ist Mezehögyes, zwischen
Arad und
Szegedin
[* 2] gelegen, das auf einer
Fläche von 16,000
Hektar ungefähr 400 Stuten Unterkunft
gewährt.
Drei Zuchtrichtungen sind im
Gestüt vertreten, und zwar 1)
NormännerRasse (groß und klein, Noniusgestüt), 2) die
Gidranrasse, orientalischen Ursprungs, und 3) die Furiosorasse, englisches
Halbblut. Die früher noch gezüchtetenRassen
sind transloziert oder im Verschwinden. Der Gestütsbrand ist eine
Krone über einem M
[* 1]
(Fig. 9), die Rassenbrände sind dieselben
wie in
Radautz.
Bábolna im
KomornerKomitat, an der Raabbahn belegen und 4038
HektarFläche umfassend, ist ein rein arabisches Zuchtgestüt,
in dem 130-150 Stuten, davon 20
Vollblut, gehalten werden.Brandzeichen des Gestüts ist eine
Krone über
einem B
[* 1]
(Fig. 10).
Kisbér, nur 2
Meilen von
Bábolna entfernt, gleichfalls im
KomornerKomitat liegend und 6415
HektarAreal besitzend,
züchtet mit
ca. 30 Voll- und 120 Halbblutstuten nur englisches
Blut. Die Pepinièrehengste, zum Teil berühmte
Namen, decken
auch Privatstuten.
Hofgestüte besitzt das österreichische Kaiserhaus zwei, Lippizza und
Kladrub. Lippizza, in
Krain
[* 8] auf dem
Karst in der
Nähe
von
Triest
[* 9] gelegen, züchtet meistenteils
Schimmel
[* 10] teils spanischer, teils arabischer Abkunft, die für die Hofzüge und besonders
auch für die
Reitschule inWien
[* 11] das
Material für Schulpferde in hohen
Gängen liefern.
Kladrub, im
ChrudimerKreise
[* 12] in
Böhmen
[* 13] gelegen, liefert neben englischen Voll- und Halbblutpferden noch die alten
KladruberPferde
[* 14] spanisch-neapolitanischen
Ursprungs,
Schimmel und
Rappen, welche für die Galazüge bei feierlichen Auffahrten in
Wien durch ihr stolzes und ernstes Auftreten
einen besondern Glanzpunkt bilden.
Vgl. Braeuer, Sammlung von Gestütsbrandzeichen der
Staats- und Privatgestüte
Europas und des
Orients
(Dresd. 1877);
Stöckel, Die königlich preußische Gestütverwaltung und die preußische Landespferdezucht
(Berl. 1890).
(Abgrenzung der Florenreiche und
Vegetationsformen). Das Hauptergebnis der neuern Pflanzengeographie gegenüber
der ältern, vorzugsweise klimatologischen
Richtung besteht in dem von
Engler und seiner
Schule geführten Nachweis, daß die
Verteilung der
Gewächse auf der Erdoberfläche in erster
Linie von den Vegetationsverhältnissen der Tertiärzeit abhängig
erscheint, in welcher eine
Scheidung in bestimmte, pflanzengeographisch abgegrenzte Gebiete bereits vollzogen war, und die
den in weiterer geologischer Umbildung begriffenen, sich trennenden oder vereinigenden Ländergebieten
deutlich nachweisbare
Kerne von Stammformen zu späterer Artausbildung und Umprägung überlieferte. Im
ältern und mittlern
Tertiär haben sich von den damaligen
Polarländern her
Gewächse nördlichern
Charakters, das arktotertiäre
FlorenelementEnglers,
über
Europa,
[* 16] das nördliche und mittlere
Asien
[* 17] und
Nordamerika
[* 18] verbreitet und die dort ansässige Tropenflora
in die südlich anstoßenden
Länder zurückgedrängt.
Diese nördliche Tertiärflora zerfiel bereits in einen innern, etwa von 75-80° nördl.
Br. reichenden borealen
Gürtel
[* 19] und
eine mehr südliche
Zone, welche zahlreiche, mit tropischen
Formen verwandte Sippen enthielt; letztere bilden einen wesentlichen
Bestandteil in der miocänen Pflanzenwelt von Mitteleuropa und sind in der lebenden
Flora vorzugsweise
im mittlern
Nordamerika (Virginien) und in
Ostasien
(China,
[* 20]
Japan, südliche Amurlandschaften) erhalten.
Während des jüngern
Tertiär und der
Eiszeit
[* 21] erfolgte dann ein zweiter
Vorstoß der arktotertiären
Pflanzen, indem deren nordische
Vertreter weiter südwärts vordrangen und gleichzeitig die noch vorhandenen Reste der tropischen
Vegetation dem
eingetretenen kältern
Klima
[* 22] nicht
Widerstand zu leisten vermochten; die davon betroffenen Gebiete von
Europa,
Asien und
Amerika
[* 23] wurden dadurch zu einem einheitlichen
Florengebiet, dem nordischen
(Drude), umgeprägt, in welchem keine tropischen Vertreter
mehr enthalten sind, und dessen Kernbestandteile den tertiären Polargegenden entstammen.
Dieser Umstand erklärt die so oft unrichtig gedeutete teilweise übereinstimmung zwischen der Hochgebirgsflora
Europas und
Asiens mit der
Skandinaviens und der arktischen
Länder. Die Überbleibsel der subborealen Tertiärflora wurden in
den Mittelmeerländern, in
China und
Japan und im mittlern
Nordamerika durch besondere geologische
Ursachen voneinander isoliert
und entwickelten sich in Gestalt selbständiger Florenreiche mit besondern
Arten weiter;Beweis dafür
sind einzelne, in der jüngern Tertiärflora
(Miocän und
Pliocän) über
Nordamerika,
Europa und
Asien verbreitete Stammarten,
wie Platanus aceroidesGöpp., aus denen in der darauf folgenden Zeit zwei nahe verwandte, aber nach dem östlichen und westlichen
Wohngebiet scharf gesonderte Tochterarten (Platanus occidentalis und orientalisL.) sich herausbildeten (s.
Platane).
[* 24]
In denTropen hat sich dagegen die ursprüngliche Tertiärflora am ungestörtesten weiter entwickeln können, so daß dort
gewisse gemeinsame
Bestandteile vorhanden sind;
jedoch waren schon während der Tertiärzeit zwei verschiedene Tropenfloren,
eine östliche und eine westliche, vorhanden, welche
Engler als das paläotropische
(Afrika
[* 25] nebst
Inseln, Südasien) und das
neotropischeFlorenelement (südliches
Nord- und nördliches
Südamerika)
[* 26] bezeichnet;
die Unterschiede beider
liegen vorzugsweise darin, daß einzelne Pflanzenfamilien ausschließlich dem einen oder dem andern Gebiet angehören;
Engler nimmt für diese Gebiete ein gemeinsames altozeanisches
Florenelement
an, dessen
Formen die Fähigkeit besessen haben, über große
Strecken des
Ozeans hinweg zu wandern und
sich an den Ansiedelungsorten zu neuen
Arten zu entwickeln.
Drude vermutet, daß gleichzeitig mit der
¶
mehr
Ausscheidung der arktischen Elemente aus der ehemaligen arktotertiären Flora der nördlichen Halbkugel ähnliche Umbildungen
sich auch auf den Südspitzen der großen Kontinente in der Weise vollzogen haben, daß die Entwickelung von Anfang an unter
Isolierung erfolgte; zum Beweis führt er unter andern die auffallend enge Begrenzung des Wohngebiets bei gewissen,
dem Kapland und Australien eigentümlichen Pflanzenordnungen (Proteaceen, Restiaceen, Epakrideen u. a.) und die große Zahl daselbst
ausschließlich einheimischer (endemischer) Arten an. Drude faßt ferner in einem gewissen Gegensatz zu Engler als Florenreich
alle die geographischen Gebiete zusammen, in welchen eine überwiegende Menge herrschender Pflanzensippen (d. h. Gattungen,
Tribus, Unterordnungen) auf ein gemeinsames Ursprungsgebiet hinweisen, und scheidet sie nach ihrem
allgemeinen Charakter in die drei Hauptgebiete der borealen, tropischen und australen Pflanzenwelt. Dieselben gliedern sich
in 14 einzelne Florenreiche, die zu annähernder Vergleichung mit den Abgrenzungen Englers und Grisebachs in folgender Übersicht
vereinigt sind, wobei bezüglich der geographischen Einzelheiten auf die Karte »Verbreitung der wichtigsten
Pflanzengruppen
[* 29] der Erde« zum Artikel Pflanzengeographie im Hauptwerk (Bd. 12) verwiesen
werden muß.
Die
verschiedenen Florenreiche zerfallen weiter in Unterabschnitte, wie z. B.
Zonen, Provinzen und Bezirke. Alle diese Einteilungen stützen sich ausschließlich auf floristische Untersuchungen der betreffenden
Gebiete, wie sie in den Pflanzenkatalogen und in systematischen Werken niedergelegt sind. Eine davon durchaus verschiedene
Gruppierung wird erhalten, wenn von den Anpassungen der Gewächse an bestimmte Bedingungen des Klimas und
Standortes, d. h. also von physiologischen Faktoren oder von hervorragenden Lebenseigentümlichkeiten, wie z. B. den periodischen
Wachstumserscheinungen, der Ernährungsweise und andern biologischen Merkmalen, ausgegangen wird.
Als derartige Vegetationsformen hat z. B. A. de Candolle nach den verschiedenen Graden des Wärmebedürfnisses die Gruppen der
Mega-, Meso-, Mikro- und Hekistothermen (d, h. Pflanzen mit großem, mittlerm, kleinem und kleinstem Wärmebedürfnis)
und nach den Feuchtigkeitsansprüchen die Gruppen der Hygro- und Xerophilen (d. h. Pflanzen feuchter und dürrer Standorte)
unterschieden. Grisebach bezeichnete nach der physiognomischen Tracht sowie nach biologischen und systematischen Merkmalen
50-60 Gewächsformen, beispielsweise von Holzgewächsen die Palmen-, Farnbaum-, Pisang-, Pandanus-, Bambusen-, Nadelholz-, Lorbeer-,
Oliven-, Eukalyptus-, Sykomoren-, Buchen-, Weiden-, Linden-, Eschen-, Mimosen-, Bananen- und Mangroveform, die
Strauchformen der Eriken, Myrten, des Oleanders, der Proteaceen, die Sodada- und Rhamnusform, die Dornsträucher, endlich die
Kasuarineen-, Cypressen-, Tamarisken-, Spartium- und Zwergpalmenform als typisch.
Drude begnügt sich mit der Unterscheidung folgender Vegetationsklassen:
10) Parasiten (grüne und nichtgrüne). Kerner von Marilaun verwendete als Einteilungsgrund teils das allgemeine
Substrat und die Art der Nahrungsaufnahme, teils aber auch die verschiedenartigsten morphologischen Merkmale, so daß
die von ihm unterschiedenen Pflanzengruppen: Wasserpflanzen,
[* 32] Steinpflanzen, Erdpflanzen, Überpflanzen, Verwesungspflanzen,
Tierfänger, Schmarotzer, Ernährungsgenossenschaften (Flechten), Flachblatt- und Rollblattpflanzen, Filzpflanzen, Dickblattpflanzen,
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