Beleuchtung
[* 2] solcher
Räume, in welchen sich größere Staubmengen befinden. Statt offenen
Flammen empfiehlt sich in erster
Linie die elektrische
Beleuchtung, da diese die Feuergefahr erheblich vermindert, namentlich wenn die Ausschalter
[* 3] der
Glühlampen
so in Glasgefäße eingeschlossen werden, daß der Öffnungsfunke nicht mit
Staub in Berührung kommen kann. Gasflammen sind
an festen
Armen und sichern
Orten (hinter Glasscheiben etc.) anzubringen. Zum Begehen der dunkeln
Räume
bediene man sich der
Sicherheitslampen mit Ölfüllung (kein
Petroleum) unter der Voraussetzung vollständiger Reinhaltung
des Drahtnetzes von
Staub, da dieser durch die
Wärme
[* 4] der
Flamme
[* 5] sich entzünden und dadurch gerade
Gefahren herbeiführen kann.
Sehr wohl anwendbar zur
Beleuchtung erscheinen
Laternen mit vollständig eingeschlossenen
Flammen und Abzügen,
die das Herausschlagen der
Flamme verhindern.
3) SorgfältigeAnlage,
Prüfung und Instandhaltung des gangbaren
Zeuges, damit sich weder
Zapfen
[* 6] warm laufen noch reibende Metallteile
erhitzen können. Zu diesen allgemeinen Maßregeln treten in einzelnen
Fällen noch besondere hinzu, unter welchen als
die wichtigsten hervorzuheben sind:
4) Naßmachen des
Staubes, namentlich verwendbar in
Bergwerken,
Gruben etc., um die Entflammbarkeit des
Staubes zu vernichten.
5) GehörigeVorbereitung der zu verarbeitenden
Stoffe, insofern als alle
Substanzen sorgfältig ausgeschieden werden, welche
während der Verarbeitung
Funken erzeugen können (in der Mehlfabrikation
Reinigung des
Getreides vonSteinen,
Nägeln u. dgl. mittels Steinauslese und magnetischer
Auslesemaschinen).
6) Wegschaffen des
Staubes bei dessen Entstehung (in
Sägemühlen und sonstigen Holzverarbeitungswerkstätten etc.) durch kräftige
Saugventilatoren (s.
Staubsammler).
[* 7] - Von besonderer Wichtigkeit sind selbstverständlich die Maßnahmen, welche das Umsichgreifen
etwaniger
Explosionen sowie
Brände verhindern; zu dem
Zweck gelten die
Regeln: alle Verbindungsräume,
Kanäle,
Gewölbe,
[* 8]
Schächte etc., welche stauberzeugende
Substanzen passieren, möglichst klein anzulegen, wenn möglich aus feuersicherm
Material
(Eisenblech,
Mauerwerk u. dgl.) herzustellen und soviel
wie thunlich automatisch (durch
Drosselklappen,
Schieber etc.) abschließbar einzurichten.
[* 7]
(Cyklone). Zur Abführung der Späne, des
Staubes u. dgl. von den Holzverarbeitungsmaschinen,
den verschiedensten Zerkleinerungsmaschinen, inMühlen
[* 9] aller Art werden in größern und gut eingerichteten
Fabriken saugende
Ventilatoren angewendet, deren
Wirkung durch ein entsprechend verzweigtes Rohrnetz auf alle
Stellen sich erstreckt,
an welchen wegzusaugende Teile infolge der Arbeitsprozesse entstehen, hierbei zugleich eine Lüftung der Arbeitsräume hervorrufend.
Bei dieser gewöhnlichen
Anlage macht jedoch die Abscheidung der mitgenommenenStoffe von der
Luft besondere
Schwierigkeiten, indem sie sich entweder nur durch
Filtrieren
[* 10] der
Luft durch die sogen. Luftfilter oder durch Absetzenlassen
des
Staubes in sehr großen turmartigen
Kammern bewerkstelligen ließ und demnach teure und gefährliche
Anlagen (s.
Staubexplosionen)
forderte. Es verdient daher ein in neuester Zeit unter dem
NamenCyklone eingeführter S. große Beachtung,
weil derselbe leicht hergestellt werden kann, wenig
Raum einnimmt und vorzüglich wirken soll.
Derselbe besteht nämlich (s. Figur) in
einem Blechtrichter von etwa 2,5
m
Höhe, 1,5 m oberer und 0,2 m unterer Weite, und mit einem Deckel
bedeckt, aus dessen Mitte ein
Rohr b etwa 0,35 m in das
Innere hineinragt. Am
Rande des obern Teils c mündet
tangential ein
Rohr a ein, welches von dem
Ventilator kommt und daher die mit
Staub etc. beladene
Luft in den Trichter führt.
BeimEintritt gerät die
Luft mit den
Staub- etc. Teilen in eine wirbelnde
Bewegung (wovon die Benennung
Cyklone),
welche zur
Folge hat, daß alle festen Teile durch die
Zentrifugalkraft
[* 11] an die kegelförmige Wandfläche d gepreßt und veranlaßt
werden, in Spirallinien sich der
Spitze e zuzuwenden, um aus dieser Öffnung herauszufallen, während die reine
Luft aus dem
Rohr b
ins Freie gelangt.
Der
Apparat kann in dem zum Sammeln bestimmten
Raum entweder stehend auf dem
Boden oder hängend an der
Decke
[* 12] und auch in der
Weise angebracht werden, daß die
Abfälle bei der Holzverarbeitung direkt in einen Verbrennungsraum (z. B.
unter
Dampfkesseln) gelangen. Bedeutungsvoll ist dieser S. den Luftfiltern gegenüber, weil diese nicht nur feuergefährlich
sind, sondern infolge der schnellen
Verstopfung der Filterporen bald zum Durchsaugen der
Luft eine unverhältnismäßig
große Kraftentfaltung von seiten der
Ventilatoren oder ein unausgesetztes Reinigen fordert. Gebaut wird dieser S. von der
König
FriedrichAugust-Hütte zu
Potschappel bei
Dresden.
[* 13]
Emil, österreich. Finanzminister, geb. zu
Wien als Sohn eines jüdischen Juweliers, studierte
in
Wien die
Rechtswissenschaft, erwarb sich die Doktorwürde, wurde Advokaturkonzipient und
Dozent an der
Handelsakademie und,
nachdem er 1873 die Advokaturprüfung bestanden hatte und gleichzeitig zur römisch-katholischen
Kirche
übergetreten war, vom Justizminister
Glaser in das
Justizministerium berufen und 1874 zum Ministerialvizesekretär ernannt. 1886 wurde
er zum Sektionschef befördert. Er arbeitete die meisten sozialpolitischen
Vorlagen, wie Gewerbegesetz, Wuchergesetz, Exekutionsnovelle,
Höferecht, Unfall- und Krankenversicherungsentwürfe, aus, vertrat sie imParlament und hielt über diese
Fragen viele
Vorträge im Wissenschaftlichen
Klub. Auch gab er mehrere dieser
Gesetze heraus. Er näherte sich in seinen
Anschauungen
vielfach denen der Sozialreformer. Gleichzeitig war er
Professor an der orientalischen und der
Handelsakademie und Vizepräsident
der Staatsprüfungskommission. Im
Februar 1891 wurde
er anStelleDunajewskis zum österreichischen Finanzminister
ernannt.
Brüchen auf Schienen bewegt und sogen. Meißelstangen in Thätigkeit setzt, die sich in einem am Maschinenrahmen
sitzenden Bügel vertikal oder geneigt vermittelst eines Exzenterantriebs mit 150 Schlägen in der Minute bewegen und bei der
Abwärtsbewegung die Fuge ausschlagen, während die Maschine
[* 20] langsam (um 1,8 m in der Minute bei Sandstein)
vorrückt. Die Stahlmeißelstangen, wovon gewöhnlich drei nebeneinander sitzen, sind je nach der Fugentiefe 2,5-4
m lang, oft auch an jeder Seite der Maschine vorhanden (Doppelmaschine), so daß zwei parallele Fugen in 1,2-2 m Entfernung
eingearbeitet werden können.
Zur Abtrennung der durch vertikale Schlitze abgeteilten Blöcke bohrt man an der horizontalen Trennungsfläche
Löcher aus und sprengt die Blöcke mit Keilen ab. Die am häufigsten mit dem Steinmaterial vorzunehmende Arbeit besteht in der
Anfertigung würfel- oder plattenförmiger Arbeitsstücke durch Teilung derBlöcke nach ebenen Flächen mittels der Steinschneidemaschinen.
Das Werkzeug dieser Maschine bildet für sehr weiches Gestein (Serpentin, Alabaster sowie einige Sand- und
Kalkarten im bruchfrischen Zustande) eine gezahnte Säge,
[* 21] in der Regel aber ein 4 m langes Blatt
[* 22] aus 60-70 mm breitem und 2-3
mm dickem Flacheisen, welches Schwertsäge genannt und einzeln oder zu mehreren in einem Rahmen (Gatter) eingespannt wird, der
wie bei einer Vertikal- oder Horizontalgattersäge eine Hin- und Herbewegung erhält, während die Säge
den Schnitt im Steine dadurch erzeugt, daß man die Schnittstelle mit scharfem Quarzsand und Wasser bestreut. Am zweckmäßigsten
erfolgt dieses Durchschleifen mit horizontal von Exzentern bewegten Sägen
[* 23] von oben nach unten, weil hierbei der Sand nicht
abfließt, weshalb das Gatter in der Regel mit vier 2 m langen Schwingen an einem Rahmen aufgehängt ist,
der zwischen vier vertikalen Säulen
[* 24] an Ketten hängt und allmählich in dem Maße, wie die Säge tiefer in den Stein eindringt,
nachsinkt.
Der Stein befindet sich dabei auf einem unter dem Gatter festzustellenden Blockwagen. Gewöhnlich beträgt die Leistung dieser
Maschine bei mittelharten Steinen 1,5-1,7 qm pro Sägeblatt und Tag. Der neuerdings statt Sand angewendete
harte Gußeisenschrot soll die Leistung verdoppeln. Außerdem sind in Amerika
[* 25] Schwertsägen mit Diamantzähnen in Aufnahme
gekommen. Vielfach verwendet man statt der geraden Sägen auch Kreissägen und zwar entweder als glattrandige Scheiben mit Sand
oder eigentümlich verzahnt, indem man statt der gewöhnlichen Zähne
[* 26] Diamanten oder runde, stumpfkegelige
Stahlschneidescheiben von 10-30 mmDurchmesser so einsetzt, daß ihre runden Schneiden aus dem Scheibenrand etwas vorstehen.
Der Vorteil der geraden Säge liegt hauptsächlich in der Möglichkeit, beliebig dicke Steine damit ohne großen Abfall zerschneiden
zu können.
Nachdem sich die zur Weiterbearbeitung der ebenen Steinflächen nach dem Prinzip des Pickens konstruierten
Maschinen als nicht genügend brauchbar erwiesen hatten, und man infolgedessen zu der den Metall- und Holzhobelmaschinen eigentümlichen
Anordnung übergegangen ist, werden die sogen. Steinabricht- und Flachhobelmaschinen gewöhnlich
nach diesen zwei Vorbildern ausgeführt, indem der auf einem Schlitten befestigte Stein mit diesem entweder
unter feststehenden oder drehenden Meißeln vorbeigeführt wird. Im ersten Falle dient ein gewöhnlicher Support zum Halten
der spitz oder flach zugeschärften Meißel;
[* 27] im zweiten Falle sitzen die Meißel entweder an einer sich drehenden horizontalen
Walze oder auf einer mit vertikaler Achse
drehbaren horizontalen Scheibe und bewegen sich demnach in einer
Cylinderfläche oder einer Ebene.
Als Meißel dienen in allen Fällen sehr häufig nebst Spitzstählen wieder die bereits oben erwähnten runden Stahlschneidscheiben
und desgleichen Diamanten. Für einzelne Arbeitszwecke, z. B. bei sehr schweren Steinen, werden die Meißel auch nach Art der
französischen Hobelmaschinen
[* 28] mit dem Träger
[* 29] über den Stein hinwegbewegt. Bei der Maschine von Anderson
sind zwei horizontale Walzen vorhanden, wovon die erstere mit zahlreichen Spitzstählen, die zweite mit Schlichtstählen versehen
ist, so daß die Werkzeuge
[* 30] nacheinander schlagartig wie die Picken zur Wirkung gelangen.
Zur Erzeugung von Kehlungen oder gesimsartigen Verzierungen genügt sehr oft die gewöhnliche Abrichtmaschine mit profilierten
Meißeln; doch kommen auch Steinfräs- oder Gesimsmaschinen zur Verwendung, namentlich für Gesimse an
gebogenen Flächen. Solche Maschinen bestehen der Hauptsache nach aus drehenden vertikalen Wellen
[* 31] mit Fräsköpfen und schneidenden
oder stumpfen Werkzeugen, welch letztere mit Sand, also durch Schleifen, zur Wirkung kommen, oder sie besitzen nach dem Gesimseprofil
geformte Schaber und sind dann den Hobelmaschinen nachgebaut. Zu den vollkommensten Maschinen dieser Art
gehört die sogen. Duplexmaschine von Hunter, bei welcher erst rotierende Werkzeuge mit Stahlschneidscheiben und darauf Schaber
zum Angriff gelangen. Um das mit dem Tisch sich bewegende Arbeitsstück auch an schrägen Flächen mit Kehlungen versehen zu
können, erhält der Tisch selbst eine Vorrichtung zum Schrägstellen.
Arbeitsstücke von Kreisquerschnitt werden gewöhnlich mittels Sägen oder mit der Hand
[* 32] achteckig vorgearbeitet und dann auf
einer einfachen Drehbank
[* 33] mittels Spitz- und Schlichtstahl abgedreht. Sehr nützlich erweisen sich hier runde Schneidscheiben,
die wie Rändelrädchen in Gabeln drehbar gelagert an den Stein angepreßt werden und somit bei eigner
Drehung Steinbrocken absprengen, wodurch eine bedeutende Drehgeschwindigkeit des Steines erreichbar ist.
Der größte Teil der Bausteine bedarf nach dem Verlassen der genannten Maschinen keiner weitern Nacharbeit. In einzelnen Fällen
werden sie jedoch zur Hervorbringung großer Glätte und eines gewissen Glanzes noch geschliffen und poliert. Zum Abschleifen
dienen Schleifmaschinen mit rotierenden oder hin und her gehenden Gußeisenscheiben, welche, an die Steinoberflächen
angedrückt, das Schleifen mit Sand und Wasser, das Polieren mit Schmirgel, Zinnasche, Kolkothar, Tripel etc. bewirken, während
der Stein auf einem Wagen oder Schlitten unter den Scheiben hin und her geschoben wird.
KleinereSteine werden mit der Hand oder einfachen Druckvorrichtungen an die auf einer rotierenden, abwärtsgehenden
Spindel befestigten Scheibe, runde, säulenartige Gegenstände auf der Drehbank mittels nebeneinander liegender gußeiserner
konkaver Schleifklötze von 8 cmBreite
[* 34] und ein ViertelUmfang geschliffen und poliert. Die Schleifklötze bedecken die ganze
Säulenoberfläche und wirken durch ihr Gewicht, welches demnach je nach dem Säulendurchmesser 25-50
kg beträgt; außerdem werden sie fortwährend längs der Säule etwas hin und her geschoben. Zur Erzielung der höchsten
Politur werden die Schleifscheiben und Schleifklötze mit Filz überzogen und mit Zinnasche zur Verwendung gebracht. Zum Schleifen
von Profilen dienen ebenfalls profilierte Klötze aus Gußeisen. Die in einzelnen Fällen in Gebrauch gekommenen
Graviermaschinen, deren Hauptteile vertikale
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