sehr weit, verengert sich dann bis zu den Pumpenquerschnitt, erweitert sich noch einmal allmählich nach dem
Saugventil hin
und verengert sich wieder bis zum
Eintritt in die
Pumpe.
[* 2] Eine entsprechende Erweiterung von der
Pumpe bis zum Druckventil und
Wiederverengerung bis zum
Windkessel zeigt auch das Druckrohr. Das
Wasser tritt demnach mit geringer
Geschwindigkeit
ins
Saugrohr ein und erlangt infolge der
Verengerung des
Saugrohrs allmählich die
Geschwindigkeit des
Kolbens. Es verringert
dann wieder seine
Geschwindigkeit bedeutend, bevor es zum
Saugventil gelangt, läßt sie aber dann wieder bis zur Kolbengeschwindigkeit
wachsen. Es tritt ferner mit diesem aus der
Pumpe aus, fließt dann allmählich langsamer bis zum Druckventil,
um dann noch einmal beschleunigt zu werden, bis es im weitern Verlauf des Druckrohrs eine konstante
Geschwindigkeit behält.
Durch die Verlangsamung der Wassergeschwindigkeit in der
Nähe der
Ventile wird eine ruhige, stoßfreie
Bewegung der
Ventile
bezweckt. Nach angestellten
Versuchen soll die
Pumpe noch bei 300 Doppelhuben in der
Minute ohne
Stoß arbeiten.
Wenn sie mit 200 Doppelhuben in der
Minute arbeitet, soll sie bei einer Druckhöhe von 2-3 m 10 Proz.
Wasser mehr fördern.
Zum Pumpen
[* 3] von
Milch haben Lehfeldt u. Leutsch in
Schöningen eine
Milchpumpe angegeben, welche sich durch Einfachheit und Zugänglichkeit
aller Teile auszeichnet, und bei welcher darauf gesehen ist, daß jede Berührung der
Milch mit
Öl peinlich
vermieden wird. Eine wagerecht gelagerte
Welle a
[* 1]
(Fig. 2) trägt an ihrem einen Ende einen
Taucherkolbenb, an ihrem andern
in der
[* 1]
Figur abgebrochenen Ende eine
Riemenscheibe. Der
Taucherkolben taucht ohne
Stopfbüchse,
[* 4] nur dicht eingeschliffen
in den Pumpenstiefel c, der unten einen zum Saugrohrstutzen e führenden Saugschlitz d ohne
Saugventil,
oben im Druckrohrstutzen
f ein Kugelventil
g hat. Der Pumpenstiefel ist mit Handschrauben am
Gestell h befestigt, also leicht abzunehmen.
Auch Saug- und Druckrohr lassen sich durch
Lösen von Überwurfmuttern m leicht entfernen. Die hin und
her gehende Kolbenbewegung wird ohne
Kreuzkopf,
[* 5]
Geradführung,
[* 6]
Lenkstange etc. in folgender
Weise erzielt. Auf der
Welle a sitzt
ein
in sich zurückkehrender Schraubengang i, der am
Gestell h in einer Ölschale k seinen
Stützpunkt findet. Dreht sich die
Welle, so bringt dieser Schraubengang den
Kolben vor und wieder zurück. Die zugleich erfolgende Drehbewegung
des
Kolbens ist ohne Einfluß auf die
Wirkung der
Pumpe.
Beim Vorgehen des
Kolbens in der Pfeilrichtung (Druckperiode) wird zuerst etwas
Milch durch den offenen Saugschlitz d ins
Saugrohr
e zurückgedrängt, bis der
Kolben diesen geschlossen hat. Dann tritt die
Milch durch das geöffnete Druckventilg in
die Druckleitung f. In der Saugperiode schießt sich g, während d fast bis zum Ende des
Saughubes durch den
Kolben geschlossen bleibt, so daß sich hinter dem
Kolben ein luftleerer
Raum bildet, der erst gegen Ende
des
Hubes, wenn der
Kolben den
Schlitz d frei gibt, durch nachströmendeMilch ausgefüllt wird. Der
Kolben
wird nicht besonders geschmiert, da die
Milch genügend schmiert. Damit das zur Schmierung der Wellenlager erforderliche
Öl
möglichst vom
Kolben abgehalten wird, haben die
Lager
[* 7] an den
Enden umlaufende
Rillen, von denen eine Bohrung zur Ölschale k
führt, so daß das aus den
Lagern abfließendeÖl hier gesammelt wird.
derAlten. Die
Rätsel, welche diesen geschätzten
Farbstoff des
Altertums umgaben, sind durch neuere Untersuchungen
mehr und mehr gelichtet worden. Letellier veröffentlichte 1889 eine Untersuchung der an der britischen
Küste häufigen und
bereits von den alten
Bretonen zum
Färben benutzten
Purpura lapillus und stellte drei
Farbstoffe daraus
dar, einen kristallisierbaren gelben, der für das
Licht
[* 8] unempfindlich ist und dem ätherischen
Extrakt durch alkalische
Lösungen
entzogen werden konnte, und (wenn alle
Operationen im
Dunkeln vorgenommen wurden) zwei grüne: einen apfelgrünen, der im
Lichte
tiefblau wird, und einen graugrünen, der im
Lichte je nach dem
Grade seiner Reinheit violett bis karminrot
wird.
Diese beiden
Farbstoffe scheinen auch in den von den alten Purpurfärbern benutzten
Purpurschnecken-Arten in wechselnden
Mengen
vorhanden gewesen zu sein, und daher erklärt sich, warum die Purpurstoffe so verschiedene Farbentöne besaßen, daß die
Angaben fortwährend zwischen blau, violett und derjenigen Färbung, die wir heute
Purpur nennen, schwanken.
Im
Altertum scheint der
NamePurpur nichts als eine (echte) lichtbeständige dunkle, aus
Schnecken
[* 9] gewonnene
Farbe im allgemeinen
bedeutet zu haben, während man die
Nüancen als color amethystinus (amethystfarbenen), janthinus (veilchenfarbenen) und coeruleus
(blauen)
Purpur unterschied. Die letztere
Farbe hieß auch color conchylius und scheint durch die
Purpura-Arten
für sich erzeugt worden zu sein, denen man, um die Färbung mehr ins
Rote zu ziehen, Buccinum-Arten oder auch andre rote
Farbstoffe hinzusetzte. Vor allem rühmten die alten
Autoren den dibaphen, d. h. zweimal und daher besonders tief gefärbten,
Purpur.
Die in neuerer Zeit gefundenen, in
Wachs- oder
Wasserfarben gemalten ägyptischen Mumienporträte zeigen
uns wahrscheinlich die verschiedenen Farbentöne des
Purpurs, denn wir finden darauf ein mattes, ins
Braunrote spielendes
Violett,
mit Übergängen bis ins Blauschwarze, sowohl als
Einfassung weißer Gewänder wie auch als Grundfarbe derselben und dann
häufig mit schwarzen oder goldenen
Streifen verziert, als beliebteste Kleiderfarbe der meist wohlhabenden
Personen dargestellt, und es ist nicht zu leugnen, daß sie zu dem bräunlichen Hautton der Südländer einen angenehmen
Kontrast bildet, der ihre Beliebtheit erklärt.
Der
Wechsel des Farbentons mag übrigens zum Teil auch durch die Roheit des
Verfahrens bedingt worden sein, sofern man wenig
Sicherheit besitzen mochte, ihn immer gleich zu treffen. Es ist nur eine einzige genauere Angabe über die Purpurfärberei
der Alten auf uns gekommen, die aus später Zeit, nämlich von der
KaiserinEudoxia Makrembolitissa, der Gemahlin des
Konstantin
Monomachos (11. Jahrh.), herrührt. Sie sah, wie die
Purpurschnecken an den
Küsten der
InselKythera
(Cerigo)
mittels flacher
Netze erbeutet, dann getötet, zerschnitten und in einem
Kessel mit
Salz
[* 10] bestreut
¶
mehr
wurden. Hierbei sonderte sich der Saft der Tiere ab, deren eingeschrumpfte Fleischteile dann mit einem Siebe aus der Farbenbrühe
herausgeholt wurden. In den heißen Saft wurden die zu färbenden Fasern eingetaucht, herausgehoben und an der Sonne
[* 12] getrocknet,
wobei sich die Farbe (durch Oxydation an der Luft) entwickelte. Der Saft selbst erschien bald blau, bald
gelb, bald rot, d. h. er schimmerte an der Oberfläche wie eine Indigküpe in verschiedenen Farben. Der blaue lichtbeständige
Farbstoff der Purpurschnecken, welcher den Purpurgewändern ihren hauptsächlichsten Wert gab, scheint unserm Indigo
[* 13] sehr ähnlich,
vielleicht mit demselben identisch gewesen zu sein. A. und G. de Negri gewannen aus italienischen Purpurschnecken
einen Farbstoff, den sie von Indigo nicht unterscheiden konnten, und der Chemiker Bizio fand in einem Gewandstück des heil.
Ambrosius, in dessen Tagen alle liturgischen Gewänder vorschriftsmäßig mit Purpur gefärbt wurden, unzweifelhaft Indigo.
Der vergänglichere rote Buccinum-Farbstoff, mit welchem man die Grundfarbe ins Violette zog, war längst
ausgeblaßt, während der echte Indigo die Reihe der seitdem verflossenen Jahrhunderte unzersetzt überstanden hatte. Die Spärlichkeit
des aus den Schnecken gewonnenen Farbstoffes und das Geheimnis der Erzielung besonders schöner Nüancen erklärt die ungeheuern
Preise, die man ehemals für die den obersten Ständen, zeitweise den Herrschern allein erlaubten Purpurstoffe zahlte. Ein
Pfund echt tyrischer Purpurwolle wurde in Rom
[* 14] zeitweise mit 1000 Denaren (ca. 300 Mk.), ein Pfund tyrischer Purpurseide in den
TagenDiokletians mit 15,000 Denaren (ca. 4500 Mk.) bezahlt.