George, Reisender, geb. zu
Norwalk im nordamerikan.
StaatOhio, arbeitete sich aus dürftigen Verhältnissen
zum höhern
Telegraphenbeamten in
Cincinnati empor und machte 1864 seine erste Forschungsreise über
Nicaragua
[* 5] und
Kalifornien nach
Kamtschatka. 1865-68 nahm
er an der amerikanischen Kabelexpedition nach
Alaska und
Sibirien teil und veröffentlichte
nach seiner Rückkehr das ethnographisch interessante
Buch:
»Tent life in Siberia« (1870; deutsch: »Zeltleben in
Sibirien«,
Berl. 1890). Im Auftrag der
Zeitschrift »Century
Magazine« führte er 1870-71 eine Forschungsreise nach
dem Südosten Rußlands aus, wobei er die untere
Wolga und das
Kaspische Meer befuhr, den
Kaukasus dreimal überschritt und
besonders der Erforschung
Daghestans längere Zeit widmete. 1885-86 bereiste er mit dem
Maler G. A.
Frost, der nach seiner Rückkehr
infolge des Erlebten wahnsinnig wurde und bald darauf starb, das nordöstliche Rußland und
Sibirien,
um besonders das russische Verbannungssystem gründlich kennen zu lernen. Auf dieser
Reise legte er einen Weg von über 15,000
engl.
Meilen zurück, wobei er fast alle Gefangenstationen und
Bergwerke zwischen dem
Ural und den
Quellen des
Amur und die wildesten
Teile des russischen
Altai besuchte. Seine zuerst im »Century
Magazine« 1889-90 veröffentlichten Schilderungen
über die letzten
Reisen erregten großes Aufsehen und erschienen in deutscher Übersetzung von
Kirchner unter dem
Titel:
»Sibirien«
(Berl. 1890,2Tle.).
Joseph, nordamerikan. Zeichner, geb. zu
Wien
[* 6] als Sohn eines
Konditors, besuchte die
Akademie der
bildenden
Künste in
Wien, durchzog, als sein
Vater wegen seiner Beteiligung an der
Revolution 1848/49 nach
Amerika
[* 7] geflohen war,
auf sich selbst angewiesen, mit einem Photographen als dessen Retoucheur
Österreich,
[* 8]
Tirol
[* 9] und Oberitalien,
[* 10] schloß sich dann
einer wandernden Schauspielergesellschaft an und kam mit dieser nach
Wien zurück, wo er sich teils am
k. k.
JosephstädterTheater,
[* 11] teils als
Maler von
Photographien seinen Lebensunterhalt verdiente, bis ihn 1865 ein
Brief seines 17 Jahre
verschollen gewesenen
Vaters nach
Amerika rief.
Dort versuchte er es zunächst als
Schauspieler und Schauspieldirektor in St.
Louis, fing darauf mit einem deutsch-amerikanischen
Schriftsteller die »Vehme«, ein humoristisches illustriertes
Blatt,
[* 12] an, das aber nach Jahresfrist einging, und gab dann mit einem andern zusammen den
»Puck«, eine ähnliche
Zeitschrift,
heraus. Nach dem
Tode seines Teilhabers wandte sich Keppler nach
New York, wirkte drei Jahre lang als Zeichner in
dem Verlagshaus
von
FrankLeslie und gründete danach gemeinsam mit A. Schwarzmann die humoristisch-satirische Wochenschrift
»Puck«, das erste
Blatt, welches in
Amerika mit farbigen
Illustrationen erschien und besonders durch die meisterhaften
Zeichnungen
Kepplers sowie die Leitgedichte des
RedakteursSchenck (s. d.) einen gewaltigen Abonnentenkreis gewann, und schon nach einem
halben Jahre zugleich in englischer
Sprache
[* 13] erscheinen konnte.
Wenn in einem Siederöhrenkessel, z. B. Lokomotivkessel, sich
Kesselstein abgesetzt hat, so müssen die Siederöhren herausgenommen und vom Kesselstein gesäubert werden.
Diese
Reinigung wollen
Schneider u. Helmecke mit einer
Maschine
[* 16] vornehmen, welche folgendermaßen eingerichtet ist. Zwei cylindrische
Zahnräder mit schrägen oder im
Winkel
[* 17] gebrochenen
Zähnen (Schrägzahn- oder Winkelzahnräder) sind auf parallel gelagerten
Achsen angebracht und zwar in solcher
Entfernung, daß sie sich nicht berühren, jedoch der zu reinigenden
Röhre, wenn sie parallel zu den Radachsen zwischen den
Rädern eingelegt wird, als
Stütze dienen.
Die beiden
Räder drehen sich nach derselben
Richtung, was dadurch erreicht wird, daß um die
Riemenscheiben, deren jede Radachse
eine trägt, ein
Riemen gelegt ist, der von einer Transmissionswelle seine
Bewegung empfängt. Mitten über
den
Rädern befindet sich eine mit mehreren
Rillen versehene
Rolle, deren
Achse etwas schräg zur
Achse der
Räder und der Siederöhre
in einem federnden Gabelhebel gelagert ist, der diese
Rolle kräftig gegen die Siederöhre und diese zwischen die
Zahnräder
hineinpreßt.
Durch die
Zahnräder wird bei der Drehung der Kesselstein abgerieben und zugleich die
Röhre um ihre
Achse gedreht,
indem sie dabei die Rillenrolle durch
Reibung
[* 18] mitnimmt. Die schräge
Stellung der
Rolle verursacht hierbei, daß die
Röhre während
der Drehung auch eine Vorwärtsbewegung in der
Richtung der
Achse, also im ganzen eine schraubenförmige
Bewegung, erhält, so daß sie, mit einem Ende zwischen die
Räder und die
Rolle gebracht, von selbst bis zum andern Ende hindurchläuft
und gereinigt wird.
(Pinus silvestris). Verbreitung. Dieser in
Deutschland
[* 21] als einheimisch und verbreitet bekannte Waldbaum wird
von dänischen Forschern als eingeführte Forstpflanze betrachtet, und es fragt sich daher, wo die
Grenze
seiner natürlichen Verbreitung
¶
mehr
in Norddeutschland liegt. Auf Grund eingehender botanischer, linguistischer und historischer Studien hat neuerdings Krause diese
Frage zu einem gewissen Abschluß gebracht. Vorwiegend tritt die gegenwärtig in Irland, England, dem französischen Tiefland,
Belgien,
[* 23] Holland und Dänemark
[* 24] nicht einheimische Kiefer innerhalb Deutschlands
[* 25] längs einer im allgemeinen ostwestlichen Linie auf,
welche die Stromgebiete der Weichsel, Netze, Warthe, Spree, Havel, Elbe, Aller und Weser verbindet; eine Einwanderung
in dieser Richtung erscheint jedoch ausgeschlossen, da sie auch im Norden
[* 26] (Skandinavien, Schottland) und in höhern mittel- und
südeuropäischen Gebirgen vorkommt; vielmehr scheint ihr Vorherrschen längs jener Linie nur durch die sandige Bodenbeschaffenheit
der betreffenden Gebiete bedingt zu sein, welche dem Baume besonders zusagt.
Nicht einheimisch ist sie in Rügen, wo sie nachweislich nur angepflanzt vorkommt;
längs des Südrandes des nordwestdeutschen Tieflandes im W. der Elbe hat sie eine Südwestgrenze und tritt jenseit derselben
nur in Gebirgsgegenden, z. B. in den Vogesen, dem Schwarzwald etc., auf;
der Verlauf der Vegetationslinie
in Sachsen
[* 27] und Schlesien
[* 28] bleibt zweifelhaft. Es ergibt sich weiter, daß sie im N. der Elbe nicht über die LinieRostock-Schwaan-Güstrow-Wittenburg-Geesthacht
hinausgeht und sich hier ziemlich genau an die Verbreitung der Kartäusernelke, dieser Charakterpflanze des märkischen und
pommerschen Kieferngebiets, hält. In Holstein wurde sie urkundlich im J. 1580 durch den GrafenHeinrich vonRanzau eingeführt. In Nordwestdeutschland wuchsen an den Flußmündungen und deren Hinterland nach Plinius vorwiegend Eichen;
auch die noch im Mittelalter reichlich bewaldete Lüneburger Heide,
[* 29] die Umgebungen von Braunschweig,
[* 30] Detmold
[* 31] u. a. besaßen nach
urkundlichen Quellen nur Laubholz, dagegen ist die auf dem Oberharz für das Jahr 1496 als einheimisch
nachweisbar.
Von besonderer Bedeutung erscheint es ferner, daß die in Mooren von Nordwestdeutschland, Rügen, Schleswig-Holstein,
[* 32] Dänemark, England und Irland in subfossilem Zustand gefunden worden ist, und daß also die gegenwärtige Lücke ihres Verbreitungsgebiets
während älterer postglazialer Perioden nicht bestanden hat. Gleichzeitig weist ihr gegenwärtigs ^[richtig:
gegenwärtiges] Fehlen in den genannten Gebieten auf einen während der Postglazialzeit eingetretenen Wechsel des Klimas hin,
der sich auch aus andern Erscheinungen als wahrscheinlich ergibt (s. Moorbildung).