»Archiv für Litteraturgeschichte« und die
Biographie »Bilderdyk, zyn
Leven en zyne Werken« (Amsterd. 1891). Auch besorgte er
Textausgaben von
SamuelCoster
(Haarlem
[* 2] 1883, mit Anmerkungen), von
Stücken von Broeckhuizen (1883),Hooft (1884), Bredero (1885).
Kollewyn lebt als Reallehrer in
Amsterdam.
[* 3]
(nicht offizielle) Bezeichnung für die Kolonialabteilung des
AuswärtigenAmtes in
Berlin, welch letzterer
seit sämtliche im
AuswärtigenAmte vorkommenden Angelegenheiten kolonialerNaturübertragen
sind. Neben den bereits vorhandenen drei Abteilungen (politische, handelspolitische und Rechtsabteilung) ist die vierte (Kolonial-)
Abteilung dazu berufen, in den eigentlichen Kolonialangelegenheiten unmittelbar unter der Verantwortlichkeit des
Reichskanzlers
zu fungieren, in dem der Abteilungsdirigent (seit GeheimerLegationsratKayser) dem
Reichskanzler unmittelbar
Vortrag
erstattet und unter der Bezeichnung
»AuswärtigesAmt, Kolonialabteilung« die von dieser Abteilung ausgehenden
Schriftstücke selbst zeichnet.
Soweit es sich dagegen um die allgemeine
Politik und um die Beziehungen zu auswärtigen
Staaten handelt, bleibt die Kolonialabteilung
dem
Staatssekretär des
AuswärtigenAmtes unterstellt. Wie aus den
Motiven zum Reichshaushaltsetat für das Jahr 1890/91 hervorgeht,
soll auf diese
Weise die völlige Loslösung der Kolonialsachen von dem
AuswärtigenAmte angebahnt, mithin
aus der Kolonialabteilung ein wirkliches Kolonialamt werden. Als sachverständiger Beirat für koloniale Angelegenheiten
ist der Kolonialabteilung ein
Kolonialrat (s. d.) beigegeben.
Die Sitzungsperiode, für welche die Ernennung jeweilig erfolgt, beträgt ein Jahr. Der Kolonialrat tritt
auf
Berufung des
Reichskanzlers zusammen. Den Vorsitz führt der
Leiter der Kolonialabteilung des
AuswärtigenAmtes oder der
mit seiner
Stellvertretung beauftragte Beamte der Kolonialabteilung. Der Kolonialrat hat sein
Gutachten über alle Angelegenheiten abzugeben,
welche ihm von der Kolonialabteilung
(Kolonialamt) überwiesen werden. Er kann aber auch über selbständige
Anträge seiner Mitglieder Beschluß fassen.
Der Kolonialrat wählt aus seiner Mitte einen ständigen
Ausschuß von drei
Personen, welcher außerhalb der
Sitzungen der Hauptversammlung
von der Kolonialabteilung um sein
Gutachten befragt werden kann. Mitglieder der Kolonialabteilung sowie Vertreter andrer Behörden
können mit beratender
Stimme den
Sitzungen beiwohnen, wofern hierzu die
Genehmigung des
Reichskanzlers vorliegt.
Die Mitglieder des
Kolonialrats versehen ihr
Amt als
Ehrenamt, doch erhalten die auswärtigen eine ihren baren Auslagen entsprechende
Vergütung.
[* 16] Wenn ein an einem Ende befestigter, gerader
Stab
[* 17] durch einen
Stoß in
Schwingungen
versetzt wird, so bewegt er sich in der von ihm und der Stoßrichtung bestimmten
Ebene. Erhält der auf diese
Weise aus seiner
Ruhelage gebrachte
Stab einen neuen, aber seitwärts erfolgenden
Impuls, so wird er jene
Ebene verlassen, aber auch nicht lediglich
dem neuen
Stoße folgen, sondern einen Weg beschreiben, welchen man als die Schwingungskomponente beider
Impulse bezeichnen kann.
Dieser Weg ist, wie ohne weiteres einleuchtet, abhängig 1) von der
Stärke
[* 18]
(Geschwindigkeit) jedes
Stoßes, 2) von dem
Winkel
[* 19] zwischen beiden Stoßrichtungen, 3) von dem
Zeitunterschiede zwischen dem ersten und zweiten
Stoße. Da nun die Kenntnis dieses
Weges für vieleZwecke der
Physik von Wichtigkeit ist, so hat man einen
Apparat konstruiert, welcher es
ermöglicht, diesen Weg insofern graphisch darzustellen, als er die
Projektion
[* 20] des obersten
Punktes des schwingenden
Stabes
auf die zu ihm (in der Ruhelage) rechtwinkelige
Ebene wiedergibt.
DiesenApparat zeigt die
[* 1]
Figur S. 488. Auf einem durch vier
Säulen
[* 21] B getragenen und genau horizontal gestellten
Brette befindet sich an der einen schmalen Seite die Pendelstange D, mit welcher der anderseits an den
Schnuren S aufgehängte
Schreibtisch E in
Verbindung steht. An der einen Breitseite des
Brettes ist eine andre Pendelstange G so angeordnet, daß ihre
Schwingungen sowohl rechtwinkelig
zu D als auch in allen andern
Winkeln rechts und links bis zu 45° erfolgen
können; an diesem
¶
mehr
Pendel
[* 23] ist der Schreibstift im Gelenk derart befestigt, daß er in allen Lagen des Pendels auf dem Schreibtisch aufliegt. Schwingt
nun nur D oder nur G, so entsteht eine gerade Linie, werden aber beide Pendel in Bewegung gesetzt, so ist die gerade Linie ausgeschlossen,
und es entstehen je nach dem Werte der oben genannten drei Faktoren ganz verschiedene Figuren, aus denen
sich die
[* 22]
Figur des von einem unter gleichen Verhältnissen schwingenden Stabe beschriebenen Weges leicht ableiten läßt.
Da das Loslassen der Pendel durch elektrische Auslösung geschieht, die Einstellung des Pendels G nach einem Gradbogen gemacht
wird und endlich die Pendelstangen von den Drehungspunkten nach unten und oben geteilt und mit Schalen
zur Aufnahme von Gewichten versehen sind, welche die Geschwindigkeiten der Pendelstangen modifizieren, so ist klar, daß sich
nicht allein jede beliebige Komponentenfigur willkürlich darstellen läßt, sondern daß man auch jede Kombination jederzeit
wieder hervorrufen kann.