denselben stattfinden. Die Möglichkeit, daß einzelne Erophila-Formen
Bastarde mit vollkommener
Fruchtbarkeit darstellen,
ist somit nicht ausgeschlossen, und
Rosen behält sich deshalb weitere
Versuche in dieser
Richtung vor. Im ganzen neigt er jedoch
zu der
Ansicht, daß bei Erophila die Vielgestaltigkeit trotz vorwiegender
Inzucht und ohne wesentliche Beteiligung von Bastardbildung
zu stande gekommen sei. Hinsichtlich der Entstehung der verschiedenen Sippen und
Formen nimmt
er an, daß
dieselbe durch freie, d. h. von der Umgebung unabhängige
Variation hervorgerufen sei.
Dieselbe besteht nicht in einer bloßen
Steigerung und Weiterbildung einzelner Merkmale, sondern sie schafft neue und kombiniert
die alten in neuer
Weise, so daß die aus einer Art entstandenen
Formen nicht graduell verschieden sind,
wie es der
Fall sein müßte, wenn ihre Entstehung unter dem Einfluß der natürlichen
Zuchtwahl vor sich ginge. Die
Variation
bewirkt auch keine Vervollkommnung, sondern nur eine
Vermehrung derFormen, von denen einige schlechter oder ebenso gut oder
besser konstruiert sein können als ihre Eltern; nur der
Rückschritt wird durch die
Auslese im
Kampf um
das Dasein unmöglich gemacht.
Sie erscheint demnach nicht als blind und vom
Zufall abhängig, sondern wird durch noch unbekannte
Gesetze geregelt,
da man
annehmen muß, daß gleiche oder ähnliche
Kombinationen nächstverwandter
Formen an verschiedenenOrten
entstanden sind. In diesen
Sätzen liegt eine Weiterbildung der Darwinschen
Theorie in ähnlichem
Sinne, wie sie
Nägeli mit
seinen
Ideen über sprungweise
Variation bereits angedeutet hat.
Derselbe,Diagnoses d'espèces nouvelles ou méconnues (das. 1864);
Derselbe, Remarques sur le fait de l'existence en société
à l'état sauvage des espèces végétales affines et sur d'autres faits relatifs
à la question de l'espèce
(Lyon
[* 2] 1874);
Bei der
Kapitulation von
Gaeta gehörte er zu den 20
Personen, welche das entthronte Königspaar als
Gefolge mit sich nehmen
durfte, während die übrige
Besatzung mit 25
Generalen kriegsgefangen wurde. Nach dem
Sturze der
Bourbonen kehrte
er in seine
Vaterstadt zurück und widmete sich seinem
Beruf als
Architekt (er baute unter anderm das
HôtelNational
in Luzern),
dann aber auch dem
Schweizer Militärwesen. Im
Winter 1871 nahm er als
Oberstleutnant im
Stabe des
GeneralsHerzog hervorragenden
Anteil an jener raschen Vorschiebung der
Schweizer Heereskräfte aus dem
BernerJura nach dem Traversthal, welche dem Übertritt
der
Franzosen bei
Verrières voranging. 1875 zum Obersten der
Infanterie befördert, erhielt er bald darauf
das
Kommando der 8.
Division und übernahm 1882 die Leitung der eidgenössischen Generalbüreaus, in welcher
Stellung er sich
um die
Ausbildung des schweizerischen Militärwesens große
Verdienste erwarb und sich in der Gotthardbefestigung ein Denkmal
schuf. Er starb
in der
Psychologie die Fähigkeit, reproduzierte
Vorstellungen (s. d.) zu solchen
Komplexen zusammenzusetzen,
wie sie bisher dem
Individuum noch nicht in der
Wahrnehmung geboten waren, also auch nicht durch eine bloße Erinnerungsleistung
gebildet werden können. Die Phantasie in diesem allgemeinsten
Sinne ist dem
Manne der
Wissenschaft wie dem
Künstler
gleicherweise unentbehrlich,
und sie arbeitet besonders lebhaft, wenn entweder ein bestimmter
Zweck das Hinausgehen über die
Erfahrung erfordert, z. B. in der
Aufstellung von
Hypothesen, oder die geringe Anzahl von
Erfahrungen dem Thätigkeitsbedürfnis
der
Seele nicht genügt, z. B. beim
Kinde.
Die
Erklärung der Phantasie muß auf die
Thatsache der fortwährenden Einwirkung unterbewußter psychischer Zuständlichkeiten
auf oberbewußte und auf die Veränderungsfähigkeit der Wahrnehmungsresiduen zurückgehen (s.
Bewußtsein und
Vorstellung).
Im einzelnen unterscheiden wir drei
Arten der Phantasie: 1) Die reproduktive Phantasie, mittels deren wir eine bisher noch nie im
Bewußtsein
vorhandene
Verbindung zwischen zwei
Vorstellungen vollziehen, etwa die
Vorstellungen »golden« und
»Berg«
zu dem in
Wahrnehmung und
Erinnerung nicht gegebenen Vorstellungskomplex eines »goldenen
Berges« verknüpfen.
2) Die produktive Phantasie, mittels deren die ästhetische
Welt geschaffen wird. Sie kann nach den Hauptgruppen künstlerischer
Veranlagung in musikalische, poetische, bildnerische Phantasie gegliedert werden. Diese dreiKlassen weichen
so sehr voneinander ab, daß sie als
Anlagen selten oder nie im gleichen
Grade nebeneinander in demselben
Individuum aufzutreten
pflegen; hauptsächlich ist es die musikalische Produktivphantasie, welche die bildnerische, seltener die poetische von sich
ausschließt oder doch beschränkt.
3) Die deutende Phantasie, mittels deren die
Metapher des Dichters, die mythologische Naturauffassung, das
Spiel
des
Kindes u. dgl. zu stande kommt. Sie folgt dem
Gesetz der
Substitution (s.
Vorstellung), indem sie auf ein neues
ObjektEigenschaften bezieht, die in Wirklichkeit bloß mit
ähnlichen Gegenständen verknüpft sind. Überhaupt aber lassen sich alle
Formen der Phantasie auf Associationsgesetze zurückführen,
insoweit die intellektuelle Seite der Phantasie in Betracht kommt, und es ist falsch, ihre Wirksamkeit
als ein regelloses Ungefähr zu betrachten, denn wo thatsächlich ein solches
Spiel ohne Zusammenhang herrscht, wie z. B.
in wilden
Träumen, im
Fieber oder in pathologischen Zuständen der
Ideenflucht, da sprechen wir zwar populär von
»Phantasieren«,
aber nicht wissenschaftlich von einer Leistung der Phantasie.
Cyanameisensäureester und Anilin, aus Carbanil und Äthyläther, bildet farblose Kristalle,
[* 10] ist fast unlöslich in Wasser, leicht
löslich in Alkohol und Äther, schmilzt bei 51,5-52°, siedet unter geringer Zersetzung bei 237-238°. Man benutzt Phenylurethan als sicheres
Fiebermittel, welches zugleich einen günstigen Einfluß auf das Allgemeinbefinden ausübt.