an
Zucker
[* 5] 45,800 Doppelzentner im Wert von 11½ Mill.
Rub.
Die Ausfuhr von
Nahrungsmitteln wertete überhaupt 127 Mill.
Rub. An
Wolle wurden 67,000 Doppelzentner im
Wert von 7⅕ Mill.
Rub. ausgeführt. Der
Wert derEinfuhr betrug 1889: 31 Mill.
Rub. Es liefen in ausländischer
Schiffahrt 1257
Schiffe
[* 6] (darunter 1162
Dampfer) von 1,401,065
Ton. ein, 1287
Schiffe (darunter 1204
Dampfer) von 1,458,005
T. aus.
die Hintanhaltung krankheiterregender Schädlichkeiten, durch welche die
Funktion des
Gehörorgans beeinträchtigt
werden kann. Die Ohrenpflege hat schon an den ersten Lebenstagen des
Säuglings zu beginnen, wo die
Wände des schlitzförmig verengerten
Gehörorgans von einer dicken Epidermislage bedeckt sind, welche in der ersten Lebenswoche allmählich abgestoßen wird.
Eindringendes Badewasser kann diese Epidermislage macerieren und eine
Entzündung hervorrufen, die nach
Durchbohrung des
Trommelfells auf das Mittelohr sich fortpflanzt.
Auch durch die
Nase
[* 12] eingeschlürftes Badewasser kann, durch die
Ohrtrompete eindringend, eine Mittelohrentzündung bedingen.
Der
Kopf des
Säuglings ist also beim
Baden
[* 13] in erhöhter
Lage zu halten.Noch häufiger entsteht bei
Säuglingen eiterige
Entzündung des Mittelohrs mit Durchbohrung des
Trommelfells infolge von
Schnupfen oder Gaumenkatarrh. Jede
Erkältung ist mithin
sorgsam zu vermeiden und bei eingetretenem
Ohrenfluß sofort ärztliche
Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Zur Erkennung angeborner oder bald nach der
Geburt erworbener
Schwerhörigkeit oder
Taubheit sollte man schon in den ersten
Lebensmonaten hinter dem
Rücken des
Kindes singen, pfeifen etc. und beobachten, ob das
Kind den
Kopf nach
der
Stelle, wo die Versuchsperson sich befindet, zu wenden strebt.
Tritt keine
Reaktion ein, so ist ärztliche Behandlung geboten,
um einen unmerklich entstandenen Mittelohrkatarrh zu beseitigen, bevor bleibende Veränderungen in der Trommelhöhle sich
entwickeln können, welche später eine
Heilung der
Schwerhörigkeit ausschließen.
Bei
Kindern können Mittelohrkatarrhe ohne subjektive
Symptome schleichend verlaufen; sie entstehen meist durch Nasenrachenkatarrhe,
Tonsillarhypertrophie und adenoide
Vegetationen und sind durch von Zeit zu Zeit wiederholte Untersuchungen des
Gehörorgans
zu ermitteln. Verdächtig ist namentlich das anhaltende Atmen durch den geöffneten
Mund, bei welchem
ärztliche Untersuchung des Nasenrachenraums und der
Ohrtrompete erforderlich ist, um so mehr, als mit Nasenrachen- und Ohrenkatarrhen
behaftete
Kinder denkfaul sind und große Unlust zum Lernen an den
Tag legen.
Diese
Symptome schwinden nach
Heilung der
Katarrhe. Die im
Gefolge von Scharlachfieber mit
Diphtheritis sich entwickelnden Nasenrachenaffektionen
greifen oft auf das Mittelohr über und veranlassen tiefgreifende Zerstörungen. Zur Verhütung dieses
Übergreifens, welches zu hochgradiger
Schwerhörigkeit und
Taubheit führt, ist der Nasenrachenraum während der Erkrankung
zwei- bis dreimal täglich durch Eingießen oder Einatmen zerstäubter, wässeriger, 1-2proz.
Lösungen von
Borsäure oder
Resorcin in die Nasenhöhle oder durch Einblasen von Borsaure- oder Jodolpulver
durch die Nasenöffnung aseptisch zu machen. Auch ist das
Trommelfell bei den Infektionskrankheiten öfter zu untersuchen.
Die
Reinigung des
Ohres wird häufig in sehr unrationeller
Weise betrieben. Das
Ohrenschmalz wird unter normalen Verhältnissen
durch die Kieferbewegungen, welche sich auf den knorpeligen Gehörgang
übertragen, gegen die äußere Ohröffnung hingeschoben
und fällt meist in halbgetrocknetem Zustand aus dem
Ohr
[* 14] heraus.
Bei den üblichen Reinigungsverfahren durch Einschütten von
Wasser ins
Ohr,
Bohren mit dem Handtuch, mit Ohrlöffeln,
Schwämmchen
etc. wird das
Ohrenschmalz meist nur in die tiefern Teile des Ohrkanals geschafft, wo es sich zusammenballt und schließlich
den Ohrkanal verstopft. Solche Ohrenschmalzpfropfen kommen ungleich häufiger bei
Personen vor, die auf
Reinigung ihrer Gehörgänge besondere Sorgfalt verwenden, als bei solchen, welche dies nicht thun. Nur, wo bei besonderer
Beschaffenheit des Gehörganges oder des
Ohrenschmalzes die natürliche Beseitigung des letztern nicht ausreicht, muß dasselbe
von Zeit zu Zeit, mindestens halbjährlich, durch Einträufeln von verdünntemGlycerin erweicht und durch
kräftiges Ausspritzen entfernt werden.
Die
Entfernung von Ohrenschmalzpfropfen mit
Pinzette oder Ohrlöffeln ist gefährlich und zu unterlassen.
Jucken des äußern
Gehörganges veranlaßt
Kratzen, welches zu übler Angewohnheit werden kann und nicht selten Aufschürfungen der
Haut
[* 15] und sehr
schmerzhafte, mit
Eiterung verbundene Gehörgangsentzündungen herbeiführt. Viele
Menschen sind gegen
das Eindringen von kaltem
Wasser in den Gehörgang sehr empfindlich, in unmittelbarer
Folge dieses Eindringens von
Wasser beim
Baden,
Schwimmen oder nach Kopfdouchen entstehen heftige
Entzündungen des
Trommelfells und der Mittelohrauskleidung, welche
ohne
Verletzung des
Trommelfells heilen oder zu eiteriger Mittelohrentzündung mit Durchbohrung des
Trommelfells führen. Am
häufigsten geschieht dies bei
Personen mit gerade gestreckten, weiten Gehörgängen, wo die kalte
Flüssigkeit
leicht mit einem
Stoße gegen das
Trommelfell vordringt. Es ist deshalb empfehlenswert, beim
Gebrauch kalter
Fluß- oder
Seebäder
die Gehörgänge mit durchfetteter
Baumwolle
[* 16] so zu verschließen, daß die
Pfropfen
[* 17] beim Untertauchen nicht herausgespült
werden können.
Auch bis zumTrommelfell eindringende kalte Luftströme können, namentlich wieder bei
Personen mit gerade
gestreckten, weiten Gehörgängen,
Entzündungen des
Trommelfells und des Mittelohrs herbeiführen. Solche
Personen, deren
Gehörorgan
gegen
Wind,
Kälte,
Feuchtigkeit empfindlich ist, sollten bei stürmischem, feuchtem
Wetter
[* 18] die äußere Ohröffnung im
Freien
leicht mit
Baumwolle verstopfen. Dies empfiehlt sich auch für alle Individuen, bei denen früher ein
Ohrenleiden bestand, während bei ruhigem
Wetter, in geschlossenen
Räumen und bei
¶
mehr
Personen ohne abnorme Empfindlichkeit im Ohr jeder Schutz der Gehörgänge überflüssig ist. Starke Schallerschütterungen führen
bei Kanonieren, Jägern, Schützen häufig zur Ertaubung. Besonders gefährlich sind Schießübungen in gedeckten und halbgeschlossenen
Schießständen. Heftiges Ohrensausen mit vorübergehender, aber auch bleibender Schwerhörigkeit sind nach solchen Schießübungen
keineswegs selten, und bei Wiederholungen kommt es zu bleibenden Gehörstörungen.
Schädliche Wirkung zu starken Schalles kann nur durch möglichst dichte Verstopfung der Gehörgänge hintangehalten werden.
Man benutzt dazu fest zusammengeballte und durchfettete Baumwollpfropfen oder olivenförmige Obturatoren aus Metall oder Hartkautschuk.
Die intensiven Geräusche, denen Schlosser, Kesselschmiede und andre Gewerbtreibende ausgesetzt sind, veranlassen Reizung und
Lähmung des Gehörnervs, welche ebenfalls nur durch Verstopfung der Gehörgänge zu vermeiden sind.
Auch der Lokomotivpfiff und das bei Schulkindern vorkommende Hineinpfeifen ins Ohr (mit kleinen Pfeifen) kann sehr schädlich
werden. Das Spielen mit derartigen Pfeifen muß in Schulen streng untersagt werden. Bei Nasenrachenaffektionen ist große Vorsicht
geboten, um der Entwickelung konsekutiver Mittelohrkatarrhe vorzubeugen. Auch akute chronische Ekzeme der
Kopfhaut greifen zuweilen auf die Ohrmuschel und den äußern Gehörgang über und führen zur Hypertrophie und Verdickung
der Ohrmuschel und zur Verengerung des äußern Gehörganges. Alle Ohrerkrankungen werden um so sicherer mit Erfolg bekämpft,
je früher eine entsprechende Behandlung derselben eingeleitet wird. Besonders zu warnen ist aber vor der
Anwendung aller Hausmittel, wie Eintröpfeln von Ölen oder Pflanzensäften, Einleiten von Dämpfen aus reinem Wasser oder Theeaufgüssen,
durch welche jedenfalls mehr geschadet als genützt werden kann.