erstenmal das C
moll-Konzert von
Beethoven mit glänzendem Erfolg spielte. Seit dieser Zeit ist sie in zahlreichen
Konzerten
in
England,
Frankreich und
Deutschland
[* 2] aufgetreten und hat sich zu einer Künstlerin von anerkannter Bedeutung entwickelt.
Über die
Preise der Kleinkraftmaschinen macht
Brauer in
Darmstadt
[* 3] folgende Angaben: Die Preistabellen über die
verschiedenen Kleinkraftmaschinen ergeben, daß die
Preise für eine bestimmte Maschinengattung ungefähr den
Quadratwurzeln aus der
Starke der
Maschinen proportional sind. Demgemäß sind die
Preise in folgende übersichtliche
Formeln zu fassen, worin ㏋ die Maschinenstärke
in
Pferdekräften, P den
Preis in
Mark bedeutet:
[* 13]Deutschlands
[* 14] (hierzu die »Klimakarte von
Deutschland«). Der
Norden
[* 15]
Deutschlands ist eine Tiefebene, welche nach
W., O. und N. weithin offen, im S. dagegen durch eine hohe Gebirgsland von dem mediterranen Klimagebiet
geschieden ist. Während der
Luftdruck im
SW.
Europas fast beständig hoch ist, wird das nordwestliche
Europa,
[* 16] insbesondere in der
kältern
Jahreszeit, fast ununterbrochen von barometrischen
Depressionen besucht, welche in weitaus den meisten
Fällen ostwärts
oder nordostwärts weiter ziehen, so daß
Deutschland auf der rechten Seite ihrer
Bahn liegen bleibt.
Daher sind südwestliche
und westliche
Winde
[* 17] über
Deutschland vorherrschend, welche um so stärker wehen, je rascher der
Luftdruck nach N. oder
NW. hin
abnimmt (s.
Wind, Bd. 16, S. 663). Diese
Winde sind
Seewinde, welche, beladen mit Wasserdampf, trübes regnerisches
Wetter,
[* 18] im
WinterWärme
[* 19] und im
Sommer Kühlung bringen.
Von der Luftdruckverteilung (s.
Karte) hängt der
Charakter unsrer
Jahreszeiten
[* 20] ab. In der
Nähe von
Island
[* 21] ist im
Winter der mittlere
Luftdruck am geringsten. Von hier aus verläuft im
Mittel eine
Zunge niedrigen
Luftdrucks nordostwärts dem
Eismeer zu. Ist dieselbe besonders stark ausgeprägt, so entspricht dieser Luftdruckverteilung ein milder
Winter für das nordwestliche
Europa, welcher um so mehr in den
Kontinent sich ausbreitet, je weiter ost- und südwärts der höchste
Luftdruck oder das barometrische
Maximum liegt und je größer die Luftdruckunterschiede sind.
Fehlt aber dieAusbildung des isländischen barometrischen
Minimums nach
NO. hin, so werden in unsern Gegenden
südöstliche
Winde vorherrschend sein, also
Landwinde, welche die
Temperatur in dieser
Jahreszeit herabdrücken. Nicht selten
bringt man die kalten
Winter in unsern Gegenden in Zusammenhang mit einer ungewöhnlichen (durch große südwärts treibende
Eismassen verursachten)
Kälte des AtlantischenOzeans, und die warmen
Winter mit einer gesteigerten
Wärme
des Atlantischen
Ozeans, insbesondere des
Golfstroms, allein im erstern
Falle sind die ozeanischen
Winde vollständig abgesperrt,
kommen also hier gar nicht in
Frage, im letztern
Falle haben die
Winde ihren Ursprung in niedern
Breiten, also in Gegenden, deren
Temperatur viel höher ist, als sie unsern Breitengraden zukommt.
Nicht so gewöhnlich wie die
oben besprochenen
Fälle ist der, daß ein barometrisches
Maximum längere Zeit über unsern Gegenden
liegt (z. B. im
Winter 1879/80). Diese
Lage entspricht einem heitern oder nebeligen, kalten und niederschlagsarmen
Winter, dessen
Strenge durch das Vorhandensein einer Schneedecke außerordentlich gesteigert werden kann (z. B.
in den
Wintern 1879/80 und 1890/91). Bei
Abwesenheit der Schneedecke pflegen indessen sehr tiefe Kältegrade nicht vorzukommen
(z. B.
Winter 1881/82).
Die häufigste
Ursache unsrer strengen
Winter ist das längere Vorhandensein eines barometrischen
Maximums über dem nördlichen
oder nordöstlichen
Europa, wobei der
Luftdruck nach
Süden und Südwesten
Europas hin abnimmt (z. B. im
Winter 1890/91). Bei dieser Luftdruckverteilung wird die kalte
Luft aus Rußland und
Sibirien unsern Gegenden zugeführt, der
Winter ist dann kalt, gewöhnlich heiter und trocken und, im
Gegensatz zu der eben besprochenen Wintertype, windig, wodurch
die physiologische
Wirkung der
Kälte erheblich erhöht wird.
Liegt ein barometrischesMaximum dauernd über Westeuropa, oder verschiebt sich das normale barometrische
Maximum des südwestlichen
Europa nach N. hin, nach der Gegend der
Britischen Inseln, während gleichzeitig der
Luftdruck im
OstenDeutschlands niedrig ist, so kommen nordwestliche
Winde zur
Entwickelung, welche zwar einen ozeanischen Ursprung haben,
aber aus dem hohen
Norden kommen und also nicht geeignet sind, die
Temperatur in unsern Gegenden zu erhöhen:
sie bringen naßkaltes und veränderliches
Wetter (häufig im
Winter 1890/91).
Im
Sommer sind die Folgeerscheinungen bei derselben Luftdruckverteilung im allgemeinen die umgekehrten: die östlichen
Winde
bringen bei längerm Vorwalten heiße, die westlichen und südwestlichen dagegen kühle
Sommer. Hervorzuheben für
unser Sommerklima ist das häufige Vordringen des hohen
Luftdrucks von Südwesteuropa nordwärts nach den
Britischen Inseln
hin, wodurch in
Deutschland Nordwestwinde bedingt werden, welche naßkühle
Witterung und häufige Trübung und
Niederschläge
im
Gefolge haben. Dieser Witterungscharakter ist für
¶
mehr
unsre Sommer sehr charakteristisch und tritt sehr oft in Gegensatz zu der Wärme und Trockenheit, welche gleichzeitig in Rußland
herrschen.
Um ein übersichtliches Bild der das Klima zusammensetzenden Witterungserscheinungen, welche im Laufe des Jahres in Westeuropa
vor sich gehen, zu gewinnen, stellen wir die Luftdruckdifferenzen (Gradienten) im Meeresniveau nach den 8 Hauptrichtungen
der Windrose für je 20 Äquatorialgrade oder 2226 km in einer Tabelle zusammen (nach Hann: »Die Verteilung des Luftdrucks über
Mittel- und Südeuropa«):
Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, daß der Luftdruckunterschied zwischen N. und S. sein Maximum im Dezember und sein Minimum
im Mai erreicht, während der September und Oktober einen großen Überschuß des Druckes in Südeuropa gegen
Nordeuropa aufweisen. Nach NW. hin nimmt der Luftdruck von SO. fast das ganze Jahr hindurch ab, nur im Mai findet fast die
umgekehrte Verteilung statt. Der Luftdruckunterschied zwischen W. und O. hat seine Extreme für unsre Gegenden im Oktober und
Januar (Überdruck im O.) und dann im Juli (Überdruck im W.). Nach NO. hin ist der Druckunterschied in der
kältern Jahreszeit nicht beträchtlich, dagegen in den Sommermonaten ist im SW. ein erheblicher Überdruck vorhanden.
Betrachten wir nun die Luftdruck- oder Isobarenkarten, in welchen die Orte mit gleichem mittlern Luftdruck verbunden sind, und
welche für die vier MonateJanuar, April, Juli und Oktober als die Repräsentanten der vier Jahreszeiten
für Deutschland dargestellt sind, so treten uns vier Typen der Druckverteilung entgegen, welche die Grundlage für das klima Deutschlands bilden.
Der Luftdruck ist im Januar im NW. außerordentlich niedrig, nach SO. nimmt er stetig zu, bis seine Höhe in der Alpengegend
ein Maximum erreicht; weiter südwärts nimmt er wieder ab und erreicht jenseit der Alpen
[* 36] wieder seinen
niedrigsten Wert.
Durch diese mittlere Luftdruckverteilung ist auch das vorwaltende Verhalten von Wind und Wetter im Winter bedingt. Dem nach
NW. hin abnehmenden Luftdruck entsprechen südwestliche Winde im ganzen Gebiet bis zu den Alpen hin (in der
Karte fliegen die Pfeile mit dem Winde), die um so stärker wehen, je größer die Luftdruckunterschiede sind; windiges, ja
stürmisches Wetter wird daher im Winter nicht zu den Seltenheiten gehören. Diese südwestlichen Winde haben ihren Ursprung
auf dem Ozean in südlichern Breiten, sind daher feucht und warm, und deshalb sind unsre Winter in der Regel
warm, mild und trübe, im Gegensatz zu denjenigen in östlicher gelegenen Gegenden.
Die
April-Isobaren bieten ein völlig verändertes Bild der Druckverteilung. Der Luftdruck ist im NW. gestiegen, im S. gesunken,
und daher ist die Druckverteilung eine gleichmäßige geworden. Das barometrische Maximum der Alpengegend
ist mit abnehmender Intensität nordwärts nach der Maingegend fortgerückt. Dieser Luftdruckverteilung entspricht ein häufiges
Vorwalten nördlicher Winde, welche als die Ursache der in unsern Gegenden häufig eintretenden Spätfröste und Kälterückfälle
im Spätfrühling angesehen werden müssen. Daß die letztern gerade an die Tage der sogen. »Eisheiligen« (10.-13. Mai) geknüpft
sind, läßt sich mit Bestimmtheit nicht entscheiden. Die im April häufig auftretenden Nordwestwinde
sind meistens von Regen-, Schnee- und Graupelschauern begleitet, und daher die sprichwörtliche Launenhaftigkeit dieses Monats
(»Aprilwetter«),
die sich indessen nicht in den Mittelwerten der meteorologischen Beobachtung ausspricht.
Im Juni sehen wir auf unsern Karten eine Zunge höhern Luftdrucks, welche einen Ausläufer des hohen Luftdrucks
auf dem Ozean bildet. Die ozeanischen Winde, meistens West- und Nordwestwinde, also Winde aus kältern feuchten Gegenden, kommen
in dieser Jahreszeit zur größten Herrschaft, die sich durch unbeständiges nasses und kühles Wetter kennzeichnet: es ist
die Sommerregenzeit Deutschlands. Längs der über das südwestliche Deutschland sich hinziehenden Zunge
höhern Luftdrucks gleiten im Sommer kleinere, oft unscheinbare atmosphärische Wirbel ostwärts fort, welche meistens von Gewittern
und heftigen Regenfällen begleitet sind. Hinter dem Gewitter wird die Zone höhern Luftdrucks fast immer wiederhergestellt.
Im Herbst nimmt die Luftdruckverteilung wieder einen winterlichen Charakter an. Der Rücken hohen Luftdrucks verläuft vom
Genfer See ostwärts nach dem Dnjester hin (vgl. »Isobarenkarte
für Oktober«),
südlich von dieser Linie sind östliche und südöstliche Winde die Regel, die je nach ihrer Richtung zum Gebirge
heiteres, trocknes Wetter oder trübe, regnerische Witterung bringen, während nördlich derselben südwestliche Winde vorherrschen
werden, welche, nach NW. hin immer mehr an Intensität zunehmend, nach und nach den Charakter von Regenwinden
annehmen.
Die vorstehenden Erörterungen zeigen die fundamentale Bedeutung der Änderungen in der Luftdruckverteilung für die Witterungsvorgänge
in unsern Gegenden und geben den Schlüssel zum Verständnis der klimatologischen Verhältnisse Deutschlands. Betrachten wir
nun die einzelnen meteorologischen Elemente, welche unser Klima zusammensetzen.
1) Temperaturverhältnisse. Was zunächst die mittlern Jahrestemperaturen der einzelnen Gegenden Deutschlands betrifft, so
schwanken diese zwischen 6 und 10°. Die Jahresisotherme von 10° verläuft von Wien über München
[* 37] nach Utrecht,
[* 38] während diejenige
von 6° die nordöstliche GrenzeDeutschlands streift. Die Gegensätze bilden das mittlere Rheinthal zwischen Basel
[* 39] und Koblenz
[* 40] mit
den Flußthälern, die in diesen Raum münden, ausgezeichnet durch milde Winter- und hohe Sommertemperaturen, und anderseits
das nordöstliche Deutschland, dessen Klima sich schon den russischen Verhältnissen anschmiegt, und wo am Spirdingsee die Jahrestemperatur
schon auf 6° herabsinkt. Einige mittlere Jahrestemperaturen mögen hier Platz finden: Sylt 8,4,° Kiel
[* 41] 8,3,° Hamburg
[* 42] 8,5,°
Rostock
[* 43] 8,3,° Danzig
[* 44] 7,6,° Memel
[* 45] und
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