sondern mit dem Anblick dieser roten
Kugel verbinden sich unmittelbar die
Vorstellungen der
Schwere,
Süße, Rauheit u. dgl.,
so daß daraus die Wahrnehmung einer
Apfelsine wird. Man darf hier kaum von einem »unbewußten
Schlusse« sprechen, da die Mittelglieder
fehlen, vielmehr handelt es sich um eine
Summe von
Associationen, deren Ineinandergreifen am besten als
Prozeß der Verschmelzung bezeichnet wird. Die elementare Verschmelzung zwischen augenblicklichen
Empfindungen und erwachenden
Empfindungsresiduen wird dadurch nicht gestört, daß beider
Inhalte in gewissen
Punkten voneinander abweichen, denn weder
brauchen alle in einer Wahrnehmung thatsächlich enthaltenen
Empfindungen benutzt zu werden, noch die sich anheftenden Residuen früherer
Eindrücke unverändert jene
Eindrücke widerzuspiegeln (s.
Vorstellung, S. 969), wobei die Auswahl von
dem Übergewicht des einen oder des andern
Faktors abhängen dürfte. Ein solches Ineinandergreifen von Gegenwärtigem und
Vergangenem ermöglicht den festen Dingbegriff und die
Entwickelung sogen. Allgemeinvorstellungen.
2) Durch diesen objektiven
Thatbestand entsteht ganz allmählich bei dem Heranwachsenden eine Wahrnehmung von
Objekten.
Das
Kind lernt durch das Zusammenprallen beabsichtigter
Bewegungen mit äußern
Widerständen sein
Selbstbewußtsein vom Weltbewußtsein
scheiden und eine in Wahrnehmungen vermittelte Macht außer sich anerkennen, deren Beziehungen zu dem eignen
Leben schließlich
den Kausalitätsbegriff entstehen lassen. Einen wichtigen Beitrag hierzu und zur subjektiven
Theorie der Wahrnehmung überhaupt liefert
die
Raumanschauung (s. d.).
Zum
Zweck der Erforschung des Einflusses des
Waldes auf das
Klima
[* 2] ging man auch in
Schweden
[* 3] schon 1876-77 mit der
Errichtung forstlicher meteorologischer
Stationen vor und zwar zunächst nach dem
Plane von
Ebermayer in
München
[* 4] durch
Einrichtung je einer
Station unter den
Bäumen des
Waldes und einer benachbarten
Station auf waldfreiem
Lande als Parallelstation.
DiesenPlan änderte Hamberg 1878 dahin ab, daß außerdem noch
Stationen in größern Waldlichtungen errichtet wurden.
Maßgebend war die Erwägung, daß weniger das
Klima unter den
Bäumen als dasjenige der Lichtungen, als
der Stätte der jungen Anpflanzungen oder auch des
Ackerbaues, von
Interesse sei, und daß zur Beurteilung einer klimatischen
Fernwirkung des
Waldes ganz unbedingt die Lichtungsstationen als dritte
Gattung, als Zwischenglied zwischen den beiden übrigen,
erforderlich seien. Eingerichtet wurden im südlichen und mittlern
Schweden 13
Versuchsstationen, darunter drei
Gruppen von
Parallelstationen. Die Ergebnisse in Bezug auf
Temperatur und Luftfeuchtigkeit liegen bereits vor in den
Publikationen Hambergs: »Om skogarnes inflytande
påSveriges klimat« I. u. II. 1885, III. 1889 (schwedisch und französisch).
Für die Nadelwälder
Schwedens (nur um solche handelt es sich) ergibt sich nach Hamberg kaum ein Temperaturunterschied zwischen
Lichtung und
Flur (dem waldfreien Gebiet), es sei denn, daß die
Temperatur an klaren ruhigen
Abenden in der
Lichtung tiefer herabsinkt als auf der
Flur, eine
Folge der durch die größere Luftruhe begünstigten Erkaltung durch
Ausstrahlung.
Eine
Fernwirkung des
Waldes tritt demnach, was die
Temperatur anbetrifft, kaum hervor. Bei bedecktem
Himmel
[* 5] herrscht
in der Lichtung die gleiche
Temperatur wie auf der
Flur, und eine Untersuchung der Temperaturverhältnisse bei verschiedenen
Windrichtungen führte
insbesondere zu dem Ergebnis, daß der Wald die
Temperatur des ihn durchwehenden
Windes nicht so wesentlich
ändert, daß ein Unterschied innerhalb einer größern Lichtung wahrzunehmen wäre.
Auf der andern Seite hebt Hamberg aber hervor, daß der Wald rein mechanisch zuweilen gegen rauhe,
kalte
Winde
[* 6]
Schutz zu bieten vermöge. Er gelangt also zu dem
Resultat, der Wald schütze in der
Nähe gegen kalte und heftige
Winde, schade aber auf der andern Seite, indem er die Dauer der Einstrahlung kürze, die derAusstrahlung
verlängere und den
Rauhreif begünstige;
vorausgesetzt,
daß alles sonst unverändert bleibe, insbesondere die
Höhe der Wasserläufe und die Luftfeuchtigkeit,
würden, falls die
Wälder fortfielen, die Mitteltemperaturen sich im
Sommer etwas heben, im
Winter vielleicht erniedrigen,
im Jahresdurchschnitt aber heben;
insbesondere würden die
Abende und
Nächte wärmer werden;
Ein gleich negatives
Resultat für die
Fernwirkung des
Waldes ergab sich für die Luftfeuchtigkeit, indem
die Unterschiede der absoluten wie der relativen
Feuchtigkeit zwischen Lichtung und
Flur unwesentlich sind und in ihren Vorzeichen
verschiedenartig ausfallen. Hamberg gelangt auch hier zu dem
Resultat, daß das
Schlagen der Nadelwälder
Schwedens, falls die
Verteilung der
Niederschläge dieselbe bleibe, kaum eine wesentliche, für die Pflanzenwelt nachteilige Änderung zurFolge
haben werde.
DieseResultate stimmen mit denen anderweitiger
Darstellungen, insbesondere mit denen der deutschen Parallelstationen, überein, soweit als die
Abweichungen der
Methode und
Anordnung der
Versuche sowie eine Rücksichtnahme auf den durch die
Individualität der
Stationen bedingten verschiedenen
Charakter
sekundärer Einwirkungen solches erwarten lassen. Die Ergebnisse über die eigentliche
Fernwirkung des
Waldes, also seinen
Einfluß auf das
Klima, liegen noch nicht vor.
(nach seinem letzten
Wohnsitz auch
Waldburg-Syrgenburg genannt),
Karl,
Graf, Nordpolfahrer, geb. zu
Neutrauchburg in
Württemberg
[* 9] als dritter Sohn des
FürstenKonstantin Waldburg-Zeil und Trauchburg, studierte auf den
Akademien zu
Hohenheim
und
Tharant Forstkunde und trat 1866 in die württembergische
Armee ein, welcher er längere Zeit als aktiver
Offizier angehörte. Mit
Theodor v.
Heuglin unternahm er Anfang Juli 1870 von
Tromsö aus eine Forschungsreise nach dem noch
wenig bekannten Ostspitzbergen, deren Ergebnisse: die
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