Wirkung bedeutend stärker als bei andern
Metallen, wohl deswegen, weil
Platin die ultravioletten
Strahlen besser absorbiert.
Nimmt man als negative
Elektrode die Oberfläche einer
Flüssigkeit, so zeigt sich die
Wirkung großer bei gefärbten, d. h.
stark absorbierenden,
Flüssigkeiten als bei farblosen. Am stärksten ist die
Wirkung bei Nigrosinlösung.
Auch mit statischer
Elektrizität
[* 2] geladene
Leiter werden durch ultraviolettes
Licht
[* 3] beeinflußt. Eine negativ
geladene isolierte Zinkplatte verliert, wie Hallwachs gezeigt hat, von dem
Lichte einer Bogenlampe getroffen, ihre
Ladung sofort,
bei positiver
Ladung dagegen geschieht dies nur allmählich. Es ergibt sich ferner, daß bei dieser »lichtelektrischen
Entladung« von der Oberfläche der Metallplatten negativ elektrische Teilchen abgestoßen werden,
indem durch das ultraviolette
Licht eine Zerstäubung des Metalls bewirkt und dessen Oberfläche rauh gemacht wird.
Hallwachs hat ferner nachgewiesen, daß isolierte und vorher zur
Erde abgeleitete Metallplatten durch Bestrahlung mit ultraviolettem
Lichte positiv elektrische
Ladung annehmen. Diese »lichtelektrische Erregung« steht mit der »lichtelektrischen
Entladung« derart im Zusammenhang, daß die Bestrahlung den Weggang der negativen
Elektrizität von dem
Leiter begünstigt und diesen positiv geladen zurückläßt.
Seit 1870 Mitglied des Abgeordnetenhauses,
seit 1871 des
Reichstags,
schloß er sich der Zentrumspartei an und gehört zum demokratischen
Flügel der Ultramontanen.
[* 12] 5)
Alois,
Prinz, legte im J. 1890 sein Abgeordnetenmandat nieder und zog sich aus persönlichen Rücksichten
vom politischen
Leben zurück, wurde aber 1891 bei den
Neuwahlen als antisemitischer
Kandidat in
Wien
[* 13] wieder gewählt. - Zu
Ehren
des
FeldmarschallsJosephWenzelLorenz,
Fürsten von Liechtenstein, erhielt 1888 das österreich. Korpsartillerieregiment
Nr. 9 seinen
Namen;
(Lieferzettel), an der
Börse die bei der Ultimoregulierung vom
Liquidationsbüreau ausgegebenen
Anweisungen
über Ablieferung von
Stücken mit Bezeichnung derjenigen, an welche zu liefern ist.
Wer von einem
Papier mehrStücke
zu beziehen als zu liefern hat, fügt über den Nettobetrag der von ihm zu empfangenden
Stücke seinem
Skontro Empfangsbeläge
bei, welche als Lieferscheine an diejenigen ausgegeben werden, welche nach dem Nettoergebnis ihrer Skontri zu liefern
haben.
welches aus einem genügend widerstandsfähigen Jutegewebe, der eigentlichen Linoleummasse und einer Farbendecke
besteht, wird in der
Weise hergestellt, daß man die
Masse in bestimmter
Dicke mit dem
Gewebe
[* 33] durch
Pressen verbindet und darauf
mit
Farben bedruckt. Die
Masse selbst muß demgemäß knetbar, klebrig und derart zusammengesetzt sein, daß sie
nach der Vereinigung mit dem
Gewebe vollständig erhärtet, ohne spröde zu werden. Den Hauptbestandteil dieser
Masse bildet
Leinöl, welches bei gewisser Behandlung zu einer zähen
Substanz austrocknet und dann mit festen
Körpern
(Harz, Korkpulver,
Sägemehl etc.) ein knetbares
Gemenge bildet, das durch weiteres Austrocknen die genannte
Beschaffenheit annimmt.
Lipochrome - Lippe
* 35 Seite 18.583.
Das Austrocknen erfolgt durch
Aufnahme von
Sauerstoff und liefert oxydiertes
Leinöl (Linoxyn), welches
auch den Hauptbestandteil der schnell trocknenden Leinölfarben ausmacht.
Walton kocht das
Öl in offenen oder bedeckten
Kesseln
auf freiem
Feuer bei 200-240° unter fortwährendem Umrühren mittels eines einfachen Rührwerkes, mischt es mit
Bleizucker,
erhitzt es auf 100-110° und pumpt es in ein hochstehendes
Gefäß,
[* 34] dessen
Boden siebartig durchlöchert
ist. Durch die Sieblöcher fließt das
Öl in einen kesselartigen Behälter, der von einem Luftstrom durchströmt wird, welcher
den Ölregen rechtwinkelig kreuzt. Zwei Seiten dieses Behälters erhalten zur Unterstützung des
Prozesses durch
Licht Glaswände.
Das unter dem Oxydationskessel sich ansammelnde, durch Wasserdampf von neuem erhitzte
Öl gelangt wieder
¶
mehr
zur Pumpe
[* 36] und dadurch so oft in das Bereich des Luftstroms, bis die Einwirkung den genügenden Grad erreicht hat. Nach einer
andern Durchführungsform wird das auf gleiche Weise vermischte und erhitzte Öl mittels einer Pumpe in einen langen Trog und
von diesem über eine ebenso lange Zunge in einem dünnen Strahle auf ein Schaufelrad von 50 cmDurchmesser
mit vier Schaufeln geschafft, welches sich 600mal in der Minute dreht und dadurch das Öl in einer mit Glas
[* 37] bedeckten Kammer zerstäubt,
der durch einen Ventilator ununterbrochen Luft zugeführt wird.
Das zerstäubte Öl fließt ebenfalls dem Kocher wieder zu, um bis zum erzielten Erfolg den Kreislauf
[* 38] zu
wiederholen. Zur eigentlichen Verwandlung des vorbereiteten Öls
[* 39] in Linoxyn dienen die Oxydierhäuser, welche zur Förderung
des Prozesses möglichst viel Tageslicht zulassen müssen und deshalb zum Teil aus Glaswänden bestehen. Nach der einen Methode
fließt das Öl in einen würfelförmigen Trog von 1 m Seite, über dem ein 0,9 m hoher Rahmen hängt, in
welchem ein baumwollenes Gewebe von 0,9 m Breite
[* 40] und etwa 66 m Länge in 70 horizontalen Lagen zwischen ebenso vielen horizontalen
Stäben in Entfernungen von 0,9 m hin- und hergezogen ist.
Der auf diese Weise mit dem Gewebe gefüllte Rahmen wird nun alle 24 Stunden einmal in den mit Öl gefüllten
Trog getaucht und nach der Tränkung der Gewebelagen mit Öl hinaufgezogen und, über dem Troge hängend, bei 30° der Luft ausgesetzt,
während das nicht anhaftende Öl in den Trog zurücktropft. In etwa 24 Stunden erhärtet die Schicht, welche durch Wiederholung
des beschriebenen Vorgangs im Verlauf von einigen Wochen zu 3-4 mmDicke anwächst und sodann von dem Gewebe
abgenommen und weiter verarbeitet wird.
Die andre Methode unterscheidet sich von der ersten nur dadurch, daß das Gewebe in langen, vertikalen Hängen aufgehängt ist
und von obenher mit Öl begossen wird, zu welchem Zwecke der Geweberahmen an einem Wagen befestigt ist,
der sich auf hoch gelegenen Schienen langsam unter einem dünnen Ölstrom von 1 m Breite hin und her bewegt. Durch abwechselndes
Übergießen und Oxydieren gewinnt man nach 4-6 Monaten eine Linoxynschicht von 10 mmDicke, die, von dem Gewebe abgenommen, mit
zwischengestreuter Schlämmkreide abgewickelt, aufbewahrt wird. Bei dem Verfahren von Parnacott wird das
Öl in großen stehenden Kesseln unter gleichzeitigem Durchtreiben von heißer Luft, welche ein fein gepulvertes Oxydationsmittel
(Bleiglätte, Bleizucker, Zinkvitriol etc.) mitreißt, anhaltend gekocht. Zur vollständigen Oxydation sollen nur 15-18 Stunden
erforderlich sein. Das Linoxyn wird im heißen Zustand aus den Kochern in flache Kühlschiffe abgelassen.
Zur Herstellung der Linoleumdeckmasse werden 100 Teile Linoxyn mit etwa gleichen Gewichtsteilen mehlfein gemahlenem Kork
[* 41] sowie
je nach Bedürfnis mit 25 bis 30 Teilen Harz (Kolophonium), auch Kaurigummi (10 Teile) und Mineralfarben (Ocker, Eisenrot etc.)
in mit Dampf
[* 42] geheizten Pfannen zusammengeschmolzen, worauf die Masse in einem mit Dampfmantel versehenen
Cylinder mit Rührwerk oder auf einem Walzwerk
[* 43] mit 2-3 hohlen, auf 150° erwärmten Walzen geknetet wird.
Man erhält sie in der Form eines dünnen Blattes, das entweder aufgerollt ohne weiteres zum Belegen des Gewebes verbraucht
oder zuvor mit Hilfe einer Stachelwalze in ein grobes Pulver zerrissen wird, welches ein gleichförmigeres
Fabrikat liefert. Behufs der Befestigung der Linoxynmasse auf dem Jutegewebe wird erstere auf 140-150° erwärmt, weil sie
bei dieser
Temperatur genügend festklebt, und dann unter starkem Drucke angepreßt. Zu diesen beiden Operationen dienen Auftragmaschinen,
welche aus Erwärmungs- und Preßapparaten zusammengesetzt sind.
Beide Apparate bestehen aus Hohlplatten- oder Hohlcylinderpaaren, die mit Dampf von 5 Atmosphären geheizt
werden. Bei den Plattenpressen wird die Masse mittels eines endlosen Drahtgewebes zugeführt und durch die klappenartige Bewegung
der obern Platte zu einem gleichmäßig dicken Blatte zusammengepreßt, welches darauf auf das von einer Walze sich abwickelnde
Gewebe geleitet und mit diesem durch die zur Vereinigung dienenden Walzen geführt wird. Aus der Heißpresse
läuft das Fabrikat durch ein mit kaltem Wasser gekühltes Walzenpaar und wird dann sofort aufgewickelt.
Das nun folgende sogen. Trocknen bildet den Abschluß des Oxydationsprozesses und geht demnach in besondern Trockenhäusern
bei 33° und fortwährendem Luftwechsel vor sich. Das Linoleum wird in diesen Häusern in derselben Weise in
langen Hängen aufgehängt, wie in der Tapetenfabrikation üblich ist, und nach dem Trocknen auf einer Walze aufgerollt. Das
Linoleum wird einfarbig und gemustert hergestellt und zwar im ersten Falle durch Zumischung von Erdfarben (Ocker, Eisenrot, Kasseler Braun
etc.) zu der Masse, im zweiten Falle durch Bedrucken mit Ölfarben nach dem in der Wachstuchfabrikation
üblichen Verfahren des Plattendruckes.
Für einzelne Verwendungszwecke stellt man auch Linoleummosaik (Inlaid Linoleum) her, indem man verschieden gefärbte
Streifen oder Massenteilchen nebeneinander auf das Grundgewebe bringt, oder vertiefte Prägungen mit gefärbter Masse ausfüllt,
oder endlich Figuren, die auf besondern Durchbruchmaschinen erzeugt werden, in gleich geformte Durchbrechungen
(wie eingelegte Arbeit) einlegt und mittels hydraulischer Pressen auf dem Gewebe befestigt. Nach dem Bedrucken oder Einlegen
erfolgt das letzte Trocknen in den genannten Trockenhäusern und damit das eigentliche Fertigstellen.
Das als Tapete zu Wandbekleidungen besonders fabrizierte Lincrusta-Linoleum ist nach Art der alten Ledertapeten
gepreßt und mit einer Rückendecke von Papier versehen, welches, mit Linoleummasse aufgekittet, das Grundgewebe gegen den
Einfluß der Feuchtigkeit schützt. Das Linoleum, welches in dem Kamptulikon seinen Vorläufer hat, verdankt seine schnelle und verbreitete
Aufnahme dem Umstand, daß es vollständig der Feuchtigkeit widersteht und sehr schlecht wärmeleitend ist,
wodurch es sich in hohem Grade zum Belegen von Fußböden eignet.