzt.
Meist ist die Panaschierung weiß und den
Adern parallel laufend
(Arundo,
Bambusa, Eulalia,
Gynerium, Oplismenis,
Panicum,
Zea), seltener gelb und paralleladerig
(Bambusa, Stenotaphrum,
Zea), sehr selten quer zu den
Adern verlaufend (Eulalia
japonica zebrina). Die
Kultur der Ziergräser richtet sich nach der
Lebensdauer (ein- oder mehrjährig) und nach ihrem natürlichen
Vorkommen. Die einjährigen werden alljährlich zeitig im Frühjahr ausgesäet, die mehrjährigen zum
Herbst abgeschnitten und entweder im
Freien oder in frostfreien
Räumen überwintert.
Alle verlangen sehr viel
Wasser und kräftigen,
nahrhaften
Boden; ein mehrmaliger Dungguß während der
Vegetationsperiode befördert die
Ausbildung ungemein. Die ausdauernden
Ziergräser werden außer
¶
Viel zahlreicher als die zu Dekorationszwecken kultivierten Ziergräser sind die zu Trockenbindereien verwendeten
Arten. Es eignen sich hierzu alle jene Grasarten, deren Blütenstände (Ähren und Ährchen)
[* 32] beim Trocknen nicht zerfallen. Weitere
wesentliche Momente sind, daß die Blütenstände nicht zu kurz sind, und daß sie sich bleichen und färben
lassen. Die außerordentliche Mannigfaltigkeit der Blütenstände sowie ihre verschiedene Farbe gestatten eine sehr verschiedene
Verwendung.
Sie werden entweder für sich allein oder in Verbindung mit getrockneten Blumen und Blättern zu runden oder flachen Sträußen
gebunden (Grassträuße, Trockensträuße, Makartsträuße). Die zum Trocknen bestimmten Ziergräser werden entweder
unmittelbar vor derBlüte
[* 33] oder bald nach derselben, oder endlich auch erst nach beendeter Fruchtreife möglichst lang abgeschnitten,
in nicht zu dicke Bündel zusammengebunden und an luftiger, trockner Stelle verkehrt aufgehängt.
Erfahrungsgemäß halten die Ährchen nach dem Trocknen um so fester zusammen, je zeitiger die Blütenstände
abgeschnitten wurden. Zum Bleichen werden die Gräser mit Chlor oder schwefliger Säure behandelt, bis sie vollständig weiß
geworden sind. Zum Färben werden die gebleichten Ziergräser in kochende Anilinfarbenlösungen gelegt. Durch schnelles, scharfes
Trocknen im heißen Luftstrom, wozu man eigne Dörrapparate verwendet, werden die Ziergräser starr, während
sie beim langsamen Trocknen weich und geschmeidig bleiben.
Man wendet erstere Methode daher bei Ziergräsern mit relativ großen, zahlreichen Ährchen auf dünnen, langen Stielchen an
(z. B. Zittergras, Hafer
[* 34] etc.), während die letztere Methode sich für kompaktere Blütenstände mit langen, weichen Grannen
eignet (z. B. Pampasgras, Arundo, Chloropsis, Lagurus etc.). Statt mit Anilinfarben färbt man die gebleichten
Ziergräser auch mit Bronzefarben. Außer heimischen Ziergräsern verwendet man vielfach fremdländische, welche in großen Quantitäten
teils aus der Heimat, teils aus Südfrankreich, wo man sie im großen zu diesem Zwecke kultiviert, importiert werden.
In den letzten Jahren macht sich der Markt aber mehr und mehr vom Ausland unabhängig, da die Ziergräser jetzt auch
bei uns in großen Mengen kultiviert werden. Die kleinern Formen, namentlich die einjährigen, erfordern sehr wenig Pflege,
nehmen auch, wenn nur reichlich Wasser vorhanden ist, mit jedem Boden vorlieb und liefern einen verhältnismäßig hohen Ertrag,
so daß ihr Anbau mehr und mehr Eingang findet. Hauptmärkte sind Berlin und Erfurt.
[* 35] Die hauptsächlichsten
Ziergräser dieser Kategorie sind: Agrostis
[* 36] nebulosaBoiss. (Nebelstraußgras), einjährig, aus Spanien;
[* 37]
die Rispe der 30-35 cm hohen Pflanze
wird durch 4-10 Quirle haarförmiger Äste gebildet, welche ihrerseits wieder sehr verzweigt sind und eine Unzahl sehr kleiner,
länglich-eiförmiger, erst rötlichgrüner, zur Zeit der Reife an ihren obern Teilen hellrot und unten
dunkelgrün gefärbter Blütenährchen tragen. A. pulchella, ähnlich;
Chloropsis Blanchardiana, Blütenstände
aus zahlreichen, ca. 10 cm langen, einseitigen, fein begrannten Ähren, welche in einem Quirle zusammenstehen,
gebildet.
Digitaria sanguinalis, blutrotes Fingergras, Ähren 6-10 cm lang, zu 5-8 am Ende des Halmes quirlförmig auseinander
gespreizt stehend;
Erianthus Ravennae (Zuckergras), ausdauerndes,
sehr ornamentales, 1,5-2 m hohes Ziergras;
die Halme tragen an ihrer Spitze lange Rispen, welche anfangs
violett sind, sich später aber zusammenziehen und dann seidenartig grauweißlich erscheinen;
sie bestehen aus paarweise
stehenden Ährchen, von denen das eine sitzend, das andre gestielt ist.