nometerrohr in
Verbindung setzt, eine Flüssigkeitssäule von entsprechender
Höhe im
Gleichgewicht
[* 2] gehalten werden. Läßt
man nun die
Glocke bis auf den
Boden eines Behälters hinab, so entspricht die in der
Glocke entstehende
Spannung der ganzen
Höhe der im Behälter befindlichen
Flüssigkeit. Es zeigt also die
Spannung der
Luft, wenn sie in entsprechender
Weise gemessen wird, die
Höhe der
Flüssigkeit im Behälter an. Das
Hydrometer ist nun wie folgt eingerichtet.
Eine
Glocke aus
Gußeisen (unter besondern Umständen auch aus
Glas,
[* 3]
Thon,
Blei
[* 4] etc.) wird auf den
Boden des
Gefäßes gestellt.
Der mit
Luft gefüllte Hohlraum der
Glocke wird durch ein feines Röhrchen aus
Kupfer
[* 5] oder
Messing mit einem
empfindlichen Metallmanometer in
Verbindung gebracht, welches in beliebiger
Entfernung von dem zu kontrollierenden
Gefäß
[* 6] aufgestellt
werden kann. Hierbei ist das Röhrchen bis zu 50 m
Länge 3
mm stark zu machen, bei größern
Entfernungen empfiehlt es sich, 4
mm
starke Röhrchen anzuwenden.
(Malaria).
KeineKrankheit besitzt eine so ungeheure Ausbreitung über die bewohnte Erdoberfläche wie
das Wechselfieber. Es tritt am häufigsten und heftigsten in den
Tropen auf, reicht aber, gegen die höhern Breitengrade
an
Extensität und
Intensität abnehmend, als endemisches
Leiden
[* 13] über die gemäßigten
Zonen hinaus und tritt als
Epidemie nicht
selten in weiter Verbreitung auch in solchen Gegenden auf, in denen es nicht heimisch ist. Die berüchtigtsten
Brutstätten der
Malaria-Erkrankung auf dem europäischen
Kontinent besitzt
Italien
[* 14] in der römischen
Campagna und den
PontinischenSümpfen.
Die Forschung nach der
Natur des Malariagiftes datiert weit zurück. Lancisi bildete die
Annahme spezifischer
Gase
[* 15] als Erreger
des
Wechselfiebers zur förmlichen
Theorie aus, und auch
Boussingault suchte dieselbe durch den Nachweis
von
Schwefel- und Kohlenwasserstoffverbindungen in der Sumpfluft glaubhaft zu machen. Es ist indes eine feststehende
Thatsache,
daß keines der beschuldigten
Gase auch nur ähnliche Krankheitserscheinungen hervorzurufen vermag.
Laveran hatte 1880 im
Blute von Malariakranken eigentümliche protozoenartige Gebilde, »Malariahämatozoen«,
gefunden, welche eine hyaline pigmentierte
Masse darstellten und den roten Blutkörperchen anhängen sollten.
Richard wies
dann nach, daß dieselben sich im Innern der roten Blutkörperchen befinden, und Marchiafava und Celli
entdeckten an diesen Gebilden, welche sie
Plasmodium malariae nannten, Lebenserscheinungen, durch die sie sich als besonders
organisierte
Mikroben charakterisieren.
Wedell-Malchow - Weige
* 20 Seite 18.998.
Das
Plasmodium ist unregelmäßig, verschiedengestaltig, blasser als die Blutkörperchen, zeigt amöboide
Bewegungen und enthält
braunrote bis schwarze Pigmentkörnchen mit Eigenbewegung.
AndreForscher haben diese
Beobachtungen bestätigt,
und Golgi hat festgestellt, daß die pigmenttragenden
Körper eine vollständige
Entwickelung durchlaufen und zwar in der fieberlosen
Zeit zwischen zwei Anfällen. Diese
Entwickelung verläuft so regelmäßig, daß man geneigt gewesen ist, für die verschiedenen
Typen des
Wechselfiebers verschiedene Erreger anzunehmen, zumal man auch morphologische
Abweichungen bei den
Plasmodien entdeckt haben wollte. Die Anhänger des
Bacillus malariae sehen in den Plasmodien Degenerationsprodukte der roten
Blutkörperchen, die neuesten
¶
mehr
Forschungen indes sprechen doch zu gunsten der eigenartigen Natur derselben. Nur wird man zunächst verlangen müssen, daß
dieselben künstlich gezüchtet werden, und daß durch Verimpfung der Reinkultur auf Tiere Wechselfieber erzeugt wird. Gelingt beides,
dann entsteht noch die Frage, ob nicht zwischen dem Plasmodium und dem Bacillus ein ätiologischer Zusammenhang
besteht, dessen Aufdeckung den Streit vielleicht am ehesten entscheiden würde. S. auch Innere Medizin, S. 445, und Akklimatisation,
S. 9.