»Die
Gasteropoden der miocänen Meeresablagerungen der ersten und zweiten Mediterranstufe in der österreichisch-ungarischen
Monarchie«
(mit Auinger,
Wien 1879 ff.).
2)Moritz, ethnograph. Schriftsteller,
Bruder des vorigen, geb. zu
Wien, studierte seit 1870 daselbst
und in
Berlin
[* 7]
Philologie und
Archäologie, erwarb 1878 den Doktorgrad, nahm in demselben Jahr als
Offizier am Okkupationsfeldzug
in
Bosnien
[* 8] teil und bereiste 1879-80 das okkupierte Gebiet im Auftrag des Unterrichtsministeriums zu archäologischen Forschungen.
Seit 1889
ist erAssistent am k. k. naturhistorischen Hofmuseum in
Wien. Er schrieb: »Altertümer der
Herzegowina
und
Bosniens«
(Wien 1881);
»Geschichte
Österreichs« (Gotha
[* 13] 1885-1888, Bd. 1-3, bis 1527).
Aus
BöhmersNachlaß gab
er den 4.
Band
[* 14] der
»Fontes rer. Germanicarum« (Stuttg. 1868) und die
»Regesten des
Kaiserreichs unter
Karl IV.« (Innsbr. 1877, Ergänzungsheft 1889) heraus.
Zu den früher angeführten
Rassen kommen noch einige neuere, von denen die
Lang-shan- und Orpingtonhühner die
wirtschaftlich wichtigsten sind. Die
Lang-shan haben ihren
Namen von dem
Lang-shan-Gebirge im
NO. von
China;
[* 28] die andern von der
Stadt Orpington, wo sie von W.
Cook 1887 aus glattbeinigen
Lang-shans,
Plymouths und Minorkas gezüchtet wurden. Über beide
Rassen ist in den Geflügelblättern viel hin und her gestritten worden. DieLang-shans gehören zu den
großen asiatischen
Rassen und haben manche
Ähnlichkeit
[* 29] mit
Kochins, besonders mit den schwarzen
Schlägen, mit denen man sie
in
England mehrfach gekreuzt hat.
Die rauhbeinigen Kreuzungsprodukte
(Kochin-
Lang-shans) gelten für wirtschaftlich geringer, die echten werden, als Zier- und
Wirtschaftsgeflügel, als sehr gut bezeichnet. Das
Fleisch wird als sehr saftig und wohlschmeckend, die
Haut
[* 30] als zart und weiß, der Knochenbau als sein gepriesen.
(Jahn.) Die Stammfarbe ist schwarz, weitere Farbenschläge sind
weiß, braun und blau.
Letztere sollen mehr und größere
Eier
[* 31] legen als die schwarzen.
(Maar.) Der
Typus der Orpingtons soll
die Mitte halten zwischen
Dorking und schwarzen
Hamburgs (Kreuzungsprodukt).
Trotz des englischen
Standard soll die Rassencharakteristik weniger in äußern Merkmalen als in der
Qualität ihrer sonstigen
hervorragenden
Eigenschaften zu suchen sein. Als solche werden außerordentliche
Fruchtbarkeit,
Schwere und Mastfähigkeit gerühmt.
Die
Farbe ist ein glänzendes
Schwarz, andre Farbenschläge sind noch nicht bekannt. Eine gleichfalls vielbesprochene neuere
Rasse, deren
Konstanz
[* 32] aber noch zu erweisen sein dürfte, sind die amerikanischen
Wyandottes
(Name eines
nordamerikanischen Indianerstammes), die als Zierhühner wie als Wirtschaftshühner sehr geschätzt werden.
Färbung und
Zeichnung brillant weiß und schwarz; als Eierproduzenten zwar mittelmäßig, aber ausnahmslos vorzügliche
Brüter,
von großer Widerstandsfähigkeit bei der Aufzucht. In
Amerika
[* 33] hat man neben dem schönen Stammschlag
auch rein weiße, schwarze und
Gold-Wyandottes. Als neuestes Sporthuhn wurde kürzlich, gleichfalls aus
Nordamerika,
[* 34] das schwarze
Javahuhn eingeführt
(KarlHuthe,
Frankfurt
[* 35] a. M.). Näheres ist noch nicht bekannt.
Perlen des ungarischen Tieflandes ist die
Reklamespitzmarke gewöhnlicher ungarischer Landhühner, deren
Fruchtbarkeit von der
Billigkeit ihres
Preises jedenfalls noch
überholt werden dürfte.
¶
mehr
Nutzen der Hühnerzucht. Trotz oder vielleicht wegen der großen Anzahl von Geflügelzuchtvereinen in Deutschland (und England)
wird der Konsum von Eiern und Mastgeflügel durch eigne Produktion längst nicht gedeckt. Nach statistischen Erhebungen des deutschen
landwirtschaftlichen Ministeriums überstieg in den 3 Jahren 1881-83 die Einfuhr von Geflügel und Eiern die Ausfuhr
um nicht weniger als 447,088 Doppelzentner; es gehen demnach immer noch durchschnittlich 2,5
Mill. Mk. jährlich ins Ausland.
Nur eine gründliche Reform des Vereinswesens, die Trennung des Sportes von den landwirtschaftlichen und nationalökonomischen
Zwecken dienenden Vereinen, wie sie zum Teil sich bereits vollzogen hat, und die alleinige Zuwendung staatlicher Beihilfe
an die letztgenannten Vereine (Geldprämien etc.) dürften ein rascheres Tempo in die Hebung
[* 37] der deutschen Geflügelzucht und
damit einen nicht unbedeutenden Nationalgewinn herbeiführen. Auch die allgemeine Einführung des Eierverkaufs nach Gewicht
wird voraussichtlich einigen Einfluß auf die Hebung des landwirtschaftlichen Betriebs der Hühnerzucht üben: überall, wo
man ihn bisher eingeführt, hat er sich fördernd gezeigt.