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und Kopien ausgeführter Arbeiten enthalten: »Kleine Möbel« [* 2] von Niederhöfer (Frankf. a. M., 100 moderne Entwürfe, 26 Tafeln);
von demselben Herausgeber: »Der Frankfurter Möbelbazar«;
»Dekorationen und Möbel von der deutsch-nationalen Kunstgewerbe-Ausstellung in München [* 3] 1888« (Stuttg. 1889,20 Taf.);
»Sammlung von kunstgewerblichen Objekten«, herausgegeben unter Mitwirkung des niederösterreichischen Gewerbevereins:
1) Interieurs (Wien [* 4] 1888),2)
Möbel (das. 1889); »Preisgekrönte und andre dekorative Holzarbeiten aus der Konkurrenz-Ausstellung des württembergischen kunstgewerblichen Vereins« (Stuttg. 1889); »Sammlung moderner Holzskulpturen aus der Preisbewerbung, veranstaltet 1886 vom Kunstgewerbeverein in Frankfurt [* 5] a. M.« (25 Taf.). Für die von Dilettanten vielfach betriebene Holzbrandtechnik liefert praktische und schöne Vorbilder J. ^[Josef] Tapper, »Entwürfe zu praktisch verwendbaren Objekten der Holzbrandtechnik, nebst Anleitung zur polychromen Ausführung derselben« (Wien 1888,40 Taf.). Handbücher für dieses Gebiet geben J. ^[Jacob] Stockbauer, »Die Holzschnitzerei und damit zusammenhängende Arbeiten« (Leipz. 1887),
und W. F. Decker, »A manual of industrial drawing for carpenters and other wood-workers« (New York 1885). Die Geschichte des französischen Renaissancemobiliars hat E. Bonnaffé in »Le [* 6] meuble en France au XVI. siècle« (Par. 1887) behandelt. Auf dem Gebiet der Goldschmiedekunst [* 7] ist ein lange erwartetes Werk erschienen, das die Marken und Zeichen der Goldschmiede enthält. Es ist: »Der Goldschmiede Merkzeichen« von Marc Rosenberg (Frankf. a. M. 1890). Eine Ergänzung bietet das »Dictionnaire des poinçons, symboles, marques et monogrammes des orfèvres« von Ris-Paquot (Par. 1890). Es ist weniger umfangreich als die Arbeit von Rosenberg und ist nur für Frankreich genau, für andre Länder sehr lückenhaft.
Den Übergang zu den Vorlagenwerken bilden Gmelins »Alte Handzeichnungen nach dem verlornen Kirchenschatz der St. Michaelshofkirche zu München« (Münch. 1888,20 Taf. in Lichtdruck). Das Werk enthält eine Fülle von Vorbildern aus dem 16. Jahrh. Technik und Geschichte der Schmuckindustrie behandelt das von dem Juwelier E. Fontenay geschriebene Werk »Les bijoux anciens et modernes« (Par. 1887,700 Abbildungen). Die ungewöhnlich reichen Schätze an alter Goldschmiedearbeit, welche aus ungarischem Privatbesitz auf der Ausstellung in Pest vereinigt waren, sind reproduziert worden in den »Chefs-d'œuvre d'orfèvrerie ayant figuré à l'exposition de Budapest« [* 8] (Par. 1884). Für vorbildliche Zwecke wertvoll sind ferner: »Der Metallschmuck in der Mustersammlung des bayrischen Gewerbemuseums in Nürnberg« [* 9] (1887) von Stockbauer und »Altindische Metallgefäße aus der Sammlung des bayrischen Gewerbemuseums« (Nürnb. 1889);
»Yeypore Enamels« von S. Jacob und T. H. Hendley (Lond., 28 Taf.).
Eine mit
Illustrationen versehene Geschichte des vor einigen
Jahren verkauften französischen
Kronschatzes gibt
Germain Bapst,
»Histoire des joyaux de la couronne
de
France« (Par. 1889,50 Abbildungen). Von weitern
Arbeiten
auf dem Gebiete der
Metallotechnik erwähnen wir: »Vorbilder für die Kleinkunst in
Bronze«,
[* 10] vom österreichischen
Museum 1884 herausgegeben;
»Ostasiatische Bronzegefäße in Umrissen« (Wien 1883) von H. Herdtle.
Historische Arbeiten sind das »Dictionnaire des fondeurs, ciseleurs, modelleurs en bronze et doreurs depuis le moyen-âge jusqu'à l'époque actuelle« von A. de Champeaux (Par. 1886). Die bisher wenig beachteten kleinen Bronzereliefs der Renaissance haben eine eingehende Besprechung erhalten in »Les plaquettes« von E. Molinier (Par. 1886,2 Bde.). Eine Geschichte der Goldschmiedekunst während der Zeit der Völkerwanderung gibt die Arbeit von J. ^[József] Hampel: »Der Goldfund von Nagy St. Miklos, genannt der Schatz des Attila« (Pest 1886). Dem berühmtesten Goldschmied des 16. Jahrh., Benvenuto Cellini, hat E. Plon eine ausführliche Biographie gewidmet, die eine gerechte Würdigung des früher überschätzten und nachher unterschätzten Künstlers enthält.
Auch für die Eisenarbeit, die seit der Reformbewegung des Kunstgewerbes sich wieder so blühend entfaltet hat, sind Vorbilderwerke erschienen. Die bedeutendsten sind: »Die Schmiedekunst [* 11] nach Originalen des 15. bis 18. Jahrhunderts« (Berl. 1884),
»Kunstschmiedearbeiten des 14. bis 18. Jahrhunderts« von Ehemann (das. 1884) und »Entwürfe für Schmiedeeisen und andre Metallarbeit im Stile des Rokoko nach G. Huquier« (das. 1889,30 Taf.). Eine neue geschichtliche Darstellung der Kunsttöpferei liegt vor in »La céramique« von Ris-Paquot (Par. 1888),
die aber über die Vorarbeiten von Garnier u. a. nicht hinausgeht. Ein ganz kurz gefaßtes Handbuch über dasselbe Thema hat O. v. Schorn herausgegeben: »Die Kunsterzeugnisse aus Thon und Glas« [* 12] (Leipz. 1888). Wichtige Spezialwerke sind: »Die kurmainzische Porzellanmanufaktur zu Höchst« von E. Zais (Mainz [* 13] 1887) und »Die Geschichte der kaiserlichen Porzellanfabrik in Wien« von J. ^[Jakob] v. Falke, die zugleich Abbildungen und den Katalog der entsprechenden Sammlung des österreichischen Museums enthält.
Eine richtige Darstellung der Bedeutung A. Hirsvogels für die Keramik [* 14] der Renaissance bringt Kunstgewerbliche Friedrich in »Augustin Hirsvogel als Töpfer« (Nürnb. 1885). Die Porzellanmanufaktur von Sèvres wird ausführlich besprochen in dem Werke: »Les manufactures nationales: Les gobelins, la savonnerie, Sèvres, Beauvais« von H. Havard und M. Vachon (Par. 1889,75 Taf.),
das vorwiegend mit der Textilkunst sich beschäftigt. Die Geschichte der Anfangsentwickelung der italienischen Majolikaindustrie behandeln E. Molinier in »La céramique italienne au XV. siècle« (Par. 1890) und Argnani in »Ceramiche faentine« (Faenza 1890),
der wichtiges Material durch Ausgrabungen in Faënza zu Tage gebracht hat. Die bei einer Ausstellung in Wien vereinigten orientalischen Porzellane sind abgebildet in der »Sammlung von Abbildungen keramischer Objekte aus dem nahen und fernen Orient« (Wien 1885). Das Werk enthält wichtige Aufsätze von Gonse, Du Sartel und Karabacek über die Keramik von Japan, [* 15] China und den mosleminischen Orient. Nur pädagogischem Zwecke dienen: »Die Elemente der Gefäßbildnerei mit besonderer Rücksicht auf die Keramik« (Münch. 1885) von L. Gmelin und »Öfen [* 16] von der deutsch-nationalen Kunstgewerbe-Ausstellung in München 1888« (Dresd. 1889).
Eine Geschichte der Glasindustrie verdanken wir E. Garnier: »Histoire de la verrerie et de l'émaillerie« (Tours [* 17] 1886). Die Venezianer Glasmacherei ist behandelt in dem vorzüglichen Werke von Urbani de Ghelthof: »Les arts industriels à Venise au moyen-âge et à la renaissance« (1885). Auch die deutschen emaillierten Gläser haben endlich eine Besprechung gefunden durch Kunstgewerbliche Friedrich: »Die altdeutschen Gläser« (Nürnb. 1884). Zahlreich sind hier die Vorbildersammlungen. Wir führen an: Schäffer und Roßteuscher, »Ornamentale Glasmalereien des ¶
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Mittelalters und der Renaissance« (Berl. 1885); H. Kolb, »Glasmalereien des Mittelalters und der Renaissance« (Stuttg. 1884,60 Taf.); »Meisterwerke schweizerischer Glasmalerei«, [* 19] herausgegeben vom historisch-antiquarischen Verein in Winterthur (Berl., 60 Taf., Lichtdruck). Ein brauchbares Handbuch ist die »Anleitung zur Kabinettglasmalerei« von H. Lehnert (Berl. 1887). Der von B. Bucher verfaßte Katalog der Glassammlung des österreichischen Museums enthält 12 Tafeln in Heliogravüre (Wien 1888).
Sehr reich ist auch für die Textilkunst gesorgt worden. Die Gobelins sind wieder von französischer Seite behandelt in der »Histoire de la tapisserie depuis le moyen-âge jusqu'à nos jours« (Tours 1886) von J. ^[Jules] Guiffrey, die Stickerei von Lady M. Alford in »Needle work as art« (Lond. 1886). Eine Auswahl schöner Spitzen aus Privatbesitz ist reproduziert in »Alte kunstvolle Spitzen auf der Ausstellung zu Brüssel [* 20] 1884« (Berl.). Webereien hat E. Kumsch in den »Stoffmustern des 17. und 18. Jahrhunderts« aus dem Dresdener Museum herausgegeben (Dresd. 1888,50 Taf., Lichtdruck). In Lieferungen erscheint »Die dekorative Kunststickerei«, Vorlagen, zum Teil nach alten Mustern gesammelt von Fr. Lipperheide (Berl. 1888). Alten Gemälden hat S. Sacher ^[richtig: Vacher (= Sydney [* 21] Vacher, 1854-1934)] Flachornamente entnommen: »Fifteenth century Italian ornaments chiefly taken from brocades and stuffs found in pictures in the national-gallery« (Lond. 1886,30 Taf.). Brauchbare Werke sind auch von E. Drahan: »Ornamentale Entwürfe für die Textilindustrie« und »Geometrische Ornamente [* 22] für die Textilindustrie« (Reichenberg [* 23] 1883).
Das Gebiet der Buchbinderei behandelt O. Uzanne in »La reliure moderne artistique et fantaisiste« (Par. 1887). Hier sind auch zu nennen die Vorbilder für die innere Buchausstattung: Kunstgewerbliche Lamprecht, »Initial-Ornamentik des 8. bis 13. Jahrhunderts« (Leipz. 1882,42 Tafeln),
C. Hrachowina, »Initialen, Alphabete und Randleisten verschiedener Kunstepochen« (Wien 1883),
und Derselbe, »Wappenbüchlein für den Kunsthandwerker« (Wien 1883).
An der Litteratur über Japan hat sich jetzt auch Deutschland [* 24] beteiligt. Von dem Werke von J. ^[Justus] Brinckmann: »Kunst und Handwerk in Japan« (Berl. 1889) ist erst der erste Band [* 25] erschienen, der von einzelnen Zweigen des Kunstgewerbes nur Malerei und Holzschnitt enthält. Mehrfach liegen aber bereits Vorbilder vor. So von Dolmetsch, »Japanische Vorbilder« (Stuttg., 50 Taf.),
die verschiedene kunstgewerbliche Gegenstände abbilden, ferner der »Japanische Formenschatz«, eine internationale Publikation von Bing (Leipz. 1889 ff.),
dessen Lieferungen ebenfalls gemischt Holzschnitte, Malereien und Geräte farbig abbilden, dann von E. Kumsch: »Japan-Album. Dekorative japanische Handzeichnungen aus dem königlichen Kunstgewerbemuseum in Dresden« [* 26] (Dresd. 1885). Die wichtigsten Werke für die Kenntnis der japanischen Kunst sind: »L'art japonais« (Par. 1883) von L. Gonse und »The pictorial arts of Japan« von Will. Anderson (Lond. 1886). Eine neue Geschichte der Keramik mit einem Katalog seiner Sammlung hat Bowes: »Japanese pottery« (Lond. 1890),
herausgegeben. Ein sehr brauchbares Nachschlagebuch für die Namen japanischer Regenten, Künstler, für die Geschichte, Mythologie und Marken ist »Ancien Japon« von G. Appert, Professor in Tokio [* 27] (Tokio 1888).
Schließlich führen wir von neu erschienenen Zeitschriften als die wichtigste das seit 1885 in Verbindung mit der »Zeitschrift für bildende Kunst« erscheinende »Kunstgewerbeblatt«, redigiert von A. Pabst (Leipz.),
an, das gleicherweise der Wissenschaft wie der Praxis dient. Nur für letztere bestimmt ist das »Fachblatt für Innendekoration« (Stuttg.).