benannte
S.-Porzellan und die
Nachbildung der chinesisch roten Kupferoxydulglasur. 1885 zum
Professor ernannt, trat er 1890 wegen
Kränklichkeit aus dem
Staatsdienst und widmete sich von da ab wieder der von ihm 1878 mitbegründeten »Thonindustriezeitung«.
Von seinen vielen litterarischen
Arbeiten heben wir hervor: »Studien über die
Zusammensetzung und
Wirkung der Feuergase
in den
Öfen
[* 2] der keramischen
Industrie« (1878);
Ȇber
Glasuren mit besonderer Berücksichtigung bleifreier für
Steingut« (1884
u. 1890);
[* 3] Mit dem in Nordchina heimischen Eichenseidenspinner (Attacus Pernyi, s. Tafel
»Seidenspinner«, Bd.
14,
[* 1]
Fig. 3) sind in den letzten
Jahren auf Veranlassung des preußischen landwirtschaftlichen
Ministeriums mit gutem Erfolg
gekrönte
Versuche angestellt worden, denselben bei uns zu züchten. Das
Ministerium hatte dem
Seidenzüchter
Buchwald in
Reichenbach
[* 4] vor sechs
Jahren 40
Morgen Eichenwald aus den Staatsforsten überlassen, und es hat sich gezeigt, daß
der
Zucht bei uns keine elementaren oder klimatischen Schwierigkeiten im Wege stehen. Es ist nur dafür Sorge zu tragen,
daß der
Schmetterling
[* 5] nicht zu früh auskommt.
Der
Spinner überwintert in seinem festen, gelbbräunlichen
Kokon sehr gut, und dieser muß in einem kalten
Raume aufbewahrt werden, da der
Schmetterling im
Frühling nur auf eine günstige Gelegenheit wartet, um auszuschlüpfen.
Schon
bei 18°
Wärme
[* 6] kommt er hervor, und da diese
Temperatur im Mai bei uns ziemlich häufig eintritt, wenn seine Futterpflanze,
die
Eiche, noch keine
Blätter getrieben, so muß man das Ausschlüpfen gegebenen Falls zu verzögern wissen.
Die Paarung vollzieht sich sehr bald nach dem Ausschlüpfen (in etwa 24-36
Stunden), worauf die
Eier
[* 7] in 3
Tagen abgelegt werden
und nach 8-10
Tagen die schwarzen dornigen Räupchen auskommen, die nach mehrerenHäutungen schön hellgrün
mit fleischigen
Kegeln und gelblichem
Kopfe werden. Sie spinnen sich Ende
August ein und liefern schon nach drei
Wochen eine
zweite
Generation, so daß sich vielleicht in günstigen
Strichen, wo die
Eiche früher ausschlägt, zwei
Bruten würden erziehen
lassen; in Norddeutschland gelang dies indessen nicht.
Die gewonneneSeide
[* 8] wurde in
Krefeld
[* 9] verarbeitet und zeigte sich der besten
MailänderSeide ebenbürtig.
Ebenso hat
man inFrankreichVersuche mit der
Zucht des
Ailanthus-Spinners aus
Japan
[* 10] gemacht, dessen Gespinst früher nur der
Mikado
tragen durfte, weshalb
Todesstrafe auf die Ausfuhr der
Eier gesetzt war. Auch diese
Versuche haben guten Erfolg gegeben,
da aber die
Futterpflanzen desselben bei uns erst angepflanzt werden müßten, ebenso wie dies bei dem gewöhnlichen S. der
Fall war, so dürfte der Eichenseidenspinnerzucht, wenn die Ergebnisse fortdauernd befriedigen, eine günstige Aussicht
sich eröffnen. Die Freizucht indischer S. ist für die afrikanischen
Kolonien in Aussicht genommen worden.
[* 11] Das
Kuppeln von
Seilen bei Seiltransmissionen zum Befestigen von
Seilen an andern Gegenständen,
z. B.
Wagen, Fördergestellen, das Einspannen von
Seilen bei Festigkeitsprüfungen u. dgl. erfolgt
mittels der Seilschlösser, in welchen die
Enden der
Seile befestigt werden. Hierbei ist von Wichtigkeit, daß das
Seil derartig
gefaßt wird, daß nicht nur die äußern Seilteile, sondern auch mit Sicherheit alle innern Teile vollkommen
festgehalten werden.
Diese
Bedingung scheint von einer Art S., welche von
Keller in
Cardiff in
Vorschlag gebracht ist, ausreichend erfüllt zu werden.
Bei diesem S. wird das Ende des
Seiles in einer kegelförmigen (oder auch pyramidalen)
Kapsel mit
Hilfe federnder Kegelringstücke
festgehalten. Das Seilende wird auf die
Länge dieser
Kapsel B mit einem
Draht
[* 12] a unterbunden und dann aufgedreht. Aus seinen
Teilen
(Drähten,
Litzen) werden mehrere (mindestens zwei) ringförmige Abteilungen gebildet.
[* 1]
Fig. 1 und 2 lassen bei einem
Drahtseil
[* 13] zwei Abteilungen, einen
Kern
(Seele b1) und einen äußern
Ring b von
Drähten erkennen. Wenn diese in die
Kapsel so eingeführt sind, daß die
Drähteb an dem innern
Umfang von B anliegen, wird
über die
Seele b1 ein Kegelringstück b2
[* 1]
(Fig. 3-5) geschoben, dessen äußerer
Durchmesser dem innern des weitern Teiles
von B entspricht. Dieses Ringstück ist mit einem Längsspalt b3versehen, der ermöglicht, daß sich
das Ringstück bei einem durch den Zug
am
Seile veranlaßten Vordringen nach dem engern Teile von B hin mehr schließen kann und
so bei zunehmender Pressung auf die
Drähte b gegen den innern
Umfang von B zugleich auch die
Seele fester umspannt.
Wenn dasSeil sehr stark ist, müssen mehrere ringförmige Einsatzstücke verwendet werden. In
[* 1]
Fig. 6 sind
aus dem Seilende drei
Ringe von
Drähten gebildet.
In den innern ist ein Kegelstück b4, zwischen den innern und mittlern
das Ringstück b2 und zwischen diesen und den äußern das Ringstück b5 eingesetzt.
BeimAnziehen desSeiles,
bez. Eindringen in die
Kapsel B drückt diese die äußern
Drahte gegen das äußere Ringstück, dieses die mittlern
Drähte
auf das mittlere Ringstück und endlich letzteres die innern
Drähte gegen das Kegelstück b4. Von Strohdach ist ein S.
für Schleifenbildung angegeben worden, welches den
Zweck hat, an den
Drahtseilen jeder
Stärke
[* 14] schnell
und bequem eine
Schleife herstellen zu lassen, welche zum Anhängen von
Lasten dienen soll. Das
[* 1]
^[Abb.: Fig. 1-6. Seilschloß von
Keller mit einem Ringstück.]
[* 1]
^[Abb.: Fig. 7. Seilschloß von Strohdach.
Längsschnitt.]
¶
mehr
S.
[* 15]
(Fig. 7, S. 853) besteht aus dem von Rotguß oder schmiedbarem Eisenguß hergestellten Körper a, welcher in seiner Längenrichtung
ausgebohrt ist. Der untere Teil dieser Ausbohrung ist mit einem Gewinde für eine gehärtete Stahlschraube c versehen, während
der obere Teil zur Aufnahme der beiden Zweiges und s1 der Seilschlinge dient, welche in zwei schräge
seitliche Öffnungen eintreten. Die Befestigung wird dadurch gebildet, daß man die Seilzweige s und s1 durch einen Druckkonus
b mittels der Schraube c in den Körper a gegen die innern Wandungen preßt. Die Handhabung des Strohdachschen Seilschlosses
geschieht folgendermaßen: Man steckt das eine Ende des festzuklammernden Drahtseils von oben durch eine
der schrägen Öffnungen hindurch und zieht es durch die andre schräge Öffnung wieder zurück. Hierauf wird der Keil b von
untenher durch das Schraubenloch eingeführt und mittels der Schraube angepreßt.