»Im
Schatten
[* 3] des
Eiffelturms« (das. 1890), sowie zahlreiche andre
durch Quellenkenntnis und glänzenden
Stil ausgezeichnete historische und kritische Abhandlungen.
Nach
RobertKoldewey, der in den
Jahren 1885 und 1886 die antiken Reste der
InselLesbos
untersucht hat (vgl. dessen »Die antiken Baureste
der
InselLesbos«, Berl. 1890), lag der älteste Teil der Stadt Mytilene mit der
Akropolis,
[* 4] deren
Stelle heute die 1373 von
Franz Gatelusi
erbaute
Burg einnimmt, auf einer bis 55 m hohen kleinen
Insel an der Ostküste von
Lesbos. Die größere,
aber jüngere Hälfte der Stadt lag auf
Lesbos selbst, von dem andern Teil durch einen heute zu festem
Lande gewordenen
Sund
getrennt.
Zwei oder drei
Brücken
[* 5] verbanden beide Stadtteile. Der
Lauf der antiken, aus dem 5. Jahrh.
v. Chr. stammenden Stadtmauer läßt
sich im W. noch genau verfolgen; sie setzt sich auf den
Dämmen fort, welche den nördlichen
Hafen einschlossen, so daß dieser
also innerhalb der Stadt lag. Erst zu Anfang dieses
Jahrhunderts kam dieser nördliche
Hafen zu gunsten des südlichen außer
Gebrauch. Von antiken Gebäuden läßt sich außer zerstreuten
Fragmenten nur die Stätte des
Theaters nahe
der höchsten
Stelle der Westhälfte der Stadt nachweisen; herrlich gelegen, mit umfassender Aussicht und prachtvoll ausgestattet,
gewährte es bei 107 m
Durchmesserca. 10,000
PersonenRaum.
Sonst sind noch die römische
Wasserleitung,
[* 6] welche von W. her von den
Quellen am
Hag.
Ilias kommt, und die
Nekropolen vor dem
Nord- und Südthor der Westhälfte der Stadt zu nennen. Der
UmfangMytilenes betrug 5 km, ihr Flächeninhalt 140
Hektar
(für das perikleische
Athen
[* 7] sind die entsprechenden
Zahlen 6 km und 220
Hektar), und das meiste davon war bebaut. Mytilene war somit
weitaus die bedeutendste Stadt derInsel, zu deren
Blüte
[* 8] besonders der treffliche, von N. wie von S. her
zu erreichende
Hafen beitrug, ein Vorteil, der durch die Versandung des Meeresarmes für immer vernichtet ist.
Edmund, poln. Romanschriftsteller, geb. auf dem väterlichen
Gut bei
Gostyn im Posenschen, absolvierte das
Gymnasium in
Posen,
[* 9] lebte von 1875 bis 1879 als
Hauslehrer in
Paris
[* 10] und
Rom,
[* 11] dann
in
England, wo er 1884 an der irischen
Royal University den
Grad eines
Magister artium und eine Professur
an dem
Lyceum zu
Waterford erlangte. Seit 1886 lebt Naganowski in
London.
[* 12] Seine erste
Erzählung: »Hessy O'Grady«, aus dem
Treiben der
irischen Verschwörer, die 1886 in der »Bibliotheka Warszawska« erschien
(in Buchform 1889),
erweckte allgemeines
Interesse.
Gleichen Beifall fand sein zweiter
Roman: »Das allmächtige
England«
(Lemberg
[* 13] 1890,2 Bde.; beide
erschienen englisch in
Boston),
[* 14] sowie eine
Serie von
Novellen. Naganowski ist einer der begabtesten unter den jüngern polnischen Romanschriftstellern.
Nach dem
Tode von
Weisbach 1871 und
Bruhns 1881 lag Nagel neben der Vollendung seiner eigentlichen Aufgabe
nicht nur die Vollendung des Landesnivellements ob, sonden er mußte auch die astronomischen
Beobachtungen ergänzen und berechnen
und die Drucklegung der ganzen
Arbeit besorgen. Diese erschien unter dem
Titel: »Astronomisch-geodätische
Arbeiten für die
europäische
Gradmessung«
[* 18] in vier Abteilungen: 1.
Abt.: »Die
GroßenhainerGrundlinie« (Berl. 1882);
[* 19]
(Stellung im
System). Eine
Reihe von
Charakteren berechtigt zu demSchluß, daß die Nagetiere stammgeschichtlich
mit den
Beuteltieren verwandt sind und aus diesen sich entwickelt haben. Die Zahnbildung der Nagetiere zeigt eine auffallende
Parallele
[* 20] mit der der
Beutler, und die
Reihe der Umbildungen, die das
Gebiß im Verlauf der
Entwickelung erlitten, läßt sich
von den känguruhartigen
Beutlern in einfachem Wege zu den Nagern verfolgen. Die für die
Beuteltiere
[* 21] charakteristische
Bildung des
Unterkiefers, der durch den horizontal nach innen springenden Kieferwinkel ausgezeichnet ist, ist auch bei den
Nagern noch angedeutet, indem bei
Eichhörnchen,
Mäusen und
Siebenschläfern die hintere
Ecke des
Unterkiefers eine mehr oder
weniger stark ausgeprägte
Beugung
[* 22] zeigt; umgekehrt zeigt sich bereits bei echten
Beutlern das Bestreben,
den Kieferwinkel von der einwärts gerichteten horizontalen
Lage in eine mehr vertikale überzuführen und ihn in die gleiche
Ebene wie den aufsteigenden
Ast zu bringen.
An den ehemaligen
Besitz einer
Kloake, die die
Beuteltiere auszeichnet, erinnert bei den Nagern die nahe gegenseitige
Lage der
äußern Öffnungen des Urogenitalapparats und des
Afters, die beinahe zusammenfließen und von gemeinsamen
Sphinkteren umfaßt
werden. Bei
Beutlern und Nagern münden die beiden
Hörner des
Uterus mit getrennten Öffnungen in die
Vagina, und beiden kommt
die größte Zahl der Brustzitzen zu. Von weitern anatomischen Verhältnissen sind die
Ähnlichkeit
[* 23] desKehlkopfes,
die
Ähnlichkeit in der äußern Form und
Struktur des
Gehirns und die
Anordnung der
Spinalnerven am
Rückenmark hervorzuheben.
Neben diesen anatomischen Befunden sprechen vielfache und auffallende
Ähnlichkeiten, welche während der Embryonalentwickelung
der
Beutler und Nager auftreten, dafür, daß die Nager
in direkterLinie mit den
Beuteltieren verwandt sind.