Personen ohne abnorme
Empfindlichkeit im
Ohr
[* 2] jeder
Schutz der Gehörgänge überflüssig ist.
Starke Schallerschütterungen führen
bei
Kanonieren,
Jägern,
Schützen häufig zur Ertaubung. Besonders gefährlich sind
Schießübungen in gedeckten und halbgeschlossenen
Schießständen. Heftiges
Ohrensausen mit vorübergehender, aber auch bleibender
Schwerhörigkeit sind nach solchen
Schießübungen
keineswegs selten, und bei Wiederholungen kommt es zu bleibenden Gehörstörungen.
Schädliche
Wirkung zu starken
Schalles kann nur durch möglichst dichte
Verstopfung der Gehörgänge hintangehalten werden.
Man benutzt dazu fest zusammengeballte und durchfettete Baumwollpfropfen oder olivenförmige
Obturatoren aus
Metall oder Hartkautschuk.
Die intensiven
Geräusche, denen
Schlosser, Kesselschmiede und andre Gewerbtreibende ausgesetzt sind, veranlassen Reizung und
Lähmung des Gehörnervs, welche ebenfalls nur durch
Verstopfung der Gehörgänge zu vermeiden sind.
Auch der Lokomotivpfiff und das bei Schulkindern vorkommende Hineinpfeifen ins
Ohr (mit kleinen
Pfeifen) kann sehr schädlich
werden. Das
Spielen mit derartigen
Pfeifen muß in
Schulen streng untersagt werden. Bei Nasenrachenaffektionen ist große Vorsicht
geboten, um der
Entwickelung konsekutiver Mittelohrkatarrhe vorzubeugen. Auch akute chronische
Ekzeme der
Kopfhaut greifen zuweilen auf die Ohrmuschel und den äußern Gehörgang über und führen zur
Hypertrophie und Verdickung
der Ohrmuschel und zur
Verengerung des äußern Gehörganges.
Alle Ohrerkrankungen werden um so sicherer mit Erfolg bekämpft,
je früher eine entsprechende Behandlung derselben eingeleitet wird. Besonders zu warnen ist aber
vor der
Anwendung aller
Hausmittel, wie Eintröpfeln von
Ölen oder Pflanzensäften, Einleiten von
Dämpfen aus reinem
Wasser oder Theeaufgüssen,
durch welche jedenfalls mehr geschadet als genützt werden kann.
[* 8] Die
Bevölkerung
[* 9] betrug nach der
Volkszählung vom (vorläufiges Ergebnis) 355,000
Seelen. Das
Budget
der Zentralkasse des Großherzogtums Oldenburg setzt für 1890
Einnahme wieAusgabe auf 1,979,600
Mk. an. Die
Budgets
der einzelnen Landesteile betragen:
Die
Fortpflanzung des
Olms erfolgt durch Eiablage; es ist nun auch zum erstenmal geglückt, in der Gefangenschaft
gelegte
Eier
[* 11] zur
Entwickelung und die jungen
Tiere zum Ausschlüpfen zu bringen. Die Eiablage erfolgte in
einem zweckmäßig eingerichteten
Aquarium, in welchem aber immerhin die
Tiere Wassertemperaturschwankungen von 12° ausgesetzt
waren; die
Eier wurden an die untere Seite von im
Bassin angebrachten
Tuffsteinen abgelegt und einzeln angeklebt.
Sie zeigten nach der Ablage noch keine
Spur von
Entwickelung. Um die 9. und 10.
Woche erkennt man die
Anlage
der
Kiemen und gleichzeitig die erste
Anlage der vordern
Gliedmaßen in Form kleiner zapfenförmiger Hervortreibungen, die zuerst
zwei
Zehen entwickeln, erst später, doch noch vor dem Ausschlüpfen, welches am 90.
Tage erfolgt, erreicht die dritte ihre
Ausbildung. Die hintern
Gliedmaßen werden in der 12.
Woche angelegt, bleiben aber bis zum Ausschlüpfen
klein und stummelförmig.
Beim Ausschlüpfen ist die
Larve wesentlich weiter entwickelt als die ausschlüpfende
Larve der
Wassersalamander und des
Axolotl;
sie ist 22
mm lang, wovon 5
mm auf den
Schwanz kommen; die Gestalt ist der des erwachsenen
Tieres ähnlich, doch ist noch ein
ansehnlicher Flossensaum vorhanden, welcher den
Schwanz umgibt und sich über ungefähr drei
Viertel der
Rückenlänge nach vorn erstreckt. Die drei Kiemenbüschel jeder Seite sind blaßrötlich, nicht entwickelter als beim erwachsenen
Tier.
Die
Augen erscheinen bei der eben ausgeschlüpften
Larve als kleine, scharf gezeichnete kreisrunde, vollkommen schwarze
Punkte
mit einer vom untern
Umfang ausgehenden und bis zur Mitte eindringenden schwachen, aber gut erkennbaren
Spalte. Im
Laufe der 2.
Woche nach dem Ausschlüpfen kommen an den hintern
Gliedmaßen die beiden
Zehen zum Vorschein, doch bleiben
die Hinterbeine bis zur 4.
Woche unbeweglich und dem
Schwanz dicht anliegend. Sind die
Larven dem
Licht
[* 12] ausgesetzt, so färben
sie sich dunkler, wobei durch
Anordnung der Pigmentzellen in Längsreihen eine deutliche Streifung zu stande kommt.