1877);
»Recherches sur le rôle du noyau dans la division des cellules végétales« (Amsterd.
1878);
»Notes sur l'embryogénie de quelques Orchidées« (das. 1879). Nach seiner Übersiedelung
nach
Buitenzorg hat Treub folgende
Arbeiten veröffentlicht:
»Recherches sur les Cycadées«, »Observations sur les Loranthacées«,
»Sur les Urnes du Dischidia RafflesianaWall.«, »Notice sur l'amidon dans les laticifères
des Euphorbes«,
»Sur une nouvelle catégorie de plantes grimpantes«,
»Notes sur l'embryon, le sac embryonnaire et l'ovule«,
»Sur le Myrmecodia echinata«, »Observations sur les plantes grimpantes
du
Jardin botanique de
Buitenzorg«.
[* 2] Der Schiffsverkehr
Triests zeigt im J. 1889 gegen 1888 sowie gegen die vorausgegangenen Jahre
eine nicht unerhebliche Zunahme. Es liefen im ganzen 8213
Schiffe
[* 3] von 1,447,940
Tonnen ein (gegen 7670
Schiffe von 1,368,706
im J. 1888) und 8192
Schiffe von 1,441,250 aus (gegen 7676
Schiffe von 1,365,845 Triest). Mit
Ladung sind 6199
Schiffe von 1,283,385
Triest ein- und 6998
Schiffe von 1,316,358 Triest ausgelaufen. Von dem Gesamttonnengehalt aller ein- und ausgelaufenen
Schiffe kamen auf Segelschiffe 350,352, auf
Dampfer 2,538,838 Triest. Der Warenverkehr hatte in der Einfuhr zur
See einen Wert von
204,9, zu
Lande von 156,1 Mill.
Gulden, in der Ausfuhr zur
See einen Wert von 156,1, zu
Lande von 160,4 Mill.
Guld. Von diesen Verkehrsrichtungen weist die Ausfuhr zur
See gegen die Vorjahre eine Abnahme, die übrigen
Richtungen dagegen
eine mäßige Zunahme auf. Die wichtigsten Handelsartikel waren (in Mill.
Guld.):
Insbesondere wird die Herstellung der Tauernbahn (Sachsenburg-Mallnitz-Schwarzach) behufs
Abkürzung des Weges nach
Deutschland
als dringlich verlangt. Auch werden für Triest die Vorteile in Anspruch genommen, welche
Fiume
[* 19] von seiten
Ungarns genießt. Was
die Schiffahrtsverbindungen betrifft, so sind von der österreichischen
Regierung bereits
Verhandlungen
wegen Reorganisierung des
Lloyd (insbesondere wegen ausgiebigerer Subventionierung,
Vermehrung der Dampferlinien, Tarifermäßigung
etc.) eingeleitet worden (s.
Lloyd).
der
Hauptort der westlichen der beiden thessalischen
Ebenen, hat unter griechischer Herrschaft an Einwohnerzahl
bedeutend zugenommen, indem dieselbe von (1883) 5563 auf (1889) 12,662
gestiegen ist.
Fast sämtliche
Türken sind (nach
Philippson) ausgewandert, dafür aber Einwanderer aus Altgriechenland
[* 21] dazugekommen,
so daß die
Bevölkerung
[* 22] jetzt aus Griechen,
Walachen und
Juden besteht; die Einwohner sind meist sowohl der griechischen als
auch der walachischen
Sprache
[* 23] mächtig. Die überaus schmutzigen und verwahrlosten
Straßen werden jetzt
zum Teil in bessere
Ordnung gebracht. Trikkala, ein Straßenknotenpunkt von hoher strategischer Wichtigkeit, wird von einer alten
verteidigungsfähigen
Citadelle überragt, zu welcher die Griechen weiter nördlich noch drei
Schanzen hinzugefügt haben.
2)
Charilaos, griech. Staatsmann, unterlag bei den
Neuwahlen für dieKammer im
Oktober
1890, weil das
Volk mit seiner gemäßigten
Haltung nach außen und seiner Vernachlässigung der panhellenischen Aufgaben
Griechenlands
unzufrieden war, und reichte seine Entlassung als
Ministerpräsident ein.
Die neue
Kammer beschloß 1891 Trikupis wegen
Verwendung öffentlicher
Gelder zur Verantwortung zu ziehen.
Johannes, Schriftsteller und lyrischer Dichter, geb. zu
Danzig,
[* 24] besuchte das
Gymnasium seiner Vaterstadt und begann 1856 in
Göttingen
[* 25]
Medizin zu studieren.
Da er indes keinen innern Antrieb zu diesem
Studium
empfand, vertauschte er dasselbe 1859 in
Bonn
[* 26] und
Berlin
[* 27] mit dem
Studium der deutschen
Philologie.
Schon während dieser Studienjahre
wandte er sich mehr und mehr der Journalistik zu, in der er seit 1862 seinen äußern
Beruf fand. Er trat
früh in die Redaktion des
»Kladderadatsch« ein und wurde 1886 Chefredakteur dieses
Blattes, ward auch Hauptmitarbeiter des
Feuilletons der »Nationalzeitung« und der
Zeitschrift »Deutsche
[* 28]
Jugend« von J.
^[Julius] Lohmeyer. Als
Lyriker und
schildernder
Poet zeichnet sich Trojan durch feinsinnige
Empfindung und glückliche
Beobachtung aus. Selbständig veröffentlichte
er
»Beschauliches« (Berl. 1870);
Litteratur.Man muß den tschechischen Schriftstellern die
Gerechtigkeit widerfahren
lassen, daß es ihnen wenigstens an Fleiß, Rührigkeit und
Talent im großen und ganzen nicht gebricht. Die
tschechische Sprache
wird in
Böhmen,
[* 29]
Mähren und
Österreichisch-Schlesien gesprochen, und wenn man die
Slowaken in
Ungarn
[* 30] abrechnet, die sich zwar
in frühern
Zeiten mit den
Tschechen als EinVolk fühlten, jetzt aber ihre eigne
Mundart sprechen und schreiben,
so rekrutiert sich das tschechische Lesepublikum aus insgesamt 6 Mill.
Seelen.
Wie groß der wirklich lesende Teil dieser
Bevölkerung ist, mag man daraus entnehmen, daß heute in den drei
StädtenPrag,
[* 31] Brünn
[* 32] und
Olmütz
[* 33] nicht weniger als acht große, tschechisch geschriebene politische Tagesblätter erscheinen,
in den übrigen in Betracht kommenden
Städten aber eine solche Unzahl kleinerer politischer
Blätter und Blättchen, daß
selbst
Städte von 3-4000 Einw. nicht selten zwei politische tschechische
Journale besitzen. Die übrige ständige Journalpublikation
umfaßt etwa fünf
Revuen (Vierteljahrs- und Monatshefte mit belletristischen und wissenschaftlichen
Aufsätzen), zwei
¶
mehr
große illustrierte Wochenblätter und mehrere kleinere illustrierte belletristische und humoristische Zeitungen, drei mit
wissenschaftlichem Ernst redigierte bloß kritische Monatsschriften und eine Unzahl von Fachjournalen für Wissenschaft und
Technik. Die Zahl der jährlich erscheinenden tschechischen Bücher dürfte sich auf 2000 beziffern, die zum weitaus größten
Teil auf Böhmen mit seinen nicht ganz 3 Mill. Einw. slawischer Zunge entfallen. Die litterarische ProduktionMährens ist bedeutend geringer, während Schlesien
[* 35] so gut wie gar nicht, Wien nur in geringem Maße in Betracht kommt.
Wie überhaupt bei jungen Nationen, nimmt auch in der tschechischen Litteratur die Poesie einen großen Raum ein. Den großen
poetischen Stil, den im Anfang dieses JahrhundertsJungmann, Kolár, Celakovsky geschaffen haben, führen
heute eine große Zahl talentvoller und schaffensfrendiger Dichter weiter. Den ersten Platz unter diesen nimmt unbestritten
JaroslawVrchlický (EmilFrida, geb. 1853) ein, dessen dichterische Veröffentlichungen bereits mehr als 40 Bändchen
umfassen.
»Mythy«, »Symfonie« an
die philosophische Färbung der Victor Hugoschen Muse; das übrige ist meistenteils Lyrik. Seine Sprache
ist schwungvoll und bilderreich, die Reimtechnik beherrscht er meisterhaft. Mit ihm wetteifert an Beliebtheit der kaum weniger
phantasievolle und sprachgewaltige Swatopluk Čech (geb. 1846), der mehr Epiker als jener ist. »Václavz Michalovic« und »Dagmar«
sind epische Gemälde aus Böhmens Vergangenheit, »Europa«
[* 36] und »Slávia« große symbolische Gedichte,
welche die Zukunft Europas und des Slawentums behandeln. »Ve stínu lipy« (»Im
Schatten
[* 37] der Linde«) enthält moderne Idylle. Der Hauptvertreter des tschechischen Realismus ist JohannNeruda (geb. 1834),
vorzugsweise
Satiriker und Humorist. »Kosmické písně« (»KosmischeLieder«) enthalten naturphilosophische Betrachtungen, »Kniha veršu«
(»Das Buch der Verse«) vermischte Gedichte. AdolfHeyduk (geb. 1835) hat unter den lebenden Dichtern am meisten
national-slawischen Geistin sich aufgenommen. »Ruže povážská« (»Die Rose vom Waagthal«),
»Na vlnách« (»Auf den Wellen«)
[* 38] sind liebliche Idylle in leichten, sangbaren Liedern. Josef Sládek (geb. 1845)
besitzt ein anmutiges, lyrisches Talent, seine Sprache ist mehr kernig-kraftvoll als bilderreich. »Na prahu
ráje« (»An der Schwelle des Paradieses«) ist eine Sammlung herrlicher Sonette, »Selské písně« (»Bauernlieder«)
sind scharf zugespitzte Gedichte im Volkston. JuliusZeyer (geb. 1841) ist wohl der Hauptromantiker unter den lebenden tschechischen
Dichtern.
Seine meist epischen Stoffe sind größtenteils dem Mittelalter entlehnt. Sein Hauptwerk, der Epencyklus
»Vyšehrad«, entrollt farbenreiche Bilder aus der böhmischen Geschichte. Eliška Krásnohorská (Pechova) behauptet den Vorrang
unter den ziemlich zahlreichen tschechischen Dichterinnen. Ihren Gedichtsammlungen »Z máje žití« (»Aus
des Lebens Mai«) und »K slovanskémn jihu« (»Aus
dem slawischen Süden«) muß eine blühende, melodische Sprache nachgerühmt werden. Diesen Hauptvertretern der tschechischen
Poesie eisern eine Menge jüngerer Talente nach, von denen namentlich Mužík,
Machar, Kaminský entschiedenes
Talent verraten. Eine eigne Dichterschule mit katholischer Tendenz ist in den klerikalen Revuen »Vlast« (»Vaterland«)
und dem mährischen »Obzor« (»Rundschau«)
vertreten. Pohunek, Pakosta, Stastný dürften die namhaftesten Vertreter dieser Schule sein.
Die tschechische dramatische Poesie hat mit der Erbauung eines prächtigen Nationaltheaters in Prag nicht
die von den Patrioten erhofften Fortschritte gemacht, ist aber nicht arm an einem selbständigen Repertoire und an schaffensfreudigen
Talenten. Der Nestor der tschechischen Dramatiker ist der 1812 geborne Josef Kolár, früher selbst ein hervorragender Schauspieler.
Von seinen zahlreichen dramatischen Arbeiten, lauter Repertoirestücken, dürfte das Trauerspiel »Magelona«
aus Rudolfs II. Zeit das bedeutendste sein. EmanuelBozdèch (geb. 1841),
ein den Franzosen nacheifernder geistvoller Dramatiker,
dessen Lustspiel »Z dob Cotilionu« (»König
Kotillon«) auch auf deutschen Bühnen zur Aufführung gelangte, ist wahrscheinlich durch Selbstmord gestorben, ohne daß man
bisher seinen Leichnam gefunden hätte. Von FranzJeřábeks (geb. 1836) dramatischen Schriften sind die
meisten Repertoirestücke. Das soziale Drama »Služebuík svèho Pána« (»Der
Diener seines Herrn«) und das historische Stück »Syn člověka« (»Der
Sohn eines Menschen«) werden für die besten gehalten.
WenzelVlcěk hat ebenfalls eine Reihe Historienstücke geschrieben, von denen »Milada« und »Lipany«
öfters gegeben werden. Sehr viel Sympathien hat sich Ladislav Stroupežnický, der Dramaturg des Nationaltheaters,
durch seine in altböhmischer Mundart geschriebenen Lustspiele erworben, so »Zvykovský rarášek« (»Der
Teufelsbub von Klingenberg«) und »Paní mincmistrová« (»Die Frau Münzmeisterin«). Zu den bedeutendern tschechischen Dramatikern
gehört auch der oben genannte rastlos thätige Jaroslav Vrchlický.
Der Roman und die Novelle werden, wie überall, auch bei den Tschechen eifrig gepflegt, ohne daß jedoch bisher ein Werk von
europäischer Bedeutung zu verzeichnen wäre. Den ersten Rang unter den lebenden tschechischen Romanciers
nimmt eine Dame, Frau Karolina Světlá (Mužák), ein. Von ihren zahlreichen patriotischen Romanen dürften »Kříž u Potoka«
(»Das Kreuz
[* 39] am Bache«) und »Zvonecková královna« die gelesensten sein. »Vesnický
roman« (»Der Dorfroman«) wurde in der »Revue des DeuxMondes« ins Französische übersetzt.
Der heute beliebteste Romancier ist Alojs Jirásek (geb. 1851). Eine Reihe fesselnder patriotischer Erzählungen: »Poklad« (»Der
Schatz«),
der Roman »V cizích Službàch« (»In
fremden Diensten«) ist preisgekrönt.
WenzelVlcěk, als Dramatiker schon genannt, hat ebenfalls eine Reihe vielgelesener Romane
geschrieben, von denen »Ctibor Hlava« und »Samohrady«
die bedeutendsten sein mögen. Zu den bessern
¶