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Röhricht, Deutsche Pilgerreisen nach dem Heiligen Land (Gotha 1889); Derselbe, Bibliotheca geographica Palaestinae (Bibliographie von 333 bis 1878, Berl. 1890); Fischer und Guthe, Neue Handkarte von Palästina, 1:700,000 (Leipz. 1890).
Seite 18.711 Jahres-Supplement 1890-1891
Röhricht, Deutsche Pilgerreisen nach dem Heiligen Land (Gotha 1889); Derselbe, Bibliotheca geographica Palaestinae (Bibliographie von 333 bis 1878, Berl. 1890); Fischer und Guthe, Neue Handkarte von Palästina, 1:700,000 (Leipz. 1890).
(spr. páhlgrew), Reginald F. D., engl. Schriftsteller, geb. 28. Juni 1829 zu London als Sohn des Geschichtschreibers Sir Francis Palgrave (gest. 1861) und Bruder des Dichters Francis Turner Palgrave und des Forschungsreisenden und Diplomaten William Gifford Palgrave (gest. 1888). Unter so anregenden Einflüssen aufgewachsen, erfreute er sich der Freundschaft des Historikers und Rechtsgelehrten Sir Thomas Erskine May, dem er nach dessen Tod (1886) in dem wichtigen Amte des Clerk of the House of Commons nachfolgte, nachdem er bereits seit 1853 im Dienste des Unterhauses beschäftigt war. Als Schriftsteller ist Palgrave besonders durch seine praktischen politischen Handbücher: »The Chairman's handbook« (1877) und »The House of Commons, illustrations of its history and practice« von anerkannter Bedeutung. In seinem neuesten Werk: »Oliver Cromwell, the protector, an appreciation based on contemporary evidence« (1890), tritt er auf Grund zeitgenössischer Quellen der durch Carlyle fast ausnahmslos zur Geltung gelangten günstigen Beurteilung des Protektors vielfach entgegen und rief dadurch lebhaften Widerspruch hervor.
di Priola (spr. -tschini), Emilio, Marchese, ital. General, geb. 1824 zu Genua, trat 1833 in die Militärakademie zu Turin und nach Beendigung seiner Studien in die sardinische Armee ein. 1848 zu den Bersaglieri versetzt, machte er den Feldzug dieses Jahres und, seit 1851 Kapitän, den Krimfeldzug mit; während des Sturmes auf Sebastopol kommandierte er das 3. Bersaglieribataillon. Während des Krieges von 1859 zeichnete er sich bei Casale und San Martino aus, erhielt die Tapferkeitsmedaille und wurde nach dem Frieden von Villafranca zum Major befördert. Er nahm teil an der Einnahme von Perugia, Ancona, Capua, operierte dann gegen die Briganten im Gebiet von Arcoli und erhielt 1862 als Oberst des 1. Bersaglieriregiments den Befehl, Garibaldi entgegen zu marschieren, welchen er 28. Aug. bei Aspromonte gefangen nahm. Später zeichnete er sich besonders bei der Bekämpfung des Brigantenunwesens in Süditalien aus, rückte zum Generalmajor und Generalleutnant auf, erhielt das Kommando des römischen Armeekorps und wurde 1880 zum Senator ernannt. Im März 1890 erhielt Pallavicini das wichtige Amt des ersten Generaladjutanten des Königs von Italien.
s. Würmer.
Bevölkerung, s. den Bericht über den Amerikanistenkongreß, S. 19.
(spr. -zacki), Enrico, ital. Dichter und Kunstkritiker, geb. 1841 zu Bologna, studierte dort Philosophie und Jurisprudenz, dann in Pisa und Florenz Philologie und Philosophie, wurde 1866 zum Professor der Geschichte am Lyceum von Sassari ernannt, ging dann nach Bologna, wo er 1868 die Professur der Philosophie am Lyceum erhielt und zwei Jahre lang die »Rivista Bolognese« redigierte, wurde daselbst 1871 zum Professor der Kunstgeschichte an der Akademie der schönen Künste und einige Jahre später zum Direktor derselben ernannt. Panzacchi wird in Italien als Dichter und Kunstkenner sehr geschätzt und als Lyriker von manchen mit Coppée verglichen. Man findet in seinen Dichtungen eine zarte, sinnige Stimmung, schöne Naturschilderungen und mitunter auch den echten Volkston, ganz besonders aber musikalisches Gefühl. In seinen Erzählungen schildert er mit Vorliebe die Lichtseiten des Daseins und bildet so einen wohlthuenden Gegensatz zu den Naturalisten. Obwohl als Prosaiker nicht so bedeutend wie als Lyriker, hat er auch als Erzähler ein nicht sehr großes, aber auserlesenes und anhängliches Publikum. Außer vielen, in Zeitschriften veröffentlichten geistreichen Kritiken besitzen wir von ihm: »Liriche«, welche seit 1877 mehrmals aufgelegt wurden, »Racconti e liriche« (1881), »Racconti verosimili e inverosimili« (1885), »Teste quadre, Nuove liriche« (1888), »I miei racconti« (1889), eine Schrift über Richard Wagner u. a. Mit seinem Lustspiel »Villa Giulia« erlangte er nur einen Achtungserfolg.
Die zunehmende Bedeutung des Wurffeuers im Festungskrieg veranlaßte das Grusonwerk, sein System der Panzerlafetten durch eine 15 cm Haubitze zu ergänzen, deren Einrichtung sich im allgemeinen der der 12 cm Schnellfeuerhaubitze anschließt, welch letztere nebenstehend abgebildet ist. Das 13 Kaliber lange Haubitzrohr ruht nicht in Schildzapfen, sondern mit einem das Rohr muffenartig umschließenden Rohrträger a (Schumannsche Jacke) mit seitlichen Gleitstücken in kreisbogenförmigen Bahnen der Lafettenwände b, welche an der Unterhaut der gewölbten Panzerdecke z befestigt sind. Der ideale Drehpunkt des Rohres bei der Höhenrichtung liegt etwa in der Schartenmitte. Das Rohr ruht auf dem Zahnbogen d, an dessen unterm Ende bei r ein Stahldrahtband befestigt ist, welches über die Rolle c gleitet und unten ein das Rohr nahezu ausbalancierendes Gewicht i trägt. Das Heben des Rohres ist dadurch so erleichtert, daß ein Mann dasselbe mittels Handrades pro Sekunde um 1° hebt. Durch den Hebel h läßt es sich in jeder Lage festbremsen. Größte und kleinste Höhenrichtung betragen 35 und +5°. Die 10 cm dicke schmiedeeiserne Panzerdecke mit Lafette und Rohr ruht mittels Spurzapfen u auf der im Pivotbock e senkrecht verschiebbaren hohlen Pivotsäule s. Durch Drehen des Handrades o wird der Hebel f angezogen und die Panzerdecke so viel vom Vorpanzer p abgehoben
^[Abb.: 12 cm Schnellfeuerhaubitze in Panzerlafette.]
(5 mm), daß das Drehen der Kuppel für die Seitenrichtung mittels Handrades, welches in den Zahnkranz g eingreift, erfolgen kann. In 15 Sekunden dreht ein Mann die Kuppel einmal herum. Zur Bedienung genügen zwei Mann, ein Mann zum Öffnen, Schließen und Abfeuern, ein Mann zum Laden und Richten. Feuergeschwindigkeit 12-15 Schuß in der Minute. Das Rohr wiegt 500, die Eisenkonstruktion mit Vorpanzer 18,000 kg. Der Panzerstand der 15 cm Haubitze hat ein als Munitionsmagazin dienendes unteres Stockwerk, in welchem auch das Anheben der Panzerdecke erfolgt. Die Munition wird mittels Geschoßaufzugs in den obern Raum gehoben. Schießversuche haben gezeigt, daß ohne Nachteil mit vom Vorpanzer abgehobener Panzerdecke geschossen werden kann. Die 12 cm Haubitze erreicht bei 35° mit 1,25 kg Ladung 5700 m Schußweite. Bei den versenkbaren Panzerlafetten der 5,3 und 12 cm Schnellfeuerkanonen ruht die Panzerdecke auf einem niedrigen, senkrechten Cylinder mit Stahlpanzer, in welchen die Geschützscharte eingeschnitten ist. Zum Laden wird die Panzerdecke auf den Vorpanzer herabgelassen, zum Feuern mit der Scharte über denselben angehoben.