Gestänge auf das andre überzutreten. Es ist leicht zu überschauen, daß man mit der Überdeckung der
Kolben K und K1
die
Länge der Hubpause bestimmen kann, daß man durch Regulierung der
Hähne in den
Rohren p und p1 die
Geschwindigkeit des
Hilfskolbens
M und damit die Hubzahl der ganzenFahrkunst
[* 2] in der
Gewalt hat, daß das Fahrgestänge niemals
eine gewisse größte
Geschwindigkeit überschreiten kann, daß infolge der langsamen
Bewegung der Hauptsteuerkolben die
Maschine
[* 3] langsam aus der
Ruhe in die
Bewegung übergeht und infolge der allmählichen
Wirkung der
Knaggen P und P1 auf die Steuerkolben
der Hilfsmaschine auch langsam zurRuhe kommt, und daß endlich die Begrenzung des
Hubes der
Fahrkunst durch
richtige
Einstellung der
Knaggen P und P1 ganz genau reguliert werden kann.
[* 5] Die Signalisierung des höchsten Wasserstandes ist für viele Kesselanlagen von Wichtigkeit, namentlich
da, wo die
Kessel infolge eines kleinen Dampfraumes dazu neigen,
Wasser überzureißen. Oft sind durch
reichlich mitgerissenes
Wasser schwere
Beschädigungen an den
Cylindern,
Kolben oder
Kreuzköpfen der
Maschinen herbeigeführt,
welche in der
Regel kostspielige Betriebsstörungen zur
Folge hatten. Zur Verhütung einer Überschreitung des höchsten Wasserstandes
und deren
oben bezeichnete
Folgen ist von R. Schwartzkopf ein Signalapparat für den höchsten Wasserstand
angegeben worden. Derselbe besteht
[* 1]
(Fig. 1) aus einem
Rohre r, welches mit seinem untern offenen Ende bis zur höchsten Wasserstandslinie
in den
Kessel hineinreicht und dicht über dem
Kessel durch einen
Hahn
[* 6] h abzusperren ist.
Oben ist ein gefäßförmiger
Aufsatz k angebracht, in welchem ein
Schwimmer s mittels seiner Schwimmerstange
so geführt ist, daß er bei seiner Aufwärtsbewegung die darüber liegenden Kontaktfedern f berührt und zusammendrückt.
Solange der Wasserstand im
Kessel in zulässiger
Höhe, also unterhalb der Mündung des
Rohres r bleibt, wird durch den kleinen
Hahn a am
Aufsatz, welcher dauernd ein wenig offen gehalten wird, nurDampf
[* 7] ausströmen, wobei der
Schwimmer
in seiner tiefsten
Lage verbleibt.
In demAugenblick aber, wo der höchste Wasserstand im
Kessel erreicht wird, füllt sich das ganze
Rohr und der
Aufsatz mit
Wasser.
Dadurch wird der
Schwimmer s emporgehoben und drückt die untere
Feder f gegen die obere. Hierdurch wird eine elektrische
Leitung, in welcher an irgend welchen beliebig entfernten
Stellen akustische oder optische Signalapparate
(Läutwerke,
[* 8] Signalscheiben
etc.) eingeschaltet sind, geschlossen und dadurch die Signalisierung des höchsten Wasserstandes
nach jenen
Stellen hin veranlaßt.
Bei allen bisherigen
Apparaten ist der Schwimmerkörper im
Kessel selbst angeordnet und hierdurch einerseits dem Verschmutzen
durch
Kesselstein, anderseits den fortwährenden und
äußerst heftigen
Bewegungen des Kesselwassers ausgesetzt,
durch welche eine verhältnismäßig schnelle
Abnutzung der beweglichen Teile derartiger
Apparate herbeigeführt wurde. Beide
Übelstände sind bei der vorliegenden
Konstruktion dadurch vermieden, daß der
Schwimmer sich bei normalem Kesselwasserstand
dauernd in
Ruhe und außerhalb des
Wassers befindet. Außerdem kann derApparat nach
Abschluß des
Hahnes
h jederzeit geöffnet und nötigen Falls gereinigt werden.
Bei Wasserstandsgläsern (Wasserstandsröhren) für
Dampfkessel
[* 9] (s.
Band
[* 10] 16, S. 435) kann das Zerspringen des
Glases unangenehme
Betriebsstörungen herbeiführen, auch Veranlassung zu Verbrühungen geben. Zu Vermeidung dieser Übelstände sind verschiedenartige
Einrichtungen getroffen, welche beim
Springen des
Glases einen selbstthätigen Verschluß der Verbindungsstücke
herbeiführen sollen. Bei dem Wasserstandsglas von Lohenhausen in
Düsseldorf-Grafenberg ist zu dem
Zweck in jedem Verbindungsstück,
wovon
[* 1]
Fig. 2 und 3 das obere darstellen, eine
Kugel a so angebracht, daß sie bei regulärem Betrieb den
Dampf, bez. das
Wasser
frei hindurchgehen läßt, beim Zerspringen des
Glases jedoch und dem damit verbundenen Bestreben des
Dampfes, bez.
Wassers, mit großer
Geschwindigkeit auszutreten, sich vor die zum
Glase führende Bohrung b legt und dieselbe
vorläufig verschließt, bis das
Ventil
[* 11] c mittels des
Handrades d auf seinen Sitz niedergeschraubt ist.
Wird nun ein neues
Glas
[* 12] eingesetzt und das
Ventil c zurückgeschraubt, so ist das Wasserstandsglas wieder
betriebsfähig. An diesem Wasserstandszeiger ist zugleich noch zur Beseitigung von
Verstopfungen in den Verbindungsstücken eine bequem zu
handhabende Durchstoßvorrichtung angebracht, bestehend in der in der Ventilspindel verschiebbaren, durch besondere
Stopfbüchse
[* 13] abgedichteten
Stange e, welche dem Kesselwärter zu jeder Zeit gestattet, sich durch einfaches Hineinstoßen und
Zurückziehen der
Stange an ihrem Knopfe von der Reinheit der
Dampf- oder Wasserkanäle zu überzeugen.
Unter dem
NamenHydrometer (Wasserstandsmesser) ist von Lohenhausen eine Vorrichtung konstruiert, welche dazu dient, den Höhestand
von
Wasser und andern
Flüssigkeiten von einem beliebigen
Orte aus beobachten zu können, sei es, daß diese inReservoiren,
Bottichen, Wannen,
Becken,
Zisternen,
Brunnen
[* 14] oder Wasserläufen angesammelt sind. Das
Hydrometer beruht auf der bekannten
Thatsache,
daß in einem glockenförmigen
Gefäß,
[* 15] welches mit der Mündung nach unten in eine
Flüssigkeit getaucht ist, die
Luft komprimiert
wird, und zwar um so mehr, je tiefer man das
Gefäß eintaucht. Es entsteht also in der
Glocke eine
Spannung,
welche der
Höhe der Flüssigkeitssäule über der
Glocke entspricht, und es kann durch diese
Spannung, wenn man den Hohlraum
der
Glocke durch ein Röhrchen mit einem Ma-
[* 1]
^[Abb.: Fig. 1. Schwartzkopfs Signalapparat für den höchsten
Wasserstand.]
[* 1]
^[Abb.: Fig. 2 und 3. Wasserstandsglas von Lohenhausen.]
¶
mehr
nometerrohr in Verbindung setzt, eine Flüssigkeitssäule von entsprechender Höhe im Gleichgewicht
[* 17] gehalten werden. Läßt
man nun die Glocke bis auf den Boden eines Behälters hinab, so entspricht die in der Glocke entstehende Spannung der ganzen
Höhe der im Behälter befindlichen Flüssigkeit. Es zeigt also die Spannung der Luft, wenn sie in entsprechender
Weise gemessen wird, die Höhe der Flüssigkeit im Behälter an. Das Hydrometer ist nun wie folgt eingerichtet.
Eine Glocke aus Gußeisen (unter besondern Umständen auch aus Glas, Thon, Blei
[* 18] etc.) wird auf den Boden des Gefäßes gestellt.
Der mit Luft gefüllte Hohlraum der Glocke wird durch ein feines Röhrchen aus Kupfer
[* 19] oder Messing mit einem
empfindlichen Metallmanometer in Verbindung gebracht, welches in beliebiger Entfernung von dem zu kontrollierenden Gefäß aufgestellt
werden kann. Hierbei ist das Röhrchen bis zu 50 m Länge 3 mm stark zu machen, bei größern Entfernungen empfiehlt es sich, 4 mm
starke Röhrchen anzuwenden.