betraut. Seit 1871 gehörte er dem Abgeordnetenhaus an und übernahm 1874 die Lehrkanzel für
Strafrecht und
Politik an der
BudapesterUniversität. Als
Parlamentarier zeichnete sich S. bald durch eine ungewöhnliche
Beredsamkeit aus; seine
Reden sind
überdies
Muster dialektischer Gewandtheit und scharfer logischer Beweisführung. Bis 1877 war er Mitglied der Regierungspartei,
wurde dann mit dem
GrafenAlbertApponyi (s. d.)
Führer der vereinigten
Linken, von der er jedoch 1886 ausschied, um eine Zeitlang
außerhalb der
Parteien zu bleiben. 1889 übernahm er das Justizportefeuille und schloß sich wieder der Regierungspartei
an. Der
Minister S. gilt im jetzigen ungarischen
Kabinett als der Hauptträger der administrativen und
judiziellen
Reformen im modernen freiheitlichen
Sinn und genießt bei allen
Parteien des
Parlaments großes Ansehen. Seine Reformarbeiten
hat er auf dem Gebiete der Gerichtsreorganisation bereits kräftig in
Angriff genommen.
(spr. ssodjenj máritsch),Ladislaus von, ungar. Staatsmann, geb. zu
Wien
[* 2] als Sohn des
gegenwärtigen ungarischen
Judex curiae
Ladislausv. S., studierte in
Wien, trat 1861 in die ungarische
Verwaltung
in seinem Heimatskomitat
Stuhlweißenburg
[* 3] ein und ward 1869 in den
Reichstag gewählt, wo er sich der
ParteiSennyeys, später
der liberalen
Partei anschloß. 1882 wurde er als Nachfolger des zum gemeinsamen Finanzminister ernannten
Kallay zweiter und 1883 erster
Sektionschef im
Ministerium des Äußern, wo er namentlich den
Verkehr mit der ungarischen
Delegation erfolgreich führte. Der
verstorbene
KronprinzRudolf übertrug S., der sein besonderes Vertrauen genoß, die Sichtung seines handschriftlichen
Nachlasses.
Im
Dezember 1890 übernahm
S. an
Stelle des zurückgetretenen
Freiherrn v. Orczy das ungarische
Ministerium am
Hoflager.
(Fidschinuß),
Same einer nicht näher bekannten
Palme,
[* 9] welche von Wendland
Sagus amicarum genannt wurde, kommt
von den
Freundschaftsinseln, wahrscheinlich auch noch von andern
Inseln des
StillenOzeans in den
Handel. Sie
hat Form und
Größe eines Apfels mit meridional verlaufenden
Wülsten, die Oberfläche ist dunkelrostbraun oder schwarzbraun.
Der weitaus größte Teil des
Samens, dessen Längsschnitt wegen der weit ins
Innere hineinreichenden und sich dort verbreiternden
Raphe hufeisenförmig erscheint, besteht aus beinhartem, gelblichweißem
Albumen, welches aber nicht so hart ist wie das
der
Steinnuß. Die Tahitinuß wird wie letztere benutzt, sie ist leichter zu bearbeiten, bekommt keine Trockenrisse,
ist auch dem Wurmfraß weniger ausgesetzt, aber wegen des gelblichen Farbentons, der Färbung in hellen
Nüancen nicht zuläßt,
weniger geschätzt.
diplomatique« veröffentlichte Pallain zwei weitere Bände: »Le
[* 12] ministère de Talleyrand-Périgord sous le Directoire«
(1890) und »Ambassade de à Londres 1830-34« (1891).