dieser
Bedingungen in der
Anziehung eines
Stückes weichen
Eisens durch eine stromdurchflossene
Spule eine geeignete
Lösung gefunden.
Um die
Spannung zwischen der positiven und negativen Leitung einer Stromquelle zu kontrollieren, verbindet man beide Leitungen
durch einen genügend langen, dünnen
Draht,
[* 2] welcher, spiralenförmig aufgewickelt, eine
Spule mit vielen Windungen bildet.
Der
Wirkung dieser
Spule wird ein Weicheisenstück ausgesetzt, welches seine
Bewegung auf einen Zeiger überträgt
und auf diese
Weise über die
Größe der
Anziehung Aufschluß gibt.
Die
Größe der
Anziehung richtet sich nach der Stromstärke, welche in der
Spule herrscht und diese wieder nach der Spannungsdifferenz
an den
Enden derSpule; es gibt also die
Größe der
Anziehung des
Eisenstücks ein
Maß für die
Spannung.
Die verschiedenen S. unterscheiden sich im wesentlichen nur durch die
Anordnung des Weicheisenstücks. So benutzt Schuckert
(SystemHummel) die
Anziehung eines in einer
Spule exzentrisch gelagerten
Eisenstücks
[* 1]
(Fig. 1, S. 870),
Siemens und
Halske die
Anziehung eines
Eisenstücks in eine
Spule hinein
[* 1]
(Fig. 2) etc. Früher verwendete man zur Spannungskontrolle
die
Anziehung stromdurchflossener
Spulen auf permanente
Magnete, kam jedoch bald davon ab, da permanente
Magnete ihren
Magnetismus
[* 3] sehr leicht verändern und gegen äußere Einwirkungen zu empfindlich sind, als daß eine zuverlässige
Kontrolle möglich
gewesen wäre.
[* 1]
Fig. 3 zeigt die praktische Ausführung des Schuckertschen Spannungszeigers.
Die photometrischen
Methoden beruhen in der
Mehrzahl darauf, daß man auf zwei dicht aneinander grenzenden
Gebieten des Gesichtsfeldes gleiche
Beleuchtung
[* 5] hervorzubringen sucht, indem man die
Lichtstärke der beiden
zu vergleichenden Lichtquellen nach einem bekannten
Gesetz solange abändert, bis die
Grenze zwischen den beiden Gebieten für
das
Auge
[* 6] verschwindet. Dies ist z. B. der
Fall bei den Photometern von
Rumford,
Ritchie,
Bunsen u. a. Dieses
Verfahren ist jedoch
mit Sicherheit nur dann anwendbar, wenn das
Licht
[* 7] beider
Quellen die gleicheFarbe hat; sind die Färbungen
verschieden, so läßt sich die
Grenze niemals zum Verschwinden bringen. In diesem
Falle zerlegt man das
Licht der beiden Lichtquellen
prismatisch, derart, daß die beiden Spektren im Gesichtsfeld übereinander und mit ihren
Farben gleicher Brechbarkeit dicht
aneinander grenzend erscheinen.
Eine besondere Einrichtung gestattet nun, dasLicht der einen
Quelle
[* 8] in bekanntem
Verhältnis so lange abzuschwächen,
bis für eine spezielle homogene
Farbe die
Grenze zwischen den beiden Spektren verschwindet. So kann das
Verhältnis der Leuchtkräfte
der beiden Lichtquellen
Farbe für
Farbe durch das ganze
Spektrum hindurch mit Sicherheit bestimmt werden. Nach diesen Prinzipien
konstruierte
Apparate heißenS. und haben äußerlich gewöhnlich die Form des Bunsenschen
Spektroskops,
mit
Prisma,
[* 9] Kollimator oder Spaltrohr, Skalenrohr und Beobachtungsfernrohr.
Bei dem S. von Vierordt ist der vertikale
Spalt am Ende des Kollimators in eine obere und eine untere
Hälfte geteilt, deren
eine oder alle beide mit
Hilfe von Mikrometerschrauben erweitert oder verengert werden können. Eingeteilte
Trommeln an den
Köpfen der Mikrometerschrauben gestatten, die Spaltbreiten genau zu messen und damit das
Verhältnis zu bestimmen,
in welchem das eine
Licht, welches durch die obere Spalthälfte eintritt, im
Vergleich zum andern, durch die untere Spalthälfte
gehenden geschwächt werden mußte, um für eine bestimmte homogeneFarbe das Verschwinden der
Grenze zu
erzielen. Um das
Auge vor dem störenden Einfluß des übrigen
Spektrums zu schützen, ist noch ein in der Brennebene des Fernrohrobjektivs
verschiebbarer Okularspalt angebracht, welcher den Spektralstreifen, in dem die Messung gerade vorgenommen wird, abgrenzt
und das ganze übrige
Spektrum abblendet.
Ist die eine Lichtquelle die allen Vergleichungen zu
Grunde liegende Lichteinheit, so kann man für die
andre eine
Kurve konstruieren, deren
Abscissen die Brechungskoeffizienten (Bunsensche
Skala) oder besser die Wellenlängen,
und deren
Ordinaten die zugehörigen Intensitätsverhältnisse sind. Befindet sich z. B.
vor der einen Spalthälfte in einem
kleinen
Troge mit parallelen Glaswänden eine gefärbteFlüssigkeit, so ergibt sich auf diese
Weise ihre
Absorptionskurve, welche anschaulich darstellt, wieviel von jeder homogenen
Farbe von der
Flüssigkeit durchgelassen wird.
Dabei wird der Glastrog entweder zur Hälfte gefüllt und dann die Oberfläche der
Flüssigkeit mit der Trennungslinie der
beiden Spalthälften in gleiche
Höhe gebracht, oder besser, man senkt in den
Trog ein massives Flintglasstück,
nach seinem Erfinder der Schulzsche
Körper genannt, welches die untere Hälfte des Troges einnimmt, der im übrigen ganz
mit der
Flüssigkeit gefüllt wird. Die
Flüssigkeit hat dann
oben eine um die
Länge des Schulzschen
Körpers (10
mm) größere
Dicke als unten. Es wird hiermit der Vorteil erzielt, daß die Trennungslinie viel schärfer und
feiner erscheint, und daß die Lichtverluste beim Übergang des
Lichtes aus
Luft in
Glas
[* 10] vermieden werden. Da bei der ursprünglichen
Einrichtung des Vierordtschen Spektrophotometers die eine
Schneide des Doppelspaltes fest ist, so wird jede der beiden Spalthälfte
beim
Drehen der Mikrometerschrauben einseitig, d. h. unsymmetrisch in Bezug
auf die
Achse des
Fernrohrs, geöffnet, und da die beiden Spalthälften bei der Messung verschiedene Weiten haben, so werden
zur Erzeugung des
Bildes in der obern und untern Hälfte des Okularspaltes
Strahlen von etwas verschiedener Wellenlänge oder
Farbe beitragen und dadurch unter Umständen einen Fehler bedingen. Zu dessen möglichster Vermeidung
wurde von Krüß ein symmetrischer Doppelspalt konstruiert, bei welchem sich beide Spalthälften nach beiden Seiten hin gleichmäßig
erweitern und daher stets symmetrisch zur Fernrohrachse bleiben.
Spektroskop - Sperber
* 11 Seite 18.888.
Bei dem S. von
Glan ist der überall gleichweite
Spalt durch ein übergelegtes geschwärztes Metallplättchen in eine obere
und eine untere Hälfte geteilt. Innerhalb des Kollimatorrohrs befindet sich ein doppeltbrechendes (Wollastonsches
oder
¶
mehr
Rochonsches) Quarzprisma mit horizontal liegender, brechender Kante, welches in der vertikalen Ebene von jeder der beiden Spalthälfte
zwei Bilder liefert, deren zwei mittlere sich berühren und daher im Gesichtsfelde des Beobachtungsrohrs zwei dicht aneinander
grenzende Spektren geben. Das Licht des einen Bildes ist in der Vertikalebene, das des andern senkrecht
dazu polarisiert. Am innern Ende des Kollimators ist inmitten eines Teilweises ein Nicolsches Prisma
[* 12] drehbar, welches man so
einstellen kann, daß an einer bestimmten Stelle die Helligkeit der beiden Spektren gleich wird.
Ist alsdann a der am Teilkreis abgelesene Winkel
[* 13] zwischen den Hauptschnitten des Nicols und des Quarzprismas, so verhalten
sich die Lichtstärken der beiden Quellen für die entsprechende Wellenlänge wie sin²α zu cos²α. Da der Abstand der durch
die Doppelbrechung
[* 14] im Quarzprisma entstandenen Bilder von der Wellenlänge abhängig ist, so kann die genaue Berührung der
beiden Spektren nur jeweils für eine einzige Wellenlänge stattfinden. Crova hat diesem Übelstande dadurch
abgeholfen, daß er das vor dem Spalt angebrachte Metallplättchen mit parallelen Rändern durch ein Plättchen mit etwas
schiefen Rändern ersetzte, das man seiner Länge nach verschieben kann, bis an der Stelle, an welcher man messen will, die
genaue Berührung der beiden Spektren erreicht ist.
Das S. von Trannin hat folgende Einrichtung: Hinter dem Doppelspalt, dessen obere und untere Hälfte
von den beiden zu vergleichenden Lichtquellen erleuchtet sind, befindet sich ein Nicolsches Prisma und eine parallel zur optischen
Achse geschliffene Quarzplatte;
Der Winkel des letztern ist so gewählt,
daß das gewöhnlich gebrochene Spektrum der einen Spalthälfte über das ungewöhnlich gebrochene Spektrum
der andern etwas übergreift. Vermöge der Interferenz des polarisierten Lichtes in der Quarzplatte sind beide Spektren von
dunkeln Interferenzstreifen durchzogen, wobei die dunkeln Streifen des einen Spektrums mitten in die hellen Zwischenräume
des andern fallen. Da hiernach die beiden Spektren zu einander komplementär sind, so verschwinden in
dem beiden Spektren gemeinsamen Raume die Streifen, wenn beide Spektren gleiche Lichtstärke haben. Um diese Gleichheit herbeizuführen,
genügt es, das Nicolsche Prisma um einen passenden Winkel α zu drehen, bis in der Nähe einer bestimmten Wellenlänge die
Streifen verschwinden; das gesuchte Intensitätsverhältnis ist alsdann wieder sin²α zu cos²α.
Die Einstellung ist eine sehr sichere und genaue, da das menschliche Auge für das Verschwinden und Wiedererscheinen solcher
dunkler Streifen ganz besonders empfindlich ist.