Bleibt also das bisherige
Verhältnis des Warenumsatzes mit dem
Ausland und der Schuldigkeiten an dasselbe
weiter bestehen, so würde die
Union im
Durchschnitt 13 Mill.
Doll. jährlich an dasselbe abzugeben haben. Dieser ganze Betrag
würde aber, da die
Union des
Silbers bedarf, in
Gold
[* 3] bestehen. Überdies würden noch, solange die inländische Silberproduktion
dem
Bedarf nicht nachgekommen ist, direkt Silbereinfuhren aus dem
Auslande gegen
Gold (weniger gegen
Waren)
erfolgen.
Angesichts der enormen Schwankungen der einzelnen Jahre läßt sich aber nicht in dieser
Weise rechnen, und der kritische
Moment
kann unter Umständen daher früher für die
Union eintreten. Die
Bildung eines
Agios für
Gold wird auch schon durch die
Vermehrung derZirkulationan sich begünstigt. Jahr für Jahr sollen dem
Verkehr Silbercertifikate, bez. Schatznoten für 54 Mill.
Doll. neu überantwortet werden.
MehrGeld bedeutet höhere
Preise und teureres
Leben; teurere
Produktion verminderte Konkurrenzfähigkeit
gegen das
Ausland; weiter dann, da die Exportfähigkeit sinkt, die
Importe immer vorteilhafter werden, ungünstige
Handels- undZahlungsbilanz und Goldexport. Die erwartete stimulierende
Wirkung dürfte sich in erster
Linie an der
Börse
äußern. Die vorläufige Überreizung muß aber unausweichlich in einer
Krise enden.
(psychologisch), die irrtümliche Verlegung eines subjektiven Vorstellungsbildes als
Wahrnehmung eines
(nicht so vorhandenen)
Objekts nach außen. Man unterscheidet zwei
Arten der S.:
Halluzinationen und
Illusionen. Halluzinationen
sind reproduzierte
Vorstellungen, welche dem
Willen nicht gehorchen und ganz und
gar denCharakter objektiver Sinneswahrnehmungen
besitzen, ohne daß in der
Außenwelt etwas zu ihrer Anregung vorhanden oder in der Vergangenheit, wie bei den Wiederholungsempfindungen
(s.
Empfindungen), eine stark reizende, durch die
Halluzination inhaltlich wiedergegebene Sinneswahrnehmung vorangegangen ist.
DieHalluzinationen entstehen durch
Blutarmut oder Blutüberfüllung des
Gehirns oder durch Einwirkung giftig
wirkender
Substanzen, wie
Morphium,
Alkohol etc., indem hierdurch die
Reizbarkeit der Hirnrinde erhöht wird. Je nachdem ein
bestimmter Teil der
Rinde betroffen ist, äußern sich die
Halluzinationen auf bestimmten Sinnesgebieten und zwar meist als
Halluzinationen des
Gesichts oderGehörs. Dagegen ist der nähere
Inhalt der
Halluzinationen von der bisherigen
Beschäftigung oder von der letzten starken seelischen
Erschütterung abhängig; so sah ein geisteskranker Waldaufseher überall
Holzstöße und ein aus einem
Brande geretteter Mann überall
Flammen. In seltenern
Fällen associiert sich mit einer wirklichen
Sinneswahrnehmung eine
Halluzination, z. B. mit dem Anblick eines bestimmten
Stuhles das
Bild der darauf
verstorbenen
Gattin, und in diesem
Falle ist die Gesichtshalluzination an einen bestimmten
Ort gebunden, während sie sonst
mit den
Bewegungen des
Auges wandert.
Illusionen nennt man solche halluzinatorische
Vorstellungen, die von einem äußern Sinneseindruck ausgehen, ihn jedoch infolge
gesteigerter
Reizbarkeit der zentralen Sinnesflächen und infolge allzu lebhafter Vorstellungsthätigkeit
falsch auffassen. Wenn ein Baumstumpf für eine Spukgestalt, das Sausen des
Windes für himmlische
Musik gehalten wird, so
sind das
Illusionen. Der
Inhalt einer
Illusion ist bestimmt sowohl durch den veranlassenden Sinneseindruck als auch durch den
gewohnten Beschäftigungskreis des
Individuums, insofern hiervon die Art der
Interpretation abhängt; das
Auftreten der
Illusion ist an den bestimmten
Ort gebunden, von dem der
Reiz ausgeht.
Vgl. Brierre des Boismont, Des hallucinations
(3. Aufl., Par. 1861).
(Hamb. 1889,3 Bde.);
»Geschichte des Musik- und Konzertwesens in Hamburg«
[* 15] (Altona
[* 16] 1890); »Geschichte der Musik und des Theaters am württembergischen
Hose« (Stuttg. 1890, Bd.
1).