haben wahrscheinlich während der ältern Tertiärzeit in
Asien
[* 2] gelebt.
Die Tierwelt des südlichen
Asien ist im wesentlichen nur die Fortsetzung der europäischen
Miocän-Fauna, die Tierwelt
Afrikas
die Fortsetzung der europäischen
Pliocän-Fauna mit Beimischung indischer
Formen. Die südamerikanischen S. wurzeln in
Formen
des
Eocäns von
Nordamerika,
[* 3] nur die Nager zeigenVerwandtschaft mit europäischen Tertiärformen. Im
Pliocän
sind dann die
Hirsche,
[* 4]
Lamas, die Peccari und die
Raubtiere
[* 5] von N. her eingewandert. Die australische Säugetierwelt,
Beutler
und Monotremen, haben ihre jetzigen
Wohnsitze wohl schon seit Anfang der Tertiärzeit inne.
Die paläontologische Forschung zeigt, daß alle Placentalier von kleinen, fünfzehigen
Fleischfressern abstammen. Die anfangs
ganz einfachen, kegelförmigen Backenzähne bekommen Nebenzacken, die hintern Unterkieferzähne entwickeln neben dem ursprünglichen
Hauptzacken einen Vorder- und einen Innenzacken und auf der Hinterseite einen niedrigen
Talon. Die hintern Oberkieferbackenzähne
bekommen neben dem ursprünglichen
Zacken, der zum Innenhöcker wird, zwei Außenhöcker.
Dieser Tuberkularsektorialtypus der untern
Molaren und der Trituberkulartypus der obern
Molaren bilden
die Grundlage für die
Entwickelung der
Molaren aller
Fleisch- und
Insektenfresser,
[* 6] aller
Huftiere,
Assen und Nager und wohl auch
der
Zahnarmen. Die vordern Backenzähne sowie die
Eck- und Schneidezähne zeigen schon frühzeitig die gleiche
Beschaffenheit
wie bei den noch lebenden
Fleischfressern. Bei diesen erfolgt auch nur ein teilweiser Verlust der vordern
Backenzähne und der hintersten Backenzähne, wofür sich jedoch die Hauptthätigkeit auf den ersten untern
Molar und den
ersten obern
Prämolar (die Reißzähne) konzentriert.
Bei den
Tieren, welche sich der gemischten
Nahrung anpassen, werden die
Zacken der untern
Molaren niedriger, der
Talon vergrößert
sich, und die obernMolaren bekommen Nebenhöcker, vor allem einen zweiten Innenhöcker.
Später erfolgt
dann Verschmelzung gewisser
Zacken, so bei den Paarhufern und
Affen.
[* 7] Paßt sich der
Omnivor der Pflanzennahrung an, so werden
auch die vordern Backenzähne
(Prämolaren) komplizierter, bis sie zuletzt, wenigstens bei den Unpaarhufern und Nagern, die
gleiche
Zusammensetzung wie die
Molaren erreichen.
Endlich treten alle Erhabenheiten der Zahnkrone ins gleiche
Niveau, die
Krone wird immer höher, und der
Zahn bekommt erst im
AlterWurzeln, er wird prismatisch
(Pferd,
[* 8]
Rind,
[* 9]
Elefant,
[* 10] viele Nager). Bei den Pflanzenfressern gehen auch oft die meisten
Schneide-
und Eckzähne verloren, wofür jedoch die bleibenden oft sehr kräftig werden (Nagezähne der Nager,
Stoßzähne der
Elefanten). Die Verringerung der Zahnzahl hat oft
Verkürzung der
Kiefer zur
Folge, z. B.
Affen,
Elefanten.
Die ursprüngliche Fünfzahl der
Zehen erleidet
Reduktion bei jenen
Tieren, welche sich zu guten
Läufern entwickeln. Die seitlichen
Zehen werden hier immer schwächer und verschwinden endlich ganz, wofür jedoch die bleibenden mittlern
an
Länge und
Stärke
[* 11] gewinnen. Zuletzt resultiert ein zweizehiger
Fuß, wobei jedoch die Mittelfußknochen miteinander verschmelzen
(Wiederkäuer),
[* 12] oder gar nur ein einzehiger
(Pferd). Mit dieser Zehenreduktion ist auch Verkümmerung von
Elle und
Wadenbein
verbunden, von welchen zuletzt nur der obere oder der untere Teil erhalten bleibt. Die ausgestorbenen
S.
Europas wurden besonders studiert von
Cuvier,
Gervais,
Gaudry,
Owen, Lydekker,
Rütimeyer,
Hermann v.
Meyer,
Fraas, Félhol und
Kowalevsky, die indischen von
Falconerund Lydekker, die nordamerikanischen von Leidy,
Cope,
Marsh,
Osborn und
Scott, die südamerikanischen
von
Burmeister und Florentino Ameghino. Um die Kenntnis der diluvialen S. hat sich vor allem
Nehring verdient
gemacht.
(spr. schap-),HermanJohan Aloysius
Maria, niederländ. Dichter, geb. zu Tubbergen,
studierte in
Kuilenburg und Rysenburg, wurde 1867 zum
Priester geweiht, in demselben Jahr
Sekretär
[* 13] des
Erzbischofs von
Utrecht
[* 14] und erhielt, während er als solcher dem vatikanischen
Konzil beiwohnte, in
Rom
[* 15] die theologische Doktorwürde. 1870 wurde
S.
Professor am
Seminar in Rysenburg und übernahm die Redaktion des Tageblattes
»De Tijd«. Er ist Mitglied der Zweiten
Kammer
und lebt abwechselnd im
Haag
[* 16] und in Rysenburg. Von seinen weitverbreiteten
Dichtungen (in Auswahl gesammelt erschienen, 3. Aufl.,
Amsterd. 1888) sind hervorzuheben: »DePaus« (1866),
[* 17] Die Rassenlehre ist zu neuen Ergebnissen gelangt.
Krafft unterscheidet nach der
Beschaffenheit des Haarkleides
I. Haarschafe mit kürzern, dem
Wechsel unterliegenden
Haaren: a) kurzschwänzige mit 12-16 oder weniger
Schwanzwirbeln: Stummelschwanzschaf
(Ovis brachycerca); b) langschwänzige mit 22-24 und mehr
Wirbeln: hochbeiniges
S. (O. longipes),
Dinka- oder Mähnenschaf (O. africana). II. Mischwollschafe mit längerm, markhaltigem Oberhaar und reichlichem markfreien,
meist sich verfilzendem Unterhaar: a) kurzschwänzige: Fettsteißschaf (O. steatopyga), nordisches kurzschwänziges
S. (O. brachyura, borealis),
Höhen-
(Geest-) und Heideschafe,
Niederungs- und Marschschafe; b) langschwänzige:
Fettschwanz- oder Breitschwanzschaf (O. platyura), Schmal- oder langschwänziges
S.; c) Zackelschafe; d) deutsche Mischwolllandschafe.
III. Schlichtwollschafe mit flach gekräuselter, meist hell glänzender
Wolle, bei welcher der Feinheitsunterschied zwischen
dem nur mehr spurenweise markhaltigen Oberhaar und dem markfreien Unterhaar nur gering ist: Hängohrschaf (O.
catotis), deutsches schlichtwolliges S. IV. Merinoschafe: a) Elektoral-, b)
Negretti- oder
Infantado-, c)
Rambouillet- und d)
Kammwoll-Merino.V.Englische
[* 18]
Schafe:
[* 19] a) langwollige:
New-Leicester und Dishley,
Cotswolds,
Lincoln, Border-Leicester,
Romney-Marsh,
Teeswater etc.; b) kurzwollige: Oxforddowns, Southdowns,
Shropshires,
Cheviot,
Hampshire,
Black faced
Suffolk etc.
Seit 1871 gehört S. als Vertreter des böhmischen Großgrundbesitzes
dem Abgeordnetenhaus an, wo er in der deutsch-liberalen Partei eine hervorragende Stellung einnimmt. Er war auch
Vertrauensmann der Deutschen bei der Ausgleichskonferenz im Januar 1890.