als menschliches
Nahrungsmittel
[* 2] im frischen oder pasteurisierten Zustand (7-8
Pf. das
Liter mit 0,35-0,5 Proz.
Fett), gebräuchlicher
die Erzeugung von Magerkäse, seltener von halbfetter
Ware und die Verfütterung an Jungvieh und
Schweine.
[* 3] Zu letzterm
Zwecke
hat
man in neuerer Zeit
Emulsionen von Magermilch mit Leinsamenöl,
Margarin oder andern billigenFetten in
eignen Emulsionierungsapparaten versucht. Bei der dänischen Milchzentrifuge läßt sich nach Abnahme des Magermilchschälrohrs
die Emulsionierung ohne weiteres vornehmen. Die mit
Fett, besonders mit
Oleomargarin emulsionierte Magermilch dient auch zur
Herstellung von sogen. Kunstfettkäsen. In neuerer Zeit wird aus der MagermilchKefir dargestellt.
vegetabile, nach Lahmanns Angaben hergestellteEmulsion aus
Mandeln und
Nüssen, welche als
Zusatz zu Kuhmilch dienen und bewirken soll, daß der
Käsestoff der
Milch bei seiner Gerinnung im
Magen
[* 4] infolge der bessern
mechanischen Verteilung durch die Samensubstanz und das
Öl derSamen
[* 5] in sehr feinen Flocken sich ausscheidet und mithin den
Verdauungssäften zugänglicher wird. Stutzer will in der That eine bessere
Verdauung des
Käsestoffs unter
Zusatz der
Emulsion erzielt haben. Die »vegetabile«Milch, vegetabile enthält
20,62 (25,88)Wasser, 12,00 (10,06) Stickstoffsubstanz, 34,72
(18,71)Fett, 31,03 (43,66) stickstofffreie Extraktstoffe, 1,62
(1,69)Asche.
Auf
Antrag des freisinnigen Abgeordneten
Rickert beschloß der deutsche
Reichstag
eine Abänderung der Militärstrafgerichtsordnung dahin, daß verabschiedete
Offiziere künftighin der
Militärgerichtsbarkeit
nicht mehr unterworfen sein sollten.
Dieser Gesetzesvorschlag fand die Zustimmung des
Bundesrats und erhielt durch
Reichsgesetz
vom die Gesetzeskraft, indem gleichzeitig die entgegenstehenden Bestimmungen der Strafgerichtsordnung für das
preußischeHeer vom und der bayrischen Militärstrafgerichtsordnung vom aufgehoben
wurden.
(Kriegstelegraphie). Die optische Telegraphie hat sich besonders in den Kolonialarmeen
außerordentlich bewährt, so daß dieselbe zur Zeit auch in verschiedenen
Landarmeen größere Bedeutung erlangt, weil man
vielfach von der
Ansicht ausgeht, daß im
Falle des Versagens der elektrischen Telegraphie eine Verständigung mittels eines
sorgfältig vorbereiteten und gut bedienten, bei
Tag undNacht wirkenden
Signalsystems ermöglicht werden
muß, z. B. zwischen eingeschlossenen
Festungen, und daß auch in
Gefechten die Truppenteile sich sowohl untereinander als
mit der Oberleitung jederzeitig verständigen müssen, da das
Strecken von elektrischen
Kabeln vielfach auf Schwierigkeiten
stoßen wird.
In
Frankreich legt man besondern Wert auf die
Ausbildung der
Infanterie undKavallerie im Signalwesen, welches
besonders im Vorpostendienst auf
Entfernungen von über 600 m zur Anwendung kommen soll. In
Italien
[* 8] hat man die optische, aus
Flaggen-, bez. Laternensignalen bestehenden
Telegraphen
[* 9] auch bei größern Friedensübungen zur Verständigung der Truppenteile
mit gutem Erfolg benutzt und zwar unter gleichzeitiger Verwendung von
Raketen- und Knallsignalen. In
Nordamerika
[* 10] ist die Verijsche
Signalpistole eingeführt, welche bis auf
Höhen von 100 m beim Herabfallen in verschiedenen
Farben leuchtende
und auf 25 km sichtbare Explosivgeschosse verfeuert. Außerdem sind die bei der
Marine schon seit langer Zeit in Benutzung
befindlichen, mittels einer Petroleumlampe oder mittels Magnesiumlichts bethätigten Lichtblitzapparate zu erwähnen, welche
bis auf 50 km
Entfernung wirken, und bei denen gleichfalls wie bei andern optischen
Apparaten das Morsesystem zur Anwendung
kommt.
Elektrische
[* 11] Telegraphie. In
Deutschland
[* 12] ist durch die Errichtung einer 5.
Kompanie beim
Garde-Pionierbataillon für eine raschere
Mobilmachung der Telegraphenabteilungen gesorgt worden. In
Frankreich hat man 1889 das Telegraphenwesen durch die
militärische
Organisation der Staatstelegraphenverwaltung, durch gründlichere Vorbildung von Kavallerietelegraphisten, durch
praktische
Ausbildung der
Feldtelegraphie in
Algerien
[* 13] und durch
Telegraphenschulen wesentlich vervollkommt; für Telegraphie-,
Luftschiffer- und Brieftaubenwesen ist im
Generalstab eine besondere Abteilung gebildet, jeder Kavalleriedivision ist eine
aus 36 reitenden Telegraphisten bestehende Abteilung überwiesen. In
Österreich
[* 14] sind 1889 dieEisenbahn-
und Telegraphenkompanien verstärkt, desgleichen in Rußland, welches jetzt 17 Telegraphenparke sowie eine galvanische
Kompanie
besitzt, bei welcher sich auch die Luftschifferabteilung befindet.
Jeder
Park zählt im
Frieden 4
Offiziere, 54 Mann und führt etwa 69 km Leitungsmaterial mit sich (Kriegsstärke im ganzen 4335
Köpfe).
Italien zählt 6 Telegraphenkompanien, außerdem für den optischen und Signaldienst eine Spezialkompanie.
Besondern Wert hat man überall auf Beschaffung leichter, widerstandsfähiger Telegraphenkabel gelegt, dagegen die Verwendung
von Telegraphenstangen mit blankem
Draht
[* 15] möglichst eingeschränkt. Das
Gewicht für das
Kilometer der neuartigen
Kabel schwankt
zwischen 22 und 37 kg, während für das
Kilometer Vorpostenkabel (mit Hin- und Rückleitung) etwa 16 kg
genügen.
(franz., spr. -sihm), nur von
Münzen
[* 16] und
Medaillen gebräuchlich, bedeutet die Jahreszahl oder das Jahr,
in welchem die
Münzen geprägt worden sind.
seismologische Gesellschaft, schuf ein Netz von Beobachtungsstationen und konstruierte geeignete Apparate. Experimentelle Untersuchungen
mit Dynamit und fallenden schweren Massen führten ihn zur genauern Kenntnis der Erscheinungen, welche die Erderschütterungen
begleiten. Auch beteiligte er sich an den Studien über Mikroseismologie und schrieb: »Earth quakes and other earth
movements« (1886).