erstenmal das C moll-Konzert von Beethoven mit glänzendem Erfolg spielte. Seit dieser Zeit ist sie in zahlreichen Konzerten
in England, Frankreich und Deutschland aufgetreten und hat sich zu einer Künstlerin von anerkannter Bedeutung entwickelt.
Über die Preise der Kleinkraftmaschinen macht Brauer in Darmstadt folgende Angaben: Die Preistabellen über die
verschiedenen Kleinkraftmaschinen ergeben, daß die Preise für eine bestimmte Maschinengattung ungefähr den Quadratwurzeln aus der Starke der
Maschinen proportional sind. Demgemäß sind die Preise in folgende übersichtliche Formeln zu fassen, worin ㏋ die Maschinenstärke
in Pferdekräften, P den Preis in Mark bedeutet:
Gaskraftmaschine von Körting
P = 1125 √㏋
Gaskraftmaschine von Sombart
P = 1125 √㏋
Gaskraftmaschine von Adam
P = 1125 √㏋
Gaskraftmaschine von Otto, stehend
P = 1225 √㏋
Dampfmaschine Simplex
P = 1285 √㏋
Gaskraftmaschine von Otto, liegend
P = 1325 √㏋
Dampfmaschine von Friedrich
P = 1325 √㏋
- Hoffmeister
P = 1400 √㏋
- Lilienthal
P = 1500 √㏋
Gaskraftmaschine von Otto, Zwilling
P = 1700 √㏋
Heißluftmaschine von Lehmann
P = 1840 √㏋
Hiernach würde z. B. eine 1pferdige Gaskraftmaschine von Körting, Sombart oder Adam 1125 √1 = 1125 Mk., eine 4pferdige Maschine
derselben Firmen 1125 √4 = 1125.2 = 2250 Mk., eine 4pferdige Heißluftmaschine von Lehmann dagegen 1840 √4
= 1840.2 = 3680 M. und eine 9pferdige Dampfmaschine von Lilienthal 1500 √9 = 1500.3 = 4500 Mk. kosten.
Arthur, Geschichtsforscher, geb. 8. April 1848 zu Wiesbaden, studierte 1868-72 in Heidelberg Geschichte, habilitierte
sich 1875 daselbst als Dozent der Geschichte und wurde 1887 außerordentlicher Professor. Er schrieb: »Jakob
III., Markgraf zu Baden und Hochberg, der erste regierende Konvertit in Deutschland« (Frankf. 1875);
»Die drei Stände in Wien vor der
Revolution« (Wien 1876);
»Rußlands Geschichte und Politik, dargestellt in der Geschichte des russischen hohen Adels« (Kass. 1877);
»Die Eltern und Geschwister Napoleons I.« (2. Aufl., Berl. 1886);
»Karl Friedrich von Baden« (Heidelb. 1878);
»Die Säkularisation von 1803« (Berl. 1878);
»Augsburg, Nürnberg und ihre Handelsfürsten
im 15. und 16. Jahrhundert« (Kass. 1881);
»Charakterbilder aus der französischen Revolution« (Wien 1889).
Deutschlands (hierzu die »Klimakarte von Deutschland«). Der Norden Deutschlands ist eine Tiefebene, welche nach
W., O. und N. weithin offen, im S. dagegen durch eine hohe Gebirgsland von dem mediterranen Klimagebiet
geschieden ist. Während der Luftdruck im SW. Europas fast beständig hoch ist, wird das nordwestliche Europa, insbesondere in der
kältern Jahreszeit, fast ununterbrochen von barometrischen Depressionen besucht, welche in weitaus den meisten Fällen ostwärts
oder nordostwärts weiter ziehen, so daß Deutschland auf der rechten Seite ihrer Bahn liegen bleibt. Daher sind südwestliche
und westliche Winde über Deutschland vorherrschend, welche um so stärker wehen, je rascher der Luftdruck nach N. oder NW. hin
abnimmt (s. Wind, Bd. 16, S. 663). Diese Winde sind Seewinde, welche, beladen mit Wasserdampf, trübes regnerisches
Wetter, im
Winter Wärme und im Sommer Kühlung bringen.
Von der Luftdruckverteilung (s. Karte) hängt der Charakter unsrer Jahreszeiten ab. In der Nähe von Island ist im Winter der mittlere
Luftdruck am geringsten. Von hier aus verläuft im Mittel eine Zunge niedrigen Luftdrucks nordostwärts dem
Eismeer zu. Ist dieselbe besonders stark ausgeprägt, so entspricht dieser Luftdruckverteilung ein milder Winter für das nordwestliche
Europa, welcher um so mehr in den Kontinent sich ausbreitet, je weiter ost- und südwärts der höchste Luftdruck oder das barometrische
Maximum liegt und je größer die Luftdruckunterschiede sind.
Fehlt aber die Ausbildung des isländischen barometrischen Minimums nach NO. hin, so werden in unsern Gegenden
südöstliche Winde vorherrschend sein, also Landwinde, welche die Temperatur in dieser Jahreszeit herabdrücken. Nicht selten
bringt man die kalten Winter in unsern Gegenden in Zusammenhang mit einer ungewöhnlichen (durch große südwärts treibende
Eismassen verursachten) Kälte des Atlantischen Ozeans, und die warmen Winter mit einer gesteigerten Wärme
des Atlantischen Ozeans, insbesondere des Golfstroms, allein im erstern Falle sind die ozeanischen Winde vollständig abgesperrt,
kommen also hier gar nicht in Frage, im letztern Falle haben die Winde ihren Ursprung in niedern Breiten, also in Gegenden, deren
Temperatur viel höher ist, als sie unsern Breitengraden zukommt.
Nicht so gewöhnlich wie die oben besprochenen Fälle ist der, daß ein barometrisches Maximum längere Zeit über unsern Gegenden
liegt (z. B. im Winter 1879/80). Diese Lage entspricht einem heitern oder nebeligen, kalten und niederschlagsarmen Winter, dessen
Strenge durch das Vorhandensein einer Schneedecke außerordentlich gesteigert werden kann (z. B.
in den Wintern 1879/80 und 1890/91). Bei Abwesenheit der Schneedecke pflegen indessen sehr tiefe Kältegrade nicht vorzukommen
(z. B. Winter 1881/82).
Die häufigste Ursache unsrer strengen Winter ist das längere Vorhandensein eines barometrischen Maximums über dem nördlichen
oder nordöstlichen Europa, wobei der Luftdruck nach Süden und Südwesten Europas hin abnimmt (z. B. im
Winter 1890/91). Bei dieser Luftdruckverteilung wird die kalte Luft aus Rußland und Sibirien unsern Gegenden zugeführt, der
Winter ist dann kalt, gewöhnlich heiter und trocken und, im Gegensatz zu der eben besprochenen Wintertype, windig, wodurch
die physiologische Wirkung der Kälte erheblich erhöht wird.
Liegt ein barometrisches Maximum dauernd über Westeuropa, oder verschiebt sich das normale barometrische
Maximum des südwestlichen Europa nach N. hin, nach der Gegend der Britischen Inseln, während gleichzeitig der Luftdruck im
Osten Deutschlands niedrig ist, so kommen nordwestliche Winde zur Entwickelung, welche zwar einen ozeanischen Ursprung haben,
aber aus dem hohen Norden kommen und also nicht geeignet sind, die Temperatur in unsern Gegenden zu erhöhen:
sie bringen naßkaltes und veränderliches Wetter (häufig im Winter 1890/91).
Im Sommer sind die Folgeerscheinungen bei derselben Luftdruckverteilung im allgemeinen die umgekehrten: die östlichen Winde
bringen bei längerm Vorwalten heiße, die westlichen und südwestlichen dagegen kühle Sommer. Hervorzuheben für
unser Sommerklima ist das häufige Vordringen des hohen Luftdrucks von Südwesteuropa nordwärts nach den Britischen Inseln
hin, wodurch in Deutschland Nordwestwinde bedingt werden, welche naßkühle Witterung und häufige Trübung und Niederschläge
im Gefolge haben. Dieser Witterungscharakter ist für
mehr
unsre Sommer sehr charakteristisch und tritt sehr oft in Gegensatz zu der Wärme und Trockenheit, welche gleichzeitig in Rußland
herrschen.
Um ein übersichtliches Bild der das Klima zusammensetzenden Witterungserscheinungen, welche im Laufe des Jahres in Westeuropa
vor sich gehen, zu gewinnen, stellen wir die Luftdruckdifferenzen (Gradienten) im Meeresniveau nach den 8 Hauptrichtungen
der Windrose für je 20 Äquatorialgrade oder 2226 km in einer Tabelle zusammen (nach Hann: »Die Verteilung des Luftdrucks über
Mittel- und Südeuropa«):
Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, daß der Luftdruckunterschied zwischen N. und S. sein Maximum im Dezember und sein Minimum
im Mai erreicht, während der September und Oktober einen großen Überschuß des Druckes in Südeuropa gegen
Nordeuropa aufweisen. Nach NW. hin nimmt der Luftdruck von SO. fast das ganze Jahr hindurch ab, nur im Mai findet fast die
umgekehrte Verteilung statt. Der Luftdruckunterschied zwischen W. und O. hat seine Extreme für unsre Gegenden im Oktober und
Januar (Überdruck im O.) und dann im Juli (Überdruck im W.). Nach NO. hin ist der Druckunterschied in der
kältern Jahreszeit nicht beträchtlich, dagegen in den Sommermonaten ist im SW. ein erheblicher Überdruck vorhanden.
Betrachten wir nun die Luftdruck- oder Isobarenkarten, in welchen die Orte mit gleichem mittlern Luftdruck verbunden sind, und
welche für die vier Monate Januar, April, Juli und Oktober als die Repräsentanten der vier Jahreszeiten
für Deutschland dargestellt sind, so treten uns vier Typen der Druckverteilung entgegen, welche die Grundlage für das klima Deutschlands bilden.
Der Luftdruck ist im Januar im NW. außerordentlich niedrig, nach SO. nimmt er stetig zu, bis seine Höhe in der Alpengegend
ein Maximum erreicht; weiter südwärts nimmt er wieder ab und erreicht jenseit der Alpen wieder seinen
niedrigsten Wert.
Durch diese mittlere Luftdruckverteilung ist auch das vorwaltende Verhalten von Wind und Wetter im Winter bedingt. Dem nach
NW. hin abnehmenden Luftdruck entsprechen südwestliche Winde im ganzen Gebiet bis zu den Alpen hin (in der
Karte fliegen die Pfeile mit dem Winde), die um so stärker wehen, je größer die Luftdruckunterschiede sind; windiges, ja
stürmisches Wetter wird daher im Winter nicht zu den Seltenheiten gehören. Diese südwestlichen Winde haben ihren Ursprung
auf dem Ozean in südlichern Breiten, sind daher feucht und warm, und deshalb sind unsre Winter in der Regel
warm, mild und trübe, im Gegensatz zu denjenigen in östlicher gelegenen Gegenden.
Die
April-Isobaren bieten ein völlig verändertes Bild der Druckverteilung. Der Luftdruck ist im NW. gestiegen, im S. gesunken,
und daher ist die Druckverteilung eine gleichmäßige geworden. Das barometrische Maximum der Alpengegend
ist mit abnehmender Intensität nordwärts nach der Maingegend fortgerückt. Dieser Luftdruckverteilung entspricht ein häufiges
Vorwalten nördlicher Winde, welche als die Ursache der in unsern Gegenden häufig eintretenden Spätfröste und Kälterückfälle
im Spätfrühling angesehen werden müssen. Daß die letztern gerade an die Tage der sogen. »Eisheiligen« (10.-13. Mai) geknüpft
sind, läßt sich mit Bestimmtheit nicht entscheiden. Die im April häufig auftretenden Nordwestwinde
sind meistens von Regen-, Schnee- und Graupelschauern begleitet, und daher die sprichwörtliche Launenhaftigkeit dieses Monats
(»Aprilwetter«),
die sich indessen nicht in den Mittelwerten der meteorologischen Beobachtung ausspricht.
Im Juni sehen wir auf unsern Karten eine Zunge höhern Luftdrucks, welche einen Ausläufer des hohen Luftdrucks
auf dem Ozean bildet. Die ozeanischen Winde, meistens West- und Nordwestwinde, also Winde aus kältern feuchten Gegenden, kommen
in dieser Jahreszeit zur größten Herrschaft, die sich durch unbeständiges nasses und kühles Wetter kennzeichnet: es ist
die Sommerregenzeit Deutschlands. Längs der über das südwestliche Deutschland sich hinziehenden Zunge
höhern Luftdrucks gleiten im Sommer kleinere, oft unscheinbare atmosphärische Wirbel ostwärts fort, welche meistens von Gewittern
und heftigen Regenfällen begleitet sind. Hinter dem Gewitter wird die Zone höhern Luftdrucks fast immer wiederhergestellt.
Im Herbst nimmt die Luftdruckverteilung wieder einen winterlichen Charakter an. Der Rücken hohen Luftdrucks verläuft vom
Genfer See ostwärts nach dem Dnjester hin (vgl. »Isobarenkarte
für Oktober«),
südlich von dieser Linie sind östliche und südöstliche Winde die Regel, die je nach ihrer Richtung zum Gebirge
heiteres, trocknes Wetter oder trübe, regnerische Witterung bringen, während nördlich derselben südwestliche Winde vorherrschen
werden, welche, nach NW. hin immer mehr an Intensität zunehmend, nach und nach den Charakter von Regenwinden
annehmen.
Die vorstehenden Erörterungen zeigen die fundamentale Bedeutung der Änderungen in der Luftdruckverteilung für die Witterungsvorgänge
in unsern Gegenden und geben den Schlüssel zum Verständnis der klimatologischen Verhältnisse Deutschlands. Betrachten wir
nun die einzelnen meteorologischen Elemente, welche unser Klima zusammensetzen.
1) Temperaturverhältnisse. Was zunächst die mittlern Jahrestemperaturen der einzelnen Gegenden Deutschlands betrifft, so
schwanken diese zwischen 6 und 10°. Die Jahresisotherme von 10° verläuft von Wien über München nach Utrecht, während diejenige
von 6° die nordöstliche Grenze Deutschlands streift. Die Gegensätze bilden das mittlere Rheinthal zwischen Basel
und Koblenz mit
den Flußthälern, die in diesen Raum münden, ausgezeichnet durch milde Winter- und hohe Sommertemperaturen, und anderseits
das nordöstliche Deutschland, dessen Klima sich schon den russischen Verhältnissen anschmiegt, und wo am Spirdingsee die Jahrestemperatur
schon auf 6° herabsinkt. Einige mittlere Jahrestemperaturen mögen hier Platz finden: Sylt 8,4,° Kiel 8,3,° Hamburg 8,5,°
Rostock 8,3,° Danzig 7,6,° Memel und