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Karl, Afrikareisender. Obwohl der Hauptzweck der vom deutschen
EminPascha-Komitee unter Peters'
Führung entsandten Expedition
dadurch hinfällig geworden, daß
Emin Pascha inzwischen durch
Stanley gegen seinen
Willen fortgeführt worden war, ist die
von Peters unter großen
Gefahren und Beschwerlichkeiten durchgeführte
Mission nicht ohne Ergebnisse gewesen, die freilich später
durch das deutsch-englische
Abkommen nichtig geworden sind. Peters erfuhr die Nachricht von dem Abzug
EminPaschas, als
er an der Nordspitze des
Victoria-Nyanza angelangt war. Zu dieser Zeit waren im
KönigreichUganda von neuem
Kampfe
zwischen den dem
Christentum zugeneigten Eingebornen und den arabischen Eindringlingen ausgebrochen, und dem Eingreifen von
Peters und den Seinigen gelang es, diese
Kämpfe zu gunsten der Eingebornen und ihres
KönigsMwanga zu entscheiden,
mit dem Peters
Verträge in deutschem
Interesse abschloß, die aber durch die veränderte politische
Lage meist gegenstandslos geworden
sind.
eine vom
Maler H.
Ludwig in
Rom
[* 14] zuerst in seinem
Buche: Ȇber die
Grundsätze der
Ölmalerei und das
Verfahren der klassischen
Meister« (Leipz. 1876) angegebene Malweise, deren Grundlage im wesentlichen darauf
beruht, daß man den
Farbstoff mit nichts anderm als
Öl, solidem
Harz und
Petroleum, event. Terpentinessenz
mischen soll. Nach einer im April 1890 ergangenen
Erklärung der
Kommission der
Berliner
[* 15]
Gesellschaft für rationelle Malverfahren,
die aus den Malern O.
Knille,
Fr.
Geselschap, H.
Gude und E.
Bracht besteht, bezweckt die Petroleummalerei, die bisher üblicheÖlmalerei
von den unzweifelhaften Entstellungen, welche sie im
Laufe der Zeit teils durch Nachlässigkeit der Ausübenden, teils durch
fabrikmäßige Materialverschlechterung erlitten, zu reinigen und als die ursprüngliche, in den Werken der altitalienischen
und vlämischen
Meister glänzend bewährte
Technik wieder einzuführen.
Nach
LudwigsRezept und in
Verbindung mit
ihm werden Petroleumfarben seit 1889 von F.
Schönfeld in
Düsseldorf
[* 16] fabriziert. Gegen diese Monopolisierung der Zubereitung der Petroleumfarben hat sich der Erfinder der
Mineralfarben, der
Münchener
Chemiker
AdolfKeim, in einer
Erklärung gewendet, in der er mitteilt, daß er auf
Wunsch des preußischen Kultusministers bereits
seit 1887 in dieser Angelegenheit thätig war, daß er 1889 eine
Denkschrift über die Ludwigsche Petroleummalerei dem
Minister eingereicht und das Gesuch gestellt habe, daß eine
Kommission von Chemikern, Physikern und Malern zur
Prüfung der
von ihm erzielten
Resultate eingesetzt werden möge.
Über diesen
Antrag ist noch keine
Entscheidung erfolgt. Die seit Anwendung der Petroleumfarben verstrichene Zeit ist noch
zu kurz, als daß sich ein sicheres
Urteil über die Vorzüge der Petroleummalerei gewinnen ließe, namentlich ob die Haltbarkeit der
Farben
eine stärkere, ist und ob sie die
Ölmalerei auch auf längere Dauer an Leuchtkraft übertreffen wird. Nach den bisherigen
Beobachtungen haben die Petroleumfarben die Eigentümlichkeit, daß sie rasch trocknen, stumpf bleiben,
fast gar nicht einschlagen und, wo dies doch eintritt, leicht durch Reiben mit einem wollenen
Lappen belebt werden können.
Der Umstand, daß sie von unten nach
oben, nie von
oben nach unten trocknen, spricht zu gunsten der Dauerhaftigkeit der Übermalung,
da die
Farbe nicht reißen kann, was leicht vorkommt, wenn sich, wie bei der gewöhnlichen
Ölfarbe, eine
obere trockne
Haut
[* 17] bildet, unter der die
Farbe noch weich ist.
MancheKünstler wollen ein
Nachdunkeln der Petroleumfarben beobachtet
haben. Doch ist dabei zu bemerken, daß die Fabrikation sich noch in den Anfangen befindet und noch nicht völlig über das
Stadium des
Experimentierens hinausgekommen ist. Es wird versichert, daß die Petroleumfarben bei den Malern
in dem
Grade mehr und mehr in
Aufnahme kommen, als sich die
Präparate bessern.
Hermann Theobald, Männergesangskomponist, geb. zu
Bautzen,
[* 18] lebte als
Advokat und
Notar in
Leipzig
[* 19] und starb daselbst Er veröffentlichte
Lieder für eine und mehrere
Stimmen, insbesondere für
Männerchor (von diesen sind weit verbreitet die beiden Chorlieder: »Neuer
Frühling« und »Bundeslied«).
(Limes Germanicus). Im
Oktober 1890 ist unmittelbar neben dem
Bahnhof von
Weißenburg
[* 21] in
Mittelfranken ein
römisches
Kastell aufgegraben worden, welches der
Entfernung von
Regensburg
[* 22] nach das in der Peutingerschen Tafel verzeichnete
Biricianis sein muß. Das südöstlich benachbarte
Kastell Vetonianis wurde zwei Jahre früher bei Pfünz an der
Altmühl gefunden. Übrigens haben sich Anfang 1891 Vertreter der fünf beteiligten deutschen
Staaten
(Preußen,
[* 23]
Hessen,
[* 24]
Baden,
[* 25] Württemberg
[* 26] und
Bayern)
[* 27] zur gemeinsamen systematischen Aufdeckung des
Limes geeinigt. Der aus der Zeit der
Flavier herstammende
Limes (der
Name bedeutet ursprünglich Quer- oder
Nebenweg, dann Verbindungsweg zwischen zwei Grenzposten) besteht in seinem
nördlichen Teile, soweit er Obergermanien begrenzt, aus einem Erdwall mit einem
Graben davor; in ersterm sind Wachttürme
und etwa 50
Kastelle eingefügt. Der südliche Teil, der
Limes Raeticus, ist
¶
mehr
bloße Steinschüttung. Der Zweck der ganzen Anlage war nicht eine fortifikatorische Umwallung (denn die ganze Militärmacht
der zu schützenden Provinz hätte nicht einmal zur Besetzung der Kastelle ausgereicht), sondern nur Sicherung der Grenze gegen
Räuber und Schmuggler.