Frequenz des MarseillerHafens um 589
Schiffe
[* 2] zu-, dagegen der
Tonnengehalt um 303,896 T. abgenommen. An dem Gesamttonnengehalt
der Schiffahrtsbewegung von Marseille
[* 3] waren die
Dampfer mit 87½, die Segelschiffe mit 12½ Proz. beteiligt. Die einheimische Reederei
von Marseille umfaßt 240
Dampf- und 53 Segelschiffe. Der Warenverkehr beim
Zollamt vonMarseille, welcher im J. 1888 in der
Einfuhr 2,838,204, in der Ausfuhr 1,786,746 T. betragen hatte, hat sich in der Einfuhr um 241,517 T. (bei 9 Proz.)
vermindert, beim
Export dagegen um 34,960 T. (2 Proz.) vermehrt.
Die Abnahme der Einfuhr ist auf den verringerten
Verkehr mit den Häfen desSchwarzenMeeres (um 90,000
T. weniger, hauptsächlich wegen der verminderten Getreideeinfuhr, die im ganzen um 171,000 T. abnahm), mit
England (um 128,000
T. wegen der durch die erhöhten Kohlenpreise reduzierten Kohleneinfuhr), mit
Britisch-Indien und
Nordamerika
[* 4] (gleichfalls
wegen der verminderten Getreideeinfuhr) zurückzuführen. Mit den spanischen Häfen nahm der
Verkehr wegen gesteigerter Weineinfuhr
(infolge der schlechten französischen Weinlese) zu. Der
Verkehr mit den italienischen Häfen zeigt eine Abnahme um 102,000
T., eine natürliche
Folge der handelspolitischen Beziehungen beider
Länder. Diese Abnahme wird allerdings durch die Zunahme
des
Verkehrs mit
Algerien
[* 5] um 158,000 T. und mit
Tunis um 65,500 T. ausgeglichen. Zur Vervollständigung der
Hafeneinrichtungen ist im nördlichen Hafenbassin
(BassinNational) ein neues
Magazin (hangar) mit 11,500 qm
Grundfläche erbaut
worden.
bei niedern
Tieren. Man hatte bisher stillschweigend angenommen, daß die
List, den eignen
Körper mit allerhand
fremden Organismen, wie
Algen,
[* 12]
Schwämmen,
Polypen etc., zu bepflanzen, um sich besser zu verbergen, nur
den höher stehenden Dekapoden unter den
Krebsen, namentlich den
Einsiedlerkrebsen und
Krabben, eigen sei und ein Zeichen ihrer
höhern
Intelligenz abgabe, obwohl man schon lange wußte, daß einige Insektenlarven (wie die der Chrysopen und mancher
Schmetterlinge
[* 13] und
Käfer),
[* 14] ferner die
Seeigel und andre
Stachelhäuter
[* 15] dieselbe
Praxis befolgen.
Nunmehr hat
Walker
[* 16] diese instinktive
List auch bei einigen
Flohkrebsen beobachten können und zwar mit einigen besondern, der
Mitteilung werten Umständen. Er hatte eine Anzahl
Flohkrebse gefischt und in eine
Schale mit Seewasser ausgeschüttet, um
den
Fang genauer zu untersuchen. Unter den
Tieren fiel ihm ein
StückAlge auf, welches scheinbar eigenwillig
in dem
Wasser umherschwamm, sich gelegentlich zu
Boden setzte und dann wieder zu schwimmen begann. Die Untersuchung mit der
Lupe
[* 17] ergab, daß das Pflanzenstück von einer
Amphipode (Atylus Swammerdamii) umhergeführt
wurde, welche es mit den beiden
erstenPaaren der Lauffüße festhielt und sich auf dem
Boden unter demselben verbarg, da es viel größer
war als das
Tier selbst.
Dieser kleine
Krebs
[* 18] verhielt sich also den großen
Krabben und
Einsiedlerkrebsen ganz ähnlich, die mit großen Blättern über
ihrem
Rücken, wie mit Sonnenschirmen bewaffnet, am
Strande spazieren gehen, wie dies
Archer kürzlich wieder
bei einer Dorippe am
Strande von
Singapur beobachtet hat. Es besteht dabei der Unterschied, daß die
Krabben und
Seespinnen die
Fremdkörper mit den eigentümlich verkümmerten und nach dem
Rücken emporgerückten, hintersten Beinpaaren sowohl auf den
Rücken emporheben (wie
Weiß bei Dromia vulgaris in
Neapel
[* 19] beobachtete) als festhalten, während die
Flohkrebse
ihre Vorderfüße benutzen. Bei einer der obigen verwandten Art (Atylus falcatus) fand
Walker das erste Beinpaar und seine
mächtig entwickelten
Klauen durch
Dornen und
Tuberkeln geradezu zum sichern Festhalten der Maskierungsstücke umgestaltet.
Garstang und Poulton haben vor kurzem darauf aufmerksam gemacht, daß man bei dieser Schutzgewohnheit zwei
Gruppen unterscheiden müsse: solche
Tiere, bei denen es sich bloß um ein Verbergen unter gleichgültigen
Fremdkörpern handelt
(allokryptische und solche
Tiere, bei denen die
Fremdkörper wegen unangenehmer
Eigenschaften bekannt und gemieden sind (allosematische
Maskierung). Im erstern
Falle werden
Fremdkörper benutzt, die in der Umgebung vielfach vorhanden sind und daher
kein Aufsehen erregen, wie z. B. dort wachsende
Algen,
Hydroidpolypen u. dgl., oder
Dinge, die überhaupt keine Beachtung finden,
wie
Scherben, Muschelschalen und Reste abgelegter Krebspanzer, wie sie namentlich viele
Krabben über sich halten. ZU diesen
bloß nach
Versteck strebenden
Tieren gehören unter den Dekapoden die
Arten von Stenorhynchus,
Hyas, Dorippe,
Maja,
Pagurus laevis und
PagurusBernhardi in der
Jugend.
Die allosematische Maskierung benutzt dagegen auffallende, mit
Trutzfarben geschmückte
Tiere, die ein Zeichen (sema) geben, daß es
sich um ein »Rühr' mich nicht an« handelt. Hierher gehört die bekannte
Freundschaft der
Einsiedlerkrebse mit den
Seerosen, die sie auf ihrem Wohngehäuse ansiedeln (vgl.
Symbiose,
Bd. 15), und die
Gewohnheit der
Wollkrabbe (Dromia vulgaris), ihren
Rücken mit einem lebhaft orangerot gefärbten
Schwamm (Suberites
domuncula) zu bedecken, den auch manche Paguren als Schutzdach bevorzugen.
Diese
Tiere haben ihre Feinde namentlich unter den
Sepien und gewissen
Fischen, welche die
Einsiedlerkrebse aus ihren
Schalen
herausziehen, aber nicht leicht wagen, ein von einer
Seerose oder solchen
Schwämmen beschütztes
Tier anzugreifen.
Garstang überzeugte sich durch
Versuche, daß Meerfische nicht zu bewegen waren, Stückchen dieses
Schwammes anzurühren;
sie schienen vielmehr schon durch den bloßen
Geruch desselben vertrieben zu werden. Er rechnet dahin auch gewisse
Tunikaten
[* 20] und namentlich zusammengesetzteTunikaten, wie Atopogaster, mit denen Dromia excavata, nach v.
LendenfeldsBeobachtung, ihren
Rücken zu bepflanzen pflegt. Auch Dromia vulgaris benutzt statt des roten
Schwammes nach
Beobachtungen von
Waldow und
Harder häufig zusammengesetzte
Ascidien zu ihrer
Bedeckung. Die letztern zeichnen sich vielfach durch lebhafte
Farben und
eigentümlichen
Geruch aus, so daß auch sie geeignet sind, schon aus einiger
Entfernung erkannt und vermieden
zu werden.