»Desaliva et muco« und wurde 1867
Professor der
Chirurgie in
Amsterdam.
[* 2] Er schrieb über Fußamputationen,
Steinoperation,
Tracheotomie
bei
Krupp und Radikaloperation der
Brüche. 1865 lieferte er in einer
Arbeit über die alten Gemälde, Gruppenbilder von Chirurgen
in
Amsterdam, einen bedeutenden Beitrag zur Geschichte der
Anatomie und
Chirurgie in denNiederlanden. Er
begründete das »Nederlandsch Weekblad voor Geneeskunde« u.
die »Nederlandsch Tydschrift voor Geneeskunde«.
[* 3] (Geschichte). 1889 verbanden sich die
LiberalenDeutsch- und Welschtirols bei den Landtagswahlen und entrissen
dadurch den Ultramontanen die so lange behauptete und rücksichtslos angewendete Mehrheit im
Landtag. Die Welschtiroler beanspruchten
eigentlich, wie ein
Antrag des Abgeordneten Dordi besagte, selbständige
Verwaltung und einen eignen
Landtag
für Welschtirol, erklärten sich aber damit 17. Nov. einverstanden, daß zunächst ein Beschlußantrag der Deutschliberalen
mit 34 gegen 21
Stimmen angenommen wurde folgenden
Inhalts: »Der
Landtag erkennt das
Bedürfnis an, daß den italienischen Landesteilen
zur bessern Besorgung der besondern, nur sie betreffenden Angelegenheiten auch besondere Einrichtungen
und
Organe der
Selbstverwaltung zugestanden werden, und beauftragt den
Landesausschuß, zweckmäßige
Erhebungen und
Verhandlungen
einzuleiten sowie konkrete
Anträge der italienisch-tirolischen Abgeordneten entgegenzunehmen, für die nächste
Session die
bezüglichen, dem
Interesse beider Landesteile entsprechenden
Anträge, soweit notwendig, in Form eines
Gesetzentwurfs auszuarbeiten
und vorzulegen.« Die irredentistischenAgitationen in Südtirol wurden damit freilich nicht völlig unterdrückt
und die
Regierung sah sich 1890 genötigt, gegen dieselben einzuschreiten. 1890 kamen die Welschtiroler auf ihre
Forderung
einer
TeilungTirols zurück, doch wurde ihr
Antrag von den
Deutschen zurückgewiesen. Dies hatte die
Lösung des Bündnisses
zwischen den deutschen und italienischen
Liberalen und die Wiederherstellung der klerikalen Mehrheit im
Landtag zur
Folge, deren Beschlüsse in der Schulfrage die
Regierung im
Januar 1891 zur Schließung des
Landtags veranlaßten.
welches ins
Holländische,
[* 7]
Russische
[* 8] und
Englische
[* 9] übersetzt wurde, und in der
»Klinik der
Kehlkopfkrankheiten« (das. 1866) nieder. Beide
Bücher erschienen später vereinigt (4. Aufl., Berl. 1890). 1880 wurde
Tobold zum
GeheimenSanitätsrat und 1884 zum außerordentlichen
Professor an der
Universität ernannt. Tobold gehört
zu den gesuchtesten
Ärzten für
Krankheiten des
Kehlkopfes und der
Lunge.
[* 10] 1887 erkannte er bei der ersten Untersuchung des
KronprinzenFriedrichWilhelm die Bösartigkeit seines Kehlkopfleidens und drang auf eine Radikaloperation, welche durch
Mackenzie vereitelt
wurde. Ein
Unikum dürfte die von ihm selbst nach dem laryngoskopischen
Bilde hergestellte große Sammlung plastischer
Nachbildungen
der verschiedenen Kehlkopfkrankheiten sein.
wird aus
Faser- oder Moostorf durch Zerreißen in fingerlange
Fasern, Absieben des sich bildenden Torfpulvers
(Torfmull) und
Pressen in
Ballen von 100 kg
Gewicht hergestellt. Die Torfstreu zeichnet sich durch großes Aufsaugungsvermögen
für
Jauche und durch die Fähigkeit aus, Ammoniakdämpfe zu binden. Bei
Pferden wird die sogen. permanente Torfstreu angewendet,
indem durch den ganzen
Stand ein 10-15
cm dickes
Lager
[* 11] hergestellt wird. Die festen
Exkremente sowie diejenigen Streustücke,
welche ganz naß geworden sind, werden möglichst bald, und zwar mindestens einmal täglich, beseitigt
und dafür täglich an frischer Torfstreu 1,5-2 kg pro
Tag nachgestreut.
Nach 3-4
Wochen wird das ganze
Lager erneuert. Auf diese Art haben die
Pferde
[* 12] stets ein weiches, elastisches, geruchfreies,
reinliches und trocknes
Lager, die
Hufe bleiben in ihrer natürlichen
Beschaffenheit erhalten. Für
Pferde,
welche sich vor dem etwas düstern Aussehen der Torfstreu scheuen, muß dieselbe mit einer dünnen Strohlage verdeckt
werden. Bei
Rindvieh muß etwas mehr Torfstreu als bei
Pferden, besonders rückwärts oder auch nur in den Jauchenrinnen, angewendet
werden und zwar pro
Tag undKopf 2,8-3 kg.
Schweine
[* 13] erhalten proStück zunächst 2,5 kg Torfstreu eingestreut und
hierauf täglich 0,25 kg zur Nachbesserung. Die vollständige Erneuerung des
Lagers erfolgt alle 4
Wochen. Im Schafstall wird
durch Torfstreu allein oder auch durch Überstreuen mit
Stroh eine reine
Luft und eine gute Konservierung des
Düngers erzielt.
Jede
Dampfmaschine
[* 18] treibt mittels
Balanciers 6 einfach wirkende
Luftkompressoren (Luftverdichter) nach Greigs
Patent mit stehenden
Cylindern, deren
Kolben mit den
Saugventilen versehen ist und am obern Hubende etwas über den Sitz des Druckventils, welches
den ganzen Cylinderquerschnitt einnimmt, hinausgeht. Hierbei trifft er ungefähr beim Hubwechsel das
nur langsam niedersinkende Druckventil, welches nunmehr mit dem
Kolben langsam niedergeht, bis es seinen Sitz erreicht hat.
Dies
¶
mehr
geschieht, der ebenfalls nur langsamen Bewegung des Kolbens beim Hubwechsel entsprechend, sehr sanft, wodurch eine geringe
und gleichmäßige Abnutzung des Ventils und ein stoßfreier Gang
[* 20] bewirkt wird. Je sechs zu einer Dampfmaschine gehörige Kompressoren
liefern stündlich bei einer Maximalumdrehungszahl = 80 pro Minute 56 cbmLuft von 3,2 AtmosphärenÜberdruck.
Die Luft wird von Dachlaternen aus durch Rohrleitungen angesaugt, nachdem sie durch Filtersiebe von groben Verunreinigungen
befreit ist.
Die Preßluftleitung besteht aus schweißeisernen Röhren
[* 21] und ist in Entfernungen von wenigen hundert Metern mit Ventilen versehen,
welche im Falle eines Rohrbruches die Rohrleitung selbstthätig verschließen, aber auch im Bedarfsfall von außen
her geschlossen werden können. Die Leitung liegt sehr nahe der Straßenoberfläche in abgedeckten Betontrögen. Damit im
Falle eines Hauptrohrbruchs keine Betriebsstörung eintritt, ist bis zu demjenigen Punkte, an welchem durch die Verzweigung
der Rohre ein Zufluß der Luft auf mindestens zwei Seiten gesichert erscheint, eine doppelte Leitung von der Zentralstelle
aus vorgesehen. Für die Nutzleistung der Anlage und die Kosten des Preßluftbetriebs hat Sturgeon, der Oberingenieur der Anlage,
folgende Tabelle berechnet:
Da
der Kraft-, bez. Luftbedarf an den Maschinen der Konsumenten ein sehr wechselnder ist, so muß die Krafterzeugung dem entsprechend
geregelt werden. Dies geschieht durch Regelung der Gasproduktion in den Gasgeneratoren für die Kesselfeuerung
in der Weise, daß bei verändertem Kraftbedarf der Dampfzufluß zu den Düsen der Dampfstrahlgebläse, welche die Generatoren
mit Luft versehen, selbstthätig vermindert, bez. vermehrt wird. Ein besonderer,
mit Kohlen gefeuerter Kessel dient zur Speisung der Dampfstrahlgebläse, bez. zum Betrieb eines 200pferdigen Luftkompressors,
welcher allein den nächtlichen Kraftbedarf zu decken hat.
Die Menge der an die Abnehmer abgegebenen Luft wird mittels eines Luftmessers mit rotierenden Kolben gemessen, welcher nach Art
der Pumpen
[* 22] mit rotierenden Kolben (s. Bd. 13, S. 465,
[* 19]
Fig. 18) eingerichtet ist. Bei jeder Umdrehung der Kolbentrommel ist ein
dem Inhalt des Luftmessers entsprechendes Luftvolumen hindurchgegangen. Man brauchte also nur die Anzahl
der Umdrehungen mittels eines Zählrades festzustellen, um das während einer gewissen Zeit hindurchgegangene Luftvolumen
ermitteln zu können.
Das genügt jedoch nicht zur Ermittelung des Kraftverbrauchs, weil dieser auch von dem wechselnden Leitungsdruck abhängig
ist. Die Achse der Kolbentrommel überträgt deshalb die Umdrehungen nicht unmittelbar auf ein Zählwerk,
[* 23] sondern es ist, um dem wechselnden Leitungsdruck Rechnung zu tragen, ein sinnreicher Mechanismus eingeschaltet, welcher die
Angabe des Luftmessers dem Druck entsprechend berichtigt
[* 19]
(Fig. 1 u. 2). Das von der Achse m der Kolbentrommel mittels mehrfacher
Schneckengetriebe be-