»Recherches historiques sur le système de Law« (1854);
»De pecuniis publicis apud Romanos« (1854);
»La question de l'or« (1858);
»Histoire des classes ouvrières en France depuis la conquête de Jules César jusqu'à la Révolution« (1859,2 Bde.,
mit der Fortsetzung: »Classes ouvrières depuis 1789«, 1867,2 Bde.);
»La France industrielle en 1789« (1865);
»L'étude et l'enseignement de la géographie« (1871);
»Précis d'économie politique« (5. Aufl. 1891);
»La population française. Histoire de la population avant 1789 et démographie
de la France comparée à celle des autres nations au XIX. siècle« (1889-91,3 Bde.),
ein bedeutendes Werk;
»La France et ses colonies« (Geographie und Statistik, neue Ausg. 1889);
»Les Alpes
et les grands ascensions« (1889).
Außerdem veröffentlichte er eine ansehnliche Reihe geographischer Lehrbücher, gab eine
neue Ausgabe von Brués »Atlas universel« (1875) heraus und leitete das Sammelwerk: »Géographie des départements« (seit 1873).
(bei den Abendländern Nikósia genannt), die Hauptstadt von Cypern, wird als Leukusia zum erstenmal im 6. Jahrh.
n. Chr. erwähnt, gelangte aber erst unter der Dynastie der Lusignans (1192-1489) zu Bedeutung und blieb von da an Hauptstadt
der Insel. Ihre Vorläuferin in vorphönikischer Zeit ist wahrscheinlich Ledroi (s. d.) gewesen. Nach E.
Oberhummer (»Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde«, Berlin, Bd. 25, S. 215) hat der Umstand, daß auch unter
den Türken Hauptort blieb, ihr in erster Linie ihr Gepräge gegeben, die »selten gleichmäßige Mischung von christlichen
und mohammedanischen, von romantisch-mittelalterlichen und echt orientalischen Elementen«. Nach der Zählung
von 1881 sind beide Religionen fast gleich stark vertreten: 5397 Mohammedaner und 5653 Griechen. 1885 wurde in Levkosía die erste
protestantische Kirche auf Cypern erbaut.
Alfred von, preuß. General der Infanterie, ein jüngerer Bruder des kommandierenden Generals des 6. Armeekorps
von Lewinski I., geb. zu Münster in Westfalen, wurde 1849 Sekondleutnant im 9. Infanterieregiment,
besuchte 1852-1855 die allgemeine Kriegsschule, wurde dann auf ein Jahr zum Generalstab kommandiert und 1858 zum Premierleutnant
befördert. 1860 zum 49. Infanterieregiment und 1862 als Hauptmann und Kompaniechef in das 64. Infanterieregiment versetzt,
nahm er in letzterer Stellung 1864 am Kriege gegen Dänemark teil.
Seine Leistungen (Gefecht an der Büffelkoppel 18. Febr. und Übergang nach Alsen) wurden durch zweimalige Ordensverleihung belohnt.
Nach Beendigung des Krieges ward er zum Generalstab des von Prinz Friedrich Karl befehligen 3. Armeekorps kommandiert. Als Adjutant
beim Oberkommando der dem Prinzen unterstellten ersten Armee machte er 1866 den Feldzug in Böhmen mit, nach
dessen Beendigung er zum Generalstabsoffizier der 5. Division und 1867 zum Major ernannt wurde. Im deutsch-französischen Krieg
nahm er insonderheit an den Kämpfen um Metz, an der Loire und an der Sarthe, in denen jene Division focht, hervorragenden Anteil. 1872 wurde
er zum Oberstleutnant und zum Chef des Generalstabes des 9. Armeekorps, 1874 zum Obersten, 1878 zum Kommandeur
des 19. Infanterieregiments, 1881 zum Generalmajor ernannt. Als solcher stand er an der Spitze der 9. Infanteriebrigade, 1885 trat
er an die der
4. Division. In letzterm Jahre ward er Generalleutnant, 1889 Gouverneur von Straßburg, im Januar 1890 General
der Infanterie und im November d. J. kommandierender General des 15. Armeekorps.
Jakob Anton, Schriftsteller, geb. zu Zweibrücken, studierte in Erlangen und Utrecht Theologie und Philosophie,
ward 1858 Pfarrer zu Trippstadt, 1860 zu Neustadt an der Hardt, trat 1888 als Mitglied in das königliche
protestantische Konsistorium zu Speier ein und ward zugleich zum Kreisscholarchen ernannt. Er schrieb: »Karl Friedrich Bahrdt,
sein Verhältnis zum Philantropinismus und zur neuern Pädagogik« (Neustadt a. H. 1870);
»Goethe zu Straßburg« (das. 1871);
»Joachim
Friedrich Campe«, ein Lebensbild (Braunschw. 1877,2 Bde.);
»Die Neustadter Hochschule (Collegium Casimirianum)«, Festschrift zur fünften Säkularfeier von Heidelberg
(Neustadt a. H. 1886).
Die Bevölkerung des Libanon, welcher 1889 zu einem eignen Wilajet (Dschebel Libnan) erhoben wurde, während er vorher
ein Sandschak des Wilajets Beirut gebildet hatte, setzte sich 1886 nach Hartmann zusammen aus 11,000 Mohammedanern, 200,000 Maroniten,
38,000 Drusen, 41,000 Griechisch-Orthodoxen, 25,000 Griechisch-Unierten, 11,000 Metawiles (Schiiten) und 1500 verschiedenen
Glaubens, meist Protestanten, zusammen 327,500 Seelen.
Heinrich, Komponist, geb. zu Harpersdorf bei Goldberg in Schlesien, Schüler von Karow in Bunzlau, dann
von Dehn in Berlin, Mosewius und Hesse in Breslau, wirkt daselbst als Kantor, Organist und Direktor des Sängerbundes;
er veröffentlichte Lieder für eine und mehrere Stimmen, insbesondere Männerchöre, und viele Klavierstücke.
Erscheinungen (aktinoelektrische Erscheinungen) wurden zuerst von Hertz beobachtet. Entfernt man die
kugelförmigen Elektroden eines Funkeninduktors oder einer Influenzmaschine so weit voneinander, daß eben keine Funken mehr
überspringen, so treten die Entladungen sofort wieder ein, wenn man die negative Elektrode durch einen
zweiten elektrischen Funken oder durch das Licht einer elektrischen Bogenlampe oder überhaupt durch Licht beleuchtet, welches
reich an Strahlen sehr kurzer Wellenlänge, insbesondere an ultravioletten Strahlen, ist.
Strahlen größerer Wellenlänge sind unwirksam, denn die Wirkung verschwindet, wenn man zwischen die Funkenstrecke und die
Lichtquelle einen durchsichtigen Körper bringt, welcher, wie Glas, Glimmer, Leuchtgas etc., die ultravioletten
Strahlen absorbirt, während Gips (Marienglas) und Bergkristall, die für ultraviolette Strahlen durchlässig sind, die Wirkung
nicht hindern. Die Bestrahlung der negativen Elektrode erleichtert nicht bloß die Entladung, sondern beeinflußt auch die
Art der Entladung.
Ist ein Telephon mit in die Leitung eingeschaltet, so läßt dasselbe während der Belichtung der Funkenstrecke
einen reinen Ton hören, der aber sogleich in ein Geräusch übergeht, wenn man durch eine zwischengeschobene Glasplatte die
wirksamen ultravioletten Strahlen abblendet. Auch die Zahl der Entladungen wird durch die Belichtung vergrößert. In Luft
ist die Wirkung des Lichtes am stärksten bei einem Druck von 30-40 mm Quecksilber, und nimmt sowohl bei Vergrößerung
als Verminderung des Druckes ab; unter 5,8 mm Druck ist keine Wirkung mehr bemerkbar. Auch das Material der Elektroden ist von
Einfluß; bei Platin ist die
mehr
Wirkung bedeutend stärker als bei andern Metallen, wohl deswegen, weil Platin die ultravioletten Strahlen besser absorbiert.
Nimmt man als negative Elektrode die Oberfläche einer Flüssigkeit, so zeigt sich die Wirkung großer bei gefärbten, d. h.
stark absorbierenden, Flüssigkeiten als bei farblosen. Am stärksten ist die Wirkung bei Nigrosinlösung.
Auch mit statischer Elektrizität geladene Leiter werden durch ultraviolettes Licht beeinflußt. Eine negativ
geladene isolierte Zinkplatte verliert, wie Hallwachs gezeigt hat, von dem Lichte einer Bogenlampe getroffen, ihre Ladung sofort,
bei positiver Ladung dagegen geschieht dies nur allmählich. Es ergibt sich ferner, daß bei dieser »lichtelektrischen
Entladung« von der Oberfläche der Metallplatten negativ elektrische Teilchen abgestoßen werden,
indem durch das ultraviolette Licht eine Zerstäubung des Metalls bewirkt und dessen Oberfläche rauh gemacht wird.
Hallwachs hat ferner nachgewiesen, daß isolierte und vorher zur Erde abgeleitete Metallplatten durch Bestrahlung mit ultraviolettem
Lichte positiv elektrische Ladung annehmen. Diese »lichtelektrische Erregung« steht mit der »lichtelektrischen
Entladung« derart im Zusammenhang, daß die Bestrahlung den Weggang der negativen Elektrizität von dem
Leiter begünstigt und diesen positiv geladen zurückläßt.