Der
Kuhreiher (Viehreiher,Ardea bubulcus Pucher), 50
cm lang, 90
cm breit, von gedrungener
Gestalt, mit kurzem
Hals, kurzem, kräftigem
Schnabel, niedern
Beinen und zerschlissenen, haarartigen Schmuckfedern, ist blendend
weiß, im
Hochzeitskleid auf dem Oberkopf, an der
Brust und am
Rücken rostrot angehaucht; das Ange ist hellgelb, der
Zügel
grünlichgelb, der
Schnabel orangefarben, der
Fuß rötlichgelb. Er bewohnt
Afrika,
[* 3]
Madagaskar,
[* 4] Westasien
und zählt in den Nilländern zu den gemeinsten
Vögeln. Selten verfliegt er sich nach
Europa.
[* 5] Er hält sich in der
Nähe der
Ortschaften, auf
Feldern, welche unter
Wasser gesetzt werden, auf und begleitet namentlich auch das Weidevieh,
Büffel,
Elefanten,
auf deren
Rücken er
Jagd auf
Insekten
[* 6] macht. Er nistet
auf
Bäumen, oft gesellig und in den Dörfern, und
legt 3-5 spangrüne
Eier.
[* 7] Von den Eingebornen wird der
Kuhreiher geschützt, ja als heilig verehrt. In der Gefangenschaft wird
er bald sehr zahm.
(Reihergestände), die gemeinschaftlichen Brutstätten einer größern
Gesellschaft von
Reihern, sei es
auf einzelnen sehr alten
Bäumen mit starker
Krone, sei es auf einer größern oder kleinern
Gruppe von
Bäumen. Es gibt Reiherstände mit 300 und mehr
Horsten oder
Nestern. Ehedem wurden dieselben im
Interesse der
Jagd sorgfältig erhalten,
um die
Reiher nicht auswandern zu lassen. Reiherpfähle in Norddeutschland, namentlich in der
Lüneburger Heide
[* 8] und zwar
in dem Teil, welcher zu den ehemaligen Herzogtümern
Lüneburg
[* 9] und
Celle
[* 10] gehörte, sind steinerne
Säulen
[* 11] von 4-5 m
Höhe, die
gewöhnlich mit einem
Kapitäl versehen sind.
Auf der Rückseite befindet sich der Namenszug des
Fürsten, zu dessen
Zeiten sie gesetzt wurden, auf der Vorderseite zeigt
eine meist künstlerisch verzierteInschrift an, daß an der
Stelle, wo die
Säule steht, ein
Reiher durch
eine fürstliche
Person auf der Beizjagd erlegt oder gefangen wurde. Die neuesten
Säulen stammen aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrh.
Die
Plätze mit Reiherpfählen werden bei
Gemeinheitsteilungen ausgeschieden und mit einem
Graben umgeben.
Schon während seiner
Schul- und Universitätsjahre, wie in den genannten Lehrerstellungen bethätigte er durch Begründung
und Leitung von
Orchester- und Chorvereinen, als Veranstalter größerer Musikaufführungen, eigner Orgelkonzerte
etc. seine musikalische Befähigung. In
Breslau, wo er 1871-74 den
Unterricht des Domkapellmeisters M.
Brosig genoß, war er
1878-80 Musikreferent der
»SchlesischenZeitung«. Als Musikhistoriker schon früher thätig (so in der
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Dissertation »Quaestiones metricae«, 1875; Studien zur griechischen Musikgeschichte, »Über den Nomos«, 1882; »Über die Prosodien«, 1885 u.
1886),
als Mitarbeiter der »Vierteljahrsschrift für Musikwissenschaft« (»Zur
Geschichte und Theorie der byzantinischen Musik«, Jahrg. 1889),
der »Allgemeinen Deutschen Musikzeitung«
und durch die Neubearbeitung des 2. Bandes von Ambros' »Musikgeschichte« etc. Auch veröffentlichte
er wertvolle Orgelkompositionen, Studienwerke für Orgel, Lieder, Duette und Männerchöre und trat mit großem Erfolg als Orgelspieler
auf.