Cyanameisensäureester und
Anilin, aus Carbanil und
Äthyläther, bildet farblose
Kristalle,
[* 2] ist fast unlöslich in
Wasser, leicht
löslich in
Alkohol und
Äther, schmilzt bei 51,5-52°, siedet unter geringer
Zersetzung bei 237-238°. Man benutzt Phenylurethan als sicheres
Fiebermittel, welches zugleich einen günstigen Einfluß auf das Allgemeinbefinden ausübt.
Hier wirkte er in hohem
Grade anregend, denn unter seiner Leitung wurden die naturwissenschaftlichen
Fächer
[* 11] in weitestem
Maßstab
[* 12] an derHochschule aufgenommen und gepflegt. Seit 1874 widmete er sich ausschließlich der
Direktion des
Museums, welches unter seiner Leitung das wertvollste in ganz
Südamerika
[* 13] geworden ist.
Philippis zahlreiche
Publikationen bewegen
sich auf dem Gebiete der
Zoologie und systematischen
Botanik. Nach
Tausenden zählen die neuen
Pflanzen der chilenischen
Flora,
deren
Diagnosen er gegeben hat.
Speziell für
Chile schrieb er: »Elementos de historia natural« (4. Aufl.
1885) und »Elementos de botanica« (1885).
[* 15] Der Phonograph von
Edison ist in vollkommen neuer Ausarbeitung in die
Öffentlichkeit gelangt. Es sind die Fehler,
welche der ältern Form (s. Phonograph, Bd.
13) anhafteten, in erstaunlich hohem
Maße vermieden, so daß der heutige Phonograph auch den weitgehendsten Ansprüchen des Aufschreibens
und der Wiedergabe der menschlichen
Stimme genügt. Verbessert wurde der Phonograph hinsichtlich des Bewegungsmechanismus,
der
Membran, welche die Schallschwingungen aufnimmt, der
Masse, in welche die
Schwingungen eingegraben werden, des
Stifts, welcher
die
Schwingungen eingräbt, und des
Stifts, welcher, den Schwingungsbahnen folgend, die
Membran wie der so in
Schwingungen versetzt,
daß die hineingeschickten
Schwingungen genau wiedergegeben werden.
Zur gleichmäßigen
Bewegung des
Cylinders, welcher nunmehr aus einer geeignet zusammengesetzten Wachsmasse besteht, dient
ein kleiner
Elektromotor, dessen Tourenzahl infolge einer feinen Regelung stets die gleiche bleibt. In allerneuester Zeit
jedoch finden auch kleine
Wassermotoren Verwendung. Als
Membran dient ein ganz dünnes Glasblättchen, als Eingrabestift ein
äußerst feines Messerchen von elliptischen
Querschnitt mit stumpf abgeschnittener
Endfläche.
Zur Wiedergabe der von dem Messerchen aufgezeichneten
Töne verwendet
Edison eine zweite
Membran (Glasblättchen), deren kleiner
Scharnierstift einen gebogenen, in ein winziges Knöpfchen endigenden
Hebel
[* 16] trägt. Gehört wird mittels
Hörrohre
(Schläuche);
nur in besondern
Fällen ist es möglich, denPhonographen für einen größern Zuhörerkreis ohne
Hörrohr
vernehmbar zu machen, so z. B. bei Wiedergabe von Trompetensoli etc.
In diesem
Falle wird auf das
Instrument ein
Schalltrichter gesetzt.
Die Wiedergabe der
Laute ist eine in jeder Beziehung großartige und vollkommene zu nennen. Wiewohl
Edison in dieser neuesten
Form des
Phonographen eine für die
Praxis höchst wichtige
Erfindung sieht und glaubt, daß namentlich
größere
Geschäfte mittels dieses
Apparats ihre umfangreiche
Korrespondenz in viel kürzerer Zeit werden erledigen können,
so ist doch einstweilen die Fabrikation im wesentlichen damit beschäftigt, sprechende
Puppen u. dgl. herzustellen.
ein von
Wreden konstruiertes
Mikrophon (vgl.Bd. 6, S. 154 f.),
welches die kleinsten
Geräusche hörbar macht. Ein
Hebel, welcher unterhalb einer
Platte in horizontaler
Lage befestigt ist,
trägt an seinem einen Ende einen nach
oben gerichteten Kohlenstift, über dem sich ein zweiter an der
Platte befestigter Kohlenstift
befindet. An dem andern Ende des
Hebels ist ein
Gewicht aufgeschraubt, dessen
Lage durch
Drehen geändert
werden kann. Es wird so eingestellt, daß gerade
Gleichgewicht
[* 17] des
Hebels stattfindet.
Ein zweites hinzugefügtes
Gewicht drückt die beiden Kohlenstifte aneinander. Wird der
Strom eines
Elements durch die Kontaktstelle
der beiden
Stifte hindurchgeleitet und ein
Fernsprecher
[* 18] in den Stromkreis eingeschaltet, so hört man im
Fernsprecher die in der
Nähe des Phonophors geführten Gespräche,
Gesang etc. Die
Empfindlichkeit wird durch die
Größe des
zweiten
Gewichts bestimmt, welches in sechs Nummern, von 0,2-1 g, variiert. Je kleiner das Übergewicht,
desto größer die
Empfindlichkeit.
Der einmal erzeugte Empfindlichkeitsgrad bleibt unverändert, und es ist keine Nachregulierung nötig,
selbst wenn das Phonophor längere Zeit in Thätigkeit gewesen ist. Die Vorzüge des Phonophor sind seine
Billigkeit im
Vergleich mit andern
Mikrophonen, Dauerhaftigkeit und Widerstandsfähigkeit selbst bei
Stößen und
Erschütterungen,
Beständigkeit bei einmal hergestelltem
Empfindlichkeitsgrad (besonders wichtig bei wissenschaftlichen Untersuchungen, wo es sich um quantitativ zu vergleichende
Größen handelt) und endlich die Fähigkeit, die den gewöhnlichen
Mikrophonen abgeht: auch unter
Wasser
wirksam zu bleiben.
leuchtet Phosphor nur beim Erwärmen, leitet man aber bei niederer TemperaturOzon ein, so wird der Phosphor sofort leuchtend unter Absorption
von Sauerstoff und Bildung der charakteristischen Oxydwolke. Nun hat Sage ein Oxyd des Phosphors P4O6 entdeckt,
welches von Thorpe näher untersucht worden ist. Es bildet sich neben Phosphorpentoxyd P2O5 bei
langsamer Verbrennung des Phosphors an der Luft, erstarrt beim Abkühlen zu weißen Kristallen, schmilzt bei 23°, siedet bei
173°, hält sich in verschlossenen Röhren
[* 21] unverändert, wird aber am Lichte, namentlich im direkten Sonnenlicht, schnell
dunkelrot.
Bei gewöhnlicher Temperatur absorbiert das Oxyd langsam Sauerstoff, doch findet die Oxydation nur im dampfförmigen
Zustand statt. Unter vermindertem Drucke ist die Oxydation von Erglühen begleitet, welches besonders bei Gegenwart von Ozon
lebhaft ist. Bei der Oxydation entsteht indes kein Ozon. Je höher die Temperatur ist, um so geringer braucht der Verdünnungsgrad
zur Hervorrufung des Leuchtens zu sein. Bei allmählichem Erwärmen nimmt die Leuchtkraft des Oxyds beständig
zu, bis bei einer bestimmten Temperatur ohne plötzliches Anwachsen der Lichtintensität Entzündung erfolgt. In erwärmtem
Sauerstoff verbrennt das Oxyd mit glänzender Flamme,
[* 22] und ebenso entzündet es sich mit Chlor. Aus diesen Beobachtungen ergibt
sich nun für das Leuchten desPhosphors das Folgende. Wird Phosphor unter Verhältnissen in eine sauerstoffhaltige
Atmosphäre gebracht, daß er sich verflüchtigen kann, so oxydiert er sich teils zu Phosphorpentoxyd P2O5 ,
teils zu P4O6 . Hierbei entsteht Ozon (O3) ^[(O3)] etwa in dieser Weise:
Das Ozon wirkt auf den rückständigen Phosphordampf und das niedere Oxyd unter Erzeugung des Lichteffekts.
Das Leuchten ist als eine langsam brennende Flamme von außerordentlich niedriger Temperatur aufzufassen. Durch geeignete Mittel
kann dies Leuchten allmählich gesteigert werden, bis es durch ganz regelmäßige Zunahme in gewöhnliche kräftige Verbrennung
übergeht. Übrigens lassen sich auch andre Substanzen in gleicher Weise zum Leuchten bringen; so leuchtet Arsen beim Erwärmen
in Sauerstoff, und Schwefel wird in einer Sauerstoffatmosphäre bei 200° ebenfalls leuchtend.