erwarb 1871 mit der
Schrift
»De Iove Homerico« die philosophische Doktorwürde, ward zuerst als
Lehrer der Luisenstädtischen
Gewerbeschule in
Berlin
[* 2] angestellt, 1876 aber an das neubegründete askanische
Gymnasium berufen. Seine litterarische Thätigkeit
galt zunächst vorzugsweise
Jean Paul, dessen erneute Geltung und Würdigung ihm Herzenssache ward. Nacheinander schrieb er:
»JeanPaul und seine Zeitgenossen« (Berl. 1876),
àpoint,Ausdruck im Wechselverkehr, s. v. w. genau auf den
Punkt.
Wechsel werden Netto à point gekauft
und Netto à point ausgestellt, wenn sie von den Käufern in bestimmten Beträgen verlangt und von den Verkäufern
in den gewünschten Beträgen ausgeschrieben werden.
Der
Bankier, welcher eine gewisse
Summe an einem andern Platze auszuzahlen
hat, schreibt so viele
Appoints in
Wechseln aus, bis dieseSumme voll wird.
Galvanisch vernickelte, noch mehr nickelplattierte Geräte haben in der neuesten Zeit weite
Verbreitung in der
Küche gefunden. Die schöne
Farbe, die große
Härte und Politurfähigkeit und die Widerstandsfähigkeit
gegen lösende und oxydierende Einflüsse von
Luft,
Wasser und schwachen
Säuren befähigen das Nickel für solche Verwendung in
hohem
Grade. Allerdings ist festgestellt, daß
Säuren aus Nickelgeräten Nickel aufnehmen, selbst
Milch wird
bei längerm Stehen in solchem
Geschirr nickelhaltig.
Die
Wiener Sanitätsbehörde hat daraufhin die Verwendung vernickelter Kochgeschirre für bedenklich erklärt. Jedenfalls
wirken aber Nickelsalze viel weniger giftig als
Kupfersalze, und längere Zeit
fortgesetzte
Aufnahme kleiner Nickelmengen erwies
sich als unschädlich. 0,20 gNickelsulfat und 0,18
g
Nickelchlorür erzeugen bei vielen Individuen
Übelkeit und
Erbrechen. Vernickelte
Geschirre können unbedenklich für die
Küche empfohlen werden, nur sollte man sie nicht ganz sorglos und jedenfalls nicht zur längern
Aufbewahrung von
Speisen und
Getränken benutzen.
Die Handelsflotte betrug 1890: 500 Segelschiffe von 388,003 cbm und 110 Dampfboote von 311,170 cbm, zusammen 610 von 699,173
cbm. Schiffsverkehr: Eingelaufen mit Ladung 8348 von 13,873,000 cbm (96 Proz.), in Ballast 738 von 583,000 cbm (4 Proz.). Ausgelaufen
mit Ladung 6045 von 8,468,000 cbm (58,7 Proz.), in Ballast 2973 von 5,946,000 cbm (41,3 Proz.). Anteil der
vornehmsten niederländischen Häfen am Schiffsverkehr:
Geschichte. Durch den Rücktritt des Kolonialministers Keuchenius wurden Veränderungen im Ministerium notwendig. Die Ultramontanen
beanspruchten eine Berücksichtigung durch Aufnahme eines dritten Katholiken in dasselbe. Doch glaubten die Antirevolutionäre
auf sie keine Rücksicht nehmen zu müssen, und während der bisherige Minister des Innern und Vorsitzende
im MinisteriumMackay die Kolonien übernahm, wurde für das Innere de Savornin Lohman, einer der entschiedensten Antirevolutionäre,
berufen, dessen Hauptaufgabe die Ausführung des neuen Schulgesetzes und die Vernichtung der konfessionslosen Schule
war.
Obwohl MackayIndien nicht aus eigner Anschauung kannte und daher über Kolonialfragen nur mangelhaft unterrichtet
sein konnte, und obwohl die Verhältnisse in Indien, namentlich in Atschin, keineswegs günstig lagen, so wurde ihm doch das
Budget bewilligt. In Atschin brachen von neuem Aufstände aus, die Atschinesen machten einen erfolgreichen Angriff auf den niederländischen
Schutzstaat Edi. In Javagab es infolge der schlechten Kaffeeernte eine beträchtliche Mindereinnahme,
und der Generalgouverneur Pynakker Hordyk forderte seine Entlassung, weil die von ihm der schwer bedrängten indischen Zuckerindustrie
bewilligte Ermäßigung der Eisenbahntarife von dem Minister nicht genehmigt wurde. In Surinam lag die niederländische Regierung
in Streit mit Frankreich über einen bisher von ihr beanspruchten Landstrich, in welchem sich Gold
[* 34] gefunden
und den darauf die Franzosen besetzt hatten; zwar vereinigte man sich, die schiedsrichterliche Entscheidung dem Zaren zu übertragen,
einstweilen aber breiteten sich die Franzosen aus.
Im Innern waren die Antirevolutionäre und die Ultramontanen bemüht, die öffentlichen konfessionslosen Schulen durch neuerrichtete
kirchliche zu verdrängen und, wo dies nicht möglich war, Einfluß auf die erstern zu gewinnen; die
Anschauungen der reformierten Orthodoxen gaben sich in ihrer Opposition gegen das Impfgesetz kund, das sie eine »Vergewaltigung
des christlichen Gewissens« nannten. Im Juni legte die Regierung den Kammern endlich den Gesetzentwurf über die neue Heeresorganisation
und die Militärdienstpflicht vor: danach sollte das Heer künftig 115,000 Mann mit einer Reserve von 50,000
Mann stark sein;
die Dienstpflicht muß persönlich geleistet werden und dauert für die Marine sechs, für das Landheer acht
Jahre, woran sich eine fünfjährige Dienstpflicht für die Landwehr schließt;
Theologen (auch katholische Ordensmitglieder),
einzige Söhne, Ehemänner und Witwer mit Kindern sollten frei sein, Brüder miteinander tauschen dürfen.
Die Dienstpflichtigen zerfallen in vier Kategorien:
1) solche, welche vollständig einexerziert werden (1-1½ Jahre), 2) die drei Monate bei den Depottruppen zu üben haben,
3) und 4) Ergänzungsreserven; jährlich sollten 16,300 Mann durch das Los eingestellt und bei der Land- und Seemacht
eingeübt werden. Der Dienst beim Landsturm dauert bis zum 40. Jahre. Die Mehrkosten der neuen Organisation wurden auf 1,322,000
Gulden jährlich angeschlagen. Die Ultramontanen sprachen sich aufs heftigste gegen den Gesetzentwurf aus, obwohl der Kriegsminister
Bergansius zu ihrer Partei gehörte, und erklärten, daß sie sich die Einführung der persönlichen Dienstpflicht
nie und nimmer gefallen lassen würden; die Antirevolutionäre traten ebenso entschieden für sie ein. In der Thronrede, mit
welcher die Regierung16. Sept. die Session der Generalstaaten eröffnete, betonte sie die Dringlichkeit des Militärgesetzes. Die
Finanzen des Mutterlandes wiesen einen Überschuß von 2 Mill. für das neue Etatsjahr auf, während
das BudgetIndiens einen Fehlbetrag von 20 Mill. hatte wegen der mißratenen Kaffeeernte.